Korrekte Frequenzweiche mit EQ erstellen

[katerkarlo]

Hallo,

Ich habe in einem Elektro-Track eine Stereo-Synth-Spur, die ein sehr weites Frequenzspektrum abdeckt. Nun möchte ich diese Spur doppeln (kopieren), so dass auf der Spur A nur die tiefen Frequenzen bis ca. 120 Hz und auf der Spur B alle Frequenzen darüber vorhanden sind. Auf der Spur B will ich dann einen [g=104]Flanger[/g] insertieren. Soviel ich weiss ist es besser, wenn die tiefen Frequenzen unter 100 Hz mono sind, vor allem wenn aus dem Track eine Vinyl-Maxi gepresst werden soll. Darum die ganze Übung.

Meine Frage nun: Wie nehme ich die Frequenztrennung mit EQs korrekt vor? Einfach auf Spur A einen Lopass [g=43]Filter[/g] bei 120 Hz und auf Spur B einen Lowcut bei 120 Hz geht ja nicht, denn dann ist der Bereich um 120 Hz abgesenkt. Bei welchen Frequenzen muss ich die EQs ansetzen? Gibts dafür ne einfache allgemeine Formel? Ich benutze einen [g=560]UAD[/g] Cambridge EQ, der hat alle möglichen Flankensteilheiten.

Danke!

 

[godfather-of-grunge]

ne gibts nicht.
wenn du nicht willst dass dir tiefe freq in den [g=104]flanger[/g] gelangen, dann setz halt vor den [g=104]flanger[/g] nen [g=43]filter[/g].
ists denn wirklich stereo (das heisst mit unterschiedlichen signalen links und rechts)?
gehts dir bei der weiche denn nur um die [g=118]bass[/g] sache oder auch um den fx?


cheers

 

[godfather-of-grunge]

noch was: willst du den falnger mit absicht INSERTIEREN?
ein [g=104]flanger[/g] ist üblicherweise ein zumischeffekt.

cheers

 

[richie]

@ godfather-of-grunge

Und wenn der [g=104]Flanger[/g] einen DRY/WET-Regler hat??

 

[godfather-of-grunge]

bleibt der effekt an sich trotzdem ein zumischeffekt.

er kann das ding doch in den [g=84]insert[/g] schieben, ist doch in ordnung, ich wollt doch nur wissen ob ers halt mit absicht so macht, oder eben nicht.

und bitte jetzt keine grundsatzdiskusion.
wenn er n dry/wet regler hat kann er es gern in den [g=84]insert[/g] schieben.

cheers

 

[Signalschwarz]

Also willst Du jetzt das ganze so haben, weil

# Du nicht möchtest das die Frequenzen unterhalb 120Hz durch den [g=104]Flanger[/g] gehen sollen

# oder Du meinst unterhalb von 100Hz müsse/sollte es mono sein, weil's besser ist wenn eine Vinyl-Maxi (also Dubplate?) gepresst wird?

 

[Wolfgang]

katerkarlo schrieb:
Einfach auf Spur A einen Lopass [g=43]Filter[/g] bei 120 Hz und auf Spur B einen Lowcut bei 120 Hz geht ja nicht, denn dann ist der Bereich um 120 Hz abgesenkt.

godfather-of-grunge schrieb:
ne gibts nicht.

Bloedsinn!

Natuerlich gibt´s und geht das!

@katerkarlo: Genau so wie du es beschrieben hast geht es. Da die Filterfrequenzen immer beim -3db Punkt angegeben werden addieren sich die beisen Spuren bei 120Hz mit jeweils - 3db, was im Endeffekt wieder 0 db ergibt.

Also, theoretisch, ein glatter Frequenzgang.

Praktisch sind trotzdem kleine Ripple drinnen da die [g=43]Filter[/g] im Phasengang nicht linear sind.

Nur wenn du eine Spur auf Stereo laesst und die andere auf Mono solltest du noch das Panlaw mit beruecksichtigen sonst ist die Monospur zu laut.

Abhilfe: Linearphasige [g=43]Filter[/g] nehmen.

Und wenn ein Effektgeraet einen wet/dry Regler hat und er nur auf einer Spur eingesetzt wird kann er natuerlich insertiert werden.

 

[godfather-of-grunge]

wolfgang: lern lesen.

mein "ne" war auf seine frage nach einer allgemeingültigen formel bezogen.

cheers

 

[Wolfgang]

godfather-of-grunge schrieb:
wolfgang: lern lesen.

mein "ne" war auf seine frage nach einer allgemeingültigen formel bezogen.

Dann antworte auch richtig.

Natuerlich gibt´s eine allgemeingueltige Formel!

Naemlich beide auf die gleiche [g=349]Frequenz[/g] setzen.

 

[Engineer4U]

Du könntest auch der Einfachheit halber einfach nen Low Cut auf den [g=104]Flanger[/g] machen.

Dann findet der im Bassbereich eben gar nicht statt, was nicht schlecht sein muss.

 

[godfather-of-grunge]

vll könnte sich der threadsteller ja mal dazu äußern was er nun gerne möchte!?

weiche wegen effekt oder weiche wegen mono bassbereich!?

cheers

 

[katerkarlo]

yo sorry...schon so viele Antworten...hatte noch keine Zeit reinzuschauen.

@Wolfgang

Klar! Ich Depp! Natürlich muss man bei der gleichen [g=349]Frequenz[/g] einen gleich steilen Hoch- und Tiefpassfilter setzen. Ich hab da was total falsch überlegt.

@ godfather-of-grunge

Keine schlechte Idee mit dem Lowcut vor dem [g=104]Flanger[/g]. Du meinst also, die Spur gar nicht kopieren, sondern [g=104]Flanger[/g] als Send-Effekt einrichten und auf dem Effektkanal den Lowcut vor dem [g=104]Flanger[/g]? Hat natürlich den Nachteil, dass dann die Frequenzen über 120 Hz sozusagen doppelt vorhanden sind, einmal auf der Originalspur und nochmal auf der Effektspur.

Also der Sound, um den es geht ist so ein Spezialfall. Der Bassanteil des Sounds ist mono, alles ab ca. 100 Hz ist stereo. Wenn ich nun aber diesen Sound durch den [g=104]Flanger[/g] jage, wird auch der Tiefbass Stereo, was ich nicht will. Darum will ich ihn auftrennen.

@ digital_dominion

Es geht mir hauptsächlich um die Vinyl-Kompatibilität. Ich hab gelesen, dass eine Vinyl-[g=66]Schallplatte[/g] im [g=118]Bass[/g] mono sein muss, weil sonst die Nadel aus der Rille springen würde. Aber vielleicht macht das sowieso der Mastering-Engineer...

 

[Muenze]

...Hat natürlich den Nachteil, dass dann die Frequenzen über 120 Hz sozusagen doppelt vorhanden sind, einmal auf der Originalspur und nochmal auf der Effektspur. ...

ist das nicht immer so bei Zumischeffekten?

 

[human_ray]

Abhilfe: Linearphasige [g=43]Filter[/g] nehmen.

Nimm jeweils den Butterworth als High bzw. Lowcut im Cambridge EQ.

Keine schlechte Idee mit dem Lowcut vor dem [g=104]Flanger[/g]. Du meinst also, die Spur gar nicht kopieren, sondern [g=104]Flanger[/g] als Send-Effekt einrichten und auf dem Effektkanal den Lowcut vor dem [g=104]Flanger[/g]? Hat natürlich den Nachteil, dass dann die Frequenzen über 120 Hz sozusagen doppelt vorhanden sind, einmal auf der Originalspur und nochmal auf der Effektspur.

Wieso sollten sie denn doppelt vorhanden sein wenn der [g=104]Flanger[/g] auf 100% Wet steht? Dann spielt auf dem Send-Effekt kanal zwar prinzpiell alles über 120Hz aber in einer anderen Phasenlage.
Der einzige Unterschied ist dass du mit dem [g=104]Flanger[/g] als [g=84]Insert[/g] Effekt insgesamt einen leiseren Pegel haben wirst als wenn du den [g=104]Flanger[/g] als Sendeffekt beschickst. Weil 80%Dry +20%Wet = 100%. Als Send wären es dann 100%Dry + 25%Wet = 125%

 

[katerkarlo]

human_ray schrieb:
Nimm jeweils den Butterworth als High bzw. Lowcut im Cambridge EQ.

Also ganz so einfach scheint das mit den EQs doch nicht zu sein. Ich hab ein bisschen getestet mit allen Filtern des Cambridge EQ, und die Frequenzweiche nach Wolfgangs Anleitung (Hoch- und Tiefpass bei der gleichen [g=349]Frequenz[/g]) funktioniert nur mit dem normalen 6 dB/Okt [g=43]Filter[/g].

Bei allen anderen Filterarten (auch Buttwerworth) resultiert ein "Loch" bzw. ein Notch-[g=43]Filter[/g] um 120 Hz.

Bei welchen Frequenzen müsste ich denn die Butterworth-[g=43]Filter[/g] setzen?

 

[Signalschwarz]

Ich bin der Meinung, dass das mit den Hoch- und Tiefpassfiltern nur funktionieren wird, wenn extrem steilflankige [g=43]Filter[/g] zum Einsatz kommen. Mit einem 1-pol [g=43]Filter[/g] (-6dB/[g=338]Oktave[/g]) hast Du doch Frequenzen die bei beiden Spuren stehen bleiben, also sich addieren.

Wenn es Dir wie Du geschrieben hast vorrangig um die Vinyl-Kompatibilität geht würde ich anders vorgehen.
Es geht um einen Elektro-Track und ich gehe mal schwer davon aus, das [g=77]VST[/g]-Instrumente zum Einsatz kommen. Die meisten VSTis die ich kenne (das sind durchaus die bekannten, hochwertigen) erzeugen untenrum viel Schmutz. Selbst wenn man einen Lead-Sound hat der in einer hohen Tonlage spielt passiert das. Von daher könnte es durchaus noch andere Kandidaten geben die behandlungsbedürftig sein könnten.

Schau Dir das mal an, vielleicht hilft es dir weiter

http://www.roughdiamondproductions.com/whiteLABEL/?r=monoLOW

 

[human_ray]

@digital_dominion
Das funktoniert wunderbar, überhaupt mit dem Cambridge Butterworth. Außerdem gäbe es sonst keine Frequenzweichen. Natürlich muß man das feintunen aber ein weicher Übergangsbereich ist nicht störend wenn richtig eingestellt.

 

[Wolfgang]

digital_dominion schrieb:
Ich bin der Meinung, dass das mit den Hoch- und Tiefpassfiltern nur funktionieren wird, wenn extrem steilflankige [g=43]Filter[/g] zum Einsatz kommen.

Die Meinung ist leider falsch.

Wenn du keine Linearphasigen [g=43]Filter[/g] benutzt werden die Phasenprobleme immer groesser je hoeherwertig der [g=43]Filter[/g] ist.

Deswegen ist eine mittlere Guete auf jeden Fall vorzuziehen.

 

[katerkarlo]

Meine weiteren Forschungen haben noch folgende Resultate ergeben:

Wird als Hoch- und Tiefpassfilter ein 1-poliges [g=43]Filter[/g] (-6dB/Okt) eingesetzt, müssen beide [g=43]Filter[/g] auf die gleiche Trennfrequenz eingestellt werden (in meinem Fall 120 Hz).

Bei einem zweipoligen [g=43]Filter[/g] (-12dB/Okt) muss der Hochpass um die Hälfte tiefer (60 Hz) und der Tiefpass doppelt so hoch (240 Hz) sein.

Bei einem dreipoligen [g=43]Filter[/g] müssen die [g=43]Filter[/g] um das dreifache tiefer bzw. höher sein, usw.

Wenn ich das gesplittete Signal dann wieder zusammenführe, klingt das Ergebnis zumindest fürs Ohr wie das Originalsignal.

Mit den Spezialfiltern (Bessel, Butterworth) komme ich nicht klar. Was die genau machen weiss ich nicht. Eine saubere Frequenzweiche konnte ich damit nicht basteln.

 

[human_ray]

Also mit dem Butterworth 3ter Ordnung im Cambridge EQ funktioniert es wunderbar ...