Knackser nach CD-Produktion...

[froschhund]

Hallo!

Ich bin zurzeit am Verzweifeln und bitte euch inständig um eure fachkundigen Meinungen zu meinem Problem:

[g=420]CD[/g] aufgenommen (homerecording) -> keine (hörbaren) Knackser
anschließend zum Mastering geschickt -> keine (hörbaren) Knackser. Laut Aussage des Masteringingenieurs auch keine sonstwie "sichtbaren". Unzählige Male über verschiedenste Anlagen angehört -> keine Fehler entdeckt.

Nun haben wir dieses Master eingereicht und 150 Stück (jaja, der große Durchbruch kommt noch davon anfertigen lassen - mit Labeldruck. Voller Vorfreude die [g=420]CD[/g] ins Autoradio eingelegt, und siehe da: bei 00:50 kanckst es, und noch an etlichen weiteren Stellen. Das Knacksen ist deutlich hörbar und gehört definitiv nicht zur Musik, also kein [g=99]Clipping[/g] oder Verzerren, sondern ein richtiges "Knacks-Zerr-Aussetzer" Geräusch.

Natürlich konnten wir nicht alle 150 CDs durchhören, jedoch stellten wir fest, dass das Knacksen scheinbar willkürlich auftritt. Sprich, nicht alle CDs (oder zumindest die 5 aus meiner Stichprobe sowie 20 andere) knacksen bei bspw. 00:50! Meine Bandkollegen und ich konnten kein Muster darin erkennen, wann das Störgeräusch auftritt und wann nicht. Manche CDs scheinen auch weniger zu knacksen als andere, manche Knacksen vllt. nur 1x oder 2x oder überhaupt nicht.

Ich habe mir versuchsweise ein zweites Master hergenommen und auf meinem Heim-PC gebrannt -> keine Knackser.

Daraufhin sind wir sofort reklamieren gegangen. Der Mensch von der Brenn-Firma redet sich natürlich auf den Masteringtypen aus (obwohl die schon viele Jahre zusammenarbeiten) und beschuldigt ihn ob eines fehlerhaften Masters. "Das kann sein, dass da versteckte Fehler drauf sind, bla..." Auf die Frage, warum dann nicht alle CDs an derselben Stelle knacksen wurde er kleinlaut und meinte "Naja, vllt. hat auch das Stromnetz Schwankungen, ich hatte viele Geräte laufen, bla..."

Jedenfalls möchte ich mich nun erkundigen, wie wir aufklären können, wer oder was den Fehler verursacht hat, damit das nicht noch einmal passiert. 150 CDs sind ja auch nicht gerade wenig und die Bandkasse ist ohnehin leer.

Hat vielleicht jemand einen Ratschlag für mich?

 

[manumusic]

ich würde mich beim presswerk beschweren.
sollen doch die mal ihre [g=420]cd[/g] in ihren [g=420]cd[/g] spieler tun und dann hören.
wenn es bei euch knackst, dann knackst es auch bei denen.

 

[holgi]

Hi,

schon bezahlt?

Schriftlichen Vertrag im Vorfeld abgeschlossen?

Termin im Presswerk mit MasterCD und KnackserCD zum abhören im Beisein des Chefs dort gemacht ?

Gruss Holgi

 

[froschhund]

Das haben wir natürlich gleich getan. Unser Sänger (der mobilste, leider aber auch technisch am wenigsten bewanderte in unserer Band) ist noch am selben Tag hingefahren und hat ihm eine fehlerhafte [g=420]CD[/g] vorgespielt.

Daraufhin hatte er dann auch noch die Frechheit so etwas zu sagen wie "Naja, ist ja EH NUR EIN KLEINER KNACKSER HIE UND DA...", was abgesehen von total unseriös auch schlichtweg falsch ist, da es sich um ein wirklich ungutes und deutliches Störgeräusch handelt, dass den Hörgenuss um einiges trübt. Ist ja auch psychologisch ein Wahnsinn - da hört man sich das Lied an und hat jedesmal die Vorahnung, ah - bei 00:50 knackst's.

Unser Sänger hat dann mächtig Dampf gemacht, aber trotzdem bin ich mir nicht restlos sicher, ob's nicht vielleicht doch an einem Fehler im Master liegt und der jetzt noch einmal 150 fehlerhafte produziert...

edit:

Nun, also der Typ dem die fehlerhafte [g=420]CD[/g] vorgespielt wurde, ist dort sozusagen der Chef (ist ein eher kleineres Studio mit wenigen Mitarbeitern).

Schriftlicher Vertrag ist meines Wissens nach nicht vorhanden. Bezahlt wurde bis jetzt NICHT. Der Typ hat sich ja auch bereiterklärt, die 150 [g=420]CD[/g]-Scheiben (halt ohne Booklet und Hülle, die sind ja eh in Ordnung) nocheinmal zu brennen. Nur habe ich wie gesagt die Angst, dass das nocheinmal passiert (wenn wirklich das Mastering schuld war/ist).

achja, nochwas:

Das physikalische Master (also die [g=420]CD[/g]) ist bei der Brenn-Firma. Wir haben es auf Anraten des Mastering-Typen nicht geöffnet, damit kein Staub oder Fingertapser drauf gelangen. Er hat uns aber versichert, dass er es in seinem Studio durchgehört hatte und keine Fehler erkenntlich waren.
Für uns zum Durchhören hat er uns identische Kopien dieses Masters gebrannt , die wie gesagt frei von Knacksern sind.

 

[holgi]

OK,

ich sag mal so, wenn es euch sehr wichtig ist müsst ihr Druck ausüben, nochmal Kontakt aufnehmen, andere Fachmeinungen zum Ergebnis einholen, schriftlich monieren (mit Rückschein), das ganze Prozedre halt..

Wenn es aber am Master liegt (was ich fachlich nicht beurteilen kann ob es so sein könnte..) ist es dunkel..

Gruss Holgi

 

[holgi]

OK, wenn noch nicht gezahlt wurde wartet die neue Pressung ab.

 

[froschhund]

So. Wir waren heute nochmal dort und haben die 150 Stück noch einmal gebrannt. (Das sind so Simultan-Brenner, wo man 16 Stück gleichzeitig brennen kann.)

Und... tadaaaa: ES KNACKST NOCH IMMER (oder schon wieder?)

Das ganze System wurde extra auf einen eigenen Stromkreis verfrachtet, um dieses Problem auszuschließen. Wieder das selbe Problem: Das Knacksen tritt absolut willkürlich auf und verschont keinen Track auf der [g=420]CD[/g]. Manche CDs scheinen weniger darunter zu leiden, andere dafür umso mehr (gleich mehrmals hintereiander oder besonders stark.)

Ich bin mit meiner Weisheit am Ende. Habe jetzt mal mit Cubase eine kaputte Liedstelle gerippt und als .wav exportiert:

http://mitglied.lycos.de/froschhund/dateien/bfd_kaputt.wav

Hier die selbe Stelle des Original-Masters, was für die Produktion verwendet wurde:

http://mitglied.lycos.de/froschhund/dateien/bfd_master.wav

(Wenn der Link nicht direkt funktioniert, bitte über http://mitglied.lycos.de/froschhund/ in den Ordner dateien wechseln)

Kann mir bitte bitte irgendjemand erklären, was es da hat? Ich bin für jeden noch so kleinen Tip oder Vermutung dankbar!

 

[DJRyanFinley]

Schlechte Rohlinge ?!

Zu schnelles Brennen, man sollte max. mit 4 fach brennen bei Musik [g=420]CD[/g]'s.

 

[froschhund]

Nun, benutzt wurden Sony [g=420]CD[/g]-Rohlinge (die mit der weißen Oberfläche für den Labelaufdruck). Gebrannt wurde mit 12facher Geschwindigkeit.

Laut Aussagen des Chefs benutzt er seit jeher nur diese Rohlinge und hatte noch nie Probleme, was ich ihm auch glaube, angesichts der Menge an Produktionen, die er an seiner Wand hängen hatte.

Wir haben heute wirklich stundenlang gemeinsam nach dem Problem geforscht, erfolglos.

 

[DJRyanFinley]

Naja ich hab so meine eigenen erfahrung gemacht mit brenn geschwindigkeiten !

An der Wand kann man viel hängen haben !

 

[froschhund]

Ok, ich notiere mir das mal als mögliche Fehlerquelle.

Kann es aber vielleicht auch sein, dass das Problem tiefer liegt? Zum Beispiel im Bit-Bereich oder so? Kann man anhand der .wav Dateien eine genauere Aussage darüber machen?

 

[Wolfgang]

Hab´s mir mal angeschaut.
Das Master ist gnadenlos ueberfahren und hat zudem auch keinen [g=284]Headroom[/g].

Die [g=420]CD[/g] hat digitale Fehler. Das kann vom "ueberfahren" kommen oder von ausgenudelten Lasern.

Ich wuerd mal sagen: der Fehler ergaenzt sich. Die Masteringfirma ist da nicht ganz unschuldig daran!

 

[froschhund]

Danke, dass du dir das angeschaut hast!

Kann man das irgendwie beheben?

Könnte es Abhilfe schaffen, die CDs (vielleicht probeweise mal 10 Stück) woanders brennen zu lassen? Oder würden die Knackser genauso entstehen? Ich habe nämlich auch privat die [g=420]CD[/g] gebrannt, und da gab es keine Knackser mit meinem LG Brenner. Könnte aber auch Zufall gewesen sein, ich werd' das nochmal verifizieren.

 

[nitromaniac]

froschhund 13
>>>
Kann man das irgendwie beheben?
<<<
N:
Gegen die gnadenlosen FlatTops im Mastersignal hilft eine Revision im Masteringstudio.
Neumachen.

Aber in wie weit die Flattops beim Brennen kausal diesen Absacker/Offset bewirken...
Wäre interessant zu wissen wo hier die Zusammenhänge sind.
Schade.
Zu wenig Ahnung

 

[Rold]

schon mal daran gedacht, dass das Label dran schuld ist? Sind die CDs bedruckt, welches Label klebt da drauf und wie "schwer" fühlt sich die [g=420]CD[/g] an?
Ansonsten sagt eurem Mastering-Guy, er muß euch noch einen Master mit [g=284]Headroom[/g] brennen. -0.5 db ist Standard. Bei mir clippt das File auch dann, wenn es nicht hörbar ist und ein RMS von -8dB ist wirklich jenseits guten Geschmacks. Musik muß man nicht so niederbügeln.
Um welchen Mastering-Guy handelte es sich denn da?

Gruaß

Rold

 

[froschhund]

Das Mastering hat "Wildone Music" aus Wien erledigt. Für unsere marginales Kapital war das so ziemlich die einzige Möglichkeit, was anderes konnten wir uns schlichtweg nicht leisten.

Auf die Idee mit dem Labeldruck bin ich auch schon gekommen. Das Gerät war glaub ich von der Firma "Rimage" oder so ähnlich und nahm die unbedruckten, weiß beschichteten CDs automatisch mit einem Greifer auf und führte diese in eine Lade ein, wodrin sie dann bedruckt worden sind (wie genau entzieht sich meiner Kenntnis, es ist aber nicht aufgeklebt.)

Gerade wieder eine [g=420]CD[/g] mit meinem Heimbrenner "LG" gebrannt und nix knackst.

Den RMS-Wert eines 4sekündigen Ausschnittes aus dem Refrain anzuprangern ist glaube ich ein bisschen unfair, da sich das Lied in seiner Gesamtheit auf zirka -13 befindet.

Mir ist schon bewusst, dass das bei weitem keine Top-Produktion unsererseits ist, aber leider das beste was wir aus unserem Budget herausholen konnten. Ich will bloß noch diese unzumutbaren Knackser wegbekommen, dann bin ich einigermaßen zufrieden damit.

Ich hätte die Möglichkeit, die CDs im Heimstudio eines bekannten brennen und bedrucken zu lassen. Soll ich das mal ausprobieren oder hat das auch keine Zukunft (ist nämlich leider mit viel Fahrtaufwand und Zeit verbunden, aber wenn auch nur der Hauch einer Chance besteht, fahr ich sofort los!)

 

[Rold]

schick ihm doch ein .wav und er soll mal eine runterbrennen. Wenn's hinhaut, setzt dich ins Auto.

Gruaß

Rold

 

[froschhund]

So, ich war gestern dort.

Wir haben es mit seiner Maschine versucht (auch ein Rimage, allerdings ein anderes Gerät als vorher) und das Resultat ist das selbe, mit dem Unterschied dass es nun nicht mehr willkürlich knackst, sondern willkürlich Aussetzer gibt. Sprich, die Musik spielt und auf einmal ist für einen Sekundenbruchteil Stille, dann geht es wieder normal weiter.

Wir haben 3 unterschiedliche Rohlinge getestet, jeweils mit und ohne Labeldruck. Zudem noch mit unterschiedlichen Lese- und Brenngeschwindigkeiten. Dann habe ich noch das zweite Master mitgehabt (welches eigtl. nur für uns zum Durchhören gedacht war) und damit funktioniert es ebenfalls nicht. Es liegt also definitiv an der Aufnahme oder am Mastering.

Auch das Überspielen in einen Harddisc-Recorder und nochmaliges Brennen brachte nichts - da knackste es wieder.

Mittlerweile sind mir auch schon die möglichen Fehlerquellen ausgegangen. Ich wüsste nicht, wo ich noch überall nach dem Fehler suchen sollte!?

- Ist es vielleicht möglich, dass bei der Datenübertragung per Internet ein Fehler passiert ist und hie und da ein paar Bits geschluckt wurden (Stichwort Packetloss)?

- Könnte das Problem schon im Mixdown verwurzelt liegen? Beispielsweise durch ein fehlerhaftes [g=77]VST[/g]-[g=8]Plugin[/g] oder durch eine zu hohe [g=77]VST[/g]-Last?

Hat vielleicht noch irgendjemand eine Idee, auch wenn sie noch so unwahrscheinlich klingt?

 

[Wolfgang]

Diese "Aussetzer" sind definitiv nicht auf der Master [g=420]CD[/g] und die Kopie MUSS, da digital, eine 1:1 sein.
Von daher kann ich mir nur vorstellen das sein Master [g=420]CD[/g] Player entweder fehlerhaft ausliest oder mit dem 0dbfs Rechteckmaterial nicht zurechtkommt.

Kopiert er eigentlich die Daten auf nen Rechner bevor er brennt oder macht er es von [g=420]CD[/g] auf [g=420]CD[/g]?

 

[Rold]

Lass dir von deinem Mastering-Guy mal die Fehlerauflistung schicken, also C1 und C2 Errors. Vielleicht liegt das Problem dort.

Gruaß

Rold