günstige Einsteiger Gitarre

[R-Kelly]

Moinsen,

meine Schwester, anfang 20, wünscht sich von mir bald zum B-Day eine Westerngitarre um mit dem Spielen zu beginnen. Ich selber bin aber eher Electronic Music Producer und hab von Gitarren eher wenig Ahnung.

Ob sie das mit dem Gitarre spielen lernen wirklich ernst meint, wird sich wohl noch zeigen mit der Zeit
Sie möchte sich das ja selbst über Youtube Tutorials beibringen.

Daher würde ich das Budget auf 100-150€ festsetzen. Kriegt man dafür schon was einigermaßen gutes? Worauf sollte ich achten? Lieber was gebrauchtes oder bei Music Store, Thomann mit 30 Tage Testzeit? Wäre schön wenn ihr mir da etwas konkretes empfehlen könntet.

 

[Graham]

Hat sie schon mal eine Western-Gitarre in der Hand gehabt?

Das ist die schwierigste Variante. Ich sach nur..

Für den Anfang ist - vielleicht - Nylon besser, erst recht mit zarten Frauenhänden.

 

[FredTadge]

Ich habe in dem Preisbereich noch keine zufriedenstellende Westerngitarre in der Hand gehabt. Damit will ich nicht sagen, dass es keine gibt. Nur, dass du mit großer Wahrscheinlichkeit Mist kaufen wirst und sie sich kurz danach ein anderes Hobby sucht oder eine richtige Gitarre kauft.

@Graham hat übrigens recht. Westerngitarre ist so ziemlich das Heftigste für den Anfang. Sie sollte sich auf jeden Fall darauf einstellen, ein paar Wochen lang Hornhaut aufzubauen.

 

[RudeRudi]

Entgegen der hier offenbar weit verbreiteten Meinung, dass Mädels mit Nylonschrammeln beginnen sollten empfehle ich, dass die Dame, - wenn sie Westerngitarre spielen möchte sich auch eine Westerngitare kaufen soll. Das hat etwas mir Klang und Spaß mit dem Instrument zu tun. Der Faktor "ich will" ist viel wichtiger als mal zwei Wochen etwas Aua an den Fingern.
Eine Runde "blowinginsewind" auf der Westernschrammel klingt eben anders als diese Nylonschnüre die eh immer verstimmt sind
Bei der Gelegenheit der Hinweis, - meine Tochter hat auf meiner alten Takamine die ersten Akkorde gelernt.

Aber ja, - das sollte keine Murks-Geige sein, sondern ein gut eingestelltes Instrument mit einer vernünftigen Saitenlage.
Mein Rat: Such dir jemand im Bekanntenkreis, der etwas Durchblick hat und kauft Euch für das Geld eine gebrauchte Westernschrammel z.B. eine ältere Ibanez oder Yamaha, gerne mit einem etwas schmalerem Hals.

Nachtrag: So etwas in der Art vielleicht (aber unbedingt von jemandem in die Hand nehmen lassen der das Instrument beurteilen kann).

 

[Ethersis]

Müsste mal geklärt werden ob es eine westerngitarre sein soll wegen dem Klang oder weil man ohnehin noch gar nicht so genau weiß was man will.

 

[The Torturer]

Würde da auch zu ner Western raten und von 150 Euro-Klampfen würde ich ebenfalls abraten. Ausser du findest gebraucht was feines, aber so ganz ohne Ahnung von der Materie ein eher schwieriges Unterfangen.

Die Firma Cort hat auch ganz feine Geräte... einfach mal ausprobieren.

Damit es nicht allzu fest weh tut, möglichst dünne Saiten und einen halben Ton runterstimmen, dann schwabbelts schön

 

[jeffVienna]

Da muss ich mal eine Lanze für günstige Instrumente brechen... gerade für den Start ist eine günstige Gitarre nicht verkehrt:

• Die günstigen Instrumente sind nicht mehr mit denen vor 5 oder 10 Jahren zu vergleichen. Mit denen lässt sich wirklich schon was anfangen. Sie halten die Stimmung, haben eine vernünftige Saitenlage (Abweichungen gibts auch bei teureren Teilen) und klingen nicht mehr wie ein bespannter Pappkarton.
• Wenn die Schwester nach einem halben Jahr dann doch nicht mehr interessiert, ist nicht so viel Geld den Bach runter. Klar, kann man wieder verkaufen, aber bei teureren Instrumenten ist der Verlust dann doch stärker.
• Ein Anfänger macht nicht viel Unterschied zwischen einer 150 und einer 300 EUR Gitarre. Mit meiner ersten, sehr günstigen Westerngitarre war ich 4 oder 5 Jahre happy.
• Wenn nicht mehr Geld investiert werden soll/kann, dann muss es eben eine 150 EUR Gitarre machen.

Wichtiger finde ich die Bauform - Dreadnought (groooß) oder doch lieber schlanker?

Ich würde mich definitiv bei Harley Benton Gitarren (beim großen T) umsehen. Klar, ich hör schon das Gespött. Aber ich hab so was schon mal in der Hand gehabt - kann meine Martin D16 zwar nicht das Wasser reichen, aber es mich schon ziemlich umgehauen, was man heutzutage für wenig Geld bekommt.

 

[MountainKing]

Ich denke auch, dass du dich bei Yamaha umsehen solltest. Dort am besten gebraucht zu 150 EUR. Man bekommt dann wohl ein Instrument, das so zwischen 250 und 300 EUR retail Price liegt. Hier sollte man schon ordentliche Instrumente finden.

Ich würde darauf achten, dass die Decke möglichst schon "massiv" sein sollte.

 

[FredTadge]

Ich würde mich definitiv bei Harley Benton Gitarren (beim großen T) umsehen. Klar, ich hör schon das Gespött. Aber ich hab so was schon mal in der Hand gehabt - kann meine Martin D16 zwar nicht das Wasser reichen, aber es mich schon ziemlich umgehauen, was man heutzutage für wenig Geld bekommt.

Das glaube ich dir alles. Aber ich vermute, dass in dem Preisbereich die Streuung schon recht hoch ist. Daher sowas nur kaufen, wenn jemand das Ding in die Hand nimmt, der das auch beurteilen kann.

 

[R-Kelly]

Hat sie schon mal eine Western-Gitarre in der Hand gehabt?

Das ist die schwierigste Variante. Ich sach nur..

Für den Anfang ist - vielleicht - Nylon besser, erst recht mit zarten Frauenhänden.

Jo das hab ich ihr auch schon gesagt. Ich glaub als sie 9 war hat sie schon mal ne Kinder Westerngitarre in der Hand gehabt. Hab ihr gesagt das sie sich dafür ne starke Hornhaut antrainieren muss, damit dass rumrutschen auf den Stahlseiten nicht mehr so weh tut..

 

[Graham]

als sie 9 war hat sie schon mal ne Kinder Westerngitarre in der Hand gehabt

Kauf' ihr eine Nylon-Rübe für nen 10er, mit Gutschein, wenn sie in 3 Monaten Dont'Cry von Guns'nRoses spielen kann, gibts eine anständige Western.

 

[Glutamatjunkie]

Für den Anfang ist - vielleicht - Nylon besser, erst recht mit zarten Frauenhänden.

Es geht auch mit einer Westerngitte, nimmst die Martin Silk&Steel und alles ist tutti.

 

[oliveramberg]

Es handelt sich um eine Frau und nicht um eine mit Feenstaub eingelullte Feder. Ich wüsste nichts was gegen eine Western-Klampfe spricht.
Vernünftige Qualität für das schmale Budget ist nicht ganz einfach, aber machbar. Die Gretsch hat einen speziellen Sound, ist aber durchaus brauchbar.
https://www.thomannmusic.ch/gretsch_g9500_jim_dandy_flat_top.htm
Wenn es ein wenig mehr sein darf würde ich allenfalls zu sowas tendieren:
https://www.thomannmusic.ch/epiphone_hummingbird_pro_fcb.htm
Aber wie immer gilt auch hier, am besten mit Deiner Schwester das Geschenk mit einer Reise in einen Shop verbinden und antesten (ich weiss nicht, ob das in Deutschland schon geht, bei uns in der Schweiz ist das seit ein paar Wochen wieder möglich).

 

[R-Kelly]

• Die günstigen Instrumente sind nicht mehr mit denen vor 5 oder 10 Jahren zu vergleichen. Mit denen lässt sich wirklich schon was anfangen.

Ja ich dachte halt bei Gitarren ist es heut zu Tage vielleicht ähnlich wie bei Studiomikrofonen. Ein Rode NT1A ist ja für unter 200€ schon wirklich kein schlechtes Mic mehr, reicht zwar nicht an einem Neumann U87 ran aber der klangliche Unterschied ist jetzt bei weitem nicht so groß wie der Preis..

 

[fabtone]

Evtl. mal die Bewertungen lesen.
https://www.thomann.de/de/epiphone_dr100_vsb.htm

https://www.thomann.de/de/epiphone_dr100_westerngitarre.htm

Die hier hat sogar ne massive Fichendecke, Korpus und Zarge aus Mahagoni. Allerdings hat sie eine etwas kürzere Mensur (20 Bünde).
https://www.thomann.de/de/epiphone_starling_wine_red.htm

 

[FredTadge]

Ja ich dachte halt bei Gitarren ist es heut zu Tage vielleicht ähnlich wie bei Studiomikrofonen. Ein Rode NT1A ist ja für unter 200€ schon wirklich kein schlechtes Mic mehr, reicht zwar nicht an einem Neumann U87 ran aber der klangliche Unterschied ist jetzt bei weitem nicht so groß wie der Preis..

Das ist tatsächlich so, nur fängt für mein Gefühl die Qualität von Akustikgitarren eher etwas weiter oben an. Wenn ich heute eine Westerngitarre mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis suchen würde, würde ich ab 300€ anfangen zu suchen.
Wie schon gesagt, darunter gibt's sicherlich auch spielbare Gitarren, aber da ist die Streuung imo noch sehr hoch, weshalb man jemanden mit Sachverstand benötigen würde, der das bewertet.

 

[Gel Mitglied 86343]

Von der klanglichen Performance mal abgesehen ist die Bespielbarkeit für Anfänger ein grundlegendes Kriterium. Allein übergroßer Seitendruck beim Greifen und schmerzende Fingerkuppen können dem Neuling die Spielfreude ordentlich vermiesen. Deshalb ist der Preis mit um die 150 schon richtig. Eine Dreadnought von Epihone ist da eine sehr gute Wahl.

 

[tomric]

Falls 200 Euro auch noch drin sind, würde ich bei Yamaha und Cort (z.B. Earth 70 NS) nach Dreadnoughts ohne Abnehmersystem gucken. Da bekommt man schon relativ solide, gut bespielbare Instrumente.