Equalizer

[Records111]

Hi, Ich bin noch ziemlich am Anfang, und lerne seit ca 4 Monaten Abmischen und co.
Ich habe das Problem dass meine Vocals nicht ganz so gut nach vorne kommen und es sich einfach nicht so ''locker und frei'' anhört wie bei anderen Tracks. Die Quali ist Top, nur habe ich Probleme mit dem EQ und Compressor. Ich lese viel auf Delamar und habe mir den EQ hundertmal angeguckt, mir auch angeguckt was bei welchen Frquenzen passiert, doch das nutzt mir alles nichts, da ich garnicht weiss wo zb. Ich im EQ 4-6 kHz anheben muss um die Stimme nach vorne zu setzen. hier http://www.delamar.de/musikproduktion/eq-uebersicht-frequenzbereiche-628/

das habe ich mir grade angeguckt, aber woher weiss ich was ich jetzt im EQ machen muss ?
Ich hoffe ihr versteht was ich meine.

Das ist mein EQ: http://s5.directupload.net/file/d/2129/rnaf3y2w_jpg.htm


LG

 

[Chefdenker]

Willst du im Vorfeld am Mixer oder im Sequenzer bearbeiten....??

 

[Records111]

Ich will direkt im Sequenzer selbst bearbeiten.

 

[Chefdenker]

okay....und ich versteh richtig, dass du dich allgemein mit einem EQ nicht auskennst oder nur nach einer richtigen Einstellung suchst.....was für ein Sequenzer hast du denn? der hat bestimmt nen grafischen EQ oder?

Gruß

 

[Fluffi_III]

Du hast in deinem Plugin 4 Registrierkarten 1-4. Mit deren Hilfe kannst du die Paramter zu den einzelnen Bändern einstellen. Jedes Band bietet die Möglichkeit, ganz bestimmte Frequenzen mit einer bestimmten Filterkurve anzuheben oder abzusenken.
Mit Frequency stellst du also die Frequenz des Eingriffs oder die Grenzfrequenz ein. Zum Beispiel jetzt mal 3 kHz , wo bei einer Aufnahme besondere Präsenz wäre.
Wichtig ist auch, dass du die verschiedenen Filtertypen kennst. Einfach mal probieren und merken was passiert. Gain bezeichnet die Höhe der Anhebung/Absenkung.
Bandwith ist die Bandbreite, sog. Filtergüte oder der Q-Faktor. Damit beeinflusst du die Breite der Anhebung. Du kannst also festlegen ob in unserem Beispiel Frequenzen bis 2 oder 4 kHz auch noch beeinflusst werden sollen, oder nicht. Du kannst es auch noch breiter stellen, oder eben noch enger.

 

[Records111]

Ok,also lerne ich die einzelnen Bänder kennen in dem ich ausprobiere, oder kennt jemand noch nen Artikel in denen ihre Bedeutung erklärt wird ?

 

[Fluffi_III]

In der Zeit wo du die Frage gestellt hast hättest du schon dreimal rumprobieren können und am erfahren können, was sie konkret bei dir auf einer Audiospur bewirken!

Du hast doch eine Kurve die dir sogar die Filtercharakteristik visualisiert

 

[Records111]

Ich sehe ja auch die Veränderungen,nur irgendwie komme ich momentan nicht weiter, Ich höre die Tracks von anderen aus meiner Gegen,in meinem Alter und vergleiche mich mit denen und merke das ne noch nen Unterschied ist. Das stört mich ziemlich. Mir wurde gesagt man würde NORMALERWEISE mind. 2 EQ benutzen, einen für die HÖhen und einen für die TIEFEN,stimmt das?
wenn Ja, muss ich das schon machen ?, oder sollte ich lieber mit meinem jetzigen versuchen klar zu kommen.

und, ich benutze Highself und BAND, das reicht doch fürs erste oder ? oder sollte ich lieber andere bänder nehmen, Low shelf oder ähnliches ?

 

[Fluffi_III]

Moin.
ALSO,

Mir wurde gesagt man würde NORMALERWEISE mind. 2 EQ benutzen, einen für die HÖhen und einen für die TIEFEN,stimmt das?

So eine Aussage ist Müll

Erstens steckt da im Prinzip kein Inhalt drin und zweitens kann man pauschal da eh nichts sagen. Vermutlich waren zwei Bänder gemeint, denn die braucht man meistens.

Aber es gibt natürlich mehrere Einsatzmöglichkeiten eines EQ.
Zum einen kannst du Störgeräusche und Störfrequenzen reduzieren,
und zum anderen kannst du quasi den Klang formen, so dass er sich im Mix durchsetzt.
Für beide Bereiche braucht man Erfahrung. Wenn du die nicht hast, ist es logisch, dass du nicht die gleichen Ergebnisse erzielst, wie jemand der das schon jahrelang macht.

wenn Ja, muss ich das schon machen ?

Nö. Du musst wissen und entscheiden, wie es klingen soll. Du musst eine Idee haben, eine Vorstellung des Klangs. Dann musst du versuchen, das mit den Parametern umzusetzen.
Was bei anderen gut klingt, kann bei deiner Stimme und deiner Aufnahmekette (angefangen beim Raum) völlig sinnlos sein.

oder sollte ich lieber mit meinem jetzigen versuchen klar zu kommen.

Genau! Wenn du dein Handwerkszeug nicht einstellen kannst, nützt es nichts.
Die Cubase internen EQs sind aber auch sehr gut.

und, ich benutze Highself und BAND, das reicht doch fürs erste oder ? oder sollte ich lieber andere bänder nehmen, Low shelf oder ähnliches ?

Du vergleichst völlig konträre Sachen. High und Low-Shelf arbeiten ja quasi an völlig anderen Enden. Du wirst sie also auch für genau gegensätzliche Zwecke einsetzen.

Wie die Typen bei deinem EQ benannt sind, weiß ich nicht. "Band" ist eigentlich ein allgemeiner Begriff für den Teilbereich der Frequenzen, die du gerade bearbeitest. Wenn ein EQ 31 Bänder hat, kann er 31 versch. Frequenzbereiche bearbeiten.

Ich würde erstmal probieren, Frequenzbereiche, die dich richtig stören, abzusenken!
Angenommen du findest die Stimme nasal, dann stellst du den Filter auf "Notch" oder "Parametric" oder wie das bei dir heisst. Das wäre so ein Glockenfilter der ein Maximum hat und dann nach links und rechts wieder zur Gerade übergeht. Den stellst du auf eine Hohe Güte.
Dann fährst du den durch die Frequenzen und schaust wo es besonders schlimm klingt.
Das wäre zB EINE Vorgehensweise.

Dabei gibt es kein Geheimrezept. Das wirst du auch nicht erlernen, wenn du die nächsten 2 Wochen in Foren und Tutorials stöberst. Dabei lernt man eigentlich nie aus! Aber man kann dran arbeiten

Grüße, Fluffi

 

[Loftone]

Ich denke Fluffi hat es recht eindruckvoll auf den Punkt gebracht.

Grundsätzlich ist kein Meister vom Himmel gefallen und die anfängliche Angst oder Unsicherheit vorm EQ, Komp ua ist normal es Bedarf Zeit und Routine.
Es gibt viele verschiedene Eq´s für unterschiedliche Zwecke
Alle Artikel/Bücher zu dem Thema sind Interessante Zusatzlektüre auf dem Weg zur Erleuchtung.
Wenn du kurzfristig mehr Sicherheit Im Umgang erlernen magst, dann wäre ein Workshop irgenwo ratsam, der dir die Macht von Eq´s grad im Zusammenspiel mit weiteren Spuren des Songes zeigt oder fragst mal nen Tontechniker in deiner Nähe ob du dem mal über die Schulter schauen darfst.

Wo man was wie im welchen Verhältnis absenkt, anhebt, abschneided ist von unzähligen Faktoren abhängig. Ich denke du solltest dir mal deine Eq-Sammlung mal näher anschauen und dir nen Soft-Analyser besorgen, damit du mal sehen kannst, was passiert bzw auch die Infos geliefert bekommst, wo man nen Eq überhaupt ansetzen sollte. Desweiteren einfach mal die Werte aus den Büchern nehmen und machen,modden und tun

Viel Erfolg

 

[Records111]

Ok,vielen Dank, für die Hilfe :

 

[marrtin]

Was ich natürlich noch anmerken möchte:

Grundsätzlich für den Eq gilt:

Willst du das sich was besser anhört, dann senke ab.

Willst du das sich etwas anders anhört dann hebe an.

 

[Records111]

Okay, aber wenn ich absenke, wie bekomme ich denn dann noch diesen kräftigen DRUCK auf die Stimme ?

 

[Fluffi_III]

Indem du an den richtigen Stellen absenkst.
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Vielleicht willst du ja auch dass es sich anders anhört. Dann reicht vielleicht auch absenken nicht.
Dann würde ich aber auch irgendwann mal nachforschen, wie ich das Ergebnis ohne Equalizer bereits durch die Aufnahme in eine bessere Richtung lenken kann.

Aber erstmal musst du lernen, mit dem Handwerkszeug umzugehen.

 

[Records111]

OK, Danke