Hochglanz Laminat als Verbretterung für Absorber?

[R-Kelly]

Moin,

anfang 2020 hatte ich mal für ein halbes Jahr lang richtig viel Zeit übrig gehabt und wollte mich intensiv in das Thema Raumakustik DIY einarbeiten. Damals habe ich viel rumexperimentiert und einfach mal angefangen 3 von diesen einfachen Rahmen hier zu bauen.


Dann kam plötzlich unerwarteter Nachwuchs und meine Frau meinte jetzt ist Schluss mit dem Misst! Das Wohnzimmer muss jetzt bewohnbar sein und keine Baustelle mehr.. Also musste ich das ganze Zeug in den Keller packen und dachte mir ich suche einen extra Raum für Studio Zwecke wo ich es dann mit der Raumakustik "richtig" machen kann. Nur daraus wurde leider bis heute nichts..

Soviel Zeit wie damals habe ich heute wegen Familie und Job leider nicht mehr.. und die Wohnung hier ist uns auf Dauer eh zu klein.

Trotzdem bin ich sehr unzufrieden mit dem Sound hier und denke darüber nach wenigstens in allen 4 vertikalen Ecken raumhoch diese Basstraps zu verbauen. Schwarzen Dekomolton-Stoff drauf tackern und damit es optisch etwas schicker aussieht habe ich an weißen hochglanz Laminat für die Verbretterung gedacht der dann in 1cm Abständen drauf geschraubt wird um die überdämpften Höhen wieder zurückzugewinnen. Kann man das so machen??? Wenn das halbwegs sinnvoll ist, wäre das ja vielleicht schon mal zumindest ein Anfang und vielleicht mach ich dann in modulbauweise Stück für Stück weiter..

Ich weiß das ist alles andere als gezielt und wissenschafftlich aber selbst die professionellsten Ergebnisse würden unter diesen Umständen hier nicht soviel Sinn ergeben. Meine tiefsten Moden bei ca. 35 und 42 Hz krieg ich damit sicher nicht in den Griff aber wenn der Bass wenigstens bis 50-60Hz trocken ist, wäre das jedenfalls ein guter Kompromiss. Unter meinen Umständen muss ich einfach deutlich mehr Kompromisse eingehen und kann hier keinen perfekten Regieraum erwarten. Das nächste wäre dann SBIR und die ER's einigermaßen in den Griff zu bekommen.

 

[coffee boy]

Wenn du nichts machst außer die 4 vertikalen Ecken kannst du normal auf die Verbretterung verzichten. Du hast ja dann eh noch so viel nackte Wandfläche übrig, wegen vier Ecken wird der Raum nicht tot gedämmt.
Wenn du unbedingt zwecks Optik willst:

https://recording.de/threads/homestudio-mit-akustikvorhaengen.250452/#post-3112999

 

[R-Kelly]

Wenn du nichts machst außer die 4 vertikalen Ecken kannst du normal auf die Verbretterung verzichten. Du hast ja dann eh noch so viel nackte Wandfläche übrig, wegen vier Ecken wird der Raum nicht tot gedämmt.
Wenn du unbedingt zwecks Optik willst:

https://recording.de/threads/homestudio-mit-akustikvorhaengen.250452/#post-3112999

Danke! Ja mit den 4 vertikalen Ecken wollte ich halt erstmal anfangen. Das scheint ja jetzt arbeits und kostenmäßig kein großer Aufwand zu sein.. und nach und nach werd ich vielleicht noch weitere weisse Wandflächen bearbeiten.
Ich versteh das mit der Berechnung in deinem verlinktem Bsp noch nicht ganz..

Also bei 15-20% Perforation ist man noch im grünen Bereich oder? Aber woher weiß ich dann in welchem Frequenzbereich bei welcher Lückengröße reflektiert wird?

 

[coffee boy]

Also bei 15-20% Perforation ist man noch im grünen Bereich oder?

Ja ganz grob außer die Bretter werden sehr schmal oder sehr breit. Und auch nur wenn es um nix anderes geht als etwas Hoch- / Mittelton grob in den Raum zurück zu geben und keine Resonanzeffekte oder sonstigen Ziele verfolgt werden. Heißt Verbesserung der Bassperformance wird hier nicht berücksichtigt.

Aber woher weiß ich dann in welchem Frequenzbereich bei welcher Lückengröße reflektiert wird?

Was bringt es dir denn realistisch wenn du das weißt?

Raumbehandlung funktioniert nur ganzheitlich, heißt Konzept für den ganzen Raum. Denn Ziel ist ein ausgewogenes gesamtes Nachhallklima im Raum. Gleichmäßiger Nachhall = guter Raumklang + super für Translation.

Ich frage deswegen so spöttisch weil ich davon ausgehe das du jetzt versuchst das beste aus einem einzelnen kleinen Bauteil rauszuholen ohne das Ganze im Blick zu haben. Welche Frequenzen wo reflektiert werden ist wichtig zu wissen wenn man weiß was insgesamt im Raum passiert. Dann kann man ableiten wie viel aus welchem Bereich zurück kommen muss um insgesamt dann bei dem zu landen wo man hin will.
Du hast jetzt 2 Möglichkeiten wenn du das genau berechnen willst. Entweder du planst den Raum jetzt schon komplett und machst dann das in den Ecken was später diesem Gesamtkonzept dienlich ist.
Oder du machst jetzt das in den Ecken was der aktuellen "nur die Ecken erst mal und Rest nix" Situation dienlich ist und passt das dann später auf ein Gesamtkonzept an.

Ich gehe davon aus, dass du weder ein Gesamtkonzept für deinen Raum jetzt erstellen kannst, weil man dazu einfach die Erfahrungen braucht. Und ich bin mir zu tausend Prozent sicher das es sowieso nicht möglich ist bei der Behandlung von Ecken dann bei etwas zu landen was den allgemeinen Nachhall irgendwie gerade rückt, egal wie man das verbrettert.

Heißt unterm Strich ich glaube du hängst dich da gerade an Details auf die sinnlos sind.
Du hast jetzt dann vier Türme in den Ecken stehen. Wenn dir die vier Türme den Raum unverbrettert den Raum zu trocken machen dann Schraub ein paar Laminatstreifen dran. Selbst wenn du die Bretter zu machst (ohne Lücken) wird der Bass noch absorbiert weil der da durch geht durch dünnes Material.
Es ist kein Resonanzeffekt im Spiel (weil die Ecken nicht entsprechend konstruiert sind), also schraub die einfach ran und wenn du das Gefühl hast es ist jetzt zu lebendig dann mach die Lücken größer.
Es ergibt echt keinen Sinn da jetzt eine Wissenschaft draus zu machen.
Ist wie wenn du ein T-Shirt voller Löcher hast und versuchst ein Loch so zu zu nähen das es nicht mehr anfällt. Interessiert keinen weil jeder nur ein T-Shirt mit vielen Löchern sieht und das eine perfekt zu genähte gar nicht auffällt.

 

[R-Kelly]

Ja ganz grob außer die Bretter werden sehr schmal oder sehr breit. Und auch nur wenn es um nix anderes geht als etwas Hoch- / Mittelton grob in den Raum zurück zu geben und keine Resonanzeffekte oder sonstigen Ziele verfolgt werden. Heißt Verbesserung der Bassperformance wird hier nicht berücksichtigt.


Was bringt es dir denn realistisch wenn du das weißt?

Raumbehandlung funktioniert nur ganzheitlich, heißt Konzept für den ganzen Raum. Denn Ziel ist ein ausgewogenes gesamtes Nachhallklima im Raum. Gleichmäßiger Nachhall = guter Raumklang + super für Translation.

Ich frage deswegen so spöttisch weil ich davon ausgehe das du jetzt versuchst das beste aus einem einzelnen kleinen Bauteil rauszuholen ohne das Ganze im Blick zu haben. Welche Frequenzen wo reflektiert werden ist wichtig zu wissen wenn man weiß was insgesamt im Raum passiert. Dann kann man ableiten wie viel aus welchem Bereich zurück kommen muss um insgesamt dann bei dem zu landen wo man hin will.
Du hast jetzt 2 Möglichkeiten wenn du das genau berechnen willst. Entweder du planst den Raum jetzt schon komplett und machst dann das in den Ecken was später diesem Gesamtkonzept dienlich ist.
Oder du machst jetzt das in den Ecken was der aktuellen "nur die Ecken erst mal und Rest nix" Situation dienlich ist und passt das dann später auf ein Gesamtkonzept an.

Ich gehe davon aus, dass du weder ein Gesamtkonzept für deinen Raum jetzt erstellen kannst, weil man dazu einfach die Erfahrungen braucht. Und ich bin mir zu tausend Prozent sicher das es sowieso nicht möglich ist bei der Behandlung von Ecken dann bei etwas zu landen was den allgemeinen Nachhall irgendwie gerade rückt, egal wie man das verbrettert.

Heißt unterm Strich ich glaube du hängst dich da gerade an Details auf die sinnlos sind.
Du hast jetzt dann vier Türme in den Ecken stehen. Wenn dir die vier Türme den Raum unverbrettert den Raum zu trocken machen dann Schraub ein paar Laminatstreifen dran. Selbst wenn du die Bretter zu machst (ohne Lücken) wird der Bass noch absorbiert weil der da durch geht durch dünnes Material.
Es ist kein Resonanzeffekt im Spiel (weil die Ecken nicht entsprechend konstruiert sind), also schraub die einfach ran und wenn du das Gefühl hast es ist jetzt zu lebendig dann mach die Lücken größer.
Es ergibt echt keinen Sinn da jetzt eine Wissenschaft draus zu machen.
Ist wie wenn du ein T-Shirt voller Löcher hast und versuchst ein Loch so zu zu nähen das es nicht mehr anfällt. Interessiert keinen weil jeder nur ein T-Shirt mit vielen Löchern sieht und das eine perfekt zu genähte gar nicht auffällt.

Ja keine Ahnung. Ich dachte halt ich könnte das später sinnvoll mit mehr Modulen erweitern und weitere weiße Wandflächen nach und nach behandeln. Das es mit 4 solchen Türmen in den Ecken nicht getan ist, die Erfahrung habe ich selber ja auch schon gemacht. Insgesamt habe ich 8 Pakete Sonorock und 12 Pakete Glaswolle im Keller gelagert. Als ich die damals hier im Raum hin und hergestellt und rumexperimentiert habe, war zwar der Bassbereich bis 50-60Hz ziemlich tight aber die Mitten und Höhen waren gnadenlos überdämmt was auch wieder sch*** klang. Wenn ich da jetzt wieder anfange mit rumzumachen, möchte ich das halt vermeiden.

 

[coffee boy]

Wenn ich da jetzt wieder anfange mit rumzumachen, möchte ich das halt vermeiden.

Perfekt ist mit dieser Methode doch eh vom Tisch. Richtig ausgewogen und super bekommst du nen Raum nur hin wenn du ein gesamtes Konzept für den Raum hast. Und das alleine reicht dir nicht, du brauchst noch dazu viel praktische Erfahrung in der Behandlung von Räumen das du ein Konzept auf den individuellen Raum anpassen kannst. Das funktioniert halt nur im Bulk sozusagen.

Das heißt dir wird nix anderes übrig bleiben als dich ran zu tasten.

Ich dachte halt ich könnte das später sinnvoll mit mehr Modulen erweitern und weitere weiße Wandflächen nach und nach behandeln.

Ja sinnvoll kannst du das auch machen, aber dazu müsstest du einfach jetzt schon wissen was nach den Ecken kommt.
Wenn du einzelne Module so machen willst das die hinterher gemeinsam mit anderen Modulen zu etwas Gutem führen dann ist es doch logisch das du jetzt schon wissen musst was nach den Ecken kommt um die Ecken so zu machen das die dann hinterher mit dem anderen Zeug zusammen passen.

Es gibt den simplen Freifahrtschein nicht. Nach dem Motto mach deine Module alle so und so und dann kannst du beliebig viele davon aufhängen nacheinander und es wird geil.

Wenn nicht alle Variablen klar sind muss man sich ran tasten und ausprobieren.

 

[djdeveloper]

Musik machen in einem bewohnten Wohnzimmer mit Frau und Kind in der Wohnung? Raumakustik? Gibt es denn gar keine andere Möglichkeit? Irgend ein semi-prof Studio in irgend 'ner Mukker Gemeinschaft in der Nähe wo man sich reinzecken kann? Irgendwelche Proberaum Bunker in der Nähe? Das Szenario hier wird Dir doch niemals ein Studio-Gefühl geben. Also ich meine das Gefühl: Jetzt bin ich in meinem Studio und Mukke ist jetzt jetzt gerade das einzige was zählt. Das sollte man nicht unterschätzen! Ich würde in deiner Situation zu Hause bei Kopfhörern und schlechter Akustik bleiben und das Geld und die Steinwolle im Keller sparen bis mir eine bessere Gelegenheit über den Weg läuft. Oder noch besser: mir sehr aktive eine bessere Gelegenheit suchen.