Gefälschte Fender Roadhouse

[Merano]

Hi Leute,

Um meinen Sound etwas zu bereichern, habe ich mir eine Strat zu gelegt. Hatte lange nachgedacht und fand die die (Mexiko) Fender Roadhouse Deluxe Stratocaster (NP 765.-) optisch und von den Features her passend.

Fender Deluxe Roadhouse Strat MN 3TS
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Daraufhin fand ich ein Angebot für diese Gitarre bei Ebay und habe die für 451.- erstanden . Neuwertig (kaum gespielt), leicht modifiziert (Grafiksattel, Cluson Mechaniken) lt. SN von 2007. Ein Schnäppchen hatte ich gedacht.

http://www.ebay.de/itm/181144960971?ssPageName=STRK:MEWNX:IT&_trksid=p3984.m1497.l2649

Als die Gitarre mich erreichte und ich sie begutachtete, viel mir auf, das das für diese Serie charakteristische Tortoise Pickguard nicht richtig passt, das war auf den Ebay Fotos nicht zu erkennen. Eine Schraube fehlte, weil die PG Bohrungen nicht mit dem Body übereinstimmen.

Also das Pickguard abgeschraubt und hinten einen Aufkleber mit Warennummer entdeckt: Google verriet mir das es sich um ein "Boston" Pickguard für 13,50 handelt. Genauso die Potiknöpfe sind offensichtlich Kopien.. Da der Verkäufer mir aber noch alternativ eine weißes Pickguard abtreten wollte, hat es bei mir Klick gemacht:

Eine Standard Mex Strat, Sunburst, weißes PG) kostet 499 Euro NP, eine Roadhouse 765 Euro NP. Also nehme man ein Billig PG und motze die Standard optisch auf Roadhouse auf.

Daraufhin habe ich dem Verkäufer gestern einen Brief geschrieben:

Die Gitarre ist gut angekommen. Aber irgendwas stimmt mit der nicht.

1. Das Pickguard ist nicht Original, sondern ein Billignachbau von Boston - man siehts daran, das es nicht richtig passt und am Aufkleber hinten. http://www.ebay.de/itm/Boston-ST-413-TD-Pick-Guard-Tortoise-Dark-Strat-/150811108475 . Das hätte mE in die Beschreibung gehört.

Am Body sieht man aber schon das es eine echte Mex Strat sein könnte. Aber ob es die Roadhouse ist, da bin ich mir nicht sicher.

2. Du hattest geschrieben "Neuwertig" und "ohne Dits und Dots" - Im 13 Bund am Hals sind zwei (das spielen nicht beeinträchtigende) Lackabsplitterungen. Durch das nicht passende Pickguard und die schlecht verschraubten Mechaniken hat man eher den Eindruck einer Bastelgitarre, aus irgendwelchen Teilen zusammengestellt. Ob da jetzt die Texas PUs drin werkeln weiss man nicht.

Kurz und gut - es ist eine Mex Strat, sie klingt OK, lässt sich OK bespielen aber ich glaube nicht, das dies eine Roadhouse ist, sondern eine ganz normale Mex Standard Strat für NP 499 €, das weisse Pickguard (Das du ja für Aufpreis mitgeschickt hättest) ab und mittels des Billig Pickguard optisch auf Roadhouse gemacht.

In sofern habe ich keinen guten Deal gemacht und fühl mich nicht wohl damit.

Und obwohl der Verkäufer immer sehr fix und kommunikativ war, als es um verkaufen ging, hat er sich bis jetzt nicht gemeldet auf meine Fragen.

Der Kauf ist durch Ebay abgesichert und bei offensichtlichen Betrug (Falschangaben) ist der Deal auch ungültig: Nur wie beweise ich nun das dies keine Roadhouse Deluxe ist, sondern nur eine billigere Standard? Der Verkäufer wird einfach stumpf das Gegenteil behaupten...

Paar gute Tipps wären nett...

 

[Alan71]

Hast Du einen Fachhändler in deiner Nähe? Vielleicht den mal besuchen.
Und ansonsten: Bei Ebay den Kundenservice kontaktieren und den Fall schildern.

 

[Merano]

Hast Du einen Fachhändler in deiner Nähe? Vielleicht den mal besuchen.
Und ansonsten: Bei Ebay den Kundenservice kontaktieren und den Fall schildern.

Das mit dem Fachhändler ist gut und schon in Arbeit. Ich lass mir dort eine "Expertise" erstellen (gegen Gebühr natürlich) und nehm die dann als "Beweis" für den Ebay Kundenservice.

Die http://www.sccs-bhv.de/ riefen mich grad an und sagten das sie sogar netterweise gratis anhand der Seriennummer ermitteln lassen können, wie (unter welchen Namen, Features) diese Strat vermarktet wurde.

Trotzdem: Nichts als Ärger und Lauferei, weil ich gedacht hab zu sparen...

 

[Glutamatjunkie]

Die Roadhouse hat Texas Special PUs verbaut (Kabel stoffummantelt und Bakelit Plate)
Die PUs der Mex sind im gegensatz aus Plastik und die Kabel sind auch plastikummantelt.
Das Fender Tortoise Schlagbrett ist 4-schichtig im gegensatz zu Billoprodukten meistens 3 oder
sogar 2-schichtig.
Schlagbrett einfach abschrauben und Gucken

Wenn man keine Ahnung von der Materie hat........

aber die Gier

 

[Glutamatjunkie]

Die riefen mich grad an und sagten das sie sogar netterweise gratis anhand der Seriennummer ermitteln lassen können, wie (unter welchen Namen, Features) diese Strat vermarktet wurde.

Du kannst auch selber bei Fender in Düsseldorf den Support anrufen.

 

[Alan71]

Trotzdem: Nichts als Ärger und Lauferei, weil ich gedacht hab zu sparen...

Hinterher ist man (meisten´s zumindest) schlauer.
Aber das Schicksal hast Du nicht exklusiv!

 

[Merano]

Das Fender Tortoise Schlagbrett ist 4-schichtig i

Das ist definitiv kein Fender, sondern ein Boston PG für 13,50

Die Roadhouse hat Texas Special PUs verbaut (Kabel stoffummantelt und Bakelit Plate)

Das war mir klar (und ein Kaufgrund), tatsächlich sind die PUs wie du beschrieben hast, (Stoffummantelt mit Wachs getränkt) also wahrscheinlich tatsächlich Texas Special.

Danke für den Tipp!

Wenn man keine Ahnung von der Materie hat........

Da sag ich mal nix zu...

Ich habe aber immer noch den Eindruck, der Verkäufer hat eine Mex Standard auf Roadhouse modifiziert, aber versäumt, dies zu kommunizieren. Aber mehr bringt die Expertise vom Fachhändler, die bringt Gewissheit.

Du kannst auch selber bei Fender in Düsseldorf den Support anrufen.

Warum ich da nicht gleich drauf gekommen bin?

 

[Merano]

Wollt mal kurz erzählen wie die Geschichte weiterging. Ich war also im Fender Custom Shop und der hat netterweise die Gitte gecheckt und meine Fehlerliste gleich noch ergänzt. (Bünde zum Teil stark beansprucht und kerbig, hab ich erst nicht beachtet)

Er sagt die Gitte hätte noch einen Restwert von 150-200 Euro. Ich habe das dann bei Ebay als Käuferschutzfall angemeldet und nun bin ich mit dem Verkäufer in einer völlig nervenden Fall-Diskussion, er will die Gitarre natürlich nicht zurück, zerredet das ganze bis zur Zerfaserung, wird persönlich beleidigend und macht keinen echten Vorschlag zur Güte.

Der Fender Shop kann mir aber ein Gutachten erstellen und wenn in 9 Tagen der Ebay Kundenservice sich meldet, werde ich denen das vorlegen und werde hoffentlich mein Geld zurückbekommen.

Also Leute, seid nicht so doof wie ich, niemals von Privat ein gebrauchtes Instrument kaufen, wenn man es nicht begutachten kann vor dem Kauf. Selbst der Ebay Käuferschutz ist ein bürokratisches und langwieriges Verfahren, was nur Nerven kostet.

 

[wye]

Ich würde einen guten Preisnachlass aushandeln, mit dem Geld zum (gibt viele Pfeifen) Gitarrenbauer, neu bundieren lassen, mir ist noch keine Fender (außer Masterbuilt) untergekommen, die mit einer gut neu bundierten Gitarre vom Profi (150 bis 200 Euro) mithalten kann...die Pus scheinen ja die von Dir gewollten Texas Special zu sein (gibt da auch viel besseres für die gleiche Kohle)...

Die Holzbasis muss stimmen, noch nen Stahlblock Tremolo rein (Willkinson VSV oder Callaham mit Raw Vintage Saddles/Springs ((klingt etwas besser verstimmt sich aber etwas mehr als das VSV, das Callaham lieber mit schmalen Spacing nehmen)) und gut gefeiltem Knochensattel drauf, ist bei Fender meist eh völlig suboptimal.

Würde ich bei den Fenders eh immer machen, das Geld/den Mehrpreis von 200-300 Euro für die Roadhouse kann man also so viel besser anlegen, haste etwas viel besseres nach dem Modden als das Original

Die günstigen Fenders haben eh komisches Bundmaterial, ist zu weich...

Man kann mit guter Hardware, Bundierung und vor allem dem Hals ultra viel verbessern, da liegt der Stratklang begraben, ist leider meistens suboptimal, die blöden Sonderserien blah blah ist meist Geschwätz und Augenwischerei.

Was die bei Midprice Americans Strats draufhaben, auch ziemlicher Schrott, der Trem Block bei ne Custom Shop meines Kumpels war auch kein Stahl, muss man also auch tauschen, nicht von Markennahmen/ und Sonderserien blenden lassen.

 

[Merano]

Also der Fender Shop meint lohnt nicht, schick zurück und zeigte mir eine Mex - Strat für 1200 Euro, die sei geil. Nagut, der will mir was verkaufen und hat nichts über für Bastelkram.

Ich würde einen guten Preisnachlass aushandeln

Ob der Verkäufer sich auf 200 Euro Restwert einlässt bezweifel ich: Er schrieb mir heute, das er davon ausgeht, das ich die Bünde absichtlich runtergeschliffen habe. Und lauter solche völlig absurde Behauptungen. Der will die nicht zurück und hat mir auch kein Angebot gemacht für einen Preisnachlass. Und nach all den völlig wirren Briefen und Anschuldigungen von dem hab ich keinen Bock mehr auf die Gitte. Echt nicht. Und ich bestehe darauf, das er mir eine von der Beschreibung abweichende, nicht neuwertige Gitarre verkauft hat und er die zurücknimmt.

Und ich habe auch keine Lust auf langes Gebastel: Ich bin kein Gitarrenfetischist und Bastelfan, sondern brauch nur eine Gitarre zum Hobby-Musikmachen, die nach Strat klingt. Hab gedacht m'key dann halt ne Fender, aber wie man so hört ist alles von Fender unter 1000 Euro wohl recht schrottig und selbst darüber kann man nie sicher sein. Squier ist nur als Pizzabrett gut etc.

nicht von Markennahmen/ und Sonderserien blenden lassen.

OK, dann schau ich mich mal wieder bei den Chinesen um und dachte da gleich an die:

Vintage Reissued V6MSSB
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Kein Witz! Sieht genauso aus wie die Roadhouse, hat Wilkinson Hardware und kost grad 299.-

Hier mal ein Test: http://www.musiker-board.de/reviews-e-git/299219-test-vintage-v6-strat.html

 

[schigge1605]

Ich würde zur Polizei gehen. So ein Betrug ist eine Schweinerei und gehört angezeigt. Das Geld bekommst du somit natürlich nicht zurück. Das muss zivilrechtlich eingeklagt werden.

 

[sts]

Alles sehr ärgerlich. Aber ein Problem dürfte die Artikelbeschreibung sein, denn bei dieser (wirren) Beschreibung kann man als Käufer nicht ernsthaft davon ausgehen, dass es sich um ein wirklich neuwertiges Instrument handelt. Einerseits ist hier die Rede davon, dass die Gitarre "wie neu" ist, andererseits werden dann diverse Modifikationen aufgeführt, die der Verkäufer selbst durchgeführt hat. Dass er dabei missverständliche bis unsinnige Formulierungen mit Rechtschreibfehlern benutzt ("entschliff", "bekam aber die selben spetzi als road worn strat"), macht die Sache nicht besser. "Gut abgelagert" und "im Neuzustand" dürfte für jeden Außenstehenden auch erst einmal ein Widerspruch sein. Kurz: Die Frage an Dich, ob die Artikelbeschreibung nicht schon einen Verdacht erregt hat, wäre nicht ganz unberechtigt.

Trotzdem bleiben natürlich zwei Punkte bestehen, an denen man ansetzen kann: (1) Die Frage, ob es sich um eine Roadhouse Strat handelt oder nicht (ist das denn nun inzwischen schon zweifelsfrei geklärt?) und (2) einige andere Punkte, mit denen die Zustandsbeschreibung "neuwertig" objektiv entkräftet werden könnte. Die runtergespielten Bünde könnten da weiterhelfen. So blödsinnig die Schutzbehauptung des Verkäufers, dass Du sie selbst abgeschliffen hast, auch sein mag: Man sollte sich trotzdem überlegen, wie man im Zweifelsfall das Gegenteil beweisen kann. Ich nehme aber an, dass durch ein Gutachten zu klären ist, woher die Abnutzungsspuren kommen (echte Abnutzungsspuren lassen sich ja sicher nicht ohne weiteres durch einen handwerklichen Eingriff imitieren).

 

[wye]

Wollte nur ne Möglichkeit aufzeigen, ich bin bei so günstigen Sachen immer vorsichtig, es gibt ja immer die Mär, "das Holz" ist wie Custom Shop, ist mir nie untergekommen, oft ist das Holz nicht abgelagert. Deshalb probiere ich immer ne Gitarre persönlich aus. Wenn die Basssaiten transparent, knackig und nicht anämisch klingen, die Gitarre stark vibriert, ist das ne okaye, Mit meinen Modifikationen den Rest machen lassen. Deshalb kaufe ich gerne gebraucht. Ich hasse Bastelstrats, deshalb günstig kaufen und vom Gitarrenbauer verbessern lassen, solche Bundierung vom Gitarrenbauer gibt es fast nie im Laden. Die Gitarre ist dann besser, als neu, das verstehen viele Leute nicht, eingespielt ist auch objektiv besser, ebenso die getauschte Hardware.

Anzeige wegen Betrugs macht Leuten sehr schnelle Beine, würde ich mit drohen, aber nicht machen, typisch deutsch....lieber das Ding für 250-300 Euro schiessen. Das ist die wahrscheinlich Wert. EBay machen lassen, erst mal nicht mehr mit Verkäufer reden. Also Preisvorschlag und Drohung, das reicht, mehr geht erst mal eh nicht.

Die Fender Sachen sind oft vom Holz etwas besser, muss man vergleichen, mit neuen Saiten. Mir geht es bei günstig Kauf nur um die Holzqualität, geraden,keinen wackeligen Hals, alles andere würde ich tauschen. D.h. Callaham, Bundierung, pus van zandt oder Acy/Häussel oder duncan surfer oder fralin, Potis Cts. Gucken, ob Du 50ties oder lieber 60ties sc magst, Jumbo oder schmalere Bünde. Mehr Geheimnisse gibt es nicht. Gute Gitarrenbauer sind meiner Meinung Stratmann in Hannover und André Waldenmaier in München

 

[ralvieh77]

Wenn du nen Anwalt im Bekanntenkreis hast, kann der dir vlt. nen kleinen Brief mit Androhung von Konsequenzen drohen.

 

[EarlGrey]

An der Reaktion des Verkäufers kann man wunderbar erkennen, dass er sich ertappt fühlt. Leider ist das kein Arglistbeweis.

Schreib dann doch mal, ob Du von ebay Dein Geld zurückbekommen hast.

Sollte das mit dem Käuferschutz aus irgendeinem Grund nicht klappen, müsstest Du Dich mit dem Verkäufer doch noch weiter auseinandersetzen. Da wäre die erste Frage, ob er jeglche Gewährleistung ausgeschlossen hat.

Im Angebot steht "Privatverkauf, kein Umtausch". Bei "Versand und Zahlungsmethoden" steht: "Rücknahmen akzeptiert". Das würde ich nicht als Gewährleistungsausschluss ansehen.

Die Gitarre wurde als Roadhouse im Titel und in der Beschreibung angeboten. Sie ist nach Deinen Recherchen keine Roadhouse. Das ist schon ein Grund, aus dem Du den Kauf rückgängig machen kannst.

Schwieriger wird es mit den Angaben im Angebot zum Zustand. Aber da in der Artikelüberschrift neuwertig steht und in der Beschreibung am Schluss nochmal was von Neuzustand steht, könntest Du in dem Punkt auch ganz gute Chancen haben, Gewährleistungsansprüche geltend zu machen. D.h. im Endeffekt: Rücktritt vom Kaufvertrag plus ggf. Schadensersatzanspruch. Dabei muss man aber die Voraussetzungen beachten, damit die Ansprüche greifen (Nacherfüllung verlangen oder nicht, müsste noch geprüft werden).

Darüber hinaus besteht der Verdacht der Arglist. Den musst im Zweifelsfalle Du beweisen. Das ist schwierig und ich befürchte, dass das nicht gelingt, auch wenn es nahe liegt, dass der Verkäufer selbst die Gitarre bewusst auf Roadhouse getrimmt hat. Er müsste nur bestreiten, dass er selber es war.

Auch dafür kann aber eine Strafanzeige wegen Betruges nützlich sein. Eine alte Standard optisch auf Roadhouse zu trimmen und dann teuer zu verticken ist ein Betrugstatbestand. Evtl. bekommt die StA was heraus, und wenn nicht, dann hat der Verkäufer zumindest Ärger und Anwaltskosten, was ich ihm an Deiner Stelle aufgrund seines schlechten Verhaltens Dir gegenüber gönnen würde. Der soll ruhig merken, dass man sowas nicht einfach mit sich machen lässt.

Der Vorwurf des Abfeilens ist Unsinn, das wird Dir bestimmt keine Probleme bringen. Zivilrechtlich müsste er das nachweisen, und das kann er nicht, schon weil er die Gitarre selbst in dem Zustand veräußert hat...

Ja, eine Menge Stress ist sowas. Würde mich freuen, wenn Du uns das Ende des Liedes mitteilst.

 

[Ferris]

Bei solch wirren Artikelbeschreibungen wäre ich auch immer vorsichtig. So etwas sollte eigentlich immer akkurat gemacht werden.

In der Artikelbeschreibung steht allerdings auch "abholung antesten über ein axe fx nähe flensburg immer gerne."

Könnte denn so etwas bei einem Betrugsverdacht zum Problem werden hinsichtlich einer Rückabwicklung?

 

[EarlGrey]

Könnte denn so etwas bei einem Betrugsverdacht zum Problem werden hinsichtlich einer Rückabwicklung?

nein. Die Probleme liegen woanders.

 

[Merano]

Ich bin total gerührt - soviel Feedback von euch, da fühlt man sich gleich etwas besser!

Die Frage an Dich, ob die Artikelbeschreibung nicht schon einen Verdacht erregt hat, wäre nicht ganz unberechtigt.

Naja, ich hab keine Vorurteile gegen Menschen mit Rechtschreibschwächen - ich fand gut abgelagert und neuwertig kein Widerspruch, sondern sogar ein Idealfall - eine selten gespielte Wohnzimmer Gitarre halt, mit ein paar verbessernden Modifikationen. Aber ich war auch mal wieder zu gutmütig und etwas naiv, da hast du recht.

Die Frage, ob es sich um eine Roadhouse Strat handelt oder nicht (ist das denn nun inzwischen schon zweifelsfrei geklärt?

Der Hals jedenfalls stammt von einer Roadhouse, das konnte Fender bestätigen, aber alles andere ist weiterhin zweifelhaft. Die haben diese Gitarre nicht mehr in ihrer Datenbank. Aber das ist auch inzwischen egal. Die Gitarre ist nicht neuwertig und hat "Dings und Dongs" und einige Modifikationen wurden nicht beschrieben. Insbesondere das auswechseln des charakteristischen Original Pickguards in 4 lagig Tortoise gegen ein billiges ist sehr unlogisch und bleibt ein Rätsel.

Er müsste nur bestreiten, dass er selber es war.

Ja, das ist auch so eine Sache: erst brachte er rüber das die schon lange in seinem Besitz ist, nun schreibt er, das er die Anfang Februar bei Ebay ersteigert hat - mit einer wohl ähnlichen Beschreibung (neuwertige Roadhouse). Er bezieht nun das neuwertig auf den Body, der tatsächlich rein vom Lack her im guten Zustand ist.

Auch dafür kann aber eine Strafanzeige wegen Betruges nützlich sein.

Ich kann ihm nicht zweifelsfrei nachweisen, was das nun wirklich (nicht) ist. Ich denke mit einer Anzeige komme ich nicht weit. Außerdem möchte ich unser völlig überlastetes Rechtssystem nicht mit Kinderkram belasten.

Immerhin hat der Kundenservice von Ebay sich heute auch gemeldet, die würden sogar die Portokosten übernehmen für die Rücksendung. Ich denke der Ebay Käuferschutz wird hier greifen, für genau solche Fälle ist das ja gemacht. Ebay sagt, das selbst wenn man als VK schreibt "kein Umtausch" das nicht gilt, wenn der Artikel erheblich von der Beschreibung abweicht. Nur das ich eben in der Beweispflicht bin.

Jedenfalls scheint heute die Sonne (hier im Norden und in meinem Herzen) und ich kann euch allen nicht genug Danken - in einer solchen Situation sowas wie Mitgefühl zu bekommen, entschädigt für viel Ärger.

Würde mich freuen, wenn Du uns das Ende des Liedes mitteilst.

Sicher! In einer Woche weiß ich mehr.

 

[sts]

Naja, ich hab keine Vorurteile gegen Menschen mit Rechtschreibschwächen

Das war ja auch nicht der Kern dessen, was ich sagen wollte. Wenn allerdings eine Artikelbeschreibung so wirr ist, dass der Verkäufer nachher behaupten kann, da stünde überhaupt nicht das, was der Käufer herausgelesen hat, wird es möglicherweise zum Problem. Diese Artikelbeschreibung geht schon in so eine Richtung. Wenn z.B. einer bemängelt, dass das Instrument nicht dieselben Spezifikationen wie die Road Worn Strat hat, dann soll er erst einmal zeigen, wo das eigentlich in der Beschreibung steht. "Bekam aber die selben spetzi als road worn strat, siehe eins der Foto" kann ja alles Mögliche heißen, je nachdem, wie es am besten passt.

 

[Merano]

Für alle die es interessiert, falls sie mal in eine ähnliche Lage geraten, hier die Richtlinien für den PayPal Käuferschutz: https://cms.paypal.com/de/cgi-bin/?...ent_ID=ua/BuyerProtection_full&locale.x=de_DE

Wenn allerdings eine Artikelbeschreibung so wirr ist

Artikelbeschreibung: neuwertig, der traumhafte neck ist gerade mal eingespielt

Wirklichkeit: Starke Abnutzungserscheinungen an den oberen Bünden

Artikelbeschreibung: keine dings und dongs

Wirklichkeit: Lackabsplitterungen am 13. Bund, offenes Bohrloch in der Kopfplatte

Artikelbeschreibung: wie neu aus der verpackung

Wirklichkeit: Nicht beschriebene Modifikationen mit nicht passenden, billigen Teilen (Schlagbrett, Potikappen), Modifikationen allgemein unsauber ausgeführt. (Schräubchen der Mechaniken nur halb eingeschraubt, Schlagbrett passt durch falsche Bohrung nicht)

Dazu PayPal: Der Zustand des gelieferten Artikels weicht erheblich von dem beschriebenen Zustand ab, zum Beispiel ist der Artikel offensichtlich mehrfach benutzt worden anstelle von neu und originalverpackt.

Die Dinge an sich sind ja nicht so schlimm, aber letztlich liegt das Problem darin, das aufgrund der Beschreibung ich eine gebrauchte und selten benutzte Fender mit gut gemachten Modifikationen "wie neu aus der Verpackung" erwarten konnte. Dafür hätte ich gerne 451 Euro bezahlt. Doch inzwischen bin ich nicht bereit, mich auf weitere Verhandlungen mit diesem offensichtlich schwer gestörten Verkäufer einzulassen, da er mir richtig übel kommt. Der Ton macht die Musik. Und diese Musik gefällt mir nicht, Auch wenn die Gitarre so schlecht nicht ist - für 250 Euro.