Isone Pro by Jeroen Breebaart - Was darf man davon halten?

[MountainKing]

Hier - ein [g=8]Plugin[/g] für das Simulieren von Mixing-Räumen, nutzbar mit Kopfhörern:

http://www.jeroenbreebaart.com/



Einige Nutzer berichten, dass es durchaus praktikabel ist, insbesondere wenn man darauf angewiesen ist, Das Mischn mit kopfhörern zu machen (wegen der Nachbarn oder der Familie).


Klingt interessant!

Ein ähnliches Produkt soll Redline [g=226]Monitor[/g] sein. Ich kanne das beides nicht. Wer kennt's?

 

[NiCKEL]

Habe in diesem Thread schon was zu sowas ähnlichem geschrieben:
http://homerecording.de/modules/newbb/viewtopic.php?post_id=1251154#forumpost1251154

In dem verlinkten Post ist ein Link zu einem Thread, wo es ganz gezielt um binaurale [g=226]Monitor[/g]-Situationen geht und man Tests machen kann. Für mich hat das nicht funktioniert, wenngleich auch ein starker 3D-Effekt da war... aber halt eben ein "Effekt" - keine Arbeitsumgebung. Den Redline habe ich auch ausprobiert. Der macht mir die ganzen unteren Mitten kaputt. Damit klingt die neue von AC-DC wie mit Transenamps gespielt...

Mein Fazit im anderen Thread:

Den Weg, mehrere Monitore (und was für welche... NS-10 u.a.) zu sampeln, halte ich nur für Bauernfängerei und für nichts anderes. Eine gute Abhör-Situation zeichnet sich dadurch aus, dass möglichst hochwertige Boxen die Informationen in einer möglichst optimalen Art und Weise (optimierter Raum) zur Abhör-Position transportieren. Auf direktem Wege plus kontrollierte Raumeinflüsse.

Bei den IRs des Saffire bekommt man nun erst mal die Unlinearitäten der jeweiligen Monitore... dann die der Mics mit denen die IRs aufgezeichnet wurden... dann wird das Signal über einen Kopfhörer-Verstärker ausgegeben, der garantiert nicht in der Lake People Liga spielt... Und schlussendlich wird das Signal ein weiteres mal von den Unlinearitäten des jeweiligen Kopfhörers verbogen. Zudem wird kein Kopfhörer viel vom Impulsverhalten der jeweiligen [g=226]Monitor[/g]-Modelle übrig lassen (hat auch schon beim Antares MicModeler nicht geklappt - gleiches Prinzip). Bleibt am Ende alles andere als ein aussagekräftiges Abbild des Signals.

Hinzu kommt, dass der Kunstkopf eigentlich ziemlich genau der tatsächlichen Anatomie des jeweiligen Users entsprechen hätte müssen, um an dieser Stelle das Signal nicht auch noch unnötig zu verbiegen...

Irgendeine ausgefuchste Lösung mit Crossfeed (vergl. Phonitor) hätte ich für sinnvoller gehalten. Was soll man denn bitteschön mit dem Frequenzgang irgendwelcher KRK Monis und irgendwelcher fremder Ohrmuscheln, wenn man das Signal an der Stelle eigentlich noch unverfälscht lassen könnte..?!?


Was meint der Rest..? Sehe ich da was falsch..?

Wie man sieht hat mein Fazit am Ende ein Fragezeichen. Binn immernoch offen dafür, dass mich jemand vom Gegenteil überzeugt

 

[NiCKEL]

Hier ist noch der Link zu dem anderen Fred:
http://homerecording.de/modules/newbb/viewtopic.php?post_id=1028947#forumpost1028947

Habe zwar meine Erfahrungen mit dieser Technik gemacht... werde dem Isone aber mal ne Chance geben, da man ihn offenbar in verschiedene Richtungen tweaken kann

 

[radio12]

Hab das Teil mal getestet, denn es wäre ja schön, wenn es funktionieren würde, tut es aber für mich nicht.
Ein Raumeindruck wird zwar simuliert, hat aber mit meinem Abhörraum wenig zu tun, erinnert mehr an das Wohnzimmer meiner Mutter, wer daraufhin mischen will, kann eigentlich gleich aufgeben.
Den Teil kann man also erstmal weglassen, was die Hrtf Abteilung anbelangt, auch da ist es mir bisher nicht gelungen nützliche Ergebnisse zu erzielen, werd aber noch weiter rumprobieren.
Zur Zeit komme ich ohne Simulation mit meinem Sennheiser hd600 pur zu besseren Ergebnissen, da brauch ich zumindest nicht alles nochmal machen, wenn ich es dann morgens über Monitore abhöre.
Und zum Editieren und Sauberschneiden braucht man die Software sowieso nicht.

 

[NiCKEL]

Erstes Fazit nach einem Schnelltest:

Besser als der Redline. Tiefmitten bleiben da wo sie sind und auch sonst keine derben Auslöschungen, Stereomitte bleibt in der Mitte (okay Stereomitte war auch kein Problem beim Redline, aber bei anderen).
Alles in allem nicht uninteressant.

Aber dennoch nicht vergleichbar mit richtigen Monis.
Wenn ich über Speaker in meinem Raum abhöre, dann fliegen mir die Instrumente punktgenau entgegen. Mit Isone und den anderen Tools geht zwar die Im-Kopf-Lokalisierung weg und das Signal rückt ein paar cm oder m weg und es klingt wie in einem Raum. Aber eben nur wie eine Simulation. Irgendwie nicht als ob man vor einer Bühne steht, sondern vor einem 1:10-Modell einer Bühne...

EDIT:
Das bekommt man mit den Reglern noch ein bisschen besser hin: Bin jetzt schon ungefähr beim 1:4-Modell

Bisher das beste Tool in der Richtung, das ich kenne... aber immer noch nicht so punktgenaue Lokalisierung der Instrumente wie über gute Monis. Bin aber an einem schlappen Rechner mit On-Board-Kopfhörer-Anschluss. Heute Abend mal über Lake People [g=182]Amp[/g] probieren. Vielleicht hilft das in der Richtung...

 

[NiCKEL]

Ein Update ist draußen.

Hatte Jeroen geschrieben, dass der Raum zuviele ERs hat und dass optimierte Abhörpositionen eher reduzierte ERs haben. Heute kam dann die Version 1.0.1, wo u.a. das korrigiert wurde. Der Raum ist jetzt also auch eher zu gebrauchen.

Ich mag schon garnicht mehr ohne.

Hatte vor einer Woche drei lange AB-Sessions mit meinen Monis.
Und tatsächlich bin ich jetzt, nach einem fast schon zermürbenden Einstellprozess, ziemlich gut rangekommen.

NiCKEL schrieb:
Wie man sieht hat mein Fazit am Ende ein Fragezeichen. Binn immernoch offen dafür, dass mich jemand vom Gegenteil überzeugt

Ich glaube das wars, musste mich aber selbst überzeugen

Muss dazu sagen, dass ich bis jetzt nur damit Musik konsumiert, aber noch nicht gearbeitet habe. Wie gut das funktioniert, wird sich noch zeigen müssen. Aber da ich echt auch die Effekte habe, wie sie mit meinen Monis im Raum auftreten, bin ich da zum ersten mal guter Dinge. Der Unterschied Kopfhörer ohne Isone vs Monis ist jedenfalls viel größer als KH mit Isone vs Monis.

 

[buffi]

ich habs mir mal direkt gekauft
ohne demo ausprobieren *g*
ich bin da mal so blauäugig und glaube euch die positiven rückmeldungen

ich wollte ja eigentlich auf den phonitor sparen
aber wenn das [g=8]plugin[/g] für 20€ es auch annähernd hinkriegt, bin ich damit zufrieden

die 120V technik ist im prinzip auch overdozed für homerecording.. das ding gehört in die mastering kategorie - aber die haben dort genug räume und monitore und somit eigentlich ziel verfehlt mit dem phonitor
das ding sollte 1000€ günstiger sein und keine 120V technik haben
dann wäre es evtl ne überlegung wert.

eigentlich bin ich mit meiner abhörsituation sehr zufrieden
ich nutze die JBL LSR 4328 und das ARC
aber für manche situationen brauch ich den KH und da wäre das [g=8]plugin[/g] sicherlich nicht schlecht..

 

[Jote]

NiCKEL schrieb:
Ein Update ist draußen.

Hatte Jeroen geschrieben, dass der Raum zuviele ERs hat und dass optimierte Abhörpositionen eher reduzierte ERs haben. Heute kam dann die Version 1.0.1, wo u.a. das korrigiert wurde. Der Raum ist jetzt also auch eher zu gebrauchen.

Ok, dann probiere ich das auch noch mal. Ich habe für mich persönlich keine vernüftige Einstellung hinbekommen wo ich sage würde, ich könnte auf meine Monis verzichten. Einen groben Mix bekomme ich auch mit Kopfhörer alleine hin. Vielleicht habe ich mich auch schon so an den Klang meiner Ohrwärmer gewöhnt, das ich deswegen mit dem Isone und Co. nicht klar komme. Alles auch Gewöhnungssache, sprach der Fakir der die Flasche Vodka genüßlich kaute.

 

[glimpflicht]

Ich finde das Plug-in alleine deshalb schon sehr brauchbar, weil man ganz schnell kleine Lautsprecher wie bspw. PC- oder TV-Boxen simulieren kann, die nicht den vollen Freq.-umfang liefern.

 

[bootsy]

Ich fand sowohl die Raum als auch Speakersimulation voellig over the top. Fuer mich unbrauchbar.

 

[phisk888]

Hast Du auch schon die Version 1.0.1 getestet, denn der Breebaart hat ja die Raumsimulation geändert?

 

[bootsy]

nein

 

[NiCKEL]

Der Raum ist mit dem Update viel besser geworden. Er hat überhaupt nichts mehr mit dem alten Raum gemein. Ist jetzt eher wie ein behandelter Raum, statt wie ein Wohnzimmer.

Die Speaker-Emu habe ich (ausser zu Vergleichszwecken) immer ausgeschaltet. Der Kopfhörer verbiegt das Signal eh schon - da brauche ich keine Kurven von Speaker-Modellen, die es noch zusätzlich verbiegen.

Aber alleine mit der linken Hälfte des GUI und etwas Value in der Distance (ach was herrliche Anglizismen ) kann man effektiv die Im-Kopf-Lokalisierung ausschalten, einen räumlichen Eindruck gewinnen und die Art und Weise simulieren, wie sich die Frequenzen gegenseitig beeinflussen, wenn sie durch die Luft fliegen und einen Kopfspezifischen Kammfilter erzeugen.

Leute mit gescheiter Abhöre brauchen sich da nicht nass zu machen oder sich große Mühe beim einstellen geben. Sie brauchen das Tool überhaupt nicht - sofern sie die Abhöre jederzeit benutzen können. Leute, die ihre Ohrwärmer viel benutzen und sich an deren Eigenheiten gewöhnt haben, brauchen das Tool vielleicht auch nicht. Wobei ich mich aber auch zu dieser Gruppe zählen würde. Allerdings hatte ich in meinen Kopfhörermixen in der Vergangenheit trotzdem immer irgendwas, das ich übersehen hatte oder an das ich mich gewöhnt hatte, was aber noch nicht optimal war. Das ist bei den Monitoren nie so ausgeprägt, die ich in meiner gegenwärtigen Situation aber kaum noch benutzen kann. Darum hoffe ich, dass mit dem Tool - wenn es denn schon so klingt, wie Schallwellen, die sich durch einen Raum bewegen und auf ein Paar Ohren treffen - auch die unangenehmen Nebeneffekte, die mir bei vielen meiner Kopfhörermixe das Leben schwer gemacht haben, nicht mehr einstellen... oder zumindest nicht mehr so stark. Beim nächsten Mix wird es sich herausstellen... und darauf bin ich sehr gespannt.

 

[scrooge]

Salü zusammen,

habe das Tool auch getestet und bin sehr angetan davon.
Ich gehöre ja leider zur Fraktion derer, die keinen gut ausgestatteten Abhörraum haben und auch nachts am Ton arbeiten, so dass dieses Tool mir definitiv mehr hilft als ein normaler Kopfhörermix.
Ich werde in Kürze zu einem Freund ins Tonstudio gehen und da per A/B-Hören mit Isone Pro und seinen Dynaudio-Monis die bestmöglichen Einstellungen für mich ermitteln.
Jede Wette an alle Skeptiker, dass ich anschließend besser dran bin als mit der Direktabhöre meiner 3"-Monis in meinem kleinen Kellerraum.

CU
Hartmut

 

[MountainKing]

Das dürfte für mich auch interessant sein.

Aber ich scheue irgendwie vor dieser ganzen EInstellorgie zurück. Ich stelle mir da schwierig vor für jemanden ohne GROßE Erfahrung. Aber es kann mir helfen, da ich um Kopfhörer wohl nicht herum kommen werde.

Kann ich das denn überhaupt vernünftig konfigurieren, wenn ich keine anständige Abhörsituation hier bei mir habe?


Legt man das [g=8]Plugin[/g] einfach in den [g=84]Insert[/g] des Master-Kanals?

Ich habe das Manual zwar mal geöffnet, bin aber nur drübergehuscht.

 

[scrooge]

@NICKEL:

Wenn du deinen ersten Mix mit dem Isone Pro hinter dir hast, magst du hier dann von deinen Erfahrungen berichten ?
Bin schon gespannt darauf.

CU
Hartmut

 

[Fannon]

Also ich bin jetzt auch am überlegen, sich dieses Programm zu kaufen.

Für 20€ wäre es schon deshalb interessant weil es ja nicht nur Studio-Abhöre simuliert, sondern auch andere Hörsituationen, von HiFi, PC-Lautsprechern bis zum Laptop.

Eine andere Frage dazu.. habe ESI nEAR 05: Sind die dann zum abhören besser geeignet? Mit denen bekomme ich halt irgendwie keinen klaren Eindruck vom Bassbereich...

 

[TheWizard]

Zunächstmal gehört Mr. Breebaart definitiv nicht zu denen, die Bauernfängerei nötig haben. Dafür hat er einfach einen zu guten Nebenjob. Was er uns mit Isone zu einem absoluten Witzpreis anbietet ist die Möglichkeit, unsere Mischung GEGENZUHÖREN, damit wir uns ein Bild davon machen können, ob unsere Höhen, Mitten und vor allem Bässe auch dann noch überzeugen, wenn sie aus anderen Lautsprechern, als denen die wir gewohnt sind kommen bzw. kämen. Dabei ist es völlig wurst, ob es sich um das reale oder ein (sehr gut) modeliertes Boxenmodell handelt. Die Störfrequenzen unser aller Abhörräume sind tausend mal schlimmer als der Unterschied zwischen dem gemodelten und dem realen Klang der Yamaha NS10m (die übrigens nach wie vor eher zum Gegenhören als zum abmischen da sind!). Und wenn ich die Wahl habe, mir entweder diese "Legenden" mit denen ich mich 3 Jahre lang rumgeschlagen hab für 500€ nochmal in mein "Studio"-Zimmerchen zu stellen, oder 20 Euro für ein [g=8]Plugin[/g] auszugeben, dass mir nicht nur deren Klangeigenschaften sondern den störungsfreien Raum gleich mitliefert, dann weiß ich was ich zu tun hab.
Breebarts Wissen über Psycho-Akustik übersteigt unser Wissen über Raumakustik um ein vielfaches. Und für das reale Impulsverhalten kann ich immernoch auf meine TR8 schalten. Das [g=8]Plugin[/g] hat ja auch nie behauptet, diese zu ersetzen.

Die alten Algorithmen in Myst-Rätsel zu stecken und als "Tony Maroni Collection" zu verkaufen - DAS is Bauernfängerei.

Isone ist eine Erbarmung an das entzückende, eifrige Treiben der [g=79]Homerecordler[/g], und sie kommt wirklich von ganz oben.

 

[Kuno]

Dieses Isone Pro schlägt sich imo überraschend gut.
Hatte ja damals schon diverses probiert .. das kam immer nicht so gut. Bei diesem Isone kann man nun (wenn man's richtig einstellt) tatsächlich einen relativ neutralen, aber eben weniger "Kopfhörer-mäßigen" Sound bekommen.
So richtig von vorne kommt der Sound zwar nicht, aber es ist ein Anfang.

Ob das zum Mischen taugt, wage ich jetzt noch nicht zu vermuten. Zum Musikhören ist es allerdings imo schonmal zu gebrauchen.

 

[glimpflicht]

"Tony Maroni"-Collection find ich gut