Hall als Insert

  • Ersteller chrizzle
  • Erstellt am
chrizzle

chrizzle

Registriert
12.11.04
Beiträge
1.488
Reaktionen
16
Punkte
1.742
hallo, habe grade die aktuelle ausgabe von professional audio gelesen, dort ist diesmal ein recht interessantes special zum thema [g=108]hall[/g].
jep, und die autoren schreiben dort, dass [g=108]hall[/g] als send effekt nicht so der hammer ist weil nur ein predelay eingestellt werden kann und somit die tiefenstaffelung darunter leidet, da sich die instrumente zwar mit dem [g=108]hall[/g] im sendweg weiter hinten anhören, aber auf der gleichen ebene sind..

so, jetzt frag ich mich, WAS HALTET IHR DAVON, es klingt schon plausibel, frisst sicher hammerviel rechnerleistung und ich hab auch noch nie gehört, dass das jemand so macht. große studios können das ja auch ned so machen, die bräuchten dann 10 identische hallgeräte.

also..?!

lg
c
 
und was passiert wenn ich vier sends und vier hallgeräten mit unterschiedlichen einstellungen habe?
sind dann auch alle instrumente in einer ebene?
finde ich bissel seltsam was die dort schreiben...
vg
dragan
 
tja, dazu passt wohl der letzte satz aus de,mm artikel am besten "aber bitte bleiben sie nur bei einem einzigen [g=108]hall[/g] effekt"

machst du das so, ich hab meistens schon nur einen [g=108]hall[/g] als send...

lg
c
 
chrizzle schrieb:
da sich die instrumente zwar mit dem [g=108]hall[/g] im sendweg weiter hinten anhören, aber auf der gleichen ebene sind..

kann mir jemand den satz etwas erklären? ich dachte, die "ebene", wo sich instrumente befinden, wird mehr oder weniger dadurch definiert, wie sie sich anhören...

"aber bitte bleiben sie nur bei einem einzigen [g=108]hall[/g] effekt"

für den ganzen mix oder in einem signalweg? ersteres wäre irgendwie... einschränkend...
 
Ob ich nun den [g=108]Hall[/g] als Send nehme und der Mix von Wet/Dry im Mixer gemacht wird oder ob der [g=108]Hall[/g] als [g=84]Insert[/g] ist und der Mix Wet/Dry dann im Hallplugin gemacht wird, ist doch im Resultat genau das Gleiche.
Was das mit dem Predelay als [g=108]Hall[/g]-Parameter zu tun hat erschliesst sich mir auch nicht. Möglicherweise ist das aus dem Zusammenhang gerissen und die wollten damit irgendwas anderes ausdrücken? So zumindest macht es für mich keinen Sinn.
 
es geht hier ausschließlich um das predelay. wörtlich schreiben sie da:

Doch das verhalten über einen sendweg, obwohl einfach realisierbar, hat einen nachteil. die einzelnen instrumente lassen sich nicht präzise genug im raum positionieren, da nur eine einzige predelay zeit eingestellt werden kann. je weiter ein instrument in einem raum vom hörer entfernt ist, desto eher erklingen originalsignal, erstreflexionen und hallfahne zusammen und umgekehrt. die predelay zeit ist also massgeblich dafür versntwortlich, eine schallquelle im raum zu definieren. di verhallung über einen sendweg und einen effekt lässt lässt deshalb sämtliche instrumente nach wie vor auf einer-zwar jetzt nach hinten versetzten ebene-ebene erklingen. doch akustisch authentisch ist das nicht [...]

so hoffentlich werd ich jetz ned verklagt.. bis am abend
lg
c
 
Aja, jetzt verstehe ich was die meinen! Es war halt doch etwas aus dem Zusammenhang gerissen ;)

Jedes Instrument in einem ([g=108]Hall[/g])Raum hat natürlich andere Predelay Zeiten, je nachdem ob es mehr oder weiter z.B. an den Wänden steht usw. Wenn ich 10 Instrumente in einem Saal habe müsste ich theoretisch wenn ich auch die Tiefenstaffelung beim [g=108]Hall[/g] mit beibehalten will, ensprechend unterschiedliche Predelayzeiten für jedes Instrument einstellen... Das würde technisch natürlich nur gehen wenn jedes Instrument (Track) einen eigenen identischen [g=108]Hall[/g] bekommt, aber mit unterschiedlichem Predelay-Zeiten.
Ich kann das natürlich aber trotzdem über einen Send regeln... Man würde halt nur entsprechend viele FX-Busse anlegen mit jeweils dem gleichen [g=108]Hall[/g]-[g=8]Plugin[/g]/Sound und dann jeweils per Send das auf den FX-[g=183]Bus[/g] schicken....

Allerdings ist das immer so die Sache mit Theorie und Praxis. Die Frage ist ob es sich wirklich erheblich bemerkbar macht im Klang oder ob man diese räumlichen Distanzen im [g=108]Hall[/g] gar nicht so wahrnimmt im gesamten Klangbild nachher?
 
Mag schon sein, aber es ist ja so wie Dragan geschrieben hat, wenn man mehrere Reverbs als Sendeffekte nimmt ( die man natürlich auch unterschiedlich einstellt,inc. des Predalay Parameters ) kann man das umgehen. Man hat dan zwar immer noch nicht für jede Spur einen eigenen [g=108]Hall[/g], ist aber dennoch ausreichend flexibel was die Räumlichkeit angeht. Ist glaube ich auch eher die gängige Arbeitspraxis, oder hat schon mal jemand von nem Studio gehört das Dutzende L960 oder ähnliches besitzt um es in jeder Spur als [g=84]Insert[/g] einzufügen.

Grüße
 
also die tiefenstaffelung hängt nicht nur vom [g=108]hall[/g] ab, sondern auch von dem
frequenzverlauf, unter anderem.
dumpf=entfernt.
crisp=sehr nah.
nur mit einem [g=108]hall[/g] wirdst du eher schwer wahrnehmbare ts erreichen können.
-------------------
ein fantasie-beispiel.
ich bin in einem raum welcher sich auf einem stock (zweites raum) in einer halle befindet (drittes raum).
es sind keine türe o.ä. vorhanden.
ich lasse eine metalplatte auf den boden fallen.
was höre ich zuerst, und was höre ich zuletzt?
logo, direkt+diffusschall des ersten raumes (laut und hell) höre ich zuerst.
[g=108]hall[/g] aus der halle höre ich zuletzt, indirekt und dumpf.
-----------------
wenn ich jetzt so was mischen will kann ich mich entscheiden in welchem raum die platte gefallen ist und in welchem raum sich der zuhörer "befindet" - nur wenn ich die räume nachbilde.
und mit einem [g=108]hall[/g] scheint mir so was sehr schwer nachzubilden.
egal als send oder [g=84]insert[/g].
vg
dragan

edit: aber das wollen die doch auch sagen, oder?
es ist sehr schwer so ausgerissene zitaten zu "deuten"...
 
ich würd das jetzt mal so auslegen, dass man z.b. zwei instrumente in einem raum hat, eines näher und eines weiter weg, jetzt kann man die staffeln, in dem man mehr bzw. weniger Direkt- bzw Diffusschall hat, die schreiben aber, dass das nicht authentisch ist, weil man zusätzlich noch den predelay anders einstellen müsste... - das geht bei einem send-[g=108]hall[/g] aber nicht!

lg, 2mk
 
hi 2mk,
aha, jetzt leuchtet langsam die birne... :)
nur mit einem [g=108]hall[/g] im [g=84]insert[/g] wird das aber auch nicht gehen, logo, da muss man zwei geräte/vsts mit gleichen logarhytmen nehmen und unterschiedliche predelays einstellen - so verstehe ich das jetzt.
vg
dragan
 
stell dir vor du hast 20 spuren
und alle mit [g=84]insert[/g] effekten.
eine katastrophe.

ohne send gehts nicht.

klar muss man auf was verzichten,
(deshalb drehe ich am send voll auf
und dann kann ich jedem kanal
einstellen).


aber das ist mir die sache wert.
:)
 
Housemeister schrieb:
Mag schon sein, aber es ist ja so wie Dragan geschrieben hat, wenn man mehrere Reverbs als Sendeffekte nimmt ( die man natürlich auch unterschiedlich einstellt,inc. des Predalay Parameters ) kann man das umgehen. Man hat dan zwar immer noch nicht für jede Spur einen eigenen [g=108]Hall[/g], ist aber dennoch ausreichend flexibel was die Räumlichkeit angeht. Ist glaube ich auch eher die gängige Arbeitspraxis, oder hat schon mal jemand von nem Studio gehört das Dutzende L960 oder ähnliches besitzt um es in jeder Spur als [g=84]Insert[/g] einzufügen.

Grüße

ein l960 besteht aus 4 (stereo-) machines da hast du also schon mal 4 verschiedene predelay zeiten. das reicht meistens zu r besseren positionierung. muss man nich unbedingt für jede schallquelle einzeln haben; gibt ja auch das panorama ;-)

peace!
-robomix
 
Sinn macht das Ganze schon je mehr man darüber nachdenkt ;) Bei Altiverb gibts z.B. die Möglichkeit die Position im Raum festzulegen. Da wird dann Predelay, Diffussion usw. entsprechend berechnet und angepasst. Wenn man jetzt 2 Instrumente im Raum hat, ein Klavier und daneben sagen wir Drums, könnte man mit 2 Instanzen des Reverbs und je veränderter Position die räumliche Staffelung perfekt nachstellen.

Aber ich finde das dieses eher Sinn macht bei Post-Productions. Z.B. Filmvertonung usw. Dort könnte man halt ein Impulse von einem Wald nehmen und den Schauspieler würde man auch innerhalb des Halls positionieren und würde somit eine optimale (reale) Räumlichkeit hinbekommen.
Bei normalen Musikproduktionen will man ja doch eher einen "diffusen" [g=108]Hall[/g] um etwas mehr Räumlichkeit zu geben *find*

Aber interesssantes Thema ;)
 
...ich glaube die einfachste Lösung hierfür ist ein Soundfield Plug-In.
Ich bin mir grad nich sicher ob dieses Plug In von Waves oder Native ist....
Auf jeden Fall wenn man meint Tiefenstaffelung so übertrieben pingelich zu gestaleten ist das glaube ich die schnellste und exakteste Lösung.... wobei ich bei der Tiefenstaffelung eher auf meine Ohren höre als auf ein blatt zu gucken das einem raum mit einer Band darstellt und ich versuche mir die Pre-Delay Zeiten mehr oderweniger auszurechnen... Kann man natürlich machen aber ich glaube hier ist der alte "Theorie und Praxis" Spruch anzumerken.
So long
 
Ich versteh das Problem, aber ich seh es nicht so. Erstens wird die Position von vielen anderen Faktoren genauso bestimmt, andererseits würde auch niemand seinen Kopfhörer wegschmeißen, nur weils keine korrekte Ortung gibt.
Was ich mache, um mit drei [g=108]Hall[/g]-PlugIns pro Nummer durchzukommen, sind ein Gesamtraum mit relativ hohem Predelay und ein Raum mit starken Early Reflections aber keiner Hallfahne. Wenn ich was räumlich nach vorne holen möchte, mische ich einfach mehr ERs rein, beschicke also beide PlugIns. Damit kann ich schon ziemlich genau sagen, wohin mein Zeug kommt. Das mag vllt tontechnisch nicht ganz korrekt sein, aber es funktioniert sehr gut.

Gruaß

Rold
 

Ähnliche Themen

tim_heinrich
    • Danke
    • Interessant
  • Artikel
Antworten
4
Aufrufe
2K
tim_heinrich
tim_heinrich
Recording.de
Antworten
0
Aufrufe
2K
Recording.de
Recording.de
M
Antworten
0
Aufrufe
22K
M

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben