Knapp 10 Jahre alten Musik-PC aufrüsten

[crank123]

Hallo zusammen,
ich hoffe mir kann jemand etwas weiter helfen, ich wäre sehr dankbar:

Mein Musiker-PC ist knapp 10 Jahre alt, wurde aber vorallem in den letzten 12 Monaten immer langsamer.
(trotz Autostart löschungen, Bereinigungen, deinstallationen nicht benötigter Software etc.)

Zu 95% arbeite ich hier mit VST und sample libraries in FL Studio. Und da brauchen manchen libraries oder Projekte gern 5 min zum öffnen und auch alles andere wird unerträglich langsam.

Mein PC:
Windows 10 64bit
Intel Core i7-4790K 4.00GHz
16 GB Ram DDR3
Asus Motherboard Z97-K
NVIDIA Geforce GTX 970

Würde es hier noch Sinn machen, einfach die 16 GB Ram (ja, auch ca 10 Jahre alt RAM) gegen zB 32GB auszutauschen?

 

[occ shredder]

Ich glaube da hilft erstmal nur das System neu aufsetzen und oder ein neuer, bzw gebrauchter 8-16Kern PC mit höherer MHZ Leistung Allcore
Hab gerade meinen i7 4710mq Notebook gegen ein gebrauchtes Ryzen4800h Noteboom ersetzt. Für 400€ hab ich jetzt die dreifache Leistung, aber aufpassen beim Notebookkauf, DPC Latenzen dürfen nicht zu hoch sein, sonst kommt es zu Knacksern!

 

[muffy]

Hallo zusammen,
ich hoffe mir kann jemand etwas weiter helfen, ich wäre sehr dankbar:

Mein Musiker-PC ist knapp 10 Jahre alt, wurde aber vorallem in den letzten 12 Monaten immer langsamer.
(trotz Autostart löschungen, Bereinigungen, deinstallationen nicht benötigter Software etc.)

Zu 95% arbeite ich hier mit VST und sample libraries in FL Studio. Und da brauchen manchen libraries oder Projekte gern 5 min zum öffnen und auch alles andere wird unerträglich langsam.

Mein PC:
Windows 10 64bit
Intel Core i7-4790K 4.00GHz
16 GB Ram DDR3
Asus Motherboard Z97-K
NVIDIA Geforce GTX 970

Würde es hier noch Sinn machen, einfach die 16 GB Ram (ja, auch ca 10 Jahre alt RAM) gegen zB 32GB auszutauschen?

Das kann ggf. ein bisschen was bringen, aber wenn man überhaupt noch Speicher findet, der exakt zum Takt usw. passt, ist dieser oft unverhältnismässig teuer und / oder nur noch gebraucht verfügbar (und entsprechend auch 10 Jahre alt).

Was du beschreibst, klingt imho eher nach einem Weichwarenthema. Wie wäre es mal mit Kiste bügeln und komplett neu aufsetzen?

 

[Feel Inc.]

In 10 Jahren ist in der IT viel passiert. Aufrüsten lohnt sich bei solchen alten Systemen meistens nicht. Du wirst auf den CPU-Sockel passende, alte CPUs suchen müssen. Einfach nur etwas mehr RAM wird Dir auch keinen großen Performancesprung bringen. Ein komplett neues System wird deutlich stressfreier sein und Dir auch einen deutlich größeren Performancesprung bringen, als das Altsystem irgendwie im möglichen Rahmen aufzurüsten.

 

[Sascha Franck]

Was du beschreibst, klingt imho eher nach einem Weichwarenthema. Wie wäre es mal mit Kiste bügeln und komplett neu aufsetzen?

Scheint mir auch so.
Interessant wäre vielleicht noch: Sind da HDDs oder SSDs drin?

 

[sts]

Wie wäre es mal mit Kiste bügeln und komplett neu aufsetzen?

Es ist zwar lästig und zeitaufwendig, aber so würde ich das wahrscheinlich auch angehen. Die von @Sascha Franck aufgebrachte Frage nach HDD/SSD ist auch nicht unwichtig, zumal eine Umrüstung auf SSD ein "harmloser" Umbau wäre, den man sich auch leisten kann.

 

[musikertimo]

Bevor Du da ewig viel Zeit mit Herumprobieren und beim Aufrüsten Geld investierst, würde ich ganz klar das System einmal komplett neu aufsetzen. Dann merkt man recht schnell ob die Kiste, aus welchem Grund auch immer wieder "normal" läuft oder ob es dann an was anderem liegt. In zehn Jahren sammelt sich sicherlich so einiges an "Müll" und Datenleichen an. Schaden kann es bestimmt nichts!

 

[Entone]

Würde es hier noch Sinn machen, einfach die 16 GB Ram (ja, auch ca 10 Jahre alt RAM) gegen zB 32GB auszutauschen?

nein

 

[crank123]

Danke für die schnellen Antworten. Ich habe tatsächlich mir auch letztes Jahr einen neuen PC (allerdings Gaming PC) gekauft, Problem ist nur das ich auf den alten Rechner mehrere Festplatten drin hab und diese damals teilweise gesplittet habe und alles komplett verteilt auf mehreren Laufwerken installiert ist.....das ganze auf den neuen Rechner problemlos zu kopieren scheint mir unmöglich zu sein.

Windows ist im alten PC auf einer SSD, rest auf HDD, dise ist wiederum in mehreren Teilen gesplittet
(weiß leider auch nicht mehr so wirklich warum ich das damals gemacht hab)

 

[Sascha Franck]

Nur SSDs rein, neu aufsetzen, Daten konsolidieren. Das ist das Einzige, was bei einem älteren Rechner mMn noch Sinn ergibt. Dafür könnte es sich dann aber auch richtig lohnen. Zumal ja die Konsolidierung der jetzt aufgesplitteten Daten etwas ist, was ohnehin irgendwann anfällt - und schöner wird's ja nicht, wenn man länger wartet.

 

[zoolander]

Windows ist im alten PC auf einer SSD, rest auf HDD, dise ist wiederum in mehreren Teilen gesplittet
(weiß leider auch nicht mehr so wirklich warum ich das damals gemacht hab)

Da hast du das Problem.
Du nutzt also quasi nur Samples und Vsts oder auch Kontakt & Co?
Wenn du genügend Anschlussmöglichkeiten dafür hast, würde ich mir sogar ein paar kleinere SSDs holen und alles ordentlich und getrennt darauf installieren, damit du eine gute Übersicht hast. Sollte eine davon mal hopps gehen, musst du auch nicht so viele Daten neu installieren. Ein Grund, weshalb ich mir keine 2 TB SSD installieren würde.
Ich arbeite mit einem noch etwas älteren i7 und (noch) flutscht alles ganz wunderbar.
Was sich spürbar negativ auswirkt ist z. B. ein vollgemüllter Desktop. Man will nur kurz was ablegen und plötzlich herrscht dort ein heilloses Durcheinander

 

[crank123]

Wollte jetzt gerade den PC neu aufsetzten bzw. windows neu installieren und bin jetzt verwirrt...was wird jetzt gelöscht? sind meine persölichen Datein dann weg oder nicht? sind die ganzen libraries dann weg? mein FL Studio Projekte (mehrere Hunderte)?

@zoolander auch Kontakt (retail) + libraries von dritten

 

[zoolander]

In Theorie sollten deine Projekte und Samples danach noch da sein, alle vsts und Co musst du neu installieren.
Warte besser auf nen Fachmann...die Projekte würde ich an deiner Stelle zur Sicherheit aber zuvor extern sichern.

@zoolander auch Kontakt (retail) + libraries von dritten

Dann erst Recht auf ne SSD damit.

 

[holgi]

meine bescheidene Erfahrung zum Thema: RAM aufrüsten bei nem alten PC bringt leider nichts

 

[lazymarc]

Wollte jetzt gerade den PC neu aufsetzten bzw. windows neu installieren und bin jetzt verwirrt...was wird jetzt gelöscht? sind meine persölichen Datein dann weg oder nicht? sind die ganzen libraries dann weg? mein FL Studio Projekte (mehrere Hunderte)?

Anhang anzeigen 145181

@zoolander auch Kontakt (retail) + libraries von dritten

ja es ist dann alles weg. mach vorher unbedingt eine sicherung deiner daten.

 

[Sascha Franck]

Also ich würde da am bestehenden System erst einmal genau gar nicht rumfummeln. Auf das Windows-eigene Zurücksetzen würde ich mich auch nicht unbedingt verlassen.
Ergo: Neue (!) SSD rein. Du brauchst eh eine oder mehrere (denn laut deiner Aussage sind ja noch HDDs verbaut). Idealerweise eine, auf die bis auf deine FL Projekte alles raufpasst (womöglich passen ja sogar die, musste schauen). 2TB Modelle sind mittlerweile vom Preis-Leistungs-Verhältnis her ok.
Und da kommt dann ein ganz frisches Windows rauf. Ohne Wenns und Abers. Dann installierste nur (!) das, was du wirklich brauchst. Und erfahrungsgemäß ist das immer bedeutend weniger, als auf dem alten Rechner drauf war. Nachinstallieren kann man immer noch, wenn man merkt, das was fehlt.

Die alten Laufwerke kannste dann Stück für Stück durchforsten, kann man ja einfach mit ranhängen oder über ein externes Gehäuse betreiben. Und so sichtet man den Kram dann.

Bevor du das machst:

- Sämtliche Zugangsdaten für sämtliches Zeugs parat haben. Mail, Software-Hersteller, YT, Dropbox, Foren - wo auch immer man sich eben mal anmelden muss. Das in einem Dokument gesichert zu haben (zumindest bis der Umzug vorbei ist, danach kannste das ja wieder löschen) ist unfassbar sinnvoll - denn auf Dutzende von "Forgot Your Passwort?" Buttons zu klicken, Mailadressen anzugeben, auf Mails zu warten, neue Passwörter zu vergeben, naja, das ist einfach richtig scheiße.

- Speicherort für Mails checken. Vielleicht willste die sichern. Bei IMAP isses vielleicht egal, ich persönlich schiebe aber immer alte Mails in einen nicht per IMAP abgedeckten Ordner und sichere die dann separat. Wenn POP3, dann schauen, wo die Ordner liegen und die im Auge behalten. Kannste dann im neu aufgesetzten Rechner importieren.

- Bookmarks sichern bzw. exportieren. Wichtig, denn die sind bei einigen Browsern so versteckt bzw. verschlüsselt, dass man sie bei einem nicht laufenden System kaum sauber aus irgendwelchen Verzeichnissen ziehen kann.

Mails und Booksmarks inkl. etwaiger Browser und Mail-Einstellungen zu sichern geht übrigens zumindest bei Firefox und Thunderbird sehr gut, die jeweiligen Websites zeigen, wo die Verzeichnisse für das jeweilige Nutzerprofil liegen, die muss man dann nur auf das neue System kopieren. Idealerweise sind danach sämtliche in den Anwendungen vorgenommenen Einstellungen und Passwörter intakt, das spart extrem viel Zeit.

An sich sind das die wichtigsten Sachen. Aber vielleicht habe ich auch was vergessen...

 

[musikertimo]

Wenn das Betriebssystem installiert ist und alle notwendigen Treiber und Updates installiert sind, würde ich ein Image machen. Und wenn die DAW usw. installiert ist, würde ich nochmal ein Image machen. So kannst du bei Bedarf den "nackten" Zustand oder eben den mit der fertigen DAW wiederherstellen.

Dafür gibt es auch gute, kostenlose Tools.

 

[Florian Hoffmann]

Ich hatte bis Anfang des Jahres 2024 einen noch älteren PC als du. Einen Gaming-PC von 2013 von Alternate mit damals sehr guten 16 GB RAM DDR2, Intel i7-3770K mit 4x2,6 GHz, NVIDIA Geforce GTX 670, Windows 10.

Laufen tun bei mir unter anderem Ableton 12, Native Instruments Komplete, Vienna Symphonic Libraries, Audio Modelling. Ich konnte all diese Dinge nutzen. Ladezeiten meiner Projekte lagen bei ca. 2 Minuten, was nervig war. Wenns aber lief, liefs auch, ohne Aussetzer oder größere Verzögerungen.

Möglich war das, weil ich den Rechner vor längerer Zeit mit SSDs ausgerüstet und ihn so brauchbar gehalten habe. SSDs statt HDDs sind tatsächlich der größte Einflussfaktor, den du überhaupt hast. Alles andere, Prozessor, Grafikkarte, ist ziemlich wurst.

Die Größe meiner orchestralen Projekte hat schließlich die 16 GB-Begrenzung gerissen. (Task Manager: Speicherauslastung klebte immer am oberen Rand.) Der Rechner fängt dann an, zwischen SSD und Speicher hin- und her zu schieben und wird noch langsamer. Mehr als 16 GB gingen bei meinem nicht rein, deswegen habe ich schließlich einen neuen PC gekauft.

 

[Popchor]

So als reine Ferndiagnose, wenn du genau weisst, was auf der internen Harddisk ist, die bei einem 10 jahre alten PC erfahrungsgemäss nicht grösser als 2TB sein sollte, einfach 1:1 auf eine neue SSD kopieren, rechner runterfahren, harddisk abstöpseln, an den gleichen anschluss ssd rein und wieder hochfahren. Es löst zwar noch nicht das generelle Problem des vollgemüllten system, sollte aber definitiv performance gewinn bringen. Ansonsten mit diesem gräuslichen Datenmanagement unter Windows, nimm jemand dazu, der realtiv genau identifizieren kann, was wo liegt und es dir entsprechend sichert.

 

[Sascha Franck]

SSDs statt HDDs sind tatsächlich der größte Einflussfaktor, den du überhaupt hast.

Genau das. Haben bei meinem 2008er Macbook und meinem 2010er Mac Pro einfach einen so immensen Unterschied ausgemacht, dass sich zumindest der Mac Pro bis zum heutigen Tage wie ein ziemlich aktueller Rechner anfühlt (dass es nicht mehr wirklich so ist, speziell beim Macbook, hat eher mit den Steinen zu tun, die Apple einem in den Weg legt).
Und wenn man in seinen Projekten ein wenig haushaltet und nicht den aktuellsten brutalen Single-Thread-Wumms bei kleinsten Latenzen braucht (leider bei mir dann doch manchmal der Fall), kann man gerade unter Windows so'n Rechner doch erstaunlich lange gut benutzen.