HC/LC auf allen Spuren?

[schnuffke2]

Hi,

im "Brot und Butter EQ"-Thread habe ich folgendes geschrieben:
-----
Seltsam, dass man immer nur von LowCuts hört. Dabei sind HighCuts genauso wichtig, wenn auch aus etwas anderen Gründen.

LowCuts ( mal abgesehen vom Entfernen von Dreck ) sorgen dafür, dass sich insgesamt nicht zuviel im Bassbereich ansammelt, der Gesamtsound also klar bleibt. Der einzelne Sound kann dadurch sehr wohl an Wärme oder nenneswieduwillst verlieren - der Kontext ist aber wichtiger.

HighCuts dagegen sorgen dafür, dass sich jeder einzelne Sound schon geschmeidiger anhört - und damit alles in der Summe wiederum weniger nervtötend. Falls Du es genau wissen willst, mache den Laptoptest und vergleiche kommerzielle Pruduktionen mit Hobbyproduktionen.

Also eigtl. heißt es BandPass auf ( fast ) alles. yeah... ...meine eigenen Erfahrungen beziehen sich dabei auf eletronische Musik ( VSTSynthies und akustische Samples ), aber es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn das beim Recording anders wäre. Ab und zu habe ich es auch in diesem Zusammenhang schon gehört/gelesen.
------
Das würde ich gerne zur Diskussion stellen. Blanker Unsinn oder bester Tip ever? Oder irgendetwas zwichendrin?

Bin auf Meinungen gespannt.

 

[leary]

zum thema lo/hicut gibts doch hier mehr als genügend threads.

wieso jetzt noch den 10001ten öffnen?

 

[Navar]

Hmmm, ich neige dann manchmal eher zu Shelfs im hohen Bereich, wobei ich zum Beispiel bei HiHats und Rides (Recordings) auch sehr gerne mal einfach den High Cut ansetze, das allerdings nur und ausschließlich im Kontext. Alleine für sich gesehen ist das für mich nicht zu beurteilen bis wohin dann die HighCuts reichen sollen.
Genau so wie ich mich im Bassbereich dafür entscheide wer dort den Ton angibt mache ich das auch in den Höhen, nicht jeder muss da oben "Glanz" und "Schimmer" haben sonst fällt ja gar nicht auf wer da wirklich glänzt. Mir hat es aber auch schon geholfen einfach mal nicht die Höhen zu boosten sondern sie zu lassen wie sie sind...

 

[schnuffke2]

zum thema lo/hicut gibts doch hier mehr als genügend threads.

wieso jetzt noch den 10001ten öffnen?

Eine sehr differenzierte Betrachtungsweise, das muss man dir lassen. Respekt.

Es geht mir hier eher um HighCuts als "Standard".

 

[Bonzo3000]

Ich würde mal sagen, es kommt drauf an. Bei der Hauptinformation im Tieftonbereich würde ich, wenn überhaupt nur wenig in der Tiefe wegfiltern, dafür großzügiger in der Höhe. Bei Hauptinformation im Mittenbereich großzüger unten rum und weniger oben. Wie und wo das genau stattfindet, ist doch sehr individuell, oder nicht?

 

[leary]

Es geht mir hier eher um HighCuts als "Standard".

jetzt mal nicht direkt eskalieren und ruhig bleiben. hast du die suchfunktion benutzt?

 

[SOS]

es ist für mich ganz einfach: wann immer ich hpf / lpf benötige, verwende ich es. aber einfach auf jede spur drauf zu knallen ist für mich eben so sinnfrei, wie jedes signal per dekret zu eq'en und zu komprimieren.

was sicher richtig ist: elektronisch bzw. digital erzeugte klänge sind in der tendenz meist sehr breitbandig und da macht eine begrenzung mit hpf / lpf oft sinn. in der natur übernehmen diese aufgabe z.b. speaker, luft, tonabnehmer, mikrofone etc. wodurch lpf weniger zum einsatz kommt, aber natürlich auch nicht auszuschliessen ist, man denke an gitarren amps oder auch mal becken.

aber ich bleibe dabei: wenn es nötig ist, aber nicht einfach mal so zum spass oder als standard auf jedem signal.

 

[chrisspeed]

Es geht mir hier eher um HighCuts als "Standard".

jetzt mal nicht direkt eskalieren und ruhig bleiben. hast du die suchfunktion benutzt?

Mach doch mal, ich habe mit meinem ersten Versuch (=High Cut) keinen Thread zum Thema gefunden

 

[andy_g]

Bin da bei SOS, wenn ich es brauche nehme ich es, sonst nicht.

 

[BrayZ]

aber ich bleibe dabei: wenn es nötig ist, aber nicht einfach mal so zum spass oder als standard auf jedem signal.

Genau. Bloß kein Copy + Paste Mixing. Lowcut gerne um aufzuräumen, aber hier auf individuelle Flankensteilheit + Cut-Off Frequenz achten. Genauso in den Höhen - wobei ich zu meiner Schande gestehen muss, dass ich noch ein Gefühl für die Höhen bekommen muss.

 

[schnuffke2]

Genau so wie ich mich im Bassbereich dafür entscheide wer dort den Ton angibt mache ich das auch in den Höhen, nicht jeder muss da oben "Glanz" und "Schimmer" haben sonst fällt ja gar nicht auf wer da wirklich glänzt.

So ähnlich denke ich auch.

Wenn untenherum zu viele Sounds hineinspielen hat das einen Effekt, obenherum das Gleiche, nur klingt es halt auf eine andere Art bescheiden.
Außerdem erhält man ( so wie Navar schreibt ) Platz, was die dort verbliebenen Elemente pusht..

 

[AWF]

Ich verwende sehr viel Hicuts, meist 6dB bei 12-15kHz.

Ich mag dieses kratzen in den Höhen nicht. Früher machte ich keine und jedesmal nach dem Mastering kamen dann doch ein paar unschöne Höhen hinzu oder es wurde gemeckert.

Gerade bei Mikros unterer Preisklasse benutze ich gerne für Stimmen Hicuts. Den oberen Frequenzbereich schenke ich dann eher Triangel usw.

Am einfachsten man packt einen Pultec (oder ähnliches) auf Masterfader und dreht die Höhen voll auf, dann findet man schnell das übel.

 

[m_tree]

Ich zitiere mal direkt aus dem ursprünglichen Thread:

@m_tree

https://recording.de/Community/Forum/Recording_und_Studiotechnik/Mixing/206959/thread.html

Lass mal da weitermachen, wenn Du Bock hast. Als Anregung: Was heißt denn analoger und wärmer? MMn eben weniger Höhengesizzle.

Analoger und Wärmer heißt vor allem, dass Transienten nicht so scharf sind und dass mehr Sättigung da ist. Mit weniger Höhen hat das erstmal nichts zu tun.

Ich zitiere auch nochmal mein Statement zu den High-Cuts aus dem anderen Thread:

Also das würde ich jetzt aber mal stark bezweifeln.

Ich kenne das Problem, das du ansprichst und hatte diesbzgl. auch schon mit High-Cuts experimentiert. Aber das ist nicht die Lösung.

Wenn man einen High-Cut auf einer Spur braucht, ist entweder die Aufnahme verkorkst oder man hat einfach beim EQing geschlampt. Egal ob man störende Frequenzen im Höhenbereich nicht rausgefiltert oder irgendwo unkontrolliert Höhen angehoben hat.

Das was du meinst könnte auch einfach daran liegen, dass kommerzielles Zeug oft "analoger" und wärmer klingt. Sterilität ist im digitalen Zeitalter das kleinste Problem.

Ich beziehe mich allerdings auf echte Aufnahmenm, nicht auf synthetisch erzeugte Sounds.

 

[mfx]

Verwende auch häufig Hicuts (zusätzlich zu den Lowcuts).
Bilde mir ein, dass das gerade bei synthetischen Sounds (im Kontext) für mehr Kontraste sorgt. Und es taugt mir klanglich auch einfach mehr.

 

[Burkie]

Hallo,

ich verwende sowas nach Bedarf.
Hier muss ich unterscheiden zwischen Aufnahmen, die ich selber mache und dann auch mische, oder Spuren, die ich nur so bekomme und dann mische.

Bei letzten Fall, schiebe ich erst mal alle Fader auf 1/2 und höre an.
Dann vieleicht die Spuren normalisieren auf -1dB oder so, nochmal hören.
Jede Spur auf Mono schalten, und in Mono mischen. So, dass sich jedes Instrument durchsetzt, aber trotzdem gut eingebettet ist.
(Das kann auch bedeuten, die Spuren zu schneiden und jeweils Teile der Spuren für sich zu normalisieren. Etwa, Chorus, Bridge, Pre-Chorus, Stropfen, getrennt zu normalisieren.)
Wenn's nicht mit simpler Fader-Schieberei zu schaffen ist, dann EQ. Charakteristische Tonhöhen betonen, unnützes absenken.
Und dann sind wir auch schon beim Low- oder High-Cut. Insbesondere, wenn das Ziel (zum Spaß oder weil es so sein muss), brachiale Lautheit sein soll. Dann muss unnützer Bass weg, aber auch unnütze Höhen.
In Mono führt das dann dazu, dass es schon ein richtig guter Lärm ist, aber schon die Instrumente noch heraushörbar sind. (Natürlich nicht alle: gedoppelte verzerrte E-Gitarre mit ähnlichem Klang gehen nicht zu trennen... die bilden einen Gesamtsound.)

Ziel soll dann in dem Fall schon ein richtig karftvoller lauter Sound sein, aber nicht nur Matsch.
Instrumente, die eher in den Mitten spielen, bekommen dann je nach Bedarf einen High-Cut.
Andere, je nachdem was auf den Spuren drauf ist, eher nicht. Becken bekommen vieleicht sogar eine Betonung der Höhen.

Gruß