Gleichrichter als Gitarreneffekt

[Mike3000]

Hallo zusammen,

ich habe gelesen, das man einen Gleichrichter verwenden kann um einen Sound eine Oktave höher zu stimmen. Ich habe das mal an einer Wellenform in Wavelab ausprobiert und es klappt. Klingt natürlich etwas weird, aber das soll es ja auch.

Nun möchte ich so etwas als Bodeneffekt aus vier Dioden basteln. Hat jemand von euch Erfahrungen damit gemacht?

 

[derchris]

Hi,
es gibt Octaver die in der Richtung funktionieren.
Allerding hat dies nur mit Dioden den Nachteil das du selbst mit Germanium oder Schottky(bin mir da nicht sicher) einen Verlust von 0,4V hast.
Besser ist dies nicht mit einem einfachen Gleichrichter sonder wie hier:

octavedoubler

Hier ist um IC1b ein Vollwellengleichrichter aufgebaut. Ich habe damit noch nicht rumexperimentiert, aber evtl. hat man hier keinen Spannungsverlust. Andererseits kann dies Auch durch den Verzerrer davor um IC1a kompensiert sein.


Andererseits gibts noch Octaver die einfach das Signal Quadrieren. Dies funktioniert nach dem Prinzip sin²(t)=1-cos(2t)/2. Folgender funktioniert in der Richtung:

MOS Doubler

Der zweite Typ ist nicht so ideal wie es aussieht, es geht Phaseninformation verloren wodurch das Signal nicht genau so klingt wie ein wirklich oktaviertes, bei Sinustönen geht es noch gut, aber ein Rechteck (stark verzerrt) bleibt selbiges.

Beim ersten Typ gib es auch noch Typen bei denen ein Trafo das Signal symetriert, und dies dann mit zwei dioden Gleichgerichtet und addiert wird.


|----->|------|==|------+
|~~~~~~~~~~~~~~~|
|-----------------* *---+
|~~~~~~~~~~~~~~~|
|----->|------|==|------+

Hoffe man erkennt hier was, | ist die Sekundärspule des Trafos, bei * * wird der Ausgang abgegriffen, die ~ ignorieren, mit Leerzeichen hats nicht geklappt.


gruß, Chris

 

[Mike3000]

Danke,

das ist natürlich ein bisschen mehr als nur 4 Dioden.

Mit den vier Dioden habe ich es inzwischen auch schon ausprobiert, es kam kein Signal durch.
Ich habe aber auch einfach irgendwelche(4 gleiche) genommen, kann sein, dass die bei so geringen Spannungen noch gar keinen Durchgang haben.

 

[bodo]

Hi!

Bei einer Standard-Diode sind es 0,6V.

 

[NULL]

komisch...

hab mich schon immer gefragt warum mesa's verstärker
"rectifier" - gleichrichter heisst...


??

 

[Mike3000]

Unter

http://www.olga.net/dynamic/browse.php?local=resources/construction_docs/

steht einiges über solche Sachen, auch dass mitunter bei Röhrenverstärkern Dioden zur Verzerrung benutzt werden

 

[derchris]

Morgen,
die Mesas heissen ,soweit ich weiss, Dual Rectifier weil man zwischen zwei Gleichrichtern (Roehre und Halbleiter) umschalten kann. Wie das bei den Single oder Triple Rectifiern weiss ich nicht genau.

Dioden nimmt man fuer Verzerrer (auf Halbleiterbasis aber auch in Roehrenamps wie den neueren JCM900) weil sie auch sehr sanft clippen, dies klingt dann roehrenaehnlicher.

Wenn du mit Opamps basteln willst, kannst du mal folgendes versuchen:

Eingang-->Hochpass-->Verzerren(Antiparalelle Dioden)-->Tiefpass-->
Gleichrichten-->Ausgang

Sinn ist, das man erst ein Rechteck erzeugt, der Hochpass ist gegen matschen, der Tiefpass macht aus dem Rechteck ein Dreieck , und diese dann wird dann gleichgerichtet.
Dreiecke lassen sich recht gut verdoppeln, ich denke wenn ich mal dazu komme baslte ich das und poste Sounds und Schaltplan.
Das Gleichgerichtete koennte man auch nochmals verzerren.

Allerdings dauert das noch mindestens eine Woche denke ich.

gruss, Chris

P.S. gut bei effekten ist auch www.geofex.com


EDIT: Habe inzwischen was gebastelt, ist aber nicht wirklich zufriedenstellend. Die Oktave klingt von der Tonhöhe nicht höher als das normale Signal, ist nur verzerrter. Mit einem Sinus geht es ganz gut, ich denke es liegt daran, dass das Gitarrensignal durch die Obertöne nicht in ein Rechtecksingnal mit gleicher Frequenz wie die Grundschwingung gewandelt werden kann.