Fragen zu Software zur Audio Produktion in Linux

[baer999]

Hallo,

ich bin dabei von WIndows auf Linux umzusteigen, da ich hobbymäßig gern Musik aufnehme (Beats erstellen und darauf singen / rappen), will ich ein Programm in Linux finden, mit dem ich gut und einfach Beats bauen kann.

Da hat sich bisher Linux Multimedia Studio für mich herauskristallisiert

1. Gibt es andere Vorschläge von euch, was ich mal ausprobieren sollte?
2. Kann ich da irgendwie Audio aufnehmen in dieser Software, habe bisher nichts dergleichen gefunden.

Bzgl. Aufnahme habe ich dann eben Ardour genommen bisher, allerdings gibt es da keine Effekte, soweit ich das sehe.
Deshalb habe ich mit Jack versucht einige externe Effekte einzubinden (CALF), klappt auch einigermaßen, ist aber wahnsinnig kompliziert von dem Verstöpseln / Verbinden her... gibt es da Erleichterungen oder Tipps, wie man die Effekte besser reinbekommt (Reverb für Stimme o.ä.) ???

Wäre für Anregungen sehr dankbar!

 

[zettberlin]

Du hast erst mal schon die richtigen Hausnummern gefunden. LMMS und Ardour sind das richtige Team dafür.

Zu den Effekten: Ein Rechtsklick oben im Kanalzug in Ardours Mixer öffnet ein Menü, in dem Du unter anderem Effektplugins in den Kanal hängen kannst. Wenn die CALF-Sachen standalone funktionieren, kannst Du sie auch dort einfügen und dann in Ardour bedienen, automatisieren und alles im Ardourprojekt speichern.

Ardour unterstützt LV2 und LADSPA plugins und *kann* prinzipiell auch VST einbinden(ist aber nicht so stabil wie native Effekte).

Außerdem kannst Du LMMS auch direkt in Ardour aufnehmen und dabei via Jack die beiden Laufwerke synchronisieren.

 

[kling1]

ardour wie oben beschrieben effekte einfach im mixer einfügen.
zum beatsbauen lohnt sich zur zeit eigentlich nur renoise.. lmms ist echt grottig.. verstehe nicht wie man drauf kommt, fl studio welches selbst nicht gerade einen guten workflow bietet, nachzumachen und das auch noch möglichst schlecht und instabil.. renoise ist aber nicht kostenlos.. die einzige einschränkung der demo ist aber soweit ich weiß, dass du keine audiodateien exportieren kannst.. kannst aber per jack den output von renoise als eingang von ardour routen und einfacha ufnehmen.. ansonsten ist irgendwann in hoffentlich nicht allzu-langer zeit bitwig verfügbar.. damit sollte man wirklich musik machen können ohne umständlich sachen einzurichten

 

[zettberlin]

in hoffentlich nicht allzu-langer zeit bitwig verfügbar.. damit sollte man wirklich musik machen können ohne umständlich sachen einzurichten

Ich mach jetzt seit 10 Jahren richtig Musik mit Linux und groß einrichten muss ich dazu seit 3-4 Jahren nichts mehr.

Renoise ist ein Tracker... auch nicht jedermanns Sache... Ich finds ganz gut.

Bitwig ist übrigens auch eher an linearer Komposition orientiert das looporientierte Gridsystem eignet sich am besten für Musiker, die zu vorhandenem Material(mit der Hand) improvisieren wollen. Wer auf FLStudio oder LMMS oder auch Renoise steht, müsste sich da ziemlich umgewöhnen, schätze ich....

 

[kenfjohnnydee]

ansonsten ist irgendwann in hoffentlich nicht allzu-langer zeit bitwig verfügbar..

Jo, so'n Mythos aus alten Tagen; so was wie El Dorado, das Monster von Loch Ness, Bigfoot, der Yeti, UFOs.....

Noch in späteren Generationen wird man vom mysteriösen Bitwig munkeln.

 

[zettberlin]

Noch in späteren Generationen wird man vom mysteriösen Bitwig munkeln.

Ich habe diese Woche eine neue Beta gesehen... Geht schon ganz gut.

 

[kenfjohnnydee]

Ich habe diese Woche eine neue Beta gesehen... Geht schon ganz gut. Zwinker

Ah, stimmt ja... bist ja Betatester.

Und du bist sicher, dass das im Betastadium ist. Denke vielmehr an Zetastadium.

http://de.wikipedia.org/wiki/Zeta

 

[zettberlin]

Es macht gute Fortschritte, die Leute sind aber auch ziemlich ambitioniert. Nächste Woche wird es wahrscheinlich noch nicht im Regal stehen

 

[sonnie]

Wie ist eigentlich der Audiopart (also nicht Patternbasierend) in Bitwig gestaltet?
Eher im "Live-Style" oder eher wie traditionelle Sequencer?

 

[zettberlin]

Ziemlich traditionell würde ich sagen. Es gibt herkömmiche Spuren, auf denen man linear aufnehmen und komponieren kann.

Allerdings gibt es ein paar raffinierte Techniken, mit denen man die Arbeit in der Patternmatrix mit der in den traditionellen Spuren ineinander übergehen lassen kann.

Was mir persönlich nicht so gefällt ist, dass man nicht "in place", sondern in einem Extrabereich editiert.

Eine klassische Rockproduktion würde ich eher in Ardour machen, Bitwig finde ich aber als Kompositionstool extrem sexy. Man kann sehr flexibel und schön spontan Sachen ausprobieren.

 

[sonnie]

Danke, ich bin gespannt. Ich komme mit Ardour nicht klar, der Reaper-Linux Port wird noch lang brauchen - vielleicht schafft Bitwig, dass ich wieder vom Mac wegkomme. Linux großes Manko ist die wirkliche Auswahl an Audio- und Softwares. Lighworks hat da nachgebessert, Bitwig könnte was werden. Es bleibt spannend.

 

[zettberlin]

Das Problem mit der Auswahl sehe ich auch.
Ich komme sehr gut mit Ardour klar aber es ist eben *ein bestimmtes* Konzept, das sich ziemlich konsequent an der klassischen Produktin von Bands orientiert. Looporientiert komponieren wie für den HipHop-Bereich oder gar Sachen wie Dubstep sind einigermaßen anstrengend in Ardour. Ich baue auch gerne mal Samplesequenzen und dergleichen in Ardour ein und obwohl das inzwischen auch recht gut geht, könnte man sich durchaus ein dafür besser geeignetes Werkzeug vorstellen.

Solange Du auf Bitwig wartest, könntes Du auch einen Blick auf Tracktion werfen:


http://www.tracktion.com/linux/


Das macht einige Sachen auch deutlich anders als Ardour.
Eine weitere Alternative wäre das ebenfalls freie Qtractor:

http://qtractor.sourceforge.net/qtractor-index.html

Und die NON-Tools:

http://non.tuxfamily.org/wiki/index.php?page=Non Sequencer

die sehen etwas komisch aus, leisten aber einiges und sind nach kurzer Eingewöhnung ziemlich interessant.

LMMS kennst Du ja schon...

Darüber hinaus gibt es dutzende kleinere Spezialtools. Darunter einen reinen Sequencer :

https://launchpad.net/seq24/

Der hat ein Matrix-Interface wie Abelton/Bitwig, allerdings nur für MIDI-Sequenzen. Seq24 hat keine eigene Klangerzeugung und Plugins (man schickt die Noten an Standalonesynths/sampler)