Frequenzgang beim Mix für's Mastern

[DerGipfel]

Nachdem wir Demomasters angefragt und bekommen haben, drängt sich mir der Eindruck auf, dass Masteringstudios gerne Höhen ab etwa 3-5KHz anheben. Ich bin außerdem sicher, dass das besser klingt, als meine entsprechende Bearbeitung mit diversem Bordmaterial. Wie sinnvoll ist es nach eurer Erfahrung, sich bei den Einzelspuren mit entsprechender Bearbeitung zurückzuhalten, um in der Stereosumme dafür Platz zu haben?

 

[muffy]

Manche, ich gehöre dazu, mische von Anfang an in einen "HiFi" / Smiley Face Eq hinein, dh Hi und Lo Shelf boosten. Das macht insgesamt etwas klarer und erspart ggf die eine oder andere Einzelspurbearbeitung.

Dennoch würde ich mich deswegen nicht davon abhalten lassen, etwas so zu eqen wie ich meine, dass es im Kontext passt.

 

[Manoloco]

Gute Frage, schwierige Frage. Du meinst für das Mastering optimal vorbereiten, damit mit einem vernünftigen Shelf angezogen werden kann?

Schlussendlich läuft alles auf einen ausgewogenen Mix hinaus. Der darf mMn ruhig dunkler sein. Da spreche ich persönlich bereits von 3-4 dB Luft nach oben.
Wenn bereits bei 3-5kHz angezogen wurde, darf man den Bereich ruhig überdenken und frecher mischen. Denn für einen Highshelf ist der Ansatz schon recht tief, vielleicht auch unüblich. Aber es braucht das was es braucht und wenns gut tut und gefällt, kann man auch bereits ab 200 Hz shelfen

 

[Kassette]

Ich würde es "rund" mischen, so dass es sich für dich passend anhört. Die Frage ist ja auch, ob du die Feinheiten so überhaupt in deiner Umgebung hören kannst. Erfahrungsgemäß freuen sich Masterleute, wenn sie auch noch was Gutes hinzufügen können. Jedenfalls lieber, als verunglückte/übertriebene Bearbeitungen zu fixen.

 

[DerGipfel]

Schlussendlich läuft alles auf einen ausgewogenen Mix hinaus. Der darf mMn ruhig dunkler sein. Da spreche ich persönlich bereits von 3-4 dB Luft nach oben.

Genau das finde ich auch. Und ich glaube tatsächlich, es klingt besser, wenn ein Studio mit Zeuch, das ich nicht habe, die Möglichkeit hat, Höhen anzuheben.

 

[Manoloco]

tschuldige Dergipfel wenn ich hier hijacke, passt aber zum Thema:

Erfahrungsgemäß freuen sich Masterleute, wenn sie auch noch was Gutes hinzufügen können. Jedenfalls lieber, als verunglückte/übertriebene Bearbeitungen zu fixen.

Das hab ich mich vor Jahren gefragt ... was ist einem ME lieber? Einen 'zu' hellen Mix mit Comp und EQ kontrolliert besänftigen oder einen dunkleren gezielt aufhellen?

.... aber das hat sich wohl gerade erledigt. Das Risiko ist bei einem dunkleren Mix wohl einfach kleiner

 

[leary]

Es gibt natürlich nur die eine, bis in alle Ewigkeit gültige, göttliche, in Übereinstimmung mit der Prophezeiung stehende, Antwort:

Mixe so, dass es für dich fertig klingt.

 

[DerGipfel]

Haste natürlich recht, leary, aber da fängt's an, philosophisch zu werden. Ich kann ja nur beurteilen, ob der Mix fertig klingt. Der Song ist definitiv erst fertig, nachdem er gemastert wurde ...

P.S.: Passt schon, Mano!

 

[andy_g]

Nachdem wir Demomasters angefragt und bekommen haben, drängt sich mir der Eindruck auf, dass Masteringstudios gerne Höhen ab etwa 3-5KHz anheben. Ich bin außerdem sicher, dass das besser klingt, als meine entsprechende Bearbeitung mit diversem Bordmaterial. Wie sinnvoll ist es nach eurer Erfahrung, sich bei den Einzelspuren mit entsprechender Bearbeitung zurückzuhalten, um in der Stereosumme dafür Platz zu haben?

Ich halte mich da nie zurück und mische immer so bis es für mich fertig klingt.
Was ganz simples und gutes das Du auf der Summe probieren kannst ist von Waves das Greg Wells MixCentric Plugin.

 

[synthpark]

Nachdem wir Demomasters angefragt und bekommen haben, drängt sich mir der Eindruck auf, dass Masteringstudios gerne Höhen ab etwa 3-5KHz anheben. Ich bin außerdem sicher, dass das besser klingt, als meine entsprechende Bearbeitung mit diversem Bordmaterial. Wie sinnvoll ist es nach eurer Erfahrung, sich bei den Einzelspuren mit entsprechender Bearbeitung zurückzuhalten, um in der Stereosumme dafür Platz zu haben?

Kann auch einfach an deiner Abhörsituation liegen, daß die 3-5 kHz rausspringen.

Anheben kann man als ME übrigens dann, wenn der Mix das überhaupt vernünftig zuläßt, wenn also zum Beispiel keine nervige und fies aufgenommene Hihat oder Crash Becken, auf welches dann immer 100% draufgeprügelt wurde, alles übertönt. Oder die S-Laute stechen raus, alles, was Schwierigkeiten verursacht.

 

[SOS]

ich mische nicht zu hell und überlasse das highend bewusst dan mit seinen feinen analogteilen. es kommt geiler, wenn er analog schön boosten kann, anstatt entschärfen muss.

 

[recplay]

..dunkel ist meiner Meinung nach etwas besser als zu hell -

aber matschig verzerrt in den Höhen und Hochmitten kann auch ein dunkler Mix sein

... und das kann man im Master auch nur "retten" -

d.h. dunkler Mix ist nicht automatisch ein guter Mix fürs Mastering.

VG

 

[Entone]

Zu dunkel oder zu hell ist beides kacke. Man kann keine Frequenzen herzaubern, wo sie nicht schon grundsätzlich sind. Und zu viel vom einen überlagert das andere. Obertongedöns kann man durch Sättigung zwar generieren, aber Details entstehen so trotzdem keine. Womit wir beim Stichwort wären. Am wichtigsten sind ohnehin die Mitten, weil hier das Gehör am sensibelsten ist. Wenn hier Grütze geboten ist, weil diese durch dröhnende Bässe oder schneidende Höhen überlagert werden, hat man schon verloren. Also am Besten einigermaßen (d.h. es gibt natürlich ein Fenster, innerhalb dessen alles im grünen Bereich ist und man auch von Stilmitteln sprechen kann) ausgewogen mischen, was immer das auch bedeutet.

 

[DerGipfel]

ich mische nicht zu hell und überlasse das highend bewusst dan mit seinen feinen analogteilen. es kommt geiler, wenn er analog schön boosten kann, anstatt entschärfen muss.

Genau so sehe ich das auch. Wenn's Dan ist, kann eh' nichts schiefgehen ...