Hallo Antidotes!
Also ich versuche mal etwas Licht auf die verschiedenen Möglichkeiten zu werfen. Prinzipiell sind für dich derer drei vorhanden:
1. Du benutzt die im Mischpult verbauten Kopfhörerverstärker und führst deren Ausgänge über dein Studiomulticore direkt in den Aufnahmeraum.
2. Du benutzt einen externen Kopfhörerverstärker, hast diesen in der Regie stehen und führst dessen Kopfhörerausgänge über dein Studiomulticore direkt in den Aufnahmeraum.
3. (A und B) Du führst deine Aux-Wege über das Multicore in den Aufnahmeraum und hast dort einen Kopfhörerverstärker stehen, an den du die Kopfhörer anschließt.
Zunächst die Vor- und Nachteile dieser Lösungen:
1. Du brauchst keinen zusätzlichen Kopfhörerverstärker. Durch die lange Leitung werden die Kopfhörer aber, je nach Nennimpedanz, nicht ganz so laut sein wie sie sein könnten (in vielen Fällen vernachlässigbar!). Aber die Musiker können ihren Kopfhörerpegel nicht nachregeln und müssen dich jedes Mal bitten es zu tun.
2. Du brauchst einen externen Kopfhörerverstärker. Durch die lange Leitung werden die Kopfhörer aber, je nach Nennimpedanz, nicht ganz so laut sein wie sie sein könnten (in vielen Fällen vernachlässigbar!). Aber die Musiker können ihren Kopfhörerpegel nicht nachregeln und müssen dich wieder jedes Mal bitten es zu tun.
3. Du brauchst einen externen Kopfhörerverstärker. Verluste durch die lange Leitung treten nicht auf und der Musiker kann seine Gesamtlautstärke allein und frei regeln.
Lösung 2 fällt aus, da sie totaler Schwachsinn ist - sie kostet Geld und bringt dir die gleichen Nachteile wie Lösung 1, aber mit der zusätzlichen Investition in einen Kopfhörerverstärker.
Lösung 1 ist ok, wenn man damit leben kann dem Musiker die Lautstärke zu regeln und damit rechnet, dass dieser sich evtl. aus Scham zu laut oder leise hört, weil er sich nicht zu fragen traut.
Lösung 3 ist, wenn man die kleine Investition eines externen Kopfhörerverstärkers nicht scheut, die Lösung die du anstreben solltest.
Technisch:
Bei Lösung 1 und 2 werden Stereosignale übertragen, die in diesem Fall unsymmetrisch sind. Diese Signale brauchen 3 Adern. Links, Rechts und Masse. Da dein Multicore vermutlich symmetrisch ist (XLR Buchsen, mit ebenfalls drei Adern) kannst du einfach ein ganz normales Adapterkabel von Klinke auf XLR benutzen. Bedenke, dass du auf beiden Seiten der Scheibe ein anderes Geschlecht am XLR-Ende benötigst.
Lösung 3 hat zwei Untersituationen A und B:
A. Du benutzt die symmetrischen Aux-Sends 1 & 2 deines Mischpultes. In diesem Fall brauchst du die gleichen Kabel wie eben erwähnt (Klinke-XLR) aber auf beiden Seiten 2 davon und du belegst auch zwei XLR-Wege auf deinem Multicore. Dies ist die Leitungstechnisch sauberste Lösung. Aber:
B. Beim Mackie 8-Bus sind nur die Auxwege 1 & 2 symmetrisch. Die Wege 3 - 6 sind unsymmetrisch. Du müsstest bei Lösung 3A also einen Kopfhörer symmetrisch und einen unsymmetrisch anschließen. Das hat den Nachteil, dass die Pegel unterschiedlich sein können. Es bietet sich daher an, nicht die Wege 1&2 sowie 3&4 sondern 3&4 und 5&6 zu benutzen. Heb dir 1&2 für Effekte auf.
Für diese Lösung brauchst du allerdings ein Spezialkabel, wenn du nur einen Weg auf dem Multicore verwenden willst. Dieses Kabel sieht so aus:
Am einen Ende liegen die drei Adern auf XLR an am anderen Ende musst du aber zwei Klinkenstecker haben. Das heißt, dass je eine Ader in je einen Klinkenstecker rein gehen und die dritte Ader geteilt und in beide Klinkenstecker geführt wird. Die beiden Klinken steckst du in die Aux-Sends. Im Aufnahmeraum brauchst du das gleiche Kabel wahrscheinlich noch einmal um in den Kopfhörerverstärker zu gelangen.
Ach noch eins: Das Mackie bietet dir die Möglichkeit Aux 3&4 und 5&6 auf die Kopfhörerwege zu schalten. Solltest du also Lösung 1 anstreben, kannst du nicht, wie du im Eingangsposting erwähntest, Aux 1&2 benutzen, aber das hättest du spätestens beim ausprobieren gemerkt
LG FK