Frequenzüberschneidungen?

[Rudolfino]

Hallo

Man weiß ja das sich Kick und Bass im unteren Frequenzbereich sich "überschneiden".
Oder auch hin und wieder Pads, Snare, Piano, Voice im mittleren Bereich.

Ist das eigentlich bei Keyboards, Synthesizer auch so?

Z.B: Tyros oder egal welches Teil. Ich nehme halt Yamaha als Beispiel.

Wenn ich einen Style spiele,ist der Sound schon bearbeitet oder "roh"? Also nicht bearbeitet?
Hört sich eigentlich schon recht gut an.

Glaube aber nicht das sich die Hersteller Gedanken machen wegen Kick und Bass Überschneidungen
bei den Frequenzen. Oder doch?

 

[musicdevil]

Die Leute welche die Software/Sounds/Styles für diese Dinger programmieren, machen sich da wahrscheinlich schon so ihre Gedanken. Wenn es gut klingt, ist es okay.
Problematischer könnte es werden, wenn du selbst Phrasen aus den Geräten kombinierst.

 

[hedelund]

Glaube aber nicht das sich die Hersteller Gedanken machen wegen Kick und Bass Überschneidungen
bei den Frequenzen. Oder doch?

Jetzt stelle Dir aber bitte mal vor, wenn da schon in jeder Hinsicht Frequenzbeschneidungen wären, wie sich das im Kontext mit den Tausendfachen verschiedenen Ton und Harmonieabläufen anhören würde.
Dann gäbe es wirklich nur noch schnödes und gestutztes Geklimper im Einheits Brei.
Das ist praktisch garnicht möglich.
Die Frequenzgegebenen Natürlichkeiten der Töne, sollten schon erhalten bleiben, sonst klingt ein Klavier plötlich wie ein Dampfkessel.

Liebe Grüße
Hedelund

 

[Struppi]

Die saubere Trennung von Frequenzbereichen hört da auf, wo es anfängt doof zu klingen. Will sagen, ein radikales Abschneiden jeder Überschneidung hört sich unmusikalisch und steril an. Was du verhindern willst ist ein so drastisches Überlagern bestimmter Frequenzen, dass sie sich aufschaukeln und zu Dröhnen, Muffeln oder Brei führen.

Vor diesem Hintergrund gebe ich hedelund völlig recht: Auch ein Shynthie/Keyboard, whatever gibt Frequenzen ab, die sich mit anderen Instrumenten überschneiden, das ist aber überhaupt nicht dramatisch, solange es noch differenziert klingt. Die Klänge unterschiedlicher Instrumente beinhalten eine jeweils eigene klangliche Zusammensetzung ("Natürlichkeit"), die ein Unterscheiden der Instrumente auch in überschneidenden Frequenzbereichen ermöglicht. Was nicht heißt, dass es nicht manchmal doch nötig ist, sie eq-technisch leicht von einander zu trennen.

Viele vst-Instrumente die mir so untergekommen sind, sind klanglich bereits sehr gut vorbearbeitet, sodass es gar nicht so schwer ist, sie in ihre passende Nische im Mix zu setzen. Wenn es sich bereits gut anhört, wieso sich sorgen?

 

[m_tree]

Je schmalbandiger die Elemente im Mix sitzen bzw. je stärker die Trennung ist, desto schwieriger wird es den Mix zusammenzuhalten und dafür zu sorgen, dass er sich sowohl auf Hifi Boxen als auch auf Handylautsprechern ähnlich anhört.

Einfaches Beispiel: Ein Bass ist sehr tiefbasslastig (100Hz) und hat über 300Hz überhaupt keine Informationen mehr und die restlichen Instrumente (außer die Kick) sind sauber vom Bassbereich getrennt.
Der Bass drückt dann zwar bei hohen Lautstärken auf großen Boxen und mit Subwoofer richtig, aber dafür ist er auf Handylautsprechern oder generell bei sehr geringen Pegeln und schlechten Hörbedingungen (Restaurant etc.) fast nicht mehr zu hören.

Die Frequenzverteilung fängt übrigens schon beim Arrangement an. Oft ist weniger mehr. Wenn man den Song mit allem möglichen Zeug zuklatscht, wird der Mix zwangsläufig diffuser und man muss immer mehr Platz schaffen.

Frequenzverdeckungen gibt es übrigens immer, auch wenn die Frequenzverteilung sehr sauber gemacht wurde. Im richtigen Maß ist das auch völlig ok und gut so.

 

[musicdevil]

Bei den fertigen Styles kommt es sicher auch auf die Abmischung an, ich meine zb. bezgl. des Pannings. Beispiel: Piano rechts, Gitarre links...da kann sich nix in die Quere kommen.
So dann auch mit Bass und BD, also wer das programmiert, achtet schon darauf, dass sich beide Sounds frequenzbezogen kaum beißen, Stichwort "richtige Soundauswahl".

Lege ich selbst zb. 3 Pads übereinander, kann ich L/M/R Panning machen, oder muss meist halt auch per EQ usw. eingreifen. Also alles je nachdem...

 

[Hobelhai]

Bei Synthesizern ist das allgemein nicht so problematisch mit den Überschneidungen, weil in dieser Instrumentengattung hauptsächlich Frequenzen Verwendung finden, die sonst keiner mehr braucht.

Wenn sich jetzt irgendetwas in Dir regt und Dich zum Widerspruch auffordert, dann hast Du schon die ersten Schritte auf dem Pfad der Erkenntnis zurück gelegt.

 

[keithbeef]

Um mal beim Tyros zu bleiben, da gibt es extrem viel Optimierungspotential. Wenn du Ahnung von Mixen hast kannst du noch sehr viel am Klang rausholen, vor allem wenn du die Styles auf deine Stimme abstimmst.