Inear Monitoring

[TheTick]

Hallo Leute,

unser besagter Akustikduo-Gig nähert sich so langsam (wer vorbeischauen möchte > 8.4.17, 20Uhr im Nilles in Saarbrücken, kostenloser Eintritt (ein Hut geht später rund)).

Wir nutzen momentan in den Proben normale Kopfhörer als Monitorsysteme. Wir überlegen tatsächlich diese auch live einzusetzen. Aber natürlich denken wir auch darüber nach Inearmonitoring anzuschaffen. Ich habe heute morgen mal einen kleinen Test gefahren mit IE-Kopfhörer, die ich normalerweise zum Musikhören einsetze. Das sind ganz einfache 1-Wege-Teile von amazon mit so austauschbaren Gummis, die man sich ins Ohr klemmt. Dämpfen ganz ok den Schall von außen, aber mal abgesehen vom Klang habe ich das Problem, das ich, wenn ich singe, ein sehr lautes Dröhnen im Ohr höre. Das übertönt wirklich alles, was aus den IEs rauskommt. Woran hängt das? Einfach nur, weil das Ohr komplett verschlossen wird? Kann man das durch Otoplastiken umgehen?

 

[oati]

Hi!

Wir spielen auch mit inEar - seit über 2 Jahren. Ich hab mir als Sänger/Gitarrist dafür die Shure SE215 zugelegt, also relativ preiswerte inEars. Die verschließen auch das Ohr komplett - der Schaumstoff ist sehr ähnlich zu diesem Wegwerfgehörschutz, dichtet also sehr gut ab.
Besagtes Dröhnen kann ich trotzdem nicht bestätigen. Ganz im Gegenteil - der Sound ist, gerade beim Gesang, besser denn je und man hört auch alles ausgezeichnet.

Vielleicht ist dein Dröhnen ein Spezifikum des verwendeten Kopfhörers? Würde mich aber auch interessieren.

LG,
Markus

edit: Erkältet bist du nicht zufällig gerade?

 

[DrownedInTrance]

habe ich das Problem, das ich, wenn ich singe, ein sehr lautes Dröhnen im Ohr höre. Das übertönt wirklich alles, was aus den IEs rauskommt. Woran hängt das? Einfach nur, weil das Ohr komplett verschlossen wird? Kann man das durch Otoplastiken umgehen?

Das nennt sich Okklusionseffekt und kommt tatsächlich daher, dass das Ohr komplett verschlossen ist bzw. hauptsächlich dadurch, dass der (durch die eigene Stimme zum schwingen angeregte) Unterkieferknochen u.U. auf das Ohrstück/Gummi/den Hörer drückt. Das ganze lässt sich nur mit speziellen Otoplastiken wirkungsvoll unterdrücken (und zwar sogenannte Nugget- oder Shark Bite-Otoplastiken), aber als Gehörschutz/InEar-Monitoring-Lösung sind mir die auch noch nicht untergekommen, müsste ich mal bei unseren Otoplastiklabors nachhören (bin Hörgeräteakustiker). Dass der Effekt bei oati nicht so stark auftritt liegt dann wohl an der Anatomie seines Gehörgangs, da hat er wohl einfach Glück gehabt

 

[TheTick]

Nein, erkältet bin ich nicht. Dh ich habe einfach Pech und es gibt keine IEM, die ich singend benutzen kann?

 

[oati]

@DrownedInTrance

Vielen Dank für die Aufklärung. Anatomisch bin ich leider nicht sonderlich fit und daher immer sehr dankbar für solche fundierten Erklärungen.

 

[TheTick]

Ok, ich benutze jetzt fürs erste mal meine KH live. Vielleicht ergibt sich irgendwann die Möglichkeit ein anatomisch angepasstes System zu nutzen.

 

[Tobbes]

Ganz im Gegenteil - der Sound ist, gerade beim Gesang, besser denn je und man hört auch alles ausgezeichnet.

ich muss ganz ehrlich sagen, dass es für mich, was wenn nur backing vocals sind, echt angenehm ist, wenn ich durch den schädel durch meine stimme noch höre. so ist sie spürbar da, gefühlt habe ich sie besser unter kontrolle, wenn ich gehörschutz, egal ob die 22eur alpine, n einfacher inear im ohr oder meine angepassten im ohr trage.

 

[TheTick]

Ich verstehe nicht ganz, was du sagen willst. Meinst du wenn du kein IEM verwendest, kommst du besser klar?

 

[oati]

Ich verstehe nicht ganz, was du sagen willst. Meinst du wenn du kein IEM verwendest, kommst du besser klar?

Ich denke er wollte genau das Gegenteil ausdrücken. Nämlich, dass es mit inEar für ihn angenehmer ist, weil er die Stimme auch quasi von Innen wahrnimmt.

 

[TheTick]

Weil er dann abgekapselter ist? Ok, danke.

 

[oati]

Weil er dann abgekapselter ist? Ok, danke.

Ich schätze ja. Persönlich empfinde ich es übrigens auch so. Möchte nie mehr ohne inEar singen müssen - zumindest nicht mit voller Bandbesetzung.

 

[Saurus]

Dieser Okklusionseffekt ist äußerst selten, oder? Ich kenne niemanden, der davon betroffen ist. Also, bei den vielen Leutchen um mich herum, tritt dieses Phänomen nicht auf. Zum Glück. Allerdings - fast alle haben Otoplastiken. Aber auch der otoplastikfreie Rest hat dann wohl einfach Glück.

 

[tylerhb]

Ich klink mich hier mal ein, weil meine Band auch gerade am testen ist, welche InEars für uns Sinn machen. Mein Drummer hatte mir gerade seine Shure 215 zum Testen mitgegeben. Die Plugs natürlich gut gereinigt. Aber ich habe echt extreme Probleme, dass die Teile bei mir überhaupt nicht sitzen und ich ewig fummeln muss bis der Sound einigermaßen stimmt und die Teile abdichten.

Bin echt am zweifeln, ob es da noch Sinn macht, weitere InEars von der Stange zu testen oder gleich auf Otoplastik zu gehen. Bloss welche?

 

[oati]

Ich klink mich hier mal ein, weil meine Band auch gerade am testen ist, welche InEars für uns Sinn machen. Mein Drummer hatte mir gerade seine Shure 215 zum Testen mitgegeben. Die Plugs natürlich gut gereinigt. Aber ich habe echt extreme Probleme, dass die Teile bei mir überhaupt nicht sitzen und ich ewig fummeln muss bis der Sound einigermaßen stimmt und die Teile abdichten.

Bin echt am zweifeln, ob es da noch Sinn macht, weitere InEars von der Stange zu testen oder gleich auf Otoplastik zu gehen. Bloss welche?

Das wird dir hier wohl keiner so einfach sagen können. Kommt offenbar stark auf dein Ohr an.
Die SE215 empfinde ich allerdings als so ähnlich wie den üblichen Wegwerfgehörschutz (zumindest mit diesen Memory-Foam Aufsätzen). Will sagen: Die dichten meinem empfinden nach schon recht gut ab.

 

[TheTick]

Ich wollte auch nicht direkt sagen, dass dieser Effekt bei mir auftritt, aber zumindest beim Testen empfand das als sehr unangenehm. Vielleicht wäre es mit Otoplastiken besser, aber dafür die Kohle auszugeben - weiß nicht...

Ihr kennt doch alle den Gitarristen von Linkin Park. Der spielt doch auch immer mit Kopfhörern. Vielleicht hat der ja auch das Problem? Oder meint ihr, dass das nur des Styles wegen ist?

 

[DrownedInTrance]

Dieser Okklusionseffekt ist äußerst selten, oder? Ich kenne niemanden, der davon betroffen ist. Also, bei den vielen Leutchen um mich herum, tritt dieses Phänomen nicht auf. Zum Glück. Allerdings - fast alle haben Otoplastiken. Aber auch der otoplastikfreie Rest hat dann wohl einfach Glück.

Dieser Effekt tritt quasi immer auf (bzw. es gibt Frästechniken um das zu vermeiden, ist mir aber bei Gehörschutzotoplastiken nicht geläufig), die Frage ist nur wie stark das der einzelne wahr nimmt und wie schlimm er das bewertet .. Man gewöhnt sich ja auch dran. Und wenn jemand lange Zeit z.B. Ohropax benutzt hat und sich dann ne Otoplastik anfertigen lässt ist er das ja eh schon gewohnt.

 

[Tobbes]

Ich verstehe nicht ganz, was du sagen willst. Meinst du wenn du kein IEM verwendest, kommst du besser klar?

Ich denke er wollte genau das Gegenteil ausdrücken. Nämlich, dass es mit inEar für ihn angenehmer ist, weil er die Stimme auch quasi von Innen wahrnimmt.

korrekt.

 

[Tobbes]

Ihr kennt doch alle den Gitarristen von Linkin Park. Der spielt doch auch immer mit Kopfhörern. Vielleicht hat der ja auch das Problem? Oder meint ihr, dass das nur des Styles wegen ist?

style. ganz klar.

 

[tylerhb]

Ich habe mir mal die Stagediver SD-3 testweise bestellt, da es die gerade für einen sehr guten Preis gab. Soll ja so ein Mittelding zwischen Custom und normalen Hörern sein und werden sehr gut bewertet. Ich werde dann mal berichten...

 

[tylerhb]

Heute sind die Stagediver SD-3 gekommen. Ich bin echt begeistert. Passten sofort perfekt. Meine Custom Elacins sitzen nicht besser als die Teile. Soundmässig bin ich ebenfalls voll überzeugt. Die besten InEars, die ich bislang gehört habe. Bassig, aber nicht übertrieben. Sehr detaillierter Klang.