Interessanter Beitrag. Ich gucke den aber wohl eher Montag im RBB an.
Zu den Kopien: Langsam mit den jungen Pferden

Auch analoge Kopien sind natürlich nicht "legal", sondern unter Umständen nur technisch leichter zu machen.
Es ist übrigens meines Wissens nach immernoch umstritten, ob ein Kopierschutz für Musik-CDs überhaupt legal ist. Denn per Rechtssprechung sind wohl immernoch "einige, wenige Kopien, zum privaten Eigengebrauch" dem Konsumenten zuzusprechen. (Kopie für Autoradio, für's Arbeitszimmer, Sicherheitskopie etc.). Da streitet man sich, irgendwo zwischen 3 und 7 Stück. Der Kopierschutz hat sich zwar eingebürgert und gehört zur Praxis. Aber so richtig glücklich sind die Richter damit noch nicht, denn hier werden Konsumenten-Rechte beschnitten. - Auf der anderen Seite, muss man auch feststellen, werden und wurden - ganz massiv sogar - "Anbieterrechte" beschnitten; sprich, diverse illegale Kopien gemacht. Beide Seiten sind also nicht unschuldig. Daher wird wahrscheinlich auch der Kopierschutz weiterhin geduldet. - Schade dabei: Die Leidtragenden sind die ehrlichen Leute. Aber so war's immer auf der Welt. Das ist nix neues.
Die Grenze zwischen legal und illegal sollte jedem klar sein: Sobald jemand einen Nutzen/Inhalt erhält, für den er eigentlich Geld bezahlen müsste, ist das nicht legal. Aber das in Gesetzestext zu formulieren ist nicht so leicht. Deshalb gibt's da immernoch Missverständnisse.
Übrigens, interessant: Die Musiklabels, die relativ wenig Probleme mit Raubkopierern/Umsatzeinbussen haben, sind die hauseigenen Labels der Ärzte, Toten Hosen und ähnliche. Hier besteht eine so enge "Kundenbindung" zwischen Musikband und Fans, dass die Leute einfach 'das Original' haben wollen, selbst, wenn sie seit 2 Jahren eine Kopie hören... irgendwann gehen sie los und kaufen das Original. - Jetzt kann man leicht sagen "naja, sollen einfach alle so machen". Aber so leicht ist das natürlich auch nicht. Es gab immer 'solche' und 'solche' Musik-Acts. Die einen leben von Live-Gigs/engem Fan-Kontakt und die anderen leben (lebten) von Radio-Hits und dergleichen.
Im Zuge der technischen Entwicklung ist den Konsumenten eine sehr große Macht zugeflossen, mit der bisher beide Seiten nicht so richtig umgehen können: Die Konsumenten 'raffen', was sie kriegen können, weil sie es aus "Kassetten-Zeiten" noch so kennen und weil die Mentalität "Geiz ist geil" vorherrscht. - Und die Anbieter sind teilweise völlig hilflos ausgeliefert, schlagen aber aus Verzweiflung dann auch manchmal viel zu hart, und bei den falschen Leuten, zu. - Wie eine angeschossene Bärenmutter.
Wie sich das alles 'fängt', weiss wahrscheinlich nur die Zeit.
Soweit mein Wort zum ... äh... Freitag.
Grüße
Nils