Köln: Kommerz frisst Kultur!

  • Ersteller sixstringwarrior
  • Erstellt am
Bleib mal locker. Ich habe ja nur nachgefragt, oder?

Ich denke, daß diese kleinen Läden durch ihre Unabhängigkeit eben nicht von einem Einkaufszentrum verdrängt werden.
Sie ziehen weiter. Und in 30 Jahren zurück in das leer stehende Einkaufszentrum....

Naja, das sagst du ja selber das diese Bauwut bei diesen Einkaufszentren überflüssig ist, wenn du sie nach 30 Jahren als überholt einstufst, da kann man sich das Geld sparen und die Kultur in Ruhe lassen. Ein kleiner Laden lebt von seiner Location und die ist bei einem Umzug weg, eh du die Kunden wieder hast, das dauert und viele überleben das nicht.
 
Bleib mal locker. Ich habe ja nur nachgefragt, oder?


Ich bin locker...wenn ich noch lockerer wäre, bräuchte ich Windeln.

Aber so'n pseudorealistischer Quark wie der von Katja kann nicht so stehenbleiben.
Hier in Dortmund ist auch eine richtig nette Clubmeile für 'ne Mall draufgegangen. Natürlich geht's irgendwie weiter...aber deshalb muss ich das doch nicht gut finden oder die Klappe halten.
Schon gar nicht, wenn mir dann so'n FDP-Geseier vor die Flinte kommt.
 
Bleib mal locker. Ich habe ja nur nachgefragt, oder?


Ich bin locker...wenn ich noch lockerer wäre, bräuchte ich Windeln.

Hier in Dortmund ist auch eine richtig nette Clubmeile für 'ne Mall draufgegangen.

ach herrje, was haben se denn platt gemacht?!?! - hab da mal länger gewohnt - war aber schon amtlich lange nicht mehr da...
 
Das Dortmunder Thier-Gelände steht stellvertretend für die fast gesamte Club- & Nachtlandschaft Dortmunds. Mit seinen fünf Lokalitäten (Mendoza Bar, Liquid Lounge, Bad Girls Bar, Sixx-pm und zuHouse.Club) bietet es ein abwechslungsreiches Ambiente für die unterschiedlichen Besuchergruppierungen des Areals.

Das war einmal.
Das ganze Gelände (ehemalige Thier-Brauerei) ist platt und eine Mall entsteht, die von Großmannssucht nur so überquillt.

Und nein...es ist kein Neid. Ich arbeite und kann so richtig einkaufen, wenn mir danach ist.
 
Tja, willkommen im Leben!

Wären diese so bezeichneten Hochstätten erfolgreich und würden gewinnbringend wirtschaften, so würden Investoren oder Besitzer vermutlich anders oder gar nicht über eine andere Verwendung nachdenken.

Ich habe schon oft erlebt, dass so genannte "Kultstätten" umfunktioniert oder abgerissen wurden. Oftmals habe ich das früher selbst verurteilt. Im Nachhinein war es jedoch immer die richtige Entscheidung und verringerte zwar die Vielfalt, steigerte dafür aber die Qualität. Und oftmals ist es durchaus sinnvoll, dass nicht jeder Depp öffentlich auftreten darf. Und ich weiß wovon ich rede...

das war mal richtig daneben!!!
 
Das Dortmunder Thier-Gelände steht stellvertretend für die fast gesamte Club- & Nachtlandschaft Dortmunds. Mit seinen fünf Lokalitäten (Mendoza Bar, Liquid Lounge, Bad Girls Bar, Sixx-pm und zuHouse.Club) bietet es ein abwechslungsreiches Ambiente für die unterschiedlichen Besuchergruppierungen des Areals.

Das war einmal.
Das ganze Gelände (ehemalige Thier-Brauerei) ist platt und eine Mall entsteht, die von Großmannssucht nur so überquillt.

Und nein...es ist kein Neid. Ich arbeite und kann so richtig einkaufen, wenn mir danach ist.

das war aber schon vor zig Jahren klar - das das alles bei Zeiten verschwindet... die Pächter der Clubs und Bars dort wußten das... fand es dort tatsächlich auch nicht wirklich spannend, da eher schickimicki-Bars als Szene-Kneipen dor angesiedelt sind / waren... schade is trotzdem allemal.
 
das war aber schon vor zig Jahren klar - das das alles bei Zeiten verschwindet.

Natürlich...das ändert aber nichts.
 
Hmmm....
Also wenn wir beim eigentlichen Thema bleiben, dann finde ich, daß man gegen die Entwicklung in Ehrenfeld etwas tun muß.
War nicht selten im Underground um nach exzessivem Pogo in der Live Music Hall bei bunten Lampions, netten, schönen Frauen und nem Desperado zu entspannen...wäre echt schade, wenn das wegfiele.
Was den gekürzten Etat für Theater betrifft:
Das kann ich nur unterstützen.
In so vielen Fällen sitzt doch nur noch die Schickeria im Publikum, um sich irgendwelche perversen Inszenierungen von Klassikern anzusehen, deren eigentlichen Inhalt man gar nicht mehr nachvollziehen kann.
Und das peinlichste ist, daß sich kaum jemand traut, das zuzugeben, weil man Angst hat, als Banause dazustehen.
Für diese Scheiße (was es ja manchmal sogar im warsten Sinne des Wortes ist!) sollte wirklich kein geld ausgegeben werden.
Es ist doch kein Wunder, daß so wenige junge Menschen in das Theater gehen, da muß man sich auch mal fragen: "was haben wir falsch gemacht?" und von seinem hohen Roß runterkommen.

Aber wenn die Freiräume wegfallen, muß sich doch jeder fragen, was er bei der WAHL falsch gemacht hat.



Zur Not geh ich eben in den Wald Musik machen ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Für die höheren Schichten ist das Rumgegröle in versifften Drecksclubs auch die letzte Scheisse....

@pitsieben
Wenn nach 30 Jahren die mall wieder "frei" wird, hat jemand 30 Jahre ganz schön Kohle verdient.
Also war es nicht umsonst.
 
Ich danke euch für diese lebhafte Diskussion.

Ich habe das Glück durch meine Ausbildung selbst aktiv werden zu können und arbeite an einem Beitrag zum Thema für das Bürgerradio von Radio Köln.

Habt ihr Fragen oder Argumente für eine der Seiten, die eurer Meinung nach in den Beitrag gehören?
 
Ich danke euch für diese lebhafte Diskussion.

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Wieviel Verkaufsfläche pro Einwohner gibt es wieviel braucht man für eine solide Versorgung?
Wieviel Kulturfläche pro Kopf gibt es, wieviel braucht man?
Wieviele alteingesessene Einzelhändler bekommen jetzt Konkurenz?
 
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Zur Not geh ich eben in den Wald Musik machen ;)


Was soll man jetzt dazu sagen? Ich höre auch gerne Hardcore-Math-Rock und Noise-Rock. Ich war aber letztes Jahr auch im Theater und in der Oper. Da waren, entgegen deiner Behauptung, sehr viele junge Menschen, mehr als alte. Vielleicht gehst du besser auch mal in eine Oper und hörst dir das mal völlig vorurteilsfrei an. Für den Anfang vielleicht Carmina Burana oder Carmen.
Du kannst nicht verlangen, dass nur die Sachen akzeptiert werden, die dir gefallen. Die Subventionen für Orchester und Opernhäuser sind genauso gerechtfertigt, wie die für Kirchen und Baudenkmäler. Selbst wenn die einnahmen nicht direkt den Unterhalt deckeln, dann aber das was die Städte durch ihre Gewerbesteuern im Gastronomie und Hotelgewerbe einnehmen.
Vielleicht einfach mal ein bisschen in zusammenhängen Denken.
Selbst wenn die Kultur sich nicht selber trägt ist jede Form von Kultur schützenswert. Die Zeit, in der andere entschieden haben, was ok ist und was entartet, waren eigentlich vorbei und das ist gut so.
Ich glaube dein Roß ist auch ziemlich hoch und du solltest beim absteigen aufpassen ;). Rede mal mit Künstlern, die aus Scheiße oder mit Scheisse Kunst machen. Vielleicht sind die ja gar nicht doof und eingebildet sondern haben sich was dabei gedacht.

you got to get in to get out (Peter Gabriel)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Wieviel Verkaufsfläche pro Einwohner gibt es wieviel braucht man für eine solide Versorgung?
Wieviel Kulturfläche pro Kopf gibt es, wieviel braucht man?
Wieviele alteingesessene Einzelhändler bekommen jetzt Konkurenz?

Vielen Dank! Gute Fragen.
 
Die Seite verarscht sich aber selber. Lauter Egoaffen, die sich über den Gestank der Fürze ärgern, die sie selbst gelassen haben.
[/quote]


Das ist aber auch echt hart.....HH!!

Als ich 1994 zum Zivi dort hinkam war noch vieles ganz ganz anders.....

Wenn ich jetzt mal alle 2 Jahre auf Tour dort vorbeischaue packt mich das nackte Grausen:?

Hat sich schon viel verändert in meiner "Heimat"..........
 
Die Seite verarscht sich aber selber. Lauter Egoaffen, die sich über den Gestank der Fürze ärgern, die sie selbst gelassen haben.


Das ist aber auch echt hart.....HH!!

Als ich 1994 zum Zivi dort hinkam war noch vieles ganz ganz anders.....

Wenn ich jetzt mal alle 2 Jahre auf Tour dort vorbeischaue packt mich das nackte Grausen:?

Hat sich schon viel verändert in meiner "Heimat"..........[/quote]

Ja, aber auf der Seite sieht man Menschen die sich beschweren, dass seit dem sie da wohnen, alles vor die Hunde geht, ohne zu merkern, dass sie mit ihrem Eintritt ins Millieu, selber, dessen Untergang herbei geführt haben. Die Künstler und Studenten haben das Viertel attraktiv gemacht. Dadurch steigt die Nachfrage nach den Wohnungen dort. Die Mieten werden erhöt, die Wohnungen saniert usw. Yuppies sind sozusagen das Endstadium einer Gentrefication.
Yuppies wohnen dann in solchen Vierteln und konsumieren nur noch Kultur. Sie arbeiten in gut bezahlten Stellen in anderen Vierteln und sind damit in der Lage höhere Mieten zu zahlen, was sie auch machen. Wärend die Künstler, die das nicht können, weg ziehen müssen.

Ich gebe zu Egoaffen ist wirklich zu hart. Richtiger wäre vielleicht, selbstfixierte, reflexalternative Modeopfer, mit dem Hang zum "anders sein". Das mit dem "anders sein" machen sie dann alles so gut, dass sie auch schon wieder gleich sind. Das ist dieses "Prenzlauerbergphänomen". Sollen sie machen, aber dann nicht beschweren, wenn es komisch wird.
 
@bandsache:
Ich rede ja explizit vom Theater und nicht von der Oper.
Ich finde einfach, daß im Theater extrem viel Schindluder getrieben wird, möglicherweise auch durch Vetternwirtschaft beeinflußt.
Natürlich ist jede Art von Kultur schützenswert (sonst würde ich mir keine 8-Bit-Musik reinziehen oder mich schief angucken lassen, weil ich ja so blöd bin und Musik noch kaufe :D) , jedoch muß man das auch immer in der Relation sehen.
Wenn ein Theater Stücke aufführen will, die niemand mehr nachvollziehen kann (oder will), dann geht das natürlich in Ordnung.
Allerdings sollte das Theater dann aber auch nicht zu sehr darüber klagen, daß die Einnahmen schwinden und das Publikum schrumpft und nach höherem Etat schreien.
Stattdessen könnte man sich ja Konzepte überlegen, wie man Publikum jeglicher Coleur, sowohl Banausen wie mich, als auch diejenigen mit abstrakterem Geschmack anzieht.
Selbstverständlich ist das auch nur mein subjektiver Eindruck.

Das hat auch nichts damit zu tun, ob ich etwas für "entartet" halte, um Deinen indirekten Vorwurf aufzugreifen.

Ich will ja nichts verbieten, bin ganz im Gegenteil gegen jegliche Zensur (nicht zu verwechseln mit Jugendschutz), die ist spätestens seit dem Internetzeitalter überholt.
Aber ich denke, ich kann schon für mich entscheiden, ob ich das unterstützen will, oder nicht.
Tatsächlich ist es ja auch so, daß ich auch keinen Vorschuss für meine Synthies, meine RME-Karte, etc kriege.

Generell könnte man sich in Deutschland in punkto Förderung von Musikern eine dicke Scheibe von Skandinavien und den Niederlanden abschneiden (um bei der Kunst zu bleiben, generell wird auch zu viel an der Jugendbetreuung gekürzt, aber das gehört woanders hin).

Über das Thema könnte man jetzt auch nächtelang weiter diskutieren, aber es ist schwierig, seinen Standpunkt hier in wenigen Sätzen nachvollziehbar auszudrücken.
Und deswegen mach ich jetzt mal diesen Tisch hier kaputt :D
 
um bei der Kunst zu bleiben, generell wird auch zu viel an der Jugendbetreuung gekürzt, aber das gehört woanders hin

Einerseits hast du recht, andererseits ist das lediglich eine weitere Facette des gleichen Problems.

Edith:


Das ist mal ein richtig schönes Adjektiv...:D
 

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