Konzertaufnahme mit kleinem Equiqment

[lukmess]

Hallo!

Vorerst möchte ich klarstellen, dass ich Anfänger in Sachen Aufnahmen bin und sehr froh über jede hilfreiche Antwort.
Also zu meinem Problem:
Ich möchte gerne eine Aufnahme von einem Konzert einer Musikkapelle machen mit ca 40 Leuten. Viele Blasinstrumente also und einige Trommeln sowie Schlagzeug. Das Ganze findet auf einer Bühne in einem 300 Leute Saal statt.
Zur verfügung habe ich:
- 2mal AKG C414 XLS (Großmembran)
- 2mal AKG CHM99 (Hängemikrofon)
- ein Mischpult (Modell fällt mir gerade nicht ein..)
- ein Focusrite Scarlett 2i2 zur Aufnahme

Die C414er könnte ich in ca 5 Meter höhe am Überboden anbringen, da hier Halterungen + Anschlüsse sind. Allerdings sind sie so beide in der Mitte und meiner Überlegung nach verschwindet ja somit der Stereoeffekt oder? Meine Idee wäre die c414er auf Stativen zu montieren und sie links/rechts vor der Bühne zu platziere. Nun meine Frage ob ihr mir Tipps geben könntet wie weit entfernt und wie hoch ich sie montieren sollte und wie ich sie einstellen müsste (Niere, breite Niere, Hyperniere, Kugel oder Acht, Abdämpfung, Bass Filter)?
Die CHM99er könnte ich von oben beliebig auf die Bühne herunterlassen. Und auch hier die Frage von Position und Höhe.

Die Kapelle sitzt in bogenförmigen Reihen, die nach hinten höher werden. Wenn nötig kann ich die Bühne auch abmessen und eine Zeichnung erstellen.
Die Aufnahme muss und kann nicht perfekt sein, ich möchte eigentlich nur das Bestmögliche aus dem schmalen Equiqment herausholen.

Ich bedanke mich bereits im Vorraus.

Lukas

 

[leary]

ersmtal

vielleicht liest mal hier rein:




https://recording.de/Community/Forum/Homerecording/Feedback_gesucht/202407/Post_2319794.html#P_4




ich würde dir empfehlen die AKG C414 XLS (kugel) in AB anordnung zu nehmen.

 

[TheArtOfNoise]

Hi,

ich würde Dir empfehlen, Dich grundsätzlich über verschiedene Stereo-Mikrofon-Anordnungen zu informieren: AB, XY, ORTF usw.

Die beiden C414 würden sich gut für eine der Anordnungen eignen.

Bei deinem Interface sind nur zwei Eingänge vorhanden - mit mehr als 2 Mikros wird es also schwierig. Wenn du mehr Mikros nutzen möchtest, weil Du zum Beispiel einige Gruppen stützen musst, brauchst Du mehr Eingänge.
Dein Mischpult würde die zwar bieten, aber trotzdem könnntest du dann nur das am Mischpult erstellte Gesamtsignal aufzeichnen und hättest nachher nur eingeschränkt Möglichkeiten zur Nachbearbeitung.

 

[Basselch]

Hallo,

...ich nutze in meiner "Standardkirche" für die dortigen Matineekonzerte (vorwiegend Klassik, Kleinensembles, Solisten) ein Tascam DR100 mit 2 Neumann KM184 in AB-Anordnung. Entsprechend hochgebracht (Stativ mit Zwischenstück) klappt das eigentlich prima. Ich kenne die Kirche vom Klang her gut, weiß also, wo ich das Stativ am besten setze (Aufbauzeiten gibt es da nicht, diese Matineen finden direkt im Anschluß an die Sonntagsmesse statt).

Viele Grüße
Klaus

 

[SGW1]

Wenn Du nicht erweitern kannst und nur die beiden Eingänge des Interface hast, am besten die beiden C414 auf Kugel stellen, auf einer Schiene in ca 40cm Abstand montieren, das Ganze auf ein hohes Stativ, kurz hinter den Dirigenten stellen und auf ca 3m -3,5m Höhe über Bühnenboden stellen.
Das ist zwar nicht feinst ausgefuchst, wird aber ganz passabel funktionieren.

 

[andy456]

Hi,

ich würde es auch so machen 2 Kugeln im AB direkt hinter dem Dirigenten und dann schön hoch Ausgangspunkt ca 1,5m über seinem Kopf und dannn ausprobieren evtl. mikrofone noch etwas kippen je nachdem was zu präsent ist Trompeten oder Flöten.

Alternativ zwei Kleinmembraner als ORTF klingt auch ganz gut und hast ne schöne ortbarkeit der Isntrumente. Ist etwas Geschmacksache. ich habe das vor ein paar Wochen auch erst wieder gemacht 2 Neuman KM184 Kugeln Als AB 55cm Kapselabstand.

Wie das klingt und wie es aufgebaut war siehe hier:
https://recording.de/Community/Forum/Homerecording/Feedback_gesucht/202407/thread.html

Im nachhinein hätte ich aber noch etwas optimeiren müssen, da die picollo Flöten etwas zu laut waren und die Trompeten Teilweise. Denke es war nicht hoch genug.

Aber mit 2 Mikrofonen klingt das schon sehr gut. Gerade wenn die viel So Filmmusik und so spielen kommen mit Kugeln die Bässe meist etwas besser und es klingt insgesammt etwas voller.

 

[lukmess]

Hallo,

ich danke Euch für die Antworten. Da leider nicht viel Zeit war, habe ich nur die 2 Großmembran ca 3,5 Meter vor dem Orchester in ca 4m Höhe montiert. Den Winkel der Mikros habe ich über das Webtool bestimmt.
Die Rohaufnahme ist jetzt auf dem PC und ich würde gerne ein kleines Feedback von euch bekommen. Was man bei der Aufnahme verbessern könnte und was man noch nachbearbeiten kann. Für mich kling die Aufnahme sehr dumpf und an manchen Stellen viel zu leise. Das schreit also nach einem Echoeffekt und Kompressor meiner Meinung nach.

Der erste Aussnitt ist roh, also unbearbeitet. Im 2. habe ich etwas mit Echo und Kompressor gespielt. Für mich klingt es schon deutlich besser, dennoch hätte ich gern eine Meinung eines etwas geschulteren Ohrs gehört

Grüße Lukas

 

[leary]

damit kann man zumindest arbeiten. ich habe den bereich um die 440hz als extrem dick empfunden. das matscht insgesamt viel zu. mit leichter kompression, etwas hall und einem touch exciter kann man dem ganzen etwas mehr leben einhauchen. habe mich mal kurz dran versucht:

 

[lukmess]

Hallo Leary,

Danke für deine Bemühungen Also ich habe es nochmals probiert so ca. hinzubekommen wie du es hast, allerdings war mir bei deinem Track etwas zu viel Echo dabei. Ich arbeite mit Audacity, weil es mir am einfachsten vorkommt. Jedoch gibt es dort keinen Exciter. Also habe ich nur komprimiert, die 440Hz gesenkt und ein leichtes Echo hinzugefügt. Mit welchem Programm arbeitest du, wenn ich fragen darf?

Hab den neuen Mix unten hochgeladen.

Grüße Lukas

 

[leary]

Hi Lukas, kann sein, dass zu viel Hall drauf war. War auch echt nur ein Schnellschuss. Ich arbeite mit Ableton. Die DAW ist aber relativ unwichtig. In deine Version höre ich später rein...bin gespannt!

 

[leary]

Hab den neuen Mix unten hochgeladen.

finde deine neue version besser, aber noch etwas zu mumpfig. bisschen mehr 440hz raus, etwas höhen rein...
ich finde da darf auch durchaus mehr raum/reverb drauf.

 

[Saurus]

...Ich arbeite mit Audacity, weil es mir am einfachsten vorkommt. Jedoch gibt es dort keinen Exciter...

Da sollte sowas doch dabei sein. Alternativ nachinstallieren!

http://wiki.audacityteam.org/wiki/Nyquist_Effect_Plug-ins#Harmonic_Enhancer

Außerdem kann Audacity auch VST. Und damit kannst Du alle möglichen Exciter nutzen. Gibt auch Freeware:

https://www.kvraudio.com/product/the-canary-by-black-rooster-audio

http://www.voxengo.com/product/overtonegeq/

 

[MountainKing]

Ich finde auch, dass Deine zweite Version doch schon eine deutliche Verbeserung darstellt.

Die leiseren Stellen kann man auch - in Grenzen - mit Automation (also zum Beispiel stellenweise Lautstärkeanhebung) etwas hervorheben. Man muss aufpassen, dass man damit nicht den tieffrequenten Müll zu sehr mit anhebt (Stichwort: Noisefloor).

 

[lukmess]

Hallo nochmal,

ich danke Euch für die Antworten.

finde deine neue version besser, aber noch etwas zu mumpfig. bisschen mehr 440hz raus, etwas höhen rein...
ich finde da darf auch durchaus mehr raum/reverb drauf.

@ Leary: Jetzt hab ichs selber bemerkt was es fürn Unterschied macht, wenn ich die Höhen anhebe. 440 hab ich noch mehr angesenkt und Reverb ein bisschen mehr.

@Saurus: Danke dir für den Tipp. Ich hab mir den Harmonic Enhazer und den Overtone geholt, finde das letztere Plugin echt cool und einfach, beim Enhazer hab ichs noch nicht geschafft ihn richtig anzuwenden.

Die leiseren Stellen kann man auch - in Grenzen - mit Automation (also zum Beispiel stellenweise Lautstärkeanhebung) etwas hervorheben. Man muss aufpassen, dass man damit nicht den tieffrequenten Müll zu sehr mit anhebt (Stichwort: Noisefloor).

@MountainKing: Ja, das ist mir auch aufgefallen, dass manche Stellen zu leise sind. Ich hab sie durch den Kompressor etwas angehoben, wollte aber nicht zu viel machen, da es ja auch so gewollt ist, dass nicht alle Stellen gleich laut sind. Ist der Kompressor dazu überhaubt das richtige Werkzeug oder sollte ich etwas anderes verwenden?

Schönen Abend noch,
Lukas

 

[Micaeldaviola]

Hallo zusammen,

ich habe sowohl Cubase Elements 7 verwendet als auch Audacity und muss sagen, dass für meine Bedürfnisse Audacity absolut ausreicht und wesentlich einfacher zu handhaben und vor allem zu installieren ist. Mir geht es nur darum, ausschließlich akustische Instrumente (Zupfinstrumente und Perkussion, z.B. Güiro, Triangel, Agogó, etc.) und Gesang mehrstimmig aufzunehmen, also jedes Instrument nacheinander zu spielen und dann zu mischen. Die einzigen Bearbeitungen dabei sind Ausblenden, Einblenden, Stereo zuweisen, gegebenenfalls Lautstärke erhöhen oder erniedrigen, kleine "Verspieler" löschen. Dafür scheint Audacity absolut ausreichend zu sein. Die Bitrate der exportierten WAV-Dateien ist 2822 KBit/s, genau wie bei Cubase. Als Eingang benutze ich ein Røde Mikrofon und das Steinberg UR 22 Audiointerface, das mit USB an den Rechner angeschlossen ist.
Meine Frage ist nun, ob die reine Tonqualität bei WAV-Dateien,die mit Audacity aufgenommen werden, genau so gut ist wie die Tonqualität bei WAV-Dateien, die mit Cubase aufgenommen werden. Vielleicht kann mir da jemand helfen.

Schöne Grüße,
Michael

 

[hedelund]

Meine Frage ist nun, ob die reine Tonqualität bei WAV-Dateien,die mit Audacity aufgenommen werden, genau so gut ist wie die Tonqualität bei WAV-Dateien, die mit Cubase aufgenommen werden. Vielleicht kann mir da jemand helfen.

Also, da kann ich Dich beruhigen, denn die Tonqualität ist nicht von Deinem Sequenzer abhängig, sondern eher von dem Equipment welches Du verwendest.
Steinberg Interface geht auch in Ordnung.
Bei Dir wird es schon sehr auf das Mikro und dem Raum ankommen. Eventuell bräuchtest Du vielleicht sogar zwei Mikrofone, wenn Du viel akkustische Instrumente aufnehmen willst.

Ein guter Rat wäre noch, auch wenn Du mit Audacity keine Klangeinbußen hast, würde ich Dir empfehlen Dich mit Cubase El. zu befassen, und das dann künftig als Deinen Sequenzer wählen.
DU hast da einfach mehr Möglichkeiten beim bearbeiten in den Spuren, was dann letzlich wiederum doch zu einem besseren Klangergebniss führen kann.
Liebe Grüße
Hedelund

 

[Micaeldaviola]

Hallo Hedelund,

vielen dank für Deine Antwort! Da bin ich beruhigt was die Tonqualität angeht.
Cubase ist natürlich sehr viel professioneller und hat wesentlich mehr Möglichkeiten, das ist ganz klar.
Liebe Grüße,
Michael

 

[Signalschwarz]

Hast Du das Audio-Interface via dessen ASIO-Treiber in Audacity eingebunden?