Hallöchen,
ich hab ein bissl Gänsehaut bekommen, bei dem was hier teilweise erzählt und erklärt wurde.
Wie bereits mehrfach erwähnt, liegt das Hauptproblem an den Pegeln.
Die Problematik die wir hier haben ist folgende.
Das kleine Fast Track scheint keinen Line in zu haben, sondern nur Mic und HiZ in.
Das wurde hier auch bereits angegeben.
der Anschluss über DI-Box ist in diesem Fall nötig, da das kleine "Fast Track" keinen Eingang hat der für Linepegel ausgelegt ist. Da geht nur Mic und HiZ. Einfachste Lösung ist also über die DI-Box in den Mic-In.
Kommen wir zu den einzelnen Pegeln.
Aus der Gitarre führt dein Mono Klinkenkabel in den Amp, falls gewollt auch erst in den Verzerrer. Hier hast du einen Instrumenten Pegel. Der ist sehr schwach, aber das ist nicht schlimm. Verstärker sind speziell für Gitarren gebaut und sie haben einen Vorverstärker sowie eine Endstufe. Das Signal mit dem schwachen Instrumentenpegel wird dort verstärkt und über die Boxen weitergegeben.
Zerrpedale sind ebenfalls dafür ausgelegt, mit diesem schwachen Instrumentenpegel zu arbeiten.
Der Output des Amps. Recording Out, oder wie vorher beschrieben Kopfhörer Ausgang, haben aber einen viel stärkeres Signal. Dieses Signal kannst du mit dem eines Keyboards vergleichen. Es ist bereits so stark, dass das Keyboard oder in unserem Falle das Recording Out Signal nicht verstärkt werden soll. Darum findest du an Mischpulten bei den Line In's (in diese wird besagtes Linepegel Signal eingesteckt) auch keine Gain Regler. Es befindet sich kein Mikrofonvorverstärker auf den Line Kanälen, weil verstärkung nicht erwünschenswert ist. Dein Interface hat leider keinen Line In, weswegen du Dir den Weg über eine DI-Box nicht ersparen kannst bzw. nicht solltest.
Dein Interface hat also nur Mikrofon und HiZ Eingang. Der HiZ Eingang ist dafür gedacht, deine Gitarre direkt einzustöpseln. Er ist ein speziell für Instrumentenpegel (also sehr schwache Pegel) ausgelegter Eingang.
Die DI-Box macht nichts anderes, als das Signal zu verstärken. Sie wurde eigentlich entwickelt, um lange Kabelwege zu ermöglichen. Neben der Verstärkung des Signal wird auch noch ein Wandel in der Signalübertragung vorgenommen. Von unbalanced zu balanced. Das spielt für uns erst mal nur eine untergeordnete Rolle. Diese Signalübertragung macht lange Kabelwege erst möglich, weil der Signal-Rauschabstand deutlich reduziert wird, und das Signal gedoppelt, was einen Gewinn von etwa 6db mit sich bringt.
Das sollten alle beteiligten gewesen sein. Jetzt zur Verkabelung und der Signalstärke.
Das schwache Signal der Gitarre wird für korrektes funktionieren der Verzerrer sowie korrektes funktionieren des Amps geraucht. Im Amp wird es verstärkt und dir als starkes Signal vom Line Out/Recording Out/Headphone out wieder rausgegeben. Dein Interface möchte aber schwaches Signal haben, weil du keinen Line In hast.
Die DI-Box hilft dir im regulären Einsatz dort nicht weiter, weil sie das Signal ebenfalls verstärkt. Drehst du die DI-Box jedoch um (di boxen funktionieren in beide richtungen), dann kannst du aus deinem starken Line Signal wieder ein schwaches Instrumentenpegel-Signal machen. Dieses Signal eignet sich dann, um deinen HiZ Eingang zu füttern. Die Umgedrehte DI-Box gibts übrigens mit einigen Perks zu kaufen und schimpft sich Reamping Box. Es ist aber nichts anderes als eine umgedrehte DI-Box.
Man kann allerdings auch ein wenig Tricksen, was hier schon jemand erklärt hat. Mit der Reampingbox oder umgedrehten DI-Box bist du auf der sicheren Seite. Aber da viele die DI-Box nicht besitzen, kann man auch manuell die Signalabschwächung vornehmen. Du machst das Signal deutlich leiser, und versuchst so, in etwa den Instumentenpegel zu erreichen.
Die Reamping Box heißt im übrigen so, weil sie für genau dieses verwendet wird. Genauso mache ich es tag ein und tag aus. Ich nehme meine Gitarre Clean über den HiZ meines Interfaces auf, und jage dieses signal in die Reampingbox und wandle es um in ein Instrumentenpegel Signal. Dieses Signal wandert dann durch mein Pedalboard direkt in meinen Amp, welche von mir mikrofoniert abgenommen wird. Vereinfacht ausgedrückt macht die umgedrehte DI aus starkem signal ein schwaches, welches von Tretern und Gitarrenamps verwertet werden kann. Nutzt du die DI Box jedoch in nicht-umgekehrter Form, dann machst du aus schwachem Signal ein starkes, welches weder von deinen Tretern, noch deinem Amp und scheinbar auch deinem Interface nicht verwertet werden kann.
Das ist auch nicht ganz gefahrlos. Ich habs anfangs auch mit der deutlichen Volumenreduzierung versucht und dabei hats in meinem geliebten, geschätzten und recht teuren Röhrenverzerrer einen Widerstand gegrillt, so dass ich das Gerät in Reparatur geben musste.
*EDIT
Sollte die Grafik von Audion richtig sein, dann verfügt das Interface scheinbar doch über einen Line In, bzw. über einen Kombi-Eingang, der beides kann. Scheinbar ist ein schalter vorhanden, bei dem du den Klinkeneingang von Mono Instrumentenpegel auf TRS Line-In umschalten kannst. TRS heißt Tip Ring Sleeve und bezeichnet ein balanced monokabel oder stereo-kabel Stecker. Diesen Schalter solltest du betätigen, sodass Line-In aktiviert ist und du kannst die DI Box beiseite legen. Genau wie Audion gesagt hat.
In diesem Falle: Gitarre - Treter - Amp - Recording out - Line In des Interfaces. Der letzte Kabelweg benötigt ein Stereokabel. Je nachdem wie dein Recording Out am Amp aussieht. Es braucht auf jeden Fall einen stereoklinkenstecker fürs interface und den passenden stecker für deinen Recording Out am Amp auf der anderen seite. Alle anderen Kabel sind normale mono instrumentenkabel. Nur das letzte sollte bzw. muss ein Stereokabel sein.