hochwertiger nahfeldmonitor für kleinen raum

[b_riesel]

erst mal ein grüß gott an alle - bin ganz frisch hier im forum.
nach dem ich eine weile hier still mitgelesen habe, möchte ich mich nun mit einer frage an euch wenden.

ich bin hobbymusiker und betreibe seit vielen jahren ein kleines homestudio, das seit gut 1 1/2 jahren auch ein vernünftiges zuhause hat. mittlerweile habe ich ein studio mit einer ca. 12qm großen regie und einem 30qm großen aufnahmeraum. über die jahre habe ich eine menge equipment angesammelt und die ansprüche steigen

meine regie ist akustisch bearbeitet und klingt meiner meinung nach ganz gut. die messungen die ich in dem raum gemacht habe sind auch ganz ok, haben natürlich im tiefbassbereich einige ausreißer.

als abhöre hab ich seit vielen jahren adam p11a mit sub 10. im grunde bin ich damit nicht unzufrieden, spiele aber mit dem gedanken noch einmal geld in eine bessere abhöre zu invetieren. nun stellt sich für mich die frage welche lautsprechergröße macht in so einem raum überhaupt sinn?

ich wäre durchaus bereit 3-4.000,- für ein pärchen auszugeben. aber ist der raum nicht zu klein für, sagen wir neumann kh 310, oder quested 2108, ks digital adm22?

sollte ich eher kleine lautsprecher wie neumann kh 120, oder ks c-5, c-55 o.ä. anvisieren?

danke schon mal für eure einschätzungen!

hier noch ein bild von meiner regie:
die decke ist komplett mit 10cm vlieskaschierter mineralfaser gedämmt. die 3 weissen absorber um den hörplatz sind selbst gebaut. die bassabsorber in den 4 ecken und die diffusoren sind von hofa.

 

[Akai31]

Nein, warum sollte der raum dafür zu klein sein?
Ein Lautsprecher qualifiziert sich wenn durch Abhörentfernung und Aufgabe.
Ein KH120 bspw. hat ein sehr enges Abstrahlverhalten; gut für schlechte Räume oder die verwendung großer Arbeitstische etc.. Nachteil ist der sehr kleine Sweetspot im Nahfeld.

Wie weit sitzt du denn weg?

 

[b_riesel]

mein abhördreieck hat eine schenkellänge von etwa 1,25m. wie man auf dem bild vielleicht sehen kann, könnten die speaker noch etwas nach aussen gerückt werden. dann komm ich auf etwa 1,5m.

ich habe nur mal etwas über d´appolito anordnung gelesen. dabei werden ja wohl die vertikalen reflexionen gemildert. ähnlich ist es doch auch bei coaxialen lautsprechern.

andererseits fand ich den gedanken interessant mit einer digitalen entzerrung die eigenheiten des raumes noch etwas besser in den griff zu bekommen sehr interessant.

ich möchte meine p11 auch behalten, da ich die lautsprecher mittlerweile sehr gut kenne und auch nach wie vor sehr schätze. ich würd nur gerne noch ne schippe drauf legen.

 

[Akai31]

ich habe nur mal etwas über d´appolito anordnung gelesen. dabei werden ja wohl die vertikalen reflexionen gemildert.

wenn es richtig gemacht ist, ja. das theoretische Prinzip ist aber in der Praxis schwer umzusetzen, von dem die auswahl in dem Bereich eher klein ist.
PSI und KS haben hier zB was im Sortiment.

ähnlich ist es doch auch bei coaxialen lautsprechern.

nein, das stimmt nicht. ein coax ist eine annäherung an eine Punktschallquelle. das Abstarhlverhalten wäre im optimum sogar gleich vertikal/horizontal.
Ein coax bringt halt wieder seine eigenen Nachteile mit sich; vor allem Kammfilter in den Höhen.

andererseits fand ich den gedanken interessant mit einer digitalen entzerrung die eigenheiten des raumes noch etwas besser in den griff zu bekommen sehr interessant.

Kann man machen; man muss sich aber bewusst sein, daß man nie den raum entzerrt bzw. dessen Einfluss ausgleichen kann. Man entzerrt immer das Direktsignal des Lautsprechers. Ich würde sowas vor allem nach Gehör abstimmen, nicht um messschriebe gut aussehen zu lassen.

ich möchte meine p11 auch behalten, da ich die lautsprecher mittlerweile sehr gut kenne und auch nach wie vor sehr schätze. ich würd nur gerne noch ne schippe drauf legen.

Ein Raum kann immer nur für ein LS-Paar optmiert werden. Sich weitere dazu zu stellen, endet immer in suboptimalen Aufstellungen. Hörst du dann unterschiedliche Lautsprecher oder unterschiedliche Raumpositionen, ist hier die frage...
Außerdem stören weitere LS die Abstrahlung deines Hauptsystems.
Die Sinnhaftigkeit eines solchen Unterfangens sollte man für sich immer gut überprüfen.

 

[Akai31]

Wenn ich richtig schlussfolgere hast du noch keine Bassabsorber (in den Ecken)?
Wenn nicht, sollte das deine erste Baustelle sein.

Und wenn du mit den ADAMs gut zurecht kommst, würde ich mir immer die Frage stellen: was erwartest du von einem neuen System?
Ohne konkrete Vorstellungen von dem was du suchst, bzw. von dem was dir jetzt fehlt, wirst du nicht zielgerichtet suchen können. Der LS-Markt ist doch viel zu gross, um ohne konkrete Wünsche und Vorstellungen viel Geld auszugeben.

 

[b_riesel]

ok, das hört sich nachvollziehbar an. ich danke dir schon mal für deine ausführungen.

 

[karumba]

meine regie ist akustisch bearbeitet und klingt meiner meinung nach ganz gut. die messungen die ich in dem raum gemacht habe sind auch ganz ok, haben natürlich im tiefbassbereich einige ausreißer.

für mich klingt es danach, als ob du lieber nochmal 1k€ oder so in die akustik investieren solltest um den bassbereich zu optimieren (bassabsorber bis an die decke!). wer hat dir geraten die diffusoren an die stirnwand anzubringen? warum hat die stirnwand keine absorber?
bevor du digital entzerrst, solltest du sicherstellen, dass du bei der akustik noch nichts ausgelassen hast.

 

[b_riesel]

Wenn ich richtig schlussfolgere hast du noch keine Bassabsorber (in den Ecken)?
Wenn nicht, sollte das deine erste Baustelle sein.

als bassabsorber habe ich jeweils 1 HOFA-basstrap in jeder der 4 ecken.
leider verlaufen an den stirnseiten vorn und hinten jeweils einige heizungsleitungen.
somit ist das anbringen von bassfallen an der decke nicht ganz einfach.

wer hat mir geraten, die diffusoren an die stirnwand anzubringen?...niemand

ich hab die diffusoren an die stirnwand, da die decke vollflächig mit 10cm vlies-kaschierter minerafaser bekleidet ist und zusätzlich darunter mein decken-breitbandabsorber hängt.
ich hatte angst, daß der raum in den höhen und mitten zu trocken wird. durch die diffusoren ist der raumklang dann deutlich klarer und definierter geworden. sogar die bässe wurden dadurch straffer, griffiger.

ich habe mal ein wasserfalldiagramm, noch ohne die diffusoren gemessen angehängt. ich finde bis ca. 200hz sieht´s auch schon ganz gut aus. darunter haben die basstubes auch einen meßbaren effekt gehabt, die raummoden sieht man aber natürlich sehr deutlich.

was würdet ihr denn noch machen? zusätzliche absorber an der stirn, bassfallen am übergang decke wand?

aber nochmal kurz zu den boxen. ich hätte gern eine deutlichere räumliche staffelung mit einem breiteren sweet-spot und einen körperhafteren, festeren sound. entschuldigt, aber mir fehlt leider ein bischen die sprache um meine wünsche genauer zu beschreiben.

 

[karumba]

wer hat mir geraten, die diffusoren an die stirnwand anzubringen?...niemand Zwinker

ich hab die diffusoren an die stirnwand, da die decke vollflächig mit 10cm vlies-kaschierter minerafaser bekleidet ist und zusätzlich darunter mein decken-breitbandabsorber hängt.
ich hatte angst, daß der raum in den höhen und mitten zu trocken wird. durch die diffusoren ist der raumklang dann deutlich klarer und definierter geworden. sogar die bässe wurden dadurch straffer, griffiger.

diffusoren im erstreflexionsbereich machen nach meiner erfahrung den sound zwar räumlicher aber das ist eher eine "pseudo-räumlichkeit" die auf kosten der definition geht. auf den bassbereich haben die diffusoren keinen einfluss.

kurzum: du solltest dich ev. mal in unser akustik-unterforum begeben, da die messung (die nebenbei bemerkt nicht korrekt skaliert ist) schon zeigt, dass du lieber noch deine raumakustik optimieren solltest. damit kommst du deutlich weiter!

 

[Akai31]

als bassabsorber habe ich jeweils 1 HOFA-basstrap in jeder der 4 ecken.

Ah, die hatte ich nicht gesehen. Deren Wirkung wird wohl aber auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein, weil viel zu klein.

diffusoren im erstreflexionsbereich machen nach meiner erfahrung den sound zwar räumlicher aber das ist eher eine "pseudo-räumlichkeit" die auf kosten der definition geht.

das sieht man ja, gerade in einigen Masteringräumen, öfter mal. Ich hab damit eigentlich auch ganz gute Erfahrung. Die verlorene Definition, die Karumba anspricht, würde ich eher als eine gewisse Diffusität im Klangbild beschreiben wollen. Die Tiefenstaffelung kann sich auch verbessern bzw. wird stärker unterstützt. Ob einem das bei der Arbeit hilft, muss man ausprobieren. Ich bin wieder weg davon, würds aber in anderen Räumen durchaus nochmal ausprobieren.
In deinem Fall halte ich das aber für weniger zielführend, weil mM nach dort dein Verhältnis aus Absorbtion und Diffusion schon nicht stimmt.
Im Bassbereich sind die aber definitiv unwirksam, da bist du eher einem psychoakustischem Phänomen aufgesessen.

Darfst du die Heizungsrohre nicht verbauen, oder was hält dich von Bassabsorbern fern?

 

[karumba]

das sieht man ja, gerade in einigen Masteringräumen, öfter mal. Ich hab damit eigentlich auch ganz gute Erfahrung. Die verlorene Definition, die Karumba anspricht, würde ich eher als eine gewisse Diffusität im Klangbild beschreiben wollen. Die Tiefenstaffelung kann sich auch verbessern bzw. wird stärker unterstützt. Ob einem das bei der Arbeit hilft, muss man ausprobieren.

ich fands irgendwie befremdlich & ich tat mir schwerer räume zu beurteilen. es klingt von sich aus schon wie ein "effekt" & entfernte mich vom klanggeschehen. man muss sich vor augen halten, dass wenn man erste reflexionen dämpft, man ohnehin schon eine tolle tiefenstaffelung hat (sofern der rest des raumes passt & die speaker gut sind). das muss aber jeder selbst entscheiden, ich möchte das nicht pauschalisieren, sondern wollte nur nachfragen warum b_riesel das so gemacht hat.

 

[b_riesel]

das war eher ein versuch. ich hatte die 3 größeren absorber schon vor jahren gebaut und hab nachdem ich in mein neues studio umgezogen bin einfach mal diese hofa-teile ausprobiert. ich finde der sound wird an meinem hörplatz dadurch definitiv aufgeräumter.

ich hab mich bislang ein bischen gescheut noch weitere absorber einzubauen, da die ganzen rohrleitungen, heizkörper, ein sicherungskasten ordentlich im weg stehen.

ich seh aber schon, daß ich ohne wohl nicht zu dem gewünschtenergebnis komme. ich hab hier mal was aufgezeichnet, wie ich´s mir unter berücksichtigung der deckendämmung, rohrleitungen, etc. vorstellen könnte. hätte den vorteil, daß ich die absorber fertig gebaut an die wand hängen könnte.

ich wäre euch für eure einschätzung dankbar.

 

[karumba]

ich habe den thread mal in den akustikbereich verschoben, da wir nun doch in das thema akustik eingelenkt sind.

sind die diffusoren an der rückwand horizontal ausgerichtet? wenn ja warum?
wie akai schon angemerkt hat, solltest du schauen welche möglichkeiten du hast um den bassbereich zu optimieren. aus welchem material bestehen die hofa traps?

 

[b_riesel]

hi karumba
die diffusoren an der rückwand würde ich dann vertikal links und rechts neben der tür, oberhalb der hofa-traps anordnen. wie die genau aufgebaut sind weiß ich nicht. ich habe mal ein meßdiagramm angehängt.

wie schätzt du wirksamkeit der an front und rückseite platzierten schrägen decken-wand-absorber ein. meinst du, die fläche ist ausreichend um die frequenzen unterhalb 80Hz spürbar in den griff zu bekommen? der absorber an der front würden 2m breit und etwa 1,8 hoch. die tiefe ist oben ca. 45-50cm und läuft unten auf ca. 7cm aus.
an der rückwand könnte ich ebenso breit, allerdings nur etwa 50cm hoch und ebenso tief bauen.

in den wandecken verlaufen leider fast überall irgendwelche bauteile wie heizkörper, sicherungskasten, die ich nicht verbauen kann.
danke schon mal.
grüße
stefan

 

[Akai31]

Wie waers mit raumhohen viereckigen basstraps auf rollen?
poroese bassabsorber sollten immer raumhoch bzw von ecke zu ecke gebaut werden, um ihre prinzipbedingte limitierung bestmoeglich zu umgehen. die da heisst schnelleabsorber, der an einem punkt sitzt in dem die schallschnelle nach null geht...

eine alternative waeren resonanzabsorber; VPRs, HHs, Plattenschwinger...
allerdings kritischer in konstruktion und anwendung.

 

[b_riesel]

in den ecken sind leider heizkörper, sicherungskasten, rohrdurchführungen und ähnliches. aus diesem grund habe ich damals die hofa-röhren gekauft. glaubst du der deckenabsorber, wie ich ihn gezeichnet habe bringt´s gar nicht?

an der rückseite kann ich ja nochmal 2 hofa röhren auf die vorhandenen aufstellen.

ich wollte eigentlich schon bei porösen absorbern bleiben. die genannten alternativen trau ich mir nicht zu richtig zu bemessen.

kann man eine hausnummer ermitteln, wie viel quadratmeter bassabsorber in meiner 12 qm regie erforderlich sein sollte?

ich könnte entlang der wand, fußboden über die gesamte breite dicke dämmpakete hinlegen... bringt das etwas?

 

[livingsounds]

NS-10.

 

[synthpark]

NS-10.

 

[Akai31]

in den ecken sind leider heizkörper, sicherungskasten, rohrdurchführungen und ähnliches. aus diesem grund habe ich damals die hofa-röhren gekauft. glaubst du der deckenabsorber, wie ich ihn gezeichnet habe bringt´s gar nicht?

Dann stell die doch mit Wandabstand auf, so daß sie aber r/l mit der Wand abschließen und der Schall sich nicht seitlich rumbeugen kann.

Die Hofa Basstraps wirken nicht im Tiefbass, auch wenn du davon mehrere aufstellst.
Die arbeiten ja nach dem gleichen Prinzip.

Alle Raumkanten eignen sich zur Bassabsorbtion. Am besten immer gleich ganze Pakete verwenden.

kann man eine hausnummer ermitteln, wie viel quadratmeter bassabsorber in meiner 12 qm regie erforderlich sein sollte?

unser Black bender hatte hier mal ne Hausnummer aufgestellt. Musst du mal nach suchen (leider ist die Suchfunktion hier recht untauglich).
Pro qm/ ein Paket Dämmaterial könnens gewesen sein.
Auf jeden nicht kleckern, sondern klotzen.

Eine gute Alternative wäre noch die GESAMTE Decke mit mind. 30cm Dämmstoff abzuhängen.

 

[Akai31]

NS-10.



https://recording.de/uploads/smil18.gif

Aber nur mit ordentlicher, fetter Endstufe, keine BehrinerSamsonAlesis-Möhre, bitte.