Favoriten Takes markieren

[Navar]

Ich hab hier mal eine Frage aus der Abteilung "Luxusprobleme"

Und zwar nehme ich sehr oft und gerne im Loop und in Takes auf. Wenn ich jemand anderen aufnehme, dann hab ich immer Zettel und Stift daneben liegen und schreibe immer während der Aufnahme mit, welche Takes mir besonders gut gefallen haben. Das klappt allerdings natürlich weniger bis gar nicht, wenn ich mich selber aufnehme. Da weiß ich in der Regel nach dem dritten Take schon gar nicht mehr wie viel ich schon gemacht habe, weil ich mich auf was anderes konzentriere.

So, jetzt die Frage, gibt es eine Möglichkeit einzelne Takes während einer laufenden Aufnahme irgendwie zu markieren? Dann könnte man über ein Makro oder einen Shortcut sich schnell die Favoriten markieren und erleichtert sich so das spätere sortieren.

Über Ideen und Meinungen zu einem Workaround würde ich mich freuen.

 

[organix]

Bist Du Dir sicher, dass Du bei der Selbstaufnahme jeweils die Zeit zwischen den Takes hast um mal schnell in der DAW eine Funktion oder einen Button auszuführen?

Die Lösung wo Du also bräuchtest, müsste äußert kurz und schnell gehen.

Normalerweise ist es eh besser, man hört nachträglich noch mal die Takes durch und entscheidet dann.

Oder hör doch einfach nach Deinem besten Take auf, dann ist der Favorit automatisch der letzte.

Ach Du glaubst, es könnte danach noch ein besserer kommen? Dann hast Du aber eventuell schon zig andere vorher als Favorit markiert und weißt am Ende auch nicht mehr welcher der Favoriten der Favorit war.

Was ich manchmal viel praktischer in dem Zusammenhang fände, wäre eine kurze Funktion um einen misslungenen Take wegzuschmeißen. So das am Ende eben nur Takes mit möglichem Potential übrig bleiben.

Ich warte da immer noch auf DAW's mit Steuerung per Spracheingabe. Bin mal gespannt welcher Hersteller hier mal irgendwann der erste sein wird.

-Markus

 

[Navar]

Äußerst kurz und schnell wäre eine Shortcut, der eine grafische Markierung an den aktuellen oder auch zuletzt eingespielten Take setzt. Und dafür ist die Zeit da
Wobei ich deins noch besser finde, denn es stimmt, meist ist eher klar, welcher Take eh nichts geworden ist. Ich hatte schon überlegt, ob ich einfach eine MIDI Spur mit aufnehme und jedes Mal auf einen Controller patsche, wenn ich eine Markierung setzen möchte...

Kann eigentlich an VST Plugins übermittelt werden, in welchem Aufnahmemodus man sich gerade befindet? ... dann könnte ich mir selber was schreiben...

Ich hab bisher nur sehr wenige Spracheingaben erlebt, die wirklich... also richtig echt... nicht eigentlich mehr Arbeit gemacht haben, als etwas zu erleichtern ...

 

[Ari]

Was ich manchmal viel praktischer in dem Zusammenhang fände, wäre eine kurze Funktion um einen misslungenen Take wegzuschmeißen. So das am Ende eben nur Takes mit möglichem Potential übrig bleiben.

a) per Rechtsklick
b) per Shortcut
c) per Macro - 1 Schalter

 

[musicdevil]

Wenn ich ne Strophe singe und mich dabei versinge, singe ich einfach weiter, denn vielleicht klingt der Anfang oder das Ende gut.
Trenne da auch ganz bewusst Aufnahme und das Auswählen der besten Takes.
Wenn nen Take gar nicht gelungen ist, kann der ja hinterher (wie Ari zeigt) problemlos entfernt werden. Also ein "markieren während der Aufnahme" fände ich völlig sinnlos.
Lieber auf das konzentrieren was man in dem Moment auch macht, nämlich zb. einsingen, oder eben die besten Takes auswählen.

 

[Navar]

@Musicdevil: es ist ja an sich kein Problem, sich auf das zu konzentrieren, was man gerade einspielt / einsingt und dann kurz eine Taste zu drücken... zumindest bei mir geht das, ich kann auch nach einem Take kurz die Stimmung einer Saite überprüfen, ohne dafür den Loop beenden zu müssen.

Hätte es eine Möglichkeit gegeben während der Aufnahme eben misslungene (oder besonders gut gelungene) Takes vorab zu markieren um eine Vorauswahl zu haben, ich hätte sie benutzt.

Im Nachhinein gibt's ja alles was man braucht

Ob man anschließend von den Takes vielleicht doch noch was benutzt kann ja sein, aber in der Regel reicht bei mir zumindest das gelungene Material aus und ich greife doch eher selten auf Spuren zurück, bei denen zwischendurch irgendwas schief gelaufen ist. Auch wenn ich es genau so mache und grundsätzlich dann weiter spiele. Aber das liegt eher daran, dass ich im Fluss bleiben möchte...

 

[Novalis]

Hier wurde ja Sprachsteuerung angesprochen - warum richtest du dir nicht selbst eine "Sprachsteuerung" ein?

Lass einfach noch 1-2 Takte Platz nach hinten bei dem Loop, wo du aufnimmst.
Dort kannst du dann direkt nach der Aufnahme "sehr gut", "geht so", "Mist" etc. draufsprechen.
Anschließend kannst du die negativ bewerteten alle löschen, wenn du sie denn wirklich nicht nochmal durchhören willst.
Das ist mir nur so auf die Schnelle als Lösungsansatz eingefallen

Ansonsten bin ich ja auch der Ansicht, dass man lieber im Nachhinein auswählen sollte.

Während der Aufnahme ist man einfach zu sehr im Geschehen selbst verwickelt, als dass man wirklich einen objektiven Blick darauf hätte.
Oft stellt sich dann ein Take, von dem ich bei der Aufnahme selbst dachte dass er super ist, im Nachhinein dann doch als suboptimal raus.
Geht aber auch umgekehrt - manchmal denke ich mir beim Aufnehmen "das war Mist", und dann hat der Take doch etwas besonderes, was mir erst beim Abhören auffällt.

@ Ari

Wieso sind bei dir die Comps so bunt?
Hast du im Nachhinein alle Events auf der Spur einzeln eingefärbt?

 

[Ari]

Wieso sind bei dir die Comps so bunt?
Hast du im Nachhinein alle Events auf der Spur einzeln eingefärbt?

Rechtsklick Farbe wählen. Wie bei jedem Event auch ohne Comping.

Ich mache das mit einer eigenen Farbcodierung.
- rot = furchtbar ALARM
- grün = supa
- rosa lila = schwuchtelig gesungen (sorry wegen diskrisseme correctness etc.)

Man kann sich mit Farben schon sichtbar machen, was gut, hübsch, doof, emotional, etc. performed ist.

Ari


Comping-Tutorial: Minute 1:30

 

[Rektum]

Es ist schon mühsam, wenn man nach vierzig Takes nachträglich nach den besten Takes suchen muss. Zeit und Nerven spart derjenige, der Aufgrund eines gewissen Talents (oder einer ordentlichen Vorbereitung) nur sehr wenige Takes braucht.