Knödeln

[ModulationMatrix]

Hey Leute,

ich lese hier öfter den Begriff knödeln. Bei Wikipedia steht was dazu, aber ich weiß nicht ganz genau was ich mir darunter vorzustellen habe, ein Klangbeispiel wäre super. Shakira wurde irgendwo als Paradebeispiel genannt. Ist es ihr oft kehliger Kermit-der-Frosch-Sound was man als Knödeln bezeichnet?

 

[SunSpire]

Bei Knödeln denke ich an den späten Elvis und sein "thank you - thank you very much" mit nem halben Glas Erdnussbutter in den Backen.

 

[holgi]

mit nem halben Glas Erdnussbutter in den Backen.

And the Winner is....................


..................badumtsss...

SUNSPIRE!!!!!

 

[AndiPaulo]

Vielleicht meinste den Gesangsformanten?

http://www.muenchen-gesangsunterricht.com/gesangswiki/
(musste bis g runterscrollen)

 

[Soundkraft]

kehliger Kermit-der-Frosch-Sound

Jep...wenn alles irgendwie wie ein "Ö" klingt.
Irgendwie auch so opernsängermässig.

 

[ModulationMatrix]

kehliger Kermit-der-Frosch-Sound

Jep...wenn alles irgendwie wie ein "Ö" klingt.

OK, da macht das auch mit den Formanten Sinn.

 

[AndiPaulo]

Hier nochn link:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sängerformant

 

[ModulationMatrix]

Hier nochn link:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sängerformant

Was Formanten sind weiß ich natürlich. Aber die sind ja immer da, Knödeln nicht. Also Knödeln = Formanten ist dann etwas zu vereinfacht. Es muss sich ja um speziell geartete Formanten handeln.

 

[Soundkraft]

Formanten ist dann etwas zu vereinfacht.

Naja..du hast es ja selbst schon geschrieben, dass es dann eben auch "kehlig" wirkt. Und das ist es dann wohl auch. Wenn ich Kermit nachahmen will (der ganz klar ein Paradebeispiel für knödeln ist) dann drück ich den Ton quasi aus dem Hals..irgendwie gequetscht...wahrscheinlich ist der Kehlkopf dann auch der "Knödel" der dem ganzen den Namen gibt...man weiss es nicht

 

[ModulationMatrix]

Wenn ich Kermit nachahmen will (der ganz klar ein Paradebeispiel für knödeln ist)

Danke, darum gehts mir ja in erster Linie hier, nicht theoretische Erklärung, sondern Soundbeispiele.

 

[LM18]

Ist zwar jetzt nur c&p aber trotzdem kann man sich etwas belesen:

http://www.gesanglehrer.de/jones/schaedigende_gesangstechnik.html

Kehliger Gesang ist für mich der Versuch mit großem Energieeinsatz den Gesang zu erzwingen.
Im Gegensatz ist für mich freiklingender Gesang des das gesamte Resonanzsystem verwendet und nicht nur den Antrieb darstellt.

 

[Soundkraft]

Ok..wenn Beispiele helfen....der hier knödelt auch ganz schön.



Ich hab da halt immer ne Opernassoziation.

 

[whitealbum]

Berühmtes Beispiel für Knödeln unter Toptenören:



Hier hört man sehr gut, warum Herbert von Karajan sagte, Pavarotti ist ein Jahrhundertenor!

Domingo knödelt sich durch die Partitur (schlimmer später noch im Medley im Rom Konzert 1994)
Wie Nase zu, mäßige Diktion ...)

Carreras singt offener, klingt aber leicht metallisch (das aber nur über Mikros, LIve wenn man vor ihm steht, ist das was anderes

Wenn Pavarotti übernimmt, da geht die Sonne auf, sehr gute Diktion, sehr wenig bis gar keine "Knödeltendenz" --> Jahrhundertstimme, und da war er schon alt, man muss ihn mal in den 70/80 er Jahren hören bspw. in der Mailänder Scala, das ist traumhaft!

 

[SunSpire]

LOA - eine absolut geile Band - und Keith, äh Mina Caputo ein/e absolute/r Knödler/in vor dem Herrn:

 

[Soundkraft]

Berühmtes Beispiel für Knödeln unter Toptenören:

Jo....deswegen bringe ich knödeln und Oper immer zusammen.Für einen modernen Song wäre Pavarotti aber halt immer noch zu "knödelig".

 

[Soundkraft]

HIer nochmal mehr technisch erklärt:

Quelle
http://www.432hz.de/berlin-gesangsunterricht/tipps_fehler_specials.html

Knödeln
Zu gaumiges und kehliges Singen bezeichnet man als Knödeln. Es kommt beim Knödeln zu einer Einengungen des Mund- und Rauchenraumes, die mit einer zu starken gewölbten oder zu flach gedrückten der Zunge und mit einer Hochstellung des Kehlkopfes einhergeht. Eine zu starke Rückverlagerung der Stimme ist hörbar. Ein geringeres und verkrümmtes Obertonspektrum ist vorhanden. Manch Knödler denken sogar, dass sie ganz toll singen, da sie sich selber innerlich so stark hören.

 

[whitealbum]

Bei modernen Songs singt er ohne Knödelfaktor.
Ich habe das mal in einer Doku gesehen, da hat er im Familienkreis mit anderen gesungen, das ist schon Hammer!

Im Opernfach kommt halt der Belcanto-Stil zum Tragen, der aber ohne Verstärkungstechnik, noch schöner und fast schon "knödellos" gesungen wird.
Dieser Stil bewirkt, das der Klang des Sängers in allen Lagen gleich gut klingt, und vor allem die gleiche Farbe hat, bei Pavarotti am besten zu hören, egal wie tief oder hoch er geht!

Bei Klassik oder gerade bei Arien ist die Verstärkungstechnik eher schwach, und bringt den Orignalklang nicht richtig zur Geltung.
Ganz extrem bei Sopranistinnen zu hören, da meint man immer die wären hysterisch.
Im Raum ohne Mikros und Co. klingt das schon anders....

Ach ja, am Schluss, bei Vincero, hier nur das hohe B (das hohe C auf Dauer rauszuhauen geht halt nicht im Marathon), muss man sich das mal anhören wenn man vor den Dreien steht, um die 10 Meter Abstand, das haut einen vollkommen weg, da sind selbst Geoff Tate Ronnie Dio und Co. kleine Lichter!

 

[Astronautenkost]

Bei Pavarotti wurden die Knödel verspeist. Es gibt kaum eine klarere Tenorstimme. Immer wieder Gänsehaut!

 

[whitealbum]

... plus hervorragender Diktion, das hat er sich von seinem Idol Guiseppe Di Stefano abgeschaut, ohne sich wie di stefano, seine Stimme kaputt zu singen (Di Stefnao hat halt sehr offen gesungen, aber ein Traum von Stimme zu seiner besten Zeit).

Wie gesagt, die Aufnahme mit Karajan bis in die Mitte der 80 Jahre, Hammer wie das klingt.

Ich habe ihn, da war er schon älter in Deutschland in Wiesbaden gesehen (stand ca. 20 Meter weg, habe seien Stimme ohne die Übertragung hören können, da ist atemberaubend wie voll und schön das klingt...)

Sorry für OT

 

[Dodo_I]

Um dem Ton einen guten "Sitz" zu geben, muss man "stützen".
Das heißt, man muss einen gleichmäßigen, "kräftigen" Luftstrom aus dem Bauch-/Lendenbereich (nicht aus dem Brustbereich ! ! !) gewährleisten, auf den sich der Kehlkopf mit den Stimmbändern "aufsetzen" kann.

Das ist aber anstrengend. Vor allem auf Dauer.
Einfacher ist es, den Kehlkopf etwas "runterzudrücken" und ihm (und damit auch vermeintlich dem Ton) so mehr Halt zu geben.
Das klingt dann allerdings "knödelig". (könnt Ihr gern mal ausprobieren. )

Knödeln tun daher meist Sänger, die entweder nicht gelernt haben zu stützen, dies nicht von Natur aus tun (viele Sänger machen das schon automatisch), oder vor allem:

Sänger, die ihre Kräfte für andere Tätigkeiten auf der Bühne benötigen:

Viele Opernsänger in modernen Stücken beginnen meist zu knödeln, weil sie auf der Bühne von links nach rechts, von vorn nach hinten und zu allerlei Kunststücken gehetzt werden, sodass sie irgendwann keine Kraft mehr für ihre "Stütze" haben und so anfangen zu knödeln, um den Ton weiterhin zu kontrollieren ...