Keyboard lernen

[Christian_30]

Hallo zusammen!

Ich will Keyboard lernen und zwar, weil ich beim Produzieren schneller vorankommen will. Ich will also damit nicht auftreten, sondern meine Melodien und Akkorde für Pads und Keys schneller in die DAW übertragen als bisher.

Momentan komponiere ich nämlich auf der Gitarre, indem ich auf ihr die Akkorde und die Melodien ausdenke. Wenn ich das Songgerüst (Strophen, Chorus, Melodien etc.) fertig habe, muss ich die Akkorde und Melodien momentan noch mit der Maus als Midi-Daten ins Pro Tools einzeichnen. Weil ich bei den Akkorden auch auf die richtige Stimmführung achte, dauert es meistens eine Weile, bis dann alles fertig eingezeichnet ist.

Ich will also lieber alles mit dem Keyboard zügig ins Pro Tools einspielen und denke, dass ich dafür Akkorde und Tonleitern spielen können muss. Was würdet Ihr mir empfehlen, soll ich mal ein Jahr lang Unterricht nehmen? Ich habe vor, jeden Tag mindestens eine halbe Stunde zu üben - welches Niveau kann ich in einem Jahr so ungefähr erreichen? Wie gesagt, ich will nicht damit auftreten, sondern das Keyboard spielen fürs Produzenten-Handwerk anwenden. Reicht für meine Zwecke Keyboardunterricht oder müsste es eigentlich Klavierunterricht sein?

Viele Grüße
Christian

 

[stefangeidel]

Da du schon Wissen in Musiktheorie hast, solltest du nach einem Jahr täglich einer halben Stunde in der Lage sein, zu spielen wonach dir gerade ist. Da du das Ganze über die DAW laufen lässt, hast du auch unendlich viele Versuche frei und kannst zur Not noch Fehlgriffe per Mausklick zurechtrücken.

Ob du Unterricht brauchst, musst du selbst entscheiden. Wie ging es denn mit der Gitarre?
Ich selbst bin eher Autodidakt.

Wenn du wirklich Unterricht nehmen möchtest, empfehle ich Klavierunterricht.
Bei Keyboard-Lehrern ist einfach zu viel Ausschuss dabei (meine Erfahrung).

Wenn du feststellst, dass Tasten nix für dich sind, gibt es auch die Möglichkeit, dir einen Drum-Controller (Push, Launchpad, Maschine, MPC, ...) so zu programmieren, dass du damit "Klavier spielen" kannst...

 

[cherry50]

Hi Christian

Du bist noch Jung und motiviert, wie ich das einschätze nimmst Du die Sache auch ziemlich ernst.
Willst bestimmt auch mal ein Paar Sachen an den Mann bringen.

Mein Rat, ich habe mit 15 Jahren den Musikunterricht weggeschmissen, weil ich meinte ohne dem Zeug besser zurechtzukommen.

Bis zu einem gewissen Grad stimmte das auch. Es stellte sich aber später heraus, das meine Anforderungen größer wurden, und ich einfach nicht die Handwerklichen Fertigkeiten besitze meine Vorstellungen umzusetzen.
Muss mich jetzt vieler Hilfsmittel bedienen, um zum Ziel zu kommen.

Das kostet Zeit und killt einen Haufen Inspiration.

Erspare Dir das, und mache vernünftigen Unterricht , der Rat von einem, der es wissen muß.
Für ein bisschen Klimperkram, oder auch ein bisschen mehr in den eigenen vier Wänden mag es reichen, aber bedenke mal, Du willst Musik Komponieren . Da musst Du besser sein, als ein normaler Livemucker.

Viel Glück
cherry50

 

[Christian_30]

Hallo Ihr beiden!

Danke für Eure Tipps!

Cherry, da haben wir beide wohl die gleichen Erfahrungen gemacht. Ich habe mit 15 oder 16 mit Gitarrenunterricht aufgehört, ich konnte damals aber leider noch nicht alle Dur- und Moll-Akkorde innerhalb einer Oktave (also auch C#, F# etc...) Aber das ist so, als ob man schreiben will und nur das halbe Alphabet beherrscht.

Mit 26 habe ich dann nochmal von Null angefangen und ca. ein Jahr lang intensiv Unterricht genommen. Wichtig war mir vor allem, alle möglichen Akkorde zur Liedbegleitung spielen zu können und das kann ich heute auch gut. Die meisten Akkorde habe ich sogar nicht im Unterricht gelernt, sondern indem ich Songs nachgespielt habe und Akkorde nachgeschlagen habe (z.B. bei jguitar.com), die ich nicht kannte (maj7, m7, sus4 etc.)

Anfangs habe ich im Unterricht auch klassische Gitarre gelernt, also das Zupfen von Melodien vom Blatt, aber das habe ich wieder gelassen, weil mir das nicht wichtig ist.

Und seit Jahren denke ich mir auch gelegentlich "Jetzt auch noch Keyboard spielen können, das wäre super." Ok, Eure Tipps haben mich angespornt und sobald ich meinen Umzug hinter mir habe, gehts los

Viele Grüße
Christian

 

[Mike3000]

Hey Christian,

wenn ich mich mal ans Keyboard setze, habe ich vor allem Probleme mit der Koordination von linker und rechter Hand - ich spiele sonst auch hauptsächlich Gitarre.

Ich denke ein richtiger Lehrer könnte mir das schnell austreiben....

...oder du probierst dich an einem Piano-Akkordeon ... der Stradella-Bass mcht da vieles einfacher

 

[ModulationMatrix]

Momentan komponiere ich nämlich auf der Gitarre, indem ich auf ihr die Akkorde und die Melodien ausdenke.

Waaaas man kann ohne Keyboard-Kenntnisse Songs komponieren? Mein Weltbild bricht zusammen!


Nee Quatsch, ich staune bloß immer wie man das ohne Keyboard, also mit Gitarre und Maus hinkriegen kann. Ich bin mit dem Klavier aufgewachsen und "denke" daher quasi in Tasten. Wenn ich an der Gitarre hänge fühle ich mich, als müsste ich in einer Fremdsprache reden die ich nur bröckchenweise kann. Aber für andere ist es wohl genau umgekehrt.

Ich wollte auch immer ordentlich Gitarre lernen damit ich auch mal ein Solo spielen kann oder weiß welche Akkorde bzw. Töne zu einem Lied passen, aber das scheitert an meiner Faulheit. Von daher allergrößten Respekt für dein Vorhaben. Mit ner halben Stunden jeden Tag üben kommst du auf jeden Fall in einem Jahr schon recht weit!



Unterricht ist für meine Begriffe unverzichtbar wichtig einfach aus dem Grund dass dich einer bei der Stange hält und es jede Woche Ansporn zum Lernen, eine kleine neue Lektion, und sozusagen eine "Leistungsprüfung" gibt. Wenn man ein paar mal im Unterricht war und null geübt hat die Woche über ist das einem so peinlich das man allein deswegen anfängt zu üben.

Ich würde auch zu Einzelunterricht raten, nicht Gruppenunterricht, da in der Gruppe nochmal vieles u.U. nicht passt vom Niveau her und vom Lerntempo her.

 

[Christian_30]

Ja, die Gitarre ist zum Komponieren ein super Instrument. Ich weiß noch, wie ich im Mai 2010 an nem sonnigen Sonntagmorgen mit der Gitarre und etwas Proviant in Berlin in den Tiergarten gegangen bin, also den großen Grünpark mitten in der Stadt. Dort habe ich mich allein auf eine Parkbank an einem kleinen See gesetzt und an einem Song weiterkomponiert und -getextet und habe alles in ein kleines Notizbuch geschrieben (heute würde ich das wohl mit dem Smartphone und der Diktierfunktion immer wieder häppchenweise aufnehmen).

Aufwändig wirds halt, wie gesagt, wenn ich dann das Songgerüst Akkord für Akkord und die Melodie Note für Note mit der Maus in die DAW übertragen muss.

Früher fand ich, so im jugendlichen Rebellendenken, Klavierspielen nur was für totale Langweiler Gitarre, Rappen und DJing, das war für mich damals, was coole Mucker so machen! Heute sehe ich das natürlich anders...

Fang doch Du mit Gitarre an und ich mit Klavier, dann lernen wir beide auf unsere alten Tage noch ein neues Instrument!

 

[TheSarge]

...

 

[Christian_30]

Hey,

wie gut das mit Youtube und Büchern möglich ist, können andere bestimmt besser beurteilen. Ja, das denke ich auch: hätte ich doch schon früher angefangen!!!

Hm, auf der Gitarre machen wir ja auch mit zwei Händen verschiedene Dinge, ich denke also, dass das mit ein wenig Übung auch auf dem Keyboard mit der Zeit klappt.

Ich hoffe jedenfalls, dass Du Zeit und Gelegenheit findest, es zu lernen! Chaka, das schaffen wir!!

 

[Christian_30]

Hey,

also ich habe mir jetzt das Buch "Keyboard spielen - mein schönstes Hobby" ausgeliehen und übe seit ein paar Tagen damit. Nun kann ich schon einfache Lieder in C-Dur spielen. Es macht Spaß!

Wer von Euch hat auch Lust, mit dem Keyboarden anzufangen? Keyboard-Beginner aller Länder, vereinigt Euch! Auf gehts!

 

[suboptional]

Wurde zwar schon gesagt, aber ich würde für den Anfang auch Unterricht bei nem Lehrer empfehlen.
Und wenn's nur paar Monate ist.

Einfach um nicht Gefahr zu laufen, sich eine falsche Finger-/Handhaltung anzugewöhnen. Wenn das erstmal drin ist, merkt man das u.U. erst ne gewisse Zeit später (weil man dann an technische Grenzen stößt), und dann isses nicht einfach die wieder weg zu bekommen.

Ich nahm als ich mit dem Keyboard spielen angefangen hab auch ca. halbes Jahr Unterricht, danach hab ich mit Büchern weiter gemacht.

 

[Christian_30]

Ok, dann muss ich mich wohl noch etwas gedulden, denn ich kann wegen eines anstehenden Umzugs erst in ein paar Wochen in der neuen Stadt mit dem Unterricht anfangen.

Danke für den Tipp! Ich habe echt Bock, das zu lernen und schwanke immer noch zwischen Klavier und Keyboard.

 

[Nachtschicht]

ich würde ja jedem grundsätzlich eher zum klavier raten (weil sich klavierspiel auf keyboardplastiktasten leichter überträgt als umgekehrt), aber da du ja der kollege bist, der sich so hundertprozentig dem schlager verschrieben hat, klare empfehlung für keyboard.

am besten kaufst du dir nen yamaha tyros. der bringt gleich nochmal alle presets mit, die du für deine musik brauchst, und spart dank ausgeklügelter begleitautomatik auch ne menge programmiererei.

 

[guitarheroe]

Hallo Christian,

ich habe mit 14 angefangen mir selber das Gitarre spielen beizubringen.
Damals 1976 gabs ja kaum vernünftiges Unterrichtsmaterials, wenn man ein Rockstargitarrengott werden wollte.

Mittlerweile kann ich es ganz passabe (bin zwar immer noch kein Gitarrenrockstargott *grins*)l und schreibe meine Songs auf der Gitarre und editiere meine Keyboardspuren ebenfalls im Sequencer...NOCH!!

Kürzlich hab ich doch angefangen Klavierstunden bei einer angehenden Musiklehrerin zu nehemen.
Das Keyboardbuch, dass Du dir ausgeliehen hattest, habe ich mir auch vor einem Jahr gekauft, nach ein paar Lektionen wieder aufgehört.

Aber das gute beim Unterricht ist, dass man Hausaufgaben kriegt, die den (meinen zumindest..) Ehrgeiz wecken und ich immer alles ausgiebig, also auch mindestens eine halbe Stunde täglich, übe.

Und meine Lehrerin ist zufrieden mit mir und die Fortschritte machen immens Spaß.

Ich denke in einem Jahr (hatte erst 4 Lektionen) bin ich soweit einigermaßen was halbwegs fehlerfrei zu spielen.

Also ganz klar mein Rat.:

Klavierstunden nehmen!!

 

[Christian_30]

Hi,

danke für Eure Tipps! Einerseits bin ich jemand, der gerne alles gründlich lernt, um in der Anwendung möglichst vielseitig und frei zu sein. Das würde fürs Klavier lernen sprechen.

Andererseits ist mir das Komponieren und Produzieren wichtiger, als ein toller Instrumentalist zu sein. Ich denke also, ich werde Keyboard lernen. Sollte ich dann mal ein ausgefeiltes Pianoarrangement von einer Komposition brauchen, engagiere ich dafür einen Pianisten.

 

[Hoan]

Klavierstunden auf dem Piano wären eigentlich die sinnvollste Lösung. Willst du aus dem Keyboard Musik spielen, kommen eigentlich die Korg Modelle und Yamaha Geräte, die im Preisbereich zwischen 300 und 500 Euro liegen dem Wunsch eines Wohlklangs mit technischen Optionen und Erweiterungen näher. Für ganz neue Anfänger wäre vielleicht das Yamaha EZ 220 sehr nützlich. Das Instrument arbeitet mit Leuchttasten und lässt qualitätstechnisch keine Wünsche offen.

 

[Christian_30]

Am Montag habe ich meine erste Klavier-Probestunde

 

[clemenserwe]

meine erste Klavier-Probestunde

 

[JinxCrossbow]

Am Montag habe ich meine erste Klavier-Probestunde

Viel Spas und

danke dass du hier als Vorbild zur Verfügung stehst.

Ich grüble auch schon nach, ob ich deinen Aufruf von Post #10 folgen soll.

Gruß JC

 

[cherry50]

Hallo, möchte Euch auch ganz herzlich zu dem Entschluss gratulieren ein Tasteninstrument zu lernen.

Es ist für einen pc Komponisten unerläßlich. Zum skizzieren von Ideen reicht auch eine Gitarre, aber zum Umsetzen der Sache muß die Taste her.

Also, viel Freude wünsche ich.

LG Cherry50