Naja, im Gegensatz zu - wie hiess diese Pro7 Neandertaler-Band - ist bei der kleinen Hautptschüler-Zicke hier der Gitarrensound passabel, hat aber nicht unbedingt Referenz-Charakter. Klingt ähnlich wie bei den neueren Within Temptation Sachen.
In einem Video sieht man eine Reihe von Engl-Amps. Ich denke das könnte hinkommen... zumindest das was da hinten im Mix von der [g=422]Gitarre[/g] noch zu hören ist.
Jetzt die schlechte Nachricht: Das ist mit VSTs nicht ganz einfach zu realisieren. Software-Amps grizzeln, zischeln, haben Schnupfen und besitzen die räumliche Tiefe eines Din A4-Blattes. Wer sich dann noch doof anstellt und die Latenzkompensation im Sequenzer nicht vernünftig einstellt, darf anschliessend noch die Spuren zurechtrücken, damit es wieder groovt.
Dann kommen die Faktoren [g=118]Bass[/g] und Arrangement dazu. Jeder geile Gitarrensound fällt komplett zusammen, wenn eines der beiden Dinge nicht passt. Das kann man wunderbar in ein und demselben Song feststellen, wenn der Part davor gerade noch arschtight klingt und der nächste irgendwie nicht, trotz unveränderter Sounds.
Will sagen: Guter Gitarrensound ist eine Wissenschaft. Da kann man ewig dran arbeiten. Gerade wenn er komplett aus dem Rechner kommen soll.
Meine Tipps:
- Hol dir Hardware. Pod, Toneport, V-[g=182]Amp[/g], Sansamp PSA oder wenn du nen Geldsacheisser hast das Axe FX. Nervt nicht so wie Software.
oder:
- hol dir Revalver MKII/MKIII
- lade dir die kostenlosen Guitarhack Impulsantworten
- besorge dir ein Faltungshall Plug-In
- kauf dir den Vintage Warmer Kompressor
- und kauf dir den Curve EQ
Revalver ist am besten geeignet für modernere Heavysounds. Die meisten anderen Sims klingen dagagen wie Spielzeug oder passen eher zu 80er/90er Musik.
Der Faltungshall ist das Mittel der Wahl, wenn es darum geht dem sterilen Rhytmusgitarrensound mehr Leben einzuhauchen. Ein dezenter, schöner Raum wirkt Wunder.
Der Vintage Warmer (kommt in der Kette vor den [g=108]Hall[/g]) kann manchen Sounds zu Charakter verhelfen oder einem zahmen Sound mehr Druck geben.
Dann lädst du den Lafee-Song deiner Wahl - bzw. einen anderen Song mit einem von dir gewünschten Referenz-Gitarrensound - in den Sequenzer und hoffst eine Stelle zu erwischen, die nur aus Gitarrensound besteht. Dann erstellst du ein Frequenzabbild dieser Stelle und speicherst es.
Jetzt öffnest du dein Projekt und gleichst mit dem Curve EQ den Frequenzverlauf der Referenz mit deinem Gitarrensound (den du möglichst schon per Gehör ähnlich gestaltet hast) ab. Jetzt dürfte das Ganze schon sehr ähnlich klingen, aber doch irgendwie Scheisse. Das ist der Moment in dem du nun manuell im Curve EQ, ausgehend von dem automatisch generierten Frequenzverlauf, manuell feintunst, bis der Sound optimal auf deine Gitarrenspur abgestimmt ist.
Herauskommen müsste ein passabler Sound, der nicht genau der gleiche ist, aber gewisse Ähnlichkeiten besitzt. Stell dir den Referenz-Sound als glänzendes Farbfoto vor. Dein Ergebnis wäre dann dieses Foto mit leicht verfälschter Farbdarstellung und Staubschleier drauf. Verwaschen, aber erkennbar.
Auf diese Art und Weise habe ich letztens eine ganz annehmbare Version des Killswitch-Engage Sounds hinbekommen. Der Mix war zwar anschliessend fürchterlich, aber dafür konnte der Gitarrensound nichts
P.S. Oder quatsch mal den User "phantom" an. Der bekommt durch EQ-Vergewaltigung und ultraböse-macht-man-nicht Kompression mit Guitar Rig einen sehr derben und fetten Sound hin.