Hilfe gesucht - Verdacht auf Grundsatzfehler

[TheSnatcher]

Moin allerseits! Bin aktuell ein wenig am verzweifeln und alle schlauen Bücher/Tutorials bringen mich grad auch nicht weiter. Die Problematik hatte ich schon immer bei meinem eigenen Kram, taucht jetzt aber auch bei ner Mischübung (also nicht von mir aber professionell aufgenommene und editierte Tracks) auf. Und zwar die Tatsache, dass meine Mixe nicht so druckvoll werden wie die Vergleichsmixe - bin grad unterwegs, Beispiel folgt noch, sorry^^

Jedenfalls gehe ich deshalb davon aus, dass ich schon irgendwo einen grundsätzlichen Fehler mache. Daher wäre meine Frage, ob sich jemand finden ließe, dem ich zB via Skype oder auch beschrieben einfach mal mein generelles Vorgehen zeige um den Fehler zu finden.

Wie gesagt, Soundbeispiel folgt noch. Wäre jemand bereit dazu? Danke!

 

[EmulatorX]

Gut wären zwei Beispiele. Einmal ohne deine Mastering-Kette und einmal mit.
Mal hören, ob es schon grundsätzlich am Mix liegt, oder du es beim Mastering irgendwie versemmelst
Vielleicht auch noch ein gutes Beispiel von dem was du unter "druckvoll" verstehst, also eine Referenz.
Gern auch alles im Flac oder Wav/Aiff Format statt Mp3.

 

[TheSnatcher]

Lad ich gleich zuhause hoch - einmal die Version von Brian Hood und einmal meine ca halbe Stunde

 

[LM18]

Ja.
Ohne Klangbeispiel keine Chance irgendetwas intelligentes zu sagen

 

[TheSnatcher]

Hier die beiden Mixe um die es geht

 

[LM18]

Zuallerst:
Du hast keine Drums gemischt - Zero Kick und Snare.
Du hast nur Cymbalwash...

 

[Manoloco]

Zuallerst:
Du hast keine Drums gemischt - Zero Kick und Snare.
Du hast nur Cymbalwash...

This. Richten, dann kommt's gut.

 

[TheSnatcher]

Okay - Auf meinen Boxen kommen die gut durch, deswegen wär ich da nicht drauf gekommen

Ich würd da jetzt mit "leiser drehen" dran gehen - irgendwelche anderen Ecken, wo ich evtl noch schauen könnte/sollte?

Danke!

 

[EmulatorX]

Hab mal einen direkten Vergleich gemacht und alles per EQ usw. angeglichen. Es beginnt mit dem Original und dann immer im Wechsel.
Du hörst, dass das Original deutlich klarer und differenzierter klingt, die Drums setzen sich viel mehr durch und die Ampsim klingt knackiger.
Das sind die Hauptbaustellen, Drums und Gitarren. Lade dir das Original als Referenz und vergleiche immer wieder alles einzeln, die BD, die Snare...Bass würde ich auch etwas leiser machen.

 

[TheSnatcher]

Werd ich (nochmal) machen - danke!

 

[Gel Mitglieder 86341]

Denke mal das du Grundsätzlich mit Low-cuts arbeitest um untenrum den Sound auszudünnen.
Immer Phasen prüfen Alignen der Drums egal wo sie herstammen hören ob das Drumset damit schon wuchtiger wirkt wenn ja lohnt es sich die Drums mit Eq und Komp zu bearbeiten vorher nicht, ohne diese Maßnahme wird das nix mit Druck und Durchsetzung.

Was auch wichtig ist, grundsätzlich Gain Staging betreiben und immer im Auge / Ohr halten immer nach justieren.
Im Kontext mischen Eq und vor allem Kompression, wenn ein Sound stört und du diesen nicht ausmachen kannst, ist die Mute Taste dein bester Freund, einmal ausgemacht im Kontext bearbeiten und sich trauen richtig anzuheben oder ordentlich raus zu nehmen mit dem Kompressor viel härter zu packen, nicht nach diesen dummen Tuts gehen wo gesagt wird mehr wie 3 db ist nicht richtig bzw klingt nicht, vollkommener Blödsinn, wenn 12-20 db shelf oder breitbandige Absenkung im zb Mitten Bereich funktionieren kann das nicht falsch sein.
Kurz gesagt sei nicht so schissig, mach es einfach trau dich.

Auf einen Bus / einer Gruppe etwas zurückhaltender sein wenn da zuviel angewendet werden muss könnte sich ein Blick in die eingeführten Einzelspuren lohnen ähnlich wie wie bei der Summenbearbeitung, es ist aber nicht verboten, es kommt halt immer drauf an..

Räume nutzen ein Drumset zb hat gut Raumanteile.
Panorama gut ausnutzen nicht alles vollepulle links rechts setzen, das lässt es zwar weit klingen aber jenach Sound auch dünner.

Parallel Kompression bringt schöne Fülle in den Sound.

Auch mal einen Mix anders rum angehen zb den Vocals, lass die gut tönen bringe die Backings fein dazu das dich die Vocals schon etwas flashen, dann mal Gitarren dazu die du um due Vox rum setzt uswusw.
Diese Vorgehensweise funktioniert oft ganz gut, vor allem dann wenn man wie es eigentlich alle machen immer mit den Drums anfängt.

Das Levling stimmt insgesamt bei deiner Mischung nicht auch wirkt es klein.
Siehe oben und vielleicht bekommst du ja den ein oder anderen Aha-Effekt.
Das ist immer Personen und auch Abhör sowie von der Hörerfahrung abhängig.

 

[TheSnatcher]

Denke mal das du Grundsätzlich mit Low-cuts arbeitest um untenrum den Sound auszudünnen.

Nein, tatsächlich nicht Mir war die Begründung "Auch wenn es scheinbar egal ist, kann ein Low-Cut ein Signal durchaus zu sehr ausdünnen" genug, um nicht sofort zum Low-Cut zu greifen Ich höre mir meist erstmal Spur für Spur an und versuche festzustellen, ob da überhaupt was passiert, bevor ich cutte

Was auch wichtig ist, grundsätzlich Gain Staging betreiben und immer im Auge / Ohr halten immer nach justieren.

Hier tu ich mich zugegebenermassen ncoh etwas schwer - ich mache das Leveling egentlich ausschließlich über die Kanal-Fader. Sollte ich evtl erstmal alle Spuren per Pre-Gain so einstellen, dass jede Spur bei etwa -18 liegt? So als Richtwert? Wie gesagt, die praktische Umsetzung macht mir noch Probleme - bin da für ein paar Hinweise sehr dankbar!

Im Kontext mischen Eq und vor allem Kompression

Mache ich grundsätzlich, weil ich mehrfach die Erfahrung gemacht habe "Was solo gut klingt, klingt im Kontext vielleicht einfach kacke"

Kurz gesagt sei nicht so schissig, mach es einfach trau dich.

Da hab ich zum Glück grundsätzlich wenig skrupel, nur bin ich beim EQ-ing auch eher zurückhaltend, was den Einsatz angeht - quasi getreu dem Motto "Brauch ich für den Sound nen EQ?" - Da hapert´s manchmal an Selbstsicherheit im Urteilsvermögen ^^

Das Levling stimmt insgesamt bei deiner Mischung nicht auch wirkt es klein.

Was meinst du mit "es wirkt klein"? Der Sound ist der Sound der Aufnahme - wie könnte ich denn "größer" mischen, evtl?

Der Tipp mit der Vertauschung der Reihenfolge ist gut, den werd ich mal testen

Danke schonmal soweit

 

[Gel Mitglieder 86341]

Einen guten Drum Room nutzen, das macht es bigger.
und wie gesagt Drums alignen alles nach den OverHeads ausrichten, Samples nutzen um den Sound etwas auf die Sprünge zu helfen, wenn es zb um Bauch oder Attack geht oder der Drum mehr Stempel zu verpassen ebenso bei Snare und Toms, wobei die Toms auch komplett ersetzt werden können oder schön Attackreiche Samples / Dopplungen unter mischen nachdem du die Tomsspuren von Bleed befreit hast Samples drunter das sie sich wie gewünscht durchsetzen, oft haben Toms ja noch Beckenanteile drauf die es einem versauen.

 

[TheSnatcher]

@NCIS Okay, dann hab ich es doch richtig verstanden mit dem "größer" - ich werd mich da nochmal dransetzen. Danke für die Tipps soweit!