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Hey,

Ich hab jetzt schon einiges über USB Interfaces & PCI-E gelesen, aber eine Sache verstehe ich wirklich nicht. Ersetzt ein USB-Audiointerface quasi zb die Onboard-Soundkarte im Rechner?? Komme mir ziemlich dumm dabei vor, diese Frage zu stellen. Aber entweder ich habe die entsprechene Erklärung dazu überlesen oder verstehe sie einfach nicht :)

Angenommen meine Monitorboxen laufen über ein Steinberg ur22 - bis hierhin ist ja alles logisch. Dazu kommt ein Masterkeyboard, dass per USB direkt an den Rechner geschaltet wird - steht ja dann in keiner direkten Verbindung mit dem Interface. Wie weiß die DAW dann, wie sie mit dem Keyboard Input umzugehen hat, wenn keine Soundkarte existiert, die das ganze irgendwie managed??

Hintergrund ist, dass ich mir demnächst einen neuen Rechner zulegen werde, der wirklich nur zum Bauen von Instrumentalen per FL verwendet werden soll. Dem entsprechend wird natürlich ein passendes Innenleben benötigt.

Was Computerhardware an sich angeht bin ich scheinbar tatsächlich auf Höhlenmensch-Niveau :D

Ich bedanke mich schonmal für die Erklärungen
 
Ja. Das Audiointerface ersetzt Deine OnBoard-Soundkarte.

Dein Masterkeyboard ist vermutlich ein Midi-Gerät - das musst Du dann in Deiner DAW als Eingabegerät konfigurieren. Deine DAW macht dann aus den MIDI-Signalen Töne und spielt die über das Audiointerface raus.
 
Ersetzt ein USB-Audiointerface quasi zb die Onboard-Soundkarte im Rechner??

Ja.


Angenommen meine Monitorboxen laufen über ein Steinberg ur22 - bis hierhin ist ja alles logisch. Dazu kommt ein Masterkeyboard, dass per USB direkt an den Rechner geschaltet wird - steht ja dann in keiner direkten Verbindung mit dem Interface. Wie weiß die DAW dann, wie sie mit dem Keyboard Input umzugehen hat, wenn keine Soundkarte existiert, die das ganze irgendwie managed??

Das Masterkeyboard unterhält sich mit dem Sequencer direkt; das geht die Soundkarte erst einmal ja nichts an. Also ja, das klappt.

EDIT: wer zu spät kommt, den ....
 
Das Keyboard sendet nur Midi Daten. Die setzt die DAW dann in Audio um und das Interface gibt diesen digitalen Datenstrom dann am Ausgang analog an die Monitore weiter. Daher ist keine direkt Verbindung von Interface und Keyboard nötig. Das managed halt die DAW.

Also die kurze Antwort.

Ja das Interface ersetzt die Soundkarte nur in vernünftiger Qualität mit vernünftigen Treibern und daraus folgen mit vernünftigen Latenzen.

Grundsätzlich könntest Du das Ganze auch mit Keyboard und interner Soundkarte machen und die das Interface sparen, allerdings sind oft die Treiber und Latenzen problematisch.

Edit: Mann bin ich langsam heute ;-)
 
Ersetzt ein USB-Audiointerface quasi zb die Onboard-Soundkarte im Rechner??
Schlicht und einfach: Ja


Wie weiß die DAW dann, wie sie mit dem Keyboard Input umzugehen hat, wenn keine Soundkarte existiert, die das ganze irgendwie managed??
Das Steuersignal (MID-Signal) des Keyboards geht in die DAW, dort musst Du natürlich einstellen, welches Audio-Interface genutzt werden soll (in Deinem Beispiel also das ur22), und schwupps ertönen die Klänge aus den Boxen. Also die DAW kümmert sich selbst darum.

Auf einem Computermonitor erscheinen ja auch die Buchstaben, die Du auf der Tastatur eintippst. Der Monitor weiß aber nichts von der Tastatur - es funktioniert trotzdem. So ähnlich ist das bei Audio auch.



Edit: Mann bin ich langsam heute
Und ich erst...
 
Ihr seid echt top! Danke für die sehr schnellen Antworten :)
 
Wenigstens sind sich alle einig.
 
Gut wenn sich alle einig sind, halte ich mal dagegen...

Ersetzt ein USB-Audiointerface quasi zb die Onboard-Soundkarte im Rechner??

Nein, ein Audio-Interface ergänzt ein Onboard Soundkarte also erweitert den Rechner um eine Funktion (ASIO) und verbessert in den meisten Fällen auch qualitativ den Sound oder schafft Anschlüsse, die auf einer Onboard Soundkarte nicht zu finden sind (XLR, symmetrische Anschlüsse, MIDI etc.).

Für Windows-Klingeltöne und Browser Sound kann es von Nachteil sein, wenn das Audio-Interface diesen Job nicht auch noch machen muss.
Seit vielen vielen Jahren fahre ich professionelle Musikprogramme besser, wenn das Audio-Interface für diese Programme exklusiv abgestellt wird und nicht noch die o.g. Multimedia Sounds abspielen muss. Das Windows Soundsystem ist um ein vielfaches zu langsam als das es für Pro Tools, Cubase und Co verwendet werden könnte. Deshalb gibt es immer noch den ASIO Standard und ASIO Treiber für Audio-Interfaces. Und im Umkehrschluß gibt es für die wenigsten Onboard Soundkarten solche ASIO Treiber.
Ideallösung ist also Audio-Interface mit ASIO Treiber für die Musiksoftware und Onboard Sound für den Windows Sound.

Anmerkung: ja es gab versuche über WDM Treiber neue Standards zu schaffen, die ähnliche Latenzzeiten bieten, Cakewalk war da vorne mit dabei, in Samplitude hat das gut funktioniert. Das hat sich aber alles nicht durchgesetzt, nur auf Mac wo es zu OS9 Zeiten auch noch parallel zum Soundmanager für professionelle Audioanwendungen ASIO gab. Seit OSX gibt es nur noch CoreAudio.

Anmerkung 2: zu Windows 3.x Zeiten und den Anfängen von XP waren schon mal die Ressourcen knapp wo man die eine oder andere Onboard Komponente abschalten musste um Freiräume für das Audio-Interface zu schaffen, die Zeiten sind zum Glück lange vorbei.
 
Gut wenn sich alle einig sind, halte ich mal dagegen...

Super, war eh schon viel zu romantisch hier :D


Für Windows-Klingeltöne und Browser Sound kann es von Nachteil sein, wenn das Audio-Interface diesen Job nicht auch noch machen muss.

Ja, kann... stimmt schon. Das hat sich allerdings in den letzten Jahren doch stark gebessert und multiclient-Fähigkeit ist ja eigentlich mittlerweile keine Besonderheit mehr.

Wenn schon nicht von der technischen Seite, dann bin ich doch wenigstens auf der praktischen Seite bei dir:
Wenn man gerade in einer leisen A-Git-Spur mit dem EQ herumsucht und es kommt eine Skype-Benachrichtigung, dann *aua*... :D
 

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