Limiter- prinzipielle Frage(n)

[rago]

Hallo,

wenn ich ein Signal aufnehme, dann macht es Sinn, einen Limiter/Compressor vor den Eingang der Soundkarte/Mischpult zu packen, damit diese nicht übersteuert werden kann.

Wie kann ich denn wissen, ob der Limiter selbst nicht übersteuert wird? (Mal angenommen, es ist ein sehr dynamisches Signal)

Man wird da ja wohl irgendwelche LED´s haben usw.... aber trotzdem: Haben Hardware Limiter eine andere Vorstufe, die viel mehr Dynamik verträgt, als eine Soundkarte?

Es geht mir darum, ób ich nicht einfach den Limiter sparen kann, wenn ich das Eingangs-Signal an der Soundkarte entsprechend niedrig halte. Ist es nicht dasselbe, ob ich das bei einem vorgeschalteten Limiter tue oder erst bei der Soundkarte?

Wenn das Signal dann erstmal verzerrungsfrei im Rechner ist, kann ich es ja wieder "aufpusten" (inlusive Rauschen, ist mir schon klar...), aber wo ist der Unterschied zum vorgeschalteten Limiter?

Ok, ich weiß, ich sollte diesen Homerecording Workshop besuchen, jaja, geht aber leider nicht


Danke schonmal für´s Lesen!

bye, Rago

 

[Good4u]

Jetzt sind wir schon zu zweit die auf eine kompetente Antwort warten. Das würde mich auch sehr interessieren.

 

[Gregor]

Moin!
Was da übersteuert ist weniger die eEektronik der Soundkarte (obwohl die bei billigen wirklich schnell zu übersteuern ist). Es geht ja darum, dass der Wandler nicht mehr als 0 dB abbekommt. Da macht der Limiter Sinn. Bis der Eingang des Limiters übersteuert muss es schon sehr arg kommen. Die max. Eingangspegel stehen meist in den technischen Daten.
Die Hardwarelimiter dürften aber trotzdem mehr Pegel vertragen als die Soundkarteneingänge.

Wenn Du vorsichtig aussteuerst kommst du ganz ohne Limiter aus (das sollte der Regelfall sein).
Der Limiter vor der Soundkarte schützt nur vor unbeabsichtigten Übersteurungen bzw. digitalen Verzerrungen. Im Idealfall macht der Limiter die ganze Zeit über garnix und ist eben nur im Notfall da. Wenn aber erstmal was am Eingang oder Wandler übersteuert ist, ist hinterher mit Software nur noch schwer was zu machen (für den Fall des Falles gibt es zB. in Samplitude eine declipping funktion).

Zu gering aussteuern hält natürlich die Gefahr fern, aber Du verschenkst unnötig wertvolle Bits bei der Digitalisierung. Und später in der Software das Signal inclusive Rauschen lauter zu machen, kann auch nicht im Sinne des Erfinders sein.

 

[NULL]

Also, das Grundrauschen stellt sich doch nur ein, wenn das analoge Signal zu leise ausgesteuert ist. Ich halte das analoge Signal immer mit einem Spitzenpegel von bis zu 4. Die Empfindlichkeit der Soundkarte reduziere ich aber so weit, dass im Rechner nie mehr als -4 ankommen. So ist nach oben Luft im Rechner, dass es auch mal unvorhergesehen lauter werden darf und es rauscht aber auch nicht, wenn ich es hinterher lauter mache.

Ein Techniker erklärte mir mal, im Computer sogar mit einem Arbeitspegel von -10 zu arbeiten und erst ganz am Ende wieder lauter zu machen. Wenn das Signal analog ordentlich ist, rauscht es dann auch nicht. Ich hoffe, jetzt nicht völlig am Thema vorbeizuschreiben, aber so war die Frage doch gemeint, oder?

 

[RandomRecords]

Also ein Limiter funktioniert so wie ein Mensch der an 'nem Mischpult sitzt und immer leiser macht, wenn's zu laut wird, so wie das auch beim Kompressor der Fall ist. Nur arbeitet der Limiter viel präziser als ein Mensch. Ein Limiter vorm A/D-Wandler macht bei Instrumenten Sinn die schnell mal einen Peak verursachen, bei mir war das vor allem immer die Snare.
Versteh das ganze jetzt aber nicht falsch. Wenn Du einfach nur leiser auspegelst, dann hast Du nicht den gleichen Effekt wie bei einem gut eingesetzten Limiter.