Experten gefragt: Drums, Perc. & Stabs aus Sprachsample erzeugen!?

[sagCheese]

Hi,

ich beschäftige mich schon länger damit, aus Geräuschen oder in diesem Fall aus einem
kurzen Sprachsample elektronische Instrumente zu synthetisieren.
Man nennt es auch Microsampling.
Zur Verfügung habe ich ausschliesslich Ableton Live 9.5 und die internen Effekte (KEINE Klangerzeuger!).
Das heißt ausschliesslich das Sprachsample als Ausgangsquelle!
Und das ist schon etwas für Fortgeschrittene!
Dazu findet man auch nicht wirklich brauchbare Videos.

Kurze Sampleschnippsel zu verformen um damit später daraus eine Kick, Hat oder Shaker wird,
stehen in Ableton nur Simpler, Sampler, Vocoder, Erosion, Corpus, Grain Delay und Resonator
zur Verfügung. Mit Delays, Reverbs und Compressoren/Limitern kann man das Signal natürlich
auch noch aufbessern.
Eine Kick, Bass, Open- und Closed-HH, Shaker und Snare konnte ich erzeugen. Aber weitere Drums
wie Claps, Toms, Percussions oder gar Pads und Stab-Sound blieben mir verwehrt.
Hat sich diesem Thema schonmal jemand gewagt? Ist echt eine Herausforderung und man
lernt wirklich die Live Effekte inkl Sampler/Simpler besser kennen!!!

Wer hat Lust oder Erfahrungen, Videos etc. auszutauschen?
Bin über jeden Tipp dankbar.

Gruß

 

[PaRaDoX]

Ich bin darin kein Experte aber ich müsste auch sehr verschiedene Dinge testen. Kurze Sprachsamples zu Pads zu formen heisst ja im weitesten Sinne das man wenigstens die Samples stretchen müsste um dann die Amplituden zu formen die weiche Attacks haben. Allein hierbei gibt es schon so manche Möglichkeit wenn Resampled wird verändert sich ja auch der Pitch - natürlich kann der auch manuell gemacht werden. Kurze Stabs sind da womöglich einfacher da man schneiden kann wie man will und denne Pitchmodulatoren wie Ringmod oder Frequencyshifts drauf haut. Recht wichtig wären hierbei gezielte Einsätze verschiedener Filter mitsamt Envelopes da ansonsten halt Vocal Spektren überwiegen und der meiste Teil heutzutage eher Tiefton ist wenn es um Housechords / Stabs geht.

http://www.adsrsounds.com/absynth-tutorials/big-bass-absynth/

Ich habe diesen Artikel mal gelesen wo aus einer Bassdrum ( mit Tonifo ) eine Bassline gezaubert wird. Sample Hold bzw Freeze wird dort genutzt. Ich habe diese Funktion im Absynth womit ich manche Samples verwandelt habe. Das Tempo wird darstisch reduziert bzw zum Nullpunkt gefahren und ab diesem Punkt stehen halt alle Funktionen zur Verfügung. Mit den Onbaord Effekten kenne ich mich net aus aber die komplett auf wet zu drehen mal testen. Wenn es komplexere Effekte sind was ich bei Ableton einfach mal annehme hat man diverse Möglichkeiten den Sound zu formen und im kompletten wet Modus zu basteln. Replika von NI mit Allpass oder verschiedenen Modi sind dafür ggf auch sinnvoll. Vocoder dito bzw Resonatoren etc.

 

[adrachin]

stehen in Ableton nur Simpler, Sampler, Vocoder, Erosion, Corpus, Grain Delay und Resonator
zur Verfügung

Nur? Und dann noch

Delays, Reverbs und Compressoren/Limitern

EQ nicht zu vergessen und Automation natürlich Wenn Du es damit nicht hinbekommst ist Dir vermutlich nicht zu helfen.

Wo liegt denn das Problem? Eventuell kann man dann eher was dazu sagen......

 

[sagCheese]

Plugins und unendlich viele 3rd-Party Plugins gibt genug.
Ich wollte mich aber bewusst auf Live und seinen Effekten beschränken.
Live bietet ja eine Menge an Effekten an wie z.B.: Simpler, Sampler, Vocoder, Erosion, Corpus, Grain Delay, EQ-8, Resonator, Delays, Reverbs, Compressoren/Limiter und natürlich ist Resampling eine
super Idee! Damit habe ich z.B. meinen Bass gebastelt.
Vielleicht findet man damit auch zu seinem eigenen Sound und nutzt nicht immer wieder Samples
und Presets von anderen Künstlern/Firmen!
Und man beschränkt sich mal auf das wesentliche und testet nicht wieder 1000 andere Plugins
aus dem Netz aus!!!

 

[sagCheese]

@ adrachin: Der Anfang ist ja schon getan, aber wie erzeuge ich eine brauchbare Clap,
Percussion oder House-Stabs?
"EQ nicht zu vergessen.." -> ich wollte nun nicht alle Effekte von Ableton aufzählen

Wenn jemand interessiert ist kann ich das Sprachsample oder auch mein Projekt zur Verfügung stellen!
Aber wie gesagt, das ist echt eine Herausforderung!!! Ich habe Euch gewarnt.

Achso, Ziel ist natürlich aus den so erzeugten Instrumenten einen elektronischen Track
zu bauen (Tech House, Minimal oder Deep House). Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

 

[Simplex]

klingt interessant, welche sprachsamples willst du nutzen? Hast du ein iPad? ich versuch dann mal ein paar racks zu bauen

 

[sagCheese]

Hi Simplex,
ich habe kein iPad. Aber das Sprachsample kann ich dir mal schicken wenn du magst.
Schade dass hier so wenig Interesse besteht

 

[Simplex]

Ja klar gerne schicke es mir dann baue ich liveracks

manche wollen halt Musik machen die wenn man ehrlich ist halt nach einem bestimmten Thema zusammengestellt wird und dann gibt es typen wie du oder ich die gerne einfach mal eine Idee zu ein Komposition machen wollen und es gar nicht so sehr ums schnelle erreichen der sounds geht sondern ums abschalten der normen und platz fuer neue Ansätze
also ich finde die Idee lustig

 

[sagCheese]

Ja ich glaube du hast es erkannt. Die Sounds die man aus so einer Quelle erzeugt sind einmalig
und lassen sich in keiner SampleCD oder in einem Preset vom Synthie XY finden.
Sich beschränken auf das minimale.
Aber das erfordert natürlich eine Menge wissen über Synthese der DAW und Experimentierfreude!

 

[keithbeef]

Beschäftige dich einfach mit grundlegender Synthese, dann erschließt sich dir sicher vieles schon. Einfache Snares und Claps basieren auf einem Noise der per Envelope geformt wird. Das heißt dein Sprachsample weißt am besten schon mal S und Zischlaute auf , die du als Basis nehmen kannst.

 

[sagCheese]

Danke keithbeef,

Zischlaute konnte ich mittlerweile extrahieren/generieren.
Aber der Rest einer Snare/Clap ist schwierig, wenn man keinen Synth nutzt sondern nur
ein Sprachsample. Aber mit der Synthese muss ich mich wirklich noch intensiver beschäftigen.

 

[Simplex]

ach da hast du recht aber ich glaube genau das ist ja die Idee, es eben MAL nicht mit Standardwerkzeugen zu formen sondern einfach mal machen und Erfahrung sammeln, und wenn am ende was geiles bei rauskommt und eben noch ne 909 kick oder so rein muss damit man spass hat an dem was man daraus gebaut hat ist das so cool auch wenn kein mensch rafft welcher sound mit welcher Synthese in den tiefen einer 1000000fach matrix erstellt wurde. Wichtig ist das man selber zufrieden ist und nach den Jahren bei mir ca 20 muss man einfach über den Tellerrand schauen um auch weiterhin spass an der Sache zu haben.
Klar muss man aber auch sagen und da geb ich keithbeef auf jeden fall recht, dass man erst mal sein portfolio an Standard skills füllen muss, aber dann kann und sollte man alles versuchen um sich neu zu erfinden.
Zumindest wenn man mehrmals die Woche alleine am Rechner musik machen will, weil man muss, das ist fuer mich wie wenn ein Künstler ein Bild malt, oder ein koch gutes essen macht, quasi ein art gemeinsame Sprache die alle Lebewesen verstehen.

aber ich warte auf das audiofile, hab schon 3 racks fertig

 

[Simplex]

z.b. mit diesem app haben wir uns schon weggeschmissen vor lachen aber auch so krasse sound gebastelt
-Y
oder auch yellofier ist richtig lustig auf dem iphone

 

[PaRaDoX]

Für eine Clap würde ich Sprachsample ganz kurz Tempopitchen und dann halt quasi mit nem Waveshaper irgendein Noise erzeugendes Waveförmchen draufziehen und mit Highpass oder Bandpassfilter ne steile Kurve formen. Klingt aber alles leicht rausgesagt. Ich krieg öfter nicht mal auf Gedeih und verberb irgendwelche Standardsounds hin obwohl ich eigentlich recht viel Sounds schraube - mit Effekten aus Sampler heraus ist es mit Sicherheit einfacher aber ich kenne den Abletonsampler nicht. Das Sample im Synth zu bearbeiten kann einiges an Aufwand sparen aber nur mit dem Standardzeug ...

 

[sagCheese]

@Paradox: Genau das ist ja das schwierige, nur mit den Standardwerkzeugen der eigenen DAW
Samples zu verformen und synthetisieren. Brauchbare Hihats habe ich schon erzeugt

 

[schnuffke]

Kurze Sprachsamples zu Pads zu formen heisst ja im weitesten Sinne das man wenigstens die Samples stretchen müsste um dann die Amplituden zu formen die weiche Attacks haben.

Nicht unbedingt. Man kann auch ein kleines Stückchen ( 1ms oder so ) im Sampler loopen. Mit einem Stimmgerät kann man das dann "in Tune" bringen. Schon hat man einen subtraktiven Synthie gebastelt.

Ach so, schau mal hier:

https://recording.de/Community/Forum/Homerecording/Tutorials/137240/thread.html

 

[Slower]

Kommt auch auf die Sampels an, wenn man zb ein tss zu einem Hihat formen will ist dass sicher einfacher. Auch beim einem Synth nimmt man immer Sounds die dem am nächsten kommen denn man will, um sie danach zu editieren. In diesem Fall ist wohl der kürzeste Weg der bessere.

 

[PaRaDoX]

Ohne tss halt waveshaping für hihats bzw bitreduction / crusher. Scheinen Samplerfunktionen den Mammut Part zu stellen. Ich habe ein wenig rumgespielt allerdings mit Synth aber die Funktionen sind auch reproduizierbar auch wenn es Kackarbeit ist. alles einzeln zu machen Sample Freeze und neu getunt / Ringmod oder Pitchshift raufgepackt aber ist alles gar nicht einfach. Stretchen oder Partweise Loopen bzw Sample Jump, letzteren finde ich allerdings nur im Absynth Sample Mode.

Gibt tausend Möglichkeiten aber um etwas perfektes zu schrauben würde ich eher nen ausgeprägten Sampler mit eben erwähnten Funktionen nerhmen bzw nen Synth der Samples verwandeln kann. Vorbereiten bzw eher nachbereiten kann man mit den Daw Plugins genug. Aber Idee find ich super ich mach auch son Projekt demnächst ...

http://rekkerd.org/loops/

Prism House Samples