Köln: Kommerz frisst Kultur!

  • Ersteller sixstringwarrior
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wenn mir diese freiräume die zu meiner lebensgestaltung gehören genommen werden dann nimmt man mir auch ein stück meiner wertvollen über alles stehenden lebensqualität.
Ja und?
Was Du da schreibst, ist nichts anderes als der Ausdruck einer übergrossen egoistischen Habenwollen-Attitüde.
Am Ende läufts halt wieder auf das hinaus: Gehst Du zu den Leuten hin, die gezwungenermasse die Kohle lockermachen müssen, damit Du Deine Freiräume behalten kannst, und holst Dir die Kohle persönlich ab?
Oder pochst Du einfach auf das Recht auf die anonymisierte Form, genannt Subvention?

Zahlen Leute freiwillig für Deine Kunst? Dann kannst Du ja auch Deinen Freiraum bezahlen.
Zahlen die anonymen Subventionssammler für Dich? Dann bezahlen sie also den Freiraum, er gehört ihnen, nicht Dir.
Du könntest ja genauso in einem Job Dein Geld verdienen, in dem Du auch keine Freiräume hast und in dem Du Dich nicht verwirklichen kannst und der Dir im Grunde nicht gefällt, weil da von "geilem Leben haben" nicht viel zu sehen ist - so halt, wie millionen anderer Menschen halt auch.......

Wie mans auch nimmt, es bleibt immer ein bisschen ein schaler Geschmack im Mund, wenn man darüber diskutiert, das Geld anderer Leute für den eigenen Freiraum oder wasauchimmer auszugeben......
 
#33
bevor man ein künstlerisch wie auch immer geprägtes Szeneviertel einer bescheuerten Shopping-Mall opfert, sollte man lieber über finanzielle Förderung nachdenken.
Eben. Ist eine sehr lobenswerte Einstellung:
"Lieber Geld ausgeben als Geld verdienen."
Damit kommt man sicher echt weit.

Hast du Dich schonmal gefragt, woher das Geld kommt, dass Du so freigebig aushändigst?????

Das muss ich mich nicht fragen, das weiß ich. Das Geld, das notwendig wäre, um Kultur angemessen zu fördern, versickert ganz woanders. Gerade in letzter Zeit. Mal abgesehen davon ist Kulturförderung auch eine Aufgabe des Staates bzw. der Länder.


#33
bevor man ein künstlerisch wie auch immer geprägtes Szeneviertel einer bescheuerten Shopping-Mall opfert, sollte man lieber über finanzielle Förderung nachdenken.
Eben. Ist eine sehr lobenswerte Einstellung:
"Lieber Geld ausgeben als Geld verdienen."
Damit kommt man sicher echt weit.


Nein, aber Kunst und Kultur sind Eigenschaften, die den Menschen vom Affen unterscheiden.
Das behauptet der Mensch.
Hast du mal nen Affen gefragt, ob er das auch so sieht?

Einen Affen fragen ... danke für den Tipp, den werde ich beim nächsten Zoo-Besuch berücksichtigen. Vielleicht kann der mehr substantielles zu dieser Diskussion beitragen, als du.

Abgesehen davon: Wenn das die einzig relevanten Unterschiede sind, und ich mir anschaue, was man so alles als Kunst bezeichnet, dann habe ich nicht das hehre Gefühl, was Anderes zu sein...... ;)

Es geht bei der besprochenen Problematik allerdings auch nicht um die Definition von Kunst. Du redest immer am Thema vorbei.

du kennst den Spruch von den Millionen Scheiße fressenden Fliegen?
Dummes Argument.
[...]
Der logische Schluss aus diesem Spruch bedeutet eigentlich, dass die Leute sich als Fliegen sehen sollen, damit Scheissefressen seine Richtigkeit bekommt.

Blödsinn. Der logische Schluss daraus ist lediglich, dass der kommerziell orientierte Massengeschmack nicht darüber entscheiden darf, welche Form von Kunst ein Recht auf Erhaltung hat, und welche nicht.

Also:
Künstler und solche, die auf der Subventionsebene ihr Leben fristen, werdet zu Scheissefressern, Millionen arbeitende Personen können sich nicht irren.

Ah so. :) Ein Bekannter von mir nennt solche Schlussfolgerungen "Mädchenlogik". Wobei das eine Beleidigung fürs weibliche Geschlecht ist.



Nochmal anders gesagt:
Bevor Du hier grosskotzige Forderungen aufstellst, geh erstmal persönlich zu den Steuerzahlern hin und bitte sie darum, dass sie Dir einen Teil ihres Lohnes für Deine Subventionsschlemmerei geben mögen.
Du wirst sicher viel Erfolg haben.

Danke für die sonntägliche Erheiterung. Wenn es darum ginge, wofür Steuerzahler bezahlen _wollen_, dann wäre unsere Staatsform längst am Ende, du Stratege. Außerdem stelle ich keine "großkotzigen Forderungen" auf. Du hast offensichtlich ein grundlegendes Textverständnissproblem. Hallo, Pisa?
 
wenn mir diese freiräume die zu meiner lebensgestaltung gehören genommen werden dann nimmt man mir auch ein stück meiner wertvollen über alles stehenden lebensqualität.
Ja und?
Was Du da schreibst, ist nichts anderes als der Ausdruck einer übergrossen egoistischen Habenwollen-Attitüde.
Am Ende läufts halt wieder auf das hinaus: Gehst Du zu den Leuten hin, die gezwungenermasse die Kohle lockermachen müssen, damit Du Deine Freiräume behalten kannst, und holst Dir die Kohle persönlich ab?
Oder pochst Du einfach auf das Recht auf die anonymisierte Form, genannt Subvention?

Zahlen Leute freiwillig für Deine Kunst? Dann kannst Du ja auch Deinen Freiraum bezahlen.
Zahlen die anonymen Subventionssammler für Dich? Dann bezahlen sie also den Freiraum, er gehört ihnen, nicht Dir.
Du könntest ja genauso in einem Job Dein Geld verdienen, in dem Du auch keine Freiräume hast und in dem Du Dich nicht verwirklichen kannst und der Dir im Grunde nicht gefällt, weil da von "geilem Leben haben" nicht viel zu sehen ist - so halt, wie millionen anderer Menschen halt auch.......

Wie mans auch nimmt, es bleibt immer ein bisschen ein schaler Geschmack im Mund, wenn man darüber diskutiert, das Geld anderer Leute für den eigenen Freiraum oder wasauchimmer auszugeben......



tube mir kommt es vor als wenn du dein leben nicht so gestalten konntest wie du es wolltest.

du redest immer von geld und arbeit.

ganz ehrlich:
in den kreisen in denen ich mich bewegen sind das de facto einer der nebensächlichsten sachen überhaupt.

da verweise ich auch gerne auf eine doku in meinem blog
https://recording.de/Community/Userblogs/View/908/blog.html

in meiner szene brauch man oft nicht mal geld.
ich erlebte und erlebe so viele wochenenden die von freitag bis montag gehen in denen ich kaum einen cent ausgeben muss.

hier muss man nicht 40h die woche in einem job arbeiten den man hasst um freude am leben zu haben.

und das alles funktioniert alleine nur durch diese freiräume.

...

verbitterte pessimisten wie du sind genau die die sowas eigtl nötig haben um mal wieder zu kappieren was leben eigtlich bedeutet.

ich bin ein sehr zufriedener und glücklicher mensch und habe sehr viel spaß im leben.
ich gehe allem aus dem weg was mir keine freude bereitet.

das ist nicht egoistisch das ist einfach nur konsequent.

und um das klar zu stellen.
auch eine sache die mir im leben freude bereitet: menschen in schwierigen situationen helfen.
ja auch mit einsatz von geld.

soviel zum egoismus ;)
 
Hi,

ich studiere Geographie und am Lehrstuhl für Sozial- und Humangeographie werden solche Prozesse untersucht. Das Ganze heist Gentrification und wurde schon in den 1930ern in Chicago beobachtet.

Es ist sehr wohl ein Problem, wenn solche Viertel Shoppingmalls geopfert werden. In einer Shoppingmall findet auch sehr viel weniger Wertschöpfung als in einem Szeneviertel,
das Problem liegt aber wesentlich tiefer.
Kunst hat was mit Meinungsfreiheit zu tun. Mit kultureller Vielfalt, kulturelle Vielfalt hat was mit Kreativität zu tun, Kreativität hat was mit Innovation zu tun und diese wiederum mit einem von Rohstoffen entkoppeltem Wirtschaftswachstum. Diese Zusammenhänge sind übrigens wissenschaflich erforscht worden. Ich will das jetzt aber hier auch nicht ausbauen.

Kann man, ausser mit Facebook, noch irgendwie in Köln helfen?

@Katja 71
Wenn ein Betrieb gewinnbringend arbeitet, kann er genauso zugemacht werden. Es gibt hunderte Beispiel, wo gewinnbringende Unternehmen aufgekauft und kapput gemacht wurden, weil man kurzfristig den Gewinn erhöht hat, indem man die Investitionen auf 0 gesetzt hat. Zu deinem globalen Denken: Wenn die Leute morgen Abend in Kölln einen trinken gehen wollen, haben sie keine Lust, erst nach China zu fliegen, nur weil der chinesische Barkeeper für 100€ im Monat arbeitet. Es geht nicht um Gewinn, sondern um Gewinnmaximierung, das sind zwei grundlegend verschiedene Dinge.

@Tubeless
Ich weiß ja nicht, was du von Wirtschaftkreisläufen verstehst, aber Subventionen sind eines der wichtigsten Instrumente in der Sozialen Marktwirtschaft. Unsere Bauern zum Beispiel werden auch nicht nur für die Lebensmittel subventioniert, die sie herstellen, sondern auch für die Landschaftspflege.
Wenn wir morgen alle nützlichen Subventionen abschaffen würden, würden wir übermorgen in einer riesigen Kloake leben.
Jeder Deutsche und jeder Mensch, der hier was kauft, zahlt Steuern, auch ein Hartz4-Empfänger. Wenn du dem Staat was von deinem Lohn/Gehalt abgibst, dann solltest du das gerne tun, dieser Staat hat ja dafür gesorgt, dass es soweit kommt. Er hat dich ausgebildet usw....

@Katja 71 & tubeless
Ich fasse mal zusammen:
Ihr meint also, Künstler sind keine "Leistungsträger". Wer keinen offensichtlichen Mehrwert schaft, ist auch nichts wert und kann auch nichts verlangen. Wenn ich das fortsetze, komme ich dann darauf, dass ja Behinderte auch echt viel Geld kosten, naja. in den 30ern waren es über 4 Reichsmark.
 
@bandsache

Danke für deinen Beitrag, du hast es auf den Punkt gebracht.

Anfügen möchte ich noch folgenden Aspekt: Bei der Unsumme Geldes, welches die Wirtschaftsunion Europa, insbesondere unser Heimatland, als Bürgschaft zur Verfügung gestellt hat in den letzten eineinhalb Jahren, werde ich das Gefühl nicht los, dass Diskussionen wie diese hier, den Verantwortlichen in der Politik sowie Wirtschaft ein massives Gefühl der Erleichterung bescheren.

Jene Summen, die wir für den Erhalt/Ausbau kultureller Aktivitäten ausgeben, über Einzelfälle muss und darf natürlich diskutiert werden, sind mit dem Begriff Peanuts massivst überbewertet.
 
Letzlich geht es auch darum, öffentliche Räume zu schaffen, zu erhalten und gegen die Kommerzialisierungswut zu verteidigen.
Anderer Leute Geld auszugeben ist überhaupt nicht das Thema. Das Problem liegt darin, das zunehmend versucht wird, Dinge die früher umsonst waren zu Geld zu machen, und die Verhältnisse zum Nutzen einer kleinen Schicht 'gewinnbringend' umzugestalten, ohne Rücksicht auf Verluste, die werden einfach externalisiert.
Es kann nicht sein, das diese kleine Minderheit, bei der sich das Kapital konzentriert, dem Rest die Bedingungen diktiert. Letzlich schadet das auch dem Gesamtsystem, das kann man in diesen Tagen nirgends besser beobachten als in den Vereinigten Staaten.
Eine Stadt braucht Infrastruktur auch und gerade für Kultur, von dem Einkaufszentrum profitiert dagegen langfristig nur der Betreiber. Die Leute kaufen ja deswegen nicht mehr, und Touristen kommen hierfür auch nicht nach Köln. Es verschieben sich einfach nur die Gewichte.

Wie man Kultur so richtig schön kaputt macht kann man sehr gut am Beispiel Thalia und dem Buchhandel sehen (zur Zeit mein Lieblingsthema):

http://www.kurt-wolff-stiftung.de/Grafik/jetzt.pdf
 
Leider nicht einfach gegen die Prostituierten des Geldes anzukämpfen, wünsche euch viel Glück !

In gewissen Schweizer Städten herrscht inzwischen auch Einöde, alles von internationalen Ketten vollgemüllt.
 
Immerhin gibt es das OXA in Zürich noch.
Herrlich, was dort an hübschen Schweizerinnen herumläuft.
Manchmal fällt es mir schwer, mich auf die Musik zu konzentrieren, wenn vor mir mal wieder ein Prachtexemplar die Hüften schwingt.
 
#38
du hast auch nicht ganz verstanden, worauf ich hinaus will.
Sag ich´s doch. Wenn jemand nicht Deiner Meinung ist, dann lebt er im Unverständnis.
Ich verstehe schon. Nur nicht so, wie Du gerne hättest.

Ich denke, auch Kunst muss sich dem Diktat des Magens unterordnen. Ein Künstler, der was zu futtern haben will, muss dafür genauso bezahlen wie jeder andere. wenn niemand das, was der Künstler bietet, haben will, dann ist sein Produkt eben nicht verkaufbar - genauso wie jedes andere am Markt vorbei produzierte Produkt.
Wenn die Subventionen für Kunst zum Sozialgeldbereich zugeschlagen würden - also Arbeitslosengeld, ALG II und Sozialhilfe - wäre das ehrlicher denjenigen gegenüber, die die Kohle liefern.Einen weiteren Vorteil hätte das noch: Niemand täte sich gross aufregen, wenn gekürzt wird - wie das bei Sozialleistungskürzungen halt so ist.
Ausserdem liesse sich die Kohle besser berechnen.
Jeder Künstler unverkaufbarer Kunst ist ja dann mit 350,- Euro Lebensunterhalt und ca 300,- Euro Mietzuschuss bezahlt. Dazu kommt dann die Aufwandsentschädigung, weil der Künstler ja was tut von 1,50 Euro pro Stunde.
Die Personalskosten der Kunst wären da recht einfach zu nivelieren und zu berechnen. Und für die technischen Gegebenheiten tuts ja dann auch das Billigste und Einfachste - wie es halt bei den 1,50-Euro-Jobbern so üblich ist.
:D

Zu Zeiten, in denen es keine staatliche Unterstützung gab, hat die Kultur auch überlebt. Ich halte Kunst nicht für ein lebensnotwendiges Versorgungsgut.

das ist falsch. ;)

Wenn es wahr wäre, gäbe es keine klassische Hochkultur mehr. Wäre nicht mehr bezahlbar, muss nämlich subventioniert werden. Und keine Subkultur. Es gäbe gar keine Kultur!

Nur noch Freidrichsstadtpalast. Gähn.
Ausgelutschte Shows etc.
 
Es geht hier nicht um mich oder das, was ich (auf dem Sterbebett) denke, sondern um Marktwirtschaft im allgemeinen. Das erfordert globales Denken.
Doch natürlich können wir jederzeit alle Atomkraftwerke abschalten, da Strom ja eh aus der Steckdose kommt, zusätzlich reißen wir die großen Einkaufszentren ein und machen Kulturstätten daraus.
Zusätzlich verzichten wir alle auf Fleisch und werden Vegetarier und stürzen damit eine ganze Branche in den Ruin - oder vielleicht auch zwei.

Fortschritt kann bitter sein - aber Stillstand ist Rückstand. Und wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit!

Und die Denkweise eines Reiner Langhans hat sich ja nicht einmal im Dschungel bewährt - obwohl da echt jeder eine reelle Chance hat... :-D



Und das, was so manches mal in kleinen Läden von selbsternannten Künstlern präsentiert wird, hat oftmals mit Kultur rein gar nichts zu tun!!! Kulturell hochwertiges wird immer seinen Weg finden!


Boah...da schmeckt mir doch meine Pizza Machiavelli nicht mehr.

Wer bestimmt denn, was hochwertige Kunst ist, wenn es keine kleinen, unabhängigen Läden mehr gibt, in denen sie sich gegen mäßigen Stoff durchsetzen kann?

Politiker? Kaufleute?

Hoffentlich nicht du.
 
Und das, was so manches mal in kleinen Läden von selbsternannten Künstlern präsentiert wird, hat oftmals mit Kultur rein gar nichts zu tun!!! Kulturell hochwertiges wird immer seinen Weg finden!


Wer bestimmt denn, was hochwertige Kunst ist, wenn es keine kleinen, unabhängigen Läden mehr gibt, in denen sie sich gegen mäßigen Stoff durchsetzen kann?
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Merkel & Westerwelle sollten entscheiden, was das deutsche Volk hören darf.

"Kulturell hochwertig" hört man oft von Leuten, die nach der Oper in's Theater gehen.
Ich finde derzeit Lady Gaga extrem hochwertig.
Noch nie hat mich eine Italienerin derart vom Hocker gehauen, obwohl sie angeblich gar nicht so gut Italienisch spricht.
 
du redest immer von geld und arbeit.

ganz ehrlich:
in den kreisen in denen ich mich bewegen sind das de facto einer der nebensächlichsten sachen überhaupt.

Leider wird in unserer Gesellschaft immer mehr dogmatisch dem Geld und betriebswirtschaftlichen Zahlen gehuldigt. Daran mag die momentane globale Entwicklung schuld sein, die uns immer mehr in die Steinzeit des Kapitalismus zurücktreibt (ich schreibe bewusst "zurück", denn viele aktuelle Trends innerhalb unserer Gesellschaft sehe ich als Rückschritt, nicht als der so so oft gepriesene "Fortschritt").
Wir brauchen mehr Solidarität gegenüber anders denkenden Menschen, gegenüber Mitmenschen, die sich unserer sogenannten "Leistungsgesellschaft" nicht anpassen können oder wollen, denn auch Leistungen, die sich nicht verkaufen lassen, sind trotzdem Leistungen. Die ggf. nicht vorhandenen kommerziellen Verwertungsmöglichkeiten dürfen nicht als Minderwertigkeit angesehen werden, denn die Werte können auch woanders liegen, und wenn es nur die Verbesserung der eigenen Lebensqualität ist.
Musikmachen, Malen, Schauspielern oder Gedichte schreiben macht Spaß, auch wenn man vielleicht nix dafür bekommt. Dieser Spaß ist einen hohe Wertigkeit, die mit Geld oft nicht erreichbar ist. Für viele Menschen ist Kunst ein Mittel, seelisch gesünder zu bleiben, oder einfach ein Kommunikationsmedium, um Gefühle oder andere Inhalte zu transportieren.

Also bitte: Vergesst den ganzen Kommerzkram mal und besinnt euch auch mal wieder auf andere Werte. Dazu zählt auch der Erhalt kultureller Einrichtungen, die keinen Gewinn erzielen, sondern einfach nur beansprucht werden, weil Menschen dadurch glücklicher sind.
Geld ist in diesem Land eigentlich genug vorhanden, es ist nur die Frage, wie man es verwendet.

Jetzt kommen vielleicht wieder Argumente, dass sowas alles Träumerei und unrealistische Utopie ist, aber wir arbeiten zu jedem Zeitpunkt in der Gegenwart ein klein wenig an unserer Zukunft. Es ist halt nur die Frage, welche Zukunft wir wollen ;)

lg
 
Q:
Muss sich dass nativ-kulturelle Leben zwangsweise in urbanen Zentren entfalten?
Lasst doch die Zentren veröden und geht in's Umland.
 
Jetzt kommen vielleicht wieder Argumente, dass sowas alles Träumerei und unrealistische Utopie ist, aber wir arbeiten zu jedem Zeitpunkt in der Gegenwart ein klein wenig an unserer Zukunft. Es ist halt nur die Frage, welche Zukunft wir wollen ;)

lg

Zum Glück scheint es ja doch ein paar Leute zu geben, die Zukunft mit Glück und Zufriedenheit ausstatten wollen. Der König von Buthan hat in seinem Land übrigens das Bruttosozialglück als Messwert eingeführt, um den Menschen in seinem Land einen Denkanstoß zu geben.
http://www.zeit.de/2008/13/Bhutan
 
Immerhin bin ich nicht allein mit meiner Meinung. Ich sehe das übrigens auch in anderen, politisch orientierten Foren. Viele wollen sich diesem idiotischem Diktat des Kapitals und den Heilsversprechen der Privatisierungen etc. nicht mehr so bedingungslos unterwerfen.
 
Immerhin bin ich nicht allein mit meiner Meinung. Ich sehe das übrigens auch in anderen, politisch orientierten Foren. Viele wollen sich diesem idiotischem Diktat des Kapitals und den Heilsversprechen der Privatisierungen etc. nicht mehr so bedingungslos unterwerfen.

Ist ja auch korrekt.

Ich für meinen Teil bin gegen zweierlei.

Gegen Kürzung von Mitteln und Verödung von Kultulandschaften

Aber auch gegen Missbrauch von Förderungen, d.h. ein gewisser Qualitätsanspruch sollte schon in irgendeiner Weise vorliegen. Auch was die Besucherzahlen angeht. Wenn ein Theater nur noch Schrott zeigt und keiner geht hin, dann müsste man halt auch Konsequenzen ziehen. Aber eher einen Wechsel des des Teams als eine Schließung des Theaters.

Es ist in Berlin leider folgendes passiert. Ich bin alter Westberliner. Am Kudamm haben über die Hälfte der traditionellen Kinos seit der Wende zugemacht. Die haben auch die Kulturlandschaft geprägt. Genauso wie das Schillertheater etc.

Eine völlig hirnlose Verlagerung allen Treibens nach Berlin Mitte hat stattgefunden und ein Niedergang der westberliner Kultur. Ein paar legendäre Clubs haben geschlossen (Nürnbergerstrasse), wo seinerzeit David Bowie Stammgast war.

Und dann kommen dumme Politiker auf die Idee, den Tegeler Flughafen zu schließen und sogar den ICC. Muss man sich mal geben! Da gehts nicht nur um Kleinkunst oder Kunst überhaupt, sondern um eine Verprovinzialisierung eines gesamten Stadtteils. Zum Glück gibts immer noch ne Menge Sachen, Jazz Clubs (A-Trane, Quasimodo), Kreuzberger Clubs, aber es ist viel passiert zum Nachteil der Stadt.

Einkaufsparadiese bekannter Ketten, eine Gleichmachung im Sinne der Globalisierung.
Ein Bürgermeister ohne Vision. Hingeklotzte Glasbauten ohne Stil.

Aber es geht ja um Kölle

In der modernen Welt fragt man sich, wofür die Menschen überhaupt arbeiten gehen, nur für Wohlstand und Konsum oder was? Sich ne DVD reinziehen oder besser downloaden. Und Internet trägt auch seine Schuld daran!
 
Es geht hier nicht um mich oder das, was ich (auf dem Sterbebett) denke, sondern um Marktwirtschaft im allgemeinen. Das erfordert globales Denken.
Doch natürlich können wir jederzeit alle Atomkraftwerke abschalten, da Strom ja eh aus der Steckdose kommt, zusätzlich reißen wir die großen Einkaufszentren ein und machen Kulturstätten daraus.
Zusätzlich verzichten wir alle auf Fleisch und werden Vegetarier und stürzen damit eine ganze Branche in den Ruin - oder vielleicht auch zwei.

Fortschritt kann bitter sein - aber Stillstand ist Rückstand. Und wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit!

Und die Denkweise eines Reiner Langhans hat sich ja nicht einmal im Dschungel bewährt - obwohl da echt jeder eine reelle Chance hat... :-D



Und das, was so manches mal in kleinen Läden von selbsternannten Künstlern präsentiert wird, hat oftmals mit Kultur rein gar nichts zu tun!!! Kulturell hochwertiges wird immer seinen Weg finden!


Boah...da schmeckt mir doch meine Pizza Machiavelli nicht mehr.

Wer bestimmt denn, was hochwertige Kunst ist, wenn es keine kleinen, unabhängigen Läden mehr gibt, in denen sie sich gegen mäßigen Stoff durchsetzen kann?

Politiker? Kaufleute?

Hoffentlich nicht du.

Unabhängig wovon?

Subventionierte Kunst ist nicht unabhängig! Sie hängt am Tropf.
 
Zum Glück scheint es ja doch ein paar Leute zu geben, die Zukunft mit Glück und Zufriedenheit ausstatten wollen. Der König von Buthan hat in seinem Land übrigens das Bruttosozialglück als Messwert eingeführt, um den Menschen in seinem Land einen Denkanstoß zu geben.
http://www.zeit.de/2008/13/Bhutan

Wort des Tages :) Bruttosozialglück - herrlich...

Q:
Muss sich dass nativ-kulturelle Leben zwangsweise in urbanen Zentren entfalten?
Lasst doch die Zentren veröden und geht in's Umland.

Neee ... lass ma. Sollen die lieber mal iihren Konsum-Tempel in die Pampa stellen. :D
 
Unabhängig wovon?

Subventionierte Kunst ist nicht unabhängig! Sie hängt am Tropf.

Und wer hat davon geredet?

Habe ich für den Erhalt einer Kreisklasse-Stadttheaters votiert, dessen Intendant Cousin des Bürgermeisters ist?

Ich spiele ständig in kleinen "Szeneläden", deren Existenz für mich also wichtig ist, und ich kenne nicht einen, der Unterstützung aus irgendeiner Kulturförderung erhält.

Und ja..das ist unabhängig...das ist sogar richtiggehend darwinistisch.
In so einem Laden baust du genau ein Mal Scheiße, dann spielst du da nicht mehr.

Und die Wirte, die ständig irgenwelche Vollpfosten auf die Bühne stellen, fahren schneller wieder Taxi, als sie Brauereibindung sagen können.
 
Bleib mal locker. Ich habe ja nur nachgefragt, oder?

Ich denke, daß diese kleinen Läden durch ihre Unabhängigkeit eben nicht von einem Einkaufszentrum verdrängt werden.
Sie ziehen weiter. Und in 30 Jahren zurück in das leer stehende Einkaufszentrum....
 

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