Gefühlte Entfernung von Instrumenten / Vocals im Mix

[JW_]

Das kannst Du eigentlich vergessen.

Höre dir z.B. Rock/Metal an, da ist die Kick vorne, die Snare vorne, also praktisch vor dem restlichen Schlagzeug.

Das was du suchst findest sich eher in Jazz aber für die restliche Musikrichtungen ist Realität nicht wichtig.

Ich habe noch nie eine Frau kennengelernt die klanglich wie Rihanna auf ihren Alben klingt, also so mit Exciter Klang.

Nichts ist wirklich real.

Ich glaub es ging auch nich unbedingt drum, dass der mathias die Realitaet abbilden wollte. Eher klingts so, als ob ihm nicht klar ist auf welche unterschiedliche Weisen man Raum in nem Mix benutzen kann (z.B. Dinge vom Speaker loesen, Sachen nach hinten schieben, ne Rueckwand fuer nen Vocal direkt vorm Gesicht einziehen, Raum fuer Delays etc.pp.) und was die Parameter sind, die unsere Empfindung dahingehend beeinflussen koennen um gezielt die "richtige" Form Raum zu bauen.

Ich persoenlich finde dahingehend die Tutorials von Daniel Dettwiler eigentlich ganz gut, wenns um den schnellen Youtube-Ueberblick gehen soll. Den Kanal findeste hier. Da ist sicherlich nicht alles dabei und es wird hier bestimmt gleich einer ankommen mit "Mimimi, Youtube Influencer Kram, Mimimi" (und das ist sicherlich auch nich ganz falsch), aber da haste nen paar Stunden Material was man sich schon mal anschauen kann.

 

[gyn]

Hier ist ne gute Sache, um ein Gefühl für Räume zu bekommen. Lad dir einfach die Demo runter und spiel ein bisschen damit. Macht Spass, also mir zumindest.
Viele Räume mit unterschiedlichen ER's, kannst die Instrumente im Raum verschieben, drehen, und noch vieles mehr.

parallax-audio

www.parallax-audio.com

 

[SilentWarrior]

Ich glaub es ging auch nich unbedingt drum

Dachte ich auch erst weshalb ich im ersten Post von mir auf Höhen und Transienten hinwies, aber dann habe ich ihn so verstanden das er die Platzierung in "Entfernung" meint, also Sänger 3 Meter vor Schlagzeug, aber die Kick ist in den meisten Mischungen nicht 3 Meter hinter dem Sänger.

 

[mathiasbx]

Ja, genau so hab ich das gemeint. Also dieses Entfernungsgefühl, wenn ich vor der Bühne stehe und die Band sehe.

In den 80er war alles so mit Reverbs verpackt, dass da vieles so nach Arena oder zumindest nach großem Saal klang. Heute ist ja alles viel näher dran - aber dank Tiefenstaffelung ist ja immer dieses - im Raum Gefühl - mit dabei. Und dieses Raumgefühl kommt ja durch Simulation einer Entfernung oder weil ich diesen "Raum" schon mit aufnehme und zumische.

Im gewissen Sinne geht es schon um die Realität, bzw. um ein "natürliches" Hörgefühl zu erzeugen - jetzt nur auf Räumlichkeit bezogen und abgefahrene Effekte mal außer Acht gelassen.

Theoretisch könnte ich ja auch einen Mix machen - mir die Raumeffekte entsprechend basteln, wie ich will und ganz am Ende kommt noch ein Raumeffekt auf die Summe um dem ganzen einen einzigen Raum für das "Gesamtgefühl" überzubügeln..... halte ich aber für kontraproduktiv, weil das normalerweise immer nur Matsche erzeugt.

Aber Dank Eurer Beiträge erkenne ich so langsam die Fehler in meiner Denkweise. Am liebsten hätte ich ein Verb-Plugin, in dem ich die Entfernung zwischen Hörer und Akteur einstellen kann - am besten noch Grafisch. Ich glaube sogar, so was mal gesehen zu haben.

Mit Proximity habe ich mal rumgespielt - aber entweder sind meine Ohren kaputt oder ich bin nicht in der Lage einen Unterschied zu hören - egal ob ich den Regler ganz oben oder unten habe. Muss ich aber noch ein wenig weiter mit rumprobieren.

 

[engineer]

In den 80er war alles so mit Reverbs verpackt,

War damals eben eine Art Alleinstellungsmerkmal guter Studios. Wer hatte schon die Möglichkeit zu verhallen?

ch bin nicht in der Lage einen Unterschied zu hören

das könnte daran liegen, dass das Ausgangsmaterial schon zu reflektionsbehaftet ist.

 

[Knutorius]

Gibt es eigentlich irgendwo so eine Art Empfehlung - welche Entfernungen sich gut anfühlen?

Ich denke, das ist genau das, was du rausfinden musst!

Daher würde Ich dir empfehlen, dir verschiedene Mixe mal anzuhören und zu schauen, wie die aufgebaut sind. Was hörst du eigentlich? Wieviel Hall ist denn da? Was gefällt dir, was denkst du funktioniert für dich und was nicht.

Die Aspekte der Tiefenstaffelung bestehen meines Wissens nach aus:
Lautstärke, Laufzeiten, Transienten, Frequenzanteil des zeitverzögerten Signals.
Dabei sind alle Elemente auch miteinander verbunden.

Im Prinzip wird unser Gehirn bei der Lokalisierung von Objekten im Raum durch diese Dinge informiert.
Das heißt, Raum ist mehr als nur Hall!
Und wichtig: Größen sind immer Verhältnisse. Vocals sind immer groß im Verhältnis zum Rest, zB.

 

[BasementBluesBoy]

Ich finde manchmal wechselt komischerweise die Staffelung auch. Bei den Foo Fighters sind die Drums an manchen Songstellen sehr präsent neben dem Gesang, dann aber übernehmen auch schon mal Gitarren. Das wird als Stilmittel eingesetzt, um Aufmerksamkeit zu erzeugen bzw. den Hörer nicht einschlafen zu lassen.....