# "Im Grunde genommen ist der Name selbsterklärend, der Compressor "schaut in die Zukunft" (in dem er einfach ein bisschen wartet... ). Somit weiß er vorher schon was kommt."
Nein, das ist so nicht richtig. Der Name ist auch dahingehend irreführend, als das der LA-Comp (LA =LookAhead) nicht "nach vorne (auf der Zeitachse) schaut", (wie sollte er das auch hinbekommen?) sondern das anliegende Signal als Nutzsignal in einen Sidechain geht und dort verzögert wird, während das Detektorsignal bewertet wird und dementsprechend dann die Regelung stattfindet.
Brickwall-Limiter arbeiten immer mit LooAhead.
# "Aber was machter denn genau anders, wenn er weiß was kommt?"
siehe Post #2 von tubeless
# "gibt es einen entscheidenen vorteil gegenüber einen com mit nachgeschalteten brickwallimiter?"
Nein und Ja.
Ein Kompressor mit LA kann auch als "echter" BW-Limiter genutzt werden.
Eine Kombination aus Kompressor und BW-Limiter ermöglicht mehr eingriff in den Klang (Kompressor) und bietet dabei natürlich den Schutz vor Übersteuerungen (BW-Limiter, als analoge Hardware).
Viele Software-Kompressoren bieten es.... weil es eine einfache zu integrierende Funktion ist die kaum Zeit/Geld kostet und dennoch das Leistungsprofil des Plugins um einen Punkt erweitert - warum also nicht.
# "Damals machte es auch Sinn, zwei verschiedene Geräte zu bauen und zu verkaufen, weil ein Brickwall einfach teuer war wegen der Schnelligkeit - schnelle Bauteile sind teuer, so lange es sich nicht um Röhren handelt - die sind an sich schon teuer...
"
Welcher Schalt- und Regelkreis reagiert schneller als ein sich mit nahezu Lichtgeschindigkeit fortpflanzender Impuls?
Wie gesagt, meines Wissens nach ist dazu ein Schaltkreis nötig der das Nutzsignal verzögert während das Detektorsignal bewertet wird.
Zwischen-Edit: Hab weiter unten gelesen das Du auch ein Delay vorsiehst
# "Allerdings könnte es Sinn machen für all die unbedarften User, die den Look ahead mit ner grossen Zeit einstellen und nachher lamentieren kommen, weil sich die Latenzen erhöht haben....."
Stichwort Latenzausgleich in allen tauglichen DAWs. Beim Monitoring während des Recordings hat der BW-Limiter/ein Kompressor mit LA als Plugin ja auch nichts zu suchen, wobei seine Anwendug zum Schutz vor Übersteuerungen hier sowieso sinnlos wäre das die AD-Umsetzung ja bereits stattgefunden hat.
# "Ich höre da ja auch leichten Unterschied, den ich jedoch nicht genau definieren kann - höchstens drüber philosphieren."
Du wirst richtig hören.
Wenn durch das LA das Signal "bekannt" ist kann der Prozessor natürlich musikalischer reagieren, somit muss er auch nicht mit so kurzen Regelzeiten auskommen wie ein Limiter ohne LA der zwar auch schnell "an/aus" kann, was aber mitunter unschön klingt und dennoch sehr, sehr schnelle Transienten durchlässt. Das ist der Haupt unterschied.
# Dieser ganzen "ein Kompressor kann nicht lauter machen"-Diskussion kann ich nicht folgen, dem verweigere ich mich einfach, vorallem nachdem wohl davon ausgegangen wird das es ein Limiter aber schon kann, obwohl er auch nur ein Kompressor ist...
# "Mit der richtigen Kombination aus EnvelopeFollow, Modeltyp und Look Ahead (Eines Tages auch für das FB Model, aber das wird wohl noch eine Weile dauern) kann man ein unzählige Masse von Verhaltnesweisen nachbilden. Ich kenne zur Zeit keinen Kompressor, der so vielseitig ist."
Der GCO-1 von Kjaerhus bietet/bot sehr weitreichende Möglichkeiten verschiedene Verhalten zu simulieren.
# "aber is deine persönliche entscheidung.
trägt nur grad wenig bei. kann ja dem forum nich schaden welches du ja auch gern nutzt."
Ja, in dem ich hier poste aber so gut wie nie einen Thread selbst eröffne
Im letzten (ich glaub es war mein zweiter Thread) ging's um Computer-Zeugs von dem ich echt schon bald 'nen Gehirn-Tumor bekommen habe und da konnte ich mich glücklicherweise auf drei kompetente User verlassen. Danke an tubeless nochmal
# "Bei welchen Anwendungen ist es sinnvoll KEINE look ahead Funktion der Kompressoren zu benutzen?"
Beim Monitoring einen Software-Limiter/-Kompressor whatever.
"Und bei welchen Anwendungen nimmt man soviel wie möglich?"
Soviel was? Verzögerungszeit? Die allermeisten BW-Limiter haben eine feste Verzögerungszeit, ansonsten ist deren Bestimmung wie die Ansprechzeit beim einfachen Kompressor materialabhängig.
# "dazu kommt, daß look ahead immer auch latenz heißt - die spur, auf der ein solcher komp liegt verzögert sich um die look ahead-zeit und die anderen spuren werden automatisch ebenfalls verzögert, damit es insgesamt synchron bleibt.
man feilscht mit seiner audiokarte um jede ms latenz, da kommen dann einfach mal eben 10 dazu - kann stören. "
Den ersten Absatz verstehe ich so das Du von einer MIx-Situation ausgehst, von daher ist es doch Wurst welche Latenzen da zusammenkommen. Beim Mixen brauch ich keine Latenzen von 10ms und darunter. Du?
# "Na wenn Du Hardware benutzt die diese LookAhead funktion hat und davon zwei drei und mehr in Reihe schaltest werden sich die Verzögerungen addieren und es klingt am Ende nicht mehr tight."
Nur wenn Du ein gleiches/ähnliches Signal parallel aufzeichnest, etwa bei Multi-Miking am Amp. Wenn Du z.B. erst auf saubere Phase geachtet hast und du dich dann noch schnell entscheidest beim snare-top-mic einen BW-Limiter einzuschleifen und beim snare-bottom-mic eben nicht passt es dann nicht mehr.
# Den Posts #22 + #27 + #41 kann ich übrigens anschliesen, ganz ohen meckern und Klugscheisserei
