Einstieg in die Musikproduktion (Trance, Dubstep)

[Keynoll]

Hallo zusammen!

Ich habe mich vor einigen Jahren mal mit Fruityloops auseinandergesetzt. Die Bedienung der Software war für mich recht einfach zu erlernen. Es scheiterte eher an folgenden Dingen:

- das Einstellen von Synths
- das spätere Abmischen
- die Erstellung von komplexeren Melodieverläufen

Einfache Elemente wie Pad-Sounds konnte ich nach einigen Tutorials selbst erstellen, aber so richtig toll klang es nicht. Deshalb griff ich vermehrt auf Presets zurück oder baute Sounds aus Tutorials 1 zu 1 nach. Generell hatte ich stets das Problem, dass ich keine gute Abhörmöglichkeit hatte. Ich verwendete ein ganz billiges 25€-Headset.

Das Thema habe ich nun einige Jahre ruhen lassen, aber ich möchte es einfach nochmal versuchen. Diesmal möchte ich jedoch strukturierter Vorgehen.

1) Harmonielehre üben

2) Einstellen von Synths erlernen und üben

3) Abmischen erlernen

Da ich berufstätig bin, bin ich finanziell nicht mehr so eng gebunden wie damals, möchte jedoch keine Fehlinvestitionen tätigen. Außerdem soll es ein Hobby bleiben, ich möchte damit kein Geld verdienen und bin auch so realistisch, dass es wohl nie dazu kommen wird^^

Ich habe nicht unbedingt den Anspruch, alle Sounds 100% selbst schrauben zu müssen, ein paar Sachen können durchaus out-the-box kommen.

Wie würdet ihr an meiner Stelle vorgehen? Zunächst einfach nur ein gutes Midi-Keyboard kaufen (welches + welche Software dazu) und Harmonielehre üben? Im späteren Verlauf bin ich gerne gewillt, mir entsprechende Tutorial-DVDs auch zu kaufen (Synth-Einstellungen, Abmischen).


Über Anregungen wäre ich sehr dankbar.

 

[smehlsson]

wenn du bereits erfahrungen mit fruity loops gesammelt hast, steht die DAW ja schonmal fest.

was mir den gesamten einstieg erleichtert hatte, war 'ne passende abhör-möglichkeit.
in deinem fall wäre vielleicht ein guter kopfhörer angebracht.
dafür gibt es bei recording.de auch einen hübschen vergleichstest.

um sich mit harmonielehre zu beschäftigen, benötigst du nicht zwingend ein midi-keyboard.
wenn du allerdings kein anderes instrument spielst, hilft ein wenig praxis schon. und ein midi-keyboard ist für den heutigen durchschnitts-user wohl 'ne sinnvolle lösung.
das muss auch nix dolles sein - der gebrauchtmarkt ist groß.
das musikalische verständnis kann durch die praxis enorm wachsen.
plus: du hast auch die möglichkeit, dich mit 'normalen' klavier-stücken auseinanderzusetzten.


zum synth-thema:
schwierig... ich erlerne den umgang mit verschiedenen synths immernoch durch dauerhaftes rumprobieren oder diverse online-tutorials. das geht bestimmt auch schneller - vielleicht hat sonst noch jemand ein paar tipps.
(ich kenne mich übrigens mit 4-5 synths aus - und auf der platte hab' ich bestimmt 12. ohne youtube-tutorials könnt' ich bis heute garnix )


thema mixing:
mal wieder schwierig... ein riesengroßes gebiet, an das ich mich selbst erst stück für stück rantaste. viel praxis ist selbstverständlich pflicht, was allerdings 'ne passende abhör-möglichkeit vorraussetzt.
hier gibt es scheinbar passende bücher und dvd's - die forensuche müsste abhilfe schaffen.
da das mixing praktisch einen schritt 'über' punkten wie dem synth-umgang steht, würde ich die priorität hier höher einstufen.


welche richtung interessiert dich musikalisch denn überhaupt?

 

[djdeveloper]

Zu 1)

Ich lege Dir den Youtube Kanal von Klaus Kauker ans Herz.




Zu 2)


Mir hat der Synthesizer Workshop (1+2) hier auf recording.de sehr geholfen. War sogar für Deppen wie mich zu verstehen.




Zu 3)


Kopfhörer würde ich auch empfehlen (Beyerdynamic DT 770 Pro), ist aber nicht das gelbe vom Ei. Wenn Du finanziell nicht mehr so klamm bist, würde ich empfehlen, eine Abhöre im Anfängersegment (500 Euro / Paar, die üblichen Verdächtigen Yamaha, KRK Rokit) anzuschaffen und nochmal mindestens das selbe in Deine Raumakustik zu investieren. Dieser Schritt hat meine Mixes am weitesten nach vorne gebracht. Informationen findest Du in der Raumakustik-Sektion hier im Forum.




Und wenn es Trance/Dubstep sein soll: Schau Dir doch nochmal Ableton Live an.






Viel Spaß und Erfolg!

 

[Keynoll]

Danke schonmal für die Antworten

Natürlich ist immer noch das "Risiko" vorhanden, dass ich am Ende doch keinen Spaß daran habe. Deshalb noch folgende Frage: Inwieweit darf ich meine gekaufte Software später wieder verkaufen? Darf ich Ableton Live oder Softwaresynths auch wieder auf Ebay abstoßen?

Das ist ja das Schöne an einem Midi-Keyboard und Lautsprechern: Ich kann die Sachen mit gewissem Wertverlust wieder loswerden.

Ab wann benötige ich ein Audiointerface? Brauche ich es überhaupt, wenn ich keine Mikrophone verwende?

Edit: Ja, mich interessiert Trance und Dubstep
Möchte gerne sämtliche Synths im Softwarebereich belassen.

 

[richie]

Also speziell FL Studio (früher Fruity Loops) kannst du meines Wissens nicht mehr verkaufen. Bei anderen kannst du z.B. "einfach" deine Lizenz ggf. mit den physischen Datenträgern an de Käufer übertragen. Bei VST Instrumenten sieht es meistens nicht so gut/einfach aus.

Mein Tipp wäre erstmal die Mixing Komponente zwar im Hinterkopf zu behalten, sich aber erstmal hauptsächlich auf Sound und Arrangement des jeweiligen Genres zu konzentrieren. Heißt: Viele Tutorials gucken/verstehen/nachbauen, Tracks analysieren und nachbauen´und dann langsam aber sicher etwas eigenes (wenn nicht schon geschehen) kreieren. Wichtig ist einfach sich angfangs nicht zu sehr in akademische Pfade zu begeben, sonst geht ganz schnell der Spass flöten.

 

[djdeveloper]

Ableton Live kann man problemlos verkaufen. Eine eMail an den Support und die Lizenz wird in den Account des Käufers übertragen. Bei Softsynths müsste man mal auf die Herstellerseiten schauen.

Gerade wenn Du Elektrozeugs machst, ist es wichtig etwas einzigartiges reinzubringen um sich abzuheben. Ich nehme dafür solche Sounds auf wie Stuhl-quietschen oder durch Kupferrohr pusten (nur Beispiele). Wenn Du das oder Gesang willst, brauchste ein Interface. Wenn der Asio-4-All Treiber keine brauchbaren Latenzen mit Deinem On-Board Interface bietet auch. Sonst nicht.

 

[BasisM]

Yep ich würde an der Stelle auch nicht allzuviel Geld investieren...
Es macht meinen Sinn dann geld in die Hnad jeweils zu nehmen wenn man an seine Grenzen stösst - die auch wirklich am Equpment liegen.

Die Grenzen wirst du an der Stelle noch nicht haben - außer an einer Abhörmöglichkeit...
Wie gesagt Harmonie/Kompositionslehre und Know-How bei Synthies kannst du dir kostenlos aus dem Netz ziehen. Hier ist es einfach Zeit die du investieren musst.

Das gleiche gilt fürs Mixing, Lernen, Üben und Vergleichen ist da halt angesagt...
Hier ist viel viel Geduld und z.T. eine recht hohe Frustationsschwelle gefragt.

Hinsichtlich Equipments:
Einfaches günstiges Midi-Keyboard reicht fürd en Anfang völlig..
Fürs Abhören hole dir ein Paar Kopfhörer.

Wenn Du mit FL gearbeitet hast würde ich erstmal da auch weitermachen.

 

[Sonne_im_Ohr]

Huhu.

Mach Dir klar, welche Features einer DAW Du unbedingt brauchst und welche DAW diese Features für einen guten Preis anbietet. Kommen mehrere in Frage, gibt es eigentlich von allen eine Testversion. Struktur/Workflow und Oberfläche sind Geschmacksache, da arbeitet jeder gern anders. Ist zwar etwas mühsam, vergrößert aber die Cahnce auf die richtige DAW für Dich ungemein. Zum möglichen Wiederverkauf wurde ja alles gesagt.
Auch wenn die Abhörsituation am Anfang nicht DIE Rolle spielt, weil das erst so richtig wichtig wird, wenn Deine Stücke auch in anderen Wiedergabesituationen (Tonträger, Soundcloud) gut klingen sollen. Allerdings muss man sich auf jede neue Abhörsituation einhören und das Abmischen wird nur durch üben, üben und nochmals üben besser, also ist das natürlich von Vorteil je eher Du unter guten Bedingungen abhören und mischen kannst. Viel Spaß weiterhin!

Ahoi

Edit: Hab ich z.B. grad hier im Forum gefunden https://recording.de/Community/Forum/Sequencer/Cubase_und_Nuendo/181365/Post_2011938.html#P_1

 

[Keynoll]

Wie haltet ihr das denn? Programmiert ihr die Synth-Einstellungen komplett selbst oder nehmt ihr Presets und modifiziert diese? Ich schaue mir gerade die Demoversion von Synthorial an. Macht man das als Fortgeschrittener wirklich komplett selbst?

 

[AndiPaulo]

Programmiert ihr die Synth-Einstellungen komplett selbst oder nehmt ihr Presets und modifiziert diese?

Macht jeder anders. Manche nehmen sogar nur Presets und schrauben gar nix dran. Die Leute brauchen aber viele Synthies. Wenn du alles selber schraubst brauchste eigentlich nur einen.

 

[Keynoll]

Hmm... ich kenne diesen Nexus. Den konnte man sich früher als Demo herunterladen. Der war absolut nichts für mich. an lieber einen Synth mit guten Presets, die als Ideenanstoß herhalten.