Humoreske für Streicher (eher klassisch)

[Locis]

Nach meinen ganzen Improvisationen in der letzen Zeit wollte ich mal wieder etwas Auskomponiertres schreiben. Auch um meinen neue Spitfire Library zu testen. Und siehe da: es ging nicht - also, äh, die Library ging nich. Nicht so gut, wie ich es gehofft hätte zumindest. Dann habe ich es mit meiner Sonuscore Lib probiert, und das Stück war schon zu erkennen. Es bleibt bei dem Spruch, warum in die Ferne schweifen?

Lange Rede kurzer Sinn: Hört mal bitte rein und sagt mal bitte Eure Eindrücke dazu.

https://app.box.com/s/bjgetjhyc7s86j32m5srf195dx9ff6oh

 

[Dodo_I]

Also ich finde das toll. Es kann aber Leute geben, denen die "Atonalität" zu Beginn nicht so gefällt.
Die Streicher finde ich auch sehr gut, auch schön arrangiert.
Allerdings wird es von Zeit zu Zeit etwas leer. Vielleicht noch ein Cembalo dazu?

Zum Sound kann ich nichts sagen, ich höre das über so einen kleinen Brüllwürfel auf der Arbeit ...

 

[jet2]

ich finde es sehr interessant.
irgendwie fehlt mir noch ein bischen was vom roten faden, der die melodie oder harmonielinie im ohr kleben läßt.
von der "atonalität" her hätte ich mir durchaus noch mehr vorstellen können.

 

[ranzman]

anfangs sehr interessant und charmant ("atonal" geht anders), aber ab ~1:38 verläuft sich die Sache ins Ungefähre ...

 

[ModulationMatrix]

irgendwie fehlt mir noch ein bischen was vom roten faden, der die melodie oder harmonielinie im ohr kleben läßt.

+1

gerade bei ner Humoreske erwartet man eigentlich ein Motiv mit Wiedererkennungswert.

 

[OnZ]

Gefällt mir auch sehr, sehr gut. Könnte zur Mitte hin, wie oben bereits von den beiden geschrieben, etwas Verstärkung gebrauchen.

Hatte beim Hören vor meinem inneren Auge einen Stummfilm der 30er vor mir, mit Charlie Chaplin in diesen, für die damaligen Aufnahmen typischen zackigen, ungelenk flüssig wirkenden Bildern.

 

[OnZ]

doppelpost.

 

[Locis]

Hey, schön das hier so viel los ist. Ich will mal die Posts nach und nach abarbeiten.

Also ich finde das toll. Es kann aber Leute geben, denen die "Atonalität" zu Beginn nicht so gefällt.
Die Streicher finde ich auch sehr gut, auch schön arrangiert.
Allerdings wird es von Zeit zu Zeit etwas leer. Vielleicht noch ein Cembalo dazu?

Die leeren Stellen hab ich jetzt nicht so gehört, aber die anderen schreiben ja ähnliche Sachen.

ich finde es sehr interessant.
irgendwie fehlt mir noch ein bischen was vom roten faden, der die melodie oder harmonielinie im ohr kleben läßt.
von der "atonalität" her hätte ich mir durchaus noch mehr vorstellen können.

Es ist nicht ganz "atonal" eher "freitonal" aber auch nicht sehr. Es ist schon in einer Tonart: B-Dur. Eigentlich sollte es ein klassischer Sonatensatz werden, aber dann erschien mir die ABA-Form doch passender. Auch weil ich schneller von den Noten zu den Instrumenten wechseln wollte. Für mich ist der rote Faden schon sehr stark. Aber ich habe es ja auch schon ein paar Mal gehört

 

[Locis]

Also ich finde das toll. Es kann aber Leute geben, denen die "Atonalität" zu Beginn nicht so gefällt.

So, jetzt mit ein bißchen mehr Zeit. Erstmal Danke Dodo, daß Du Dir die Zeit genommen hast, hier zu schreiben. Man sieht Dich ja auch immer seltener hier (wie mich ja auch, um so schöner, daß wir uns doch hin und wieder begegnen). Ja, wie gesagt, so richtig atonal isses nicht, aber es sind schon einige Klänge drin, die nicht jedermanns sache sind. Schön, daß es Dir gefällt!

 

[Locis]

anfangs sehr interessant und charmant ("atonal" geht anders), aber ab ~1:38 verläuft sich die Sache ins Ungefähre ...

Schön, daß Dir wenigstens ein Teil gefällt. Ich habe das am Sonntag geschrieben, weil ich, wie oben schon geschrieben, eine Library testen wollte. Ich hatte mich dann beeilt zu einem Abschluß zu kommen, um mit der konkreten Klangarbeit zu beginnen. Die Ecke, die Du ansprichst verläßt etwas die vorgelegten Pfade, ich finde es aber doch nicht zu unpassend. Es folgt zumindest doch der Vorstelllung, die ich hatte...

 

[Locis]

+1

gerade bei ner Humoreske erwartet man eigentlich ein Motiv mit Wiedererkennungswert.

Ja, und ich habe einen Ohrwurm

Nee, natürlich klingt es in mir, aber ich habe es selten, daß ein eigenes Stück so schnell zum Ohrwurm wurde. Ich dachte, das könnte auch bei anderen so sein, aber es ist doch nicht ganz gewöhnlich und dadurch auch sperrig. Humoreske war der Titel, den das Thema bei mir hervorgerufen hat.

 

[Turquoise]

Die Grundstimmung ist auf alle Fälle beschwingt und unbeschwert. Klassische Versuche müssten hier viel mehr statt finden. Finde ich also sehr erfreulich. Auch, dass Du einmal nicht improvisiert sondern auskomponiert hast.

Was die konkrete Ausarbeitung angeht, da müsste man eventuell noch ein bisschen genauer hinhören, wie die Chefs von annodazumal das gemacht haben. Ich weiß nicht, ob es an den künstlichen Instrumenten liegt, aber irgendwie scheint das Klangspektrum zu wenig ausgereizt.
Viele Tiefen und tiefe Mitten. Der Klang neigt immer dazu, sich zur Erde hinunter zu bewegen. Etwas Leichtes sollte auch vom Klang her einmal in die Lüfte abheben.

 

[Locis]

Die Grundstimmung ist auf alle Fälle beschwingt und unbeschwert. Klassische Versuche müssten hier viel mehr statt finden. Finde ich also sehr erfreulich. Auch, dass Du einmal nicht improvisiert sondern auskomponiert hast.

Was die konkrete Ausarbeitung angeht, da müsste man eventuell noch ein bisschen genauer hinhören, wie die Chefs von annodazumal das gemacht haben. Ich weiß nicht, ob es an den künstlichen Instrumenten liegt, aber irgendwie scheint das Klangspektrum zu wenig ausgereizt.
Viele Tiefen und tiefe Mitten. Der Klang neigt immer dazu, sich zur Erde hinunter zu bewegen. Etwas Leichtes sollte auch vom Klang her einmal in die Lüfte abheben.

Danke Dir für Deine Gedanken.

Wenn Du mit "genauer hinhören" den Klang an sich meinst, dann ist das ein Prozess, der wohl nie zuende geht. Wenn Du die Komposition meinst: mir schien, daß es hier durchaus schon helle und freundliche Momente gibt: sonst bin ich eher auf der melancholischen Seite. Aber ich nehme die Idee generell auf, öfter mal Musik zu schreiben, die sich hinauf schwingt...

 

[Turquoise]

Wenn Du die Komposition meinst: mir schien, daß es hier durchaus schon helle und freundliche Momente gibt: sonst bin ich eher auf der melancholischen Seite. Aber ich nehme die Idee generell auf, öfter mal Musik zu schreiben, die sich hinauf schwingt...

Ja, die Komposition. Es klingt, als würden auch die Geigen nur bis zu den Bratschen gehen. Der Klang des ganzen Werkes ist dadurch zu sehr in der ... ich sag mal Bauchregion angesiedelt. Streicher können ja allein durch ihre quasi nahtlose Klangbreite vom Kontrabass bis zu den höchsten Violinen viel mehr abdecken.

Ich meine nicht, dass man das immer ausreizen muss. Aber gerade bei einer Humoreske würde ich die ganze Sache insgesamt etwas höher heben. Weiß nicht, ob Du verstehst, was ich meine. Mehr so in Richtung Herz und Kopf... Weg vom Bauch und den Füßen.

 

[Locis]

Ich meine nicht, dass man das immer ausreizen muss. Aber gerade bei einer Humoreske würde ich die ganze Sache insgesamt etwas höher heben. Weiß nicht, ob Du verstehst, was ich meine. Mehr so in Richtung Herz und Kopf... Weg vom Bauch und den Füßen.

Doch, hab schon verstanden, was Du meinst. Wobei dann hier das Problem eher beim Titel liegt. Ursprünglich war es als Sonatensatz konzipiert. Also Thema 1, Überleitung Thema 2 in einer anderen Tonart, Durchführung, Reprise Thema 1 und 2. Mir schien, daß das musikalische Material das aber nicht ganz hergibt, deswegen ist es kürzer geworden und irgendwie leichter. Der Titel hat sich mir aufgedrängt, weil ich das erste Thema als Ohrwurm mit mir herumtrug und es so in meinem kopof herumtanzte.

Generell tu ich mich schwer, einen passenden Titel zu finden. Sowas wie "Schmetterlinge tanzen auf eine bunten Wiese" ist nicht mein Ding. Ich weiß zwar, daß es auch wichtig ist, die passende Verpackung zu finden, aber ich bleibe oft bei Allegro oder Adagio hängen. Hier wäre vielleicht Scherzo angebracht, aber die stehen ja normalerweise im 3/4 Takt. Vielleicht hätte ich es kleiner Scherz nennen sollen.

Unabhängig davon finde ich Deinen Hinweis, die ganze Bandbreite eines Instruments auch auszuschöpfen, schon sinnvoll.

 

[Teestunde]

gerade bei ner Humoreske erwartet man eigentlich ein Motiv mit Wiedererkennungswert.

Also ich finde, das ist gegeben! Mir hat sich das Eingangsmotiv sofort festgehakt.
Das Ganze hat was von einem Experimental-Puppentrickfilm. Und ein Schuss Harry Potter.