E-Gitarren: MIT oder OHNE Effekt aufnehmen?

[JakobRosemann]

Hi!
Habe mir gerade nen alten POD PRO (also nicht XT) gekauft.
Nun möchte ich natürlich mal demnächst ne e-gitarre aufnehmen.

meine frage: wie macht man das?
nehmen profis ihre e-gitarre schon mit dem gewünschten effekt auf ihren
rechner auf und riskieren dass ihnen das signal irgendwann nicht mehr gefällt oder ins lied reinpasst, sie aber nicht mehr dran drehen können?

oder sollte ich lieber über nen channelstrip das signal trocken auf meinen pc aufnehmen und nur dem gitarristen erst einmal seinen gewünschen sound auf den kopfhörer geben?

so könnt man im nachhinein einen gitarren-sound aussuchen...

WAS MEINT IHR?
wer weiss wie profis das machen?

daaaanke!!!

 

[---13---]

also ich weiß zum beispiel, dass Herr Farin Urlaub Sound aus der Tube nimmt. Also die Modulation erst aufm Rechner durchführt. Sprich: Effekte ausm PC. Ich persönlich bin davon nich so überzeugt. KLingt einfach nich so dolle, wie nich finde. Naja, muss man ausprobieren.

 

[Bonie1975]

bin zwar kein profi, kann mir aber nicht vorstellen, dass es irgendeinen vorteil haben sollte, den effekt etc. mit draufzupacken. sollte man alles im mix machen.
ausgenommen natürlich fußpedale wie phase, [g=104]flanger[/g] etc. , sofern sie einen eigenen klang haben, den andere effektgeräte nicht hinkriegen.

 

[Brainsaw]

Also afaik wird die Gitarre normalerweise nur mit einem Teil der Effekte aufgenommen. Dazu zählen Verzerrer und WahWah und so, bei Chorous und [g=104]Flanger[/g] kann man drüber streiten, aber [g=108]Hall[/g] und dergleichen wird erst beim Abmischen draufgemacht. Ich persönlich mache auch Modulationseffekte beim Mischen drauf, keiner meiner Gitarristen hat so tolle Teile, dass man es unbedingt mit aufnehmen müßte.

 

[NULL]

Hi Jacob,

es gibt verscheidene Arbeitsweisen. Ich finde, es kommt auf die jeweilige Spur und den verwendeten Sound an. Soli/Leadlines spiele ich meist wet, Rhythm zumeist dry. Was immer schon mit aufs Band kommt ist Verzerrung weil ich die mit dem [g=182]Amp[/g] mache.

>MEGA

 

[Strat-Spieler]

Jetzt mal in aller Sachlichkeit: Recording der Gitarre immer ohne Effekt, die einzigste Ausnahme ist WahWah über Pedal! Und [g=182]Amp[/g]-Verzerrung zählt nicht als Effekt, deswegen gilt auch hier, ruhig mit [g=105]Gain[/g] recorden, wenn gewünscht!
Bei cleanen Gitarren wurde früher oft mit Compressor recorded, aber auch das wird heutzutage beim Mixen dazu gegeben!
Und dies alles aus einem Grunde: Wenn mal etwas auf der Aufnahme ist, dann bekommt man es nicht mehr weg! Es sei denn, man liebt es die Tracks mehrmals einzuspielen.
Da gibt es auch keine verschiedene Arbeitsweisen (zumindest nicht in Profi-Studios), sondern das ist Standard! Wie ihr es privat handhabt, das ist dann natürlich Euer Problem, denn da entfällt ja dann der Kostenfaktor für die Miet-Musiker!

Gruß
Tom
PS: Wie bei allem im Leben bestätigen auch hier Ausnahmen die Regel!

 

[Hintermann]

Jetzt mal in aller Sachlichkeit: Recording der Gitarre immer ohne Effekt, die einzigste Ausnahme ist WahWah über Pedal! Und [g=182]Amp[/g]-Verzerrung zählt nicht als Effekt, deswegen gilt auch hier, ruhig mit [g=105]Gain[/g] recorden, wenn gewünscht! Bei cleanen Gitarren wurde früher oft mit Compressor recorded, aber auch das wird heutzutage beim Mixen dazu gegeben! Und dies alles aus einem Grunde: Wenn mal etwas auf der Aufnahme ist, dann bekommt man es nicht mehr weg! Es sei denn, man liebt es die Tracks mehrmals einzuspielen. Da gibt es auch keine verschiedene Arbeitsweisen (zumindest nicht in Profi-Studios), sondern das ist Standard! Wie ihr es privat handhabt, das ist dann natürlich Euer Problem, denn da entfällt ja dann der Kostenfaktor für die Miet-Musiker!

JAWOHL - eines hätte ich auch noch anzumerken: probiert es mal mit weniger [g=105]gain[/g] (als im proberaum/bühne) - das gibt mehr druck auf der aufnahme vorallem wenn ihr doppelt (sonst wird es sehr schnell matschig)

 

[Christoph]

Das stimmt aber auch nur bedingt. Spielst du z.B. ein Solo bei welchem das die delay eine feste Größe ist, d.h. dein Solo ist in bestimmten parts auf das delay ausgerichtet, musst du es auch direkt mit delay einspielen. Z.B. Maschinengewehr sounds wie Stevens sie gerne verwendet.

 

[Ralli]

Hallo Jakob,

ob alle Profis das gleiche oder genauso machen weiß ich nicht. Was ich Dir berichten kann aus einem Profistudio in England, (dort wurde u.a. Fleetwood [g=18]Mac[/g], Chris Rea und einige andere recorded), wurde ich mal zum einspielen eingeladen. Ich habe die Gelegenheit natürlich ausgenutzt und den "Jungs" mal über die Schulter geschaut und war aktiv am Downmix beteiligt. Was habe ich gelernt? Grundsätzlich wurde dort NUR !! Linear aufgenommen. D.h. Bei der Aufnahme keine Effekte, Compressor, Limiter (nur bei euphorischen Musikern vorgeschaltet), oder sonstiges benutzen. Der Mixer steht bei allen Aufnahmen auf Linear. [g=118]Bass[/g], Treble, Mids, Equalizer etc, immer auf +/- 0, also mittig. Ausnahmen sind: natürlicher Verzerrsound aus Vor- und Endstufe bei Guitaramps die dann über Mikro abgenommen werden, oder Mouthtube oder Wah Wah.

Wollte der Gitarrist oder Sänger Echo, Reverb, [g=52]Chorus[/g] oder ähnliches haben, so wurde ihm das Effektsignal über Monitor Effektsend auf den Kopfhöhrer gegeben. ABER NICHT MIT AUFGENOMMEN! Wenn der Part stand, dann ging man an die Feinheiten. Also nachdem alles auf die Festplatte (bei uns noch OTARI 24-Spur 2" Band) gebannt war, dann wurde erst einmal kräftig gemixt was das Zeug hält. Du mußt Dir das ungefähr wie beim Kochen vorstellen. Hast Du Dich einmal verwürzt, dann bekommst Du den Geschmack nicht mehr aus der Speise. Im Studio hast Du den Vorteil erst kochen, dann Würzen

Musikalische Grüße
Ralli

 

[Strat-Spieler]

Hi,
wie unten erwähnt: Ausnahmen bestätigen die Regel!

Was Steve Stevens betrifft ist er einer der Wenigen der mit seinen Effekten auch umzugehen weiß! Was sein "RayGun"-Effekt angeht, der ist aus einer alten Spielzeug-Pistole ausgebaut und in eine seiner Gitarren eingebaut und kann an dieser mit einem Schalterchen aktiviert werden! Dieses Geheimnis gab er mal in einem seiner Interviews preis. Denn er ist ein großer Fan von diesem alten Science-Fiction-Spielzeugkram und die "Raygun" schwebt auch auf seiner HP oben links noch rum!
Gruß
Tom

 

[Christoph]

Hi,
du hast Recht, er kann wirklich mit seinen FXen umgehen. Aber das mit der Raygun ist mir neu. Ich habe mich immer gefragt, wie er das mit dem Sound macht.

Gruß
Chris

 

[NULL]

ob alle Profis das gleiche oder genauso machen weiß ich nicht. Was ich Dir berichten kann aus einem Profistudio in England

kenne das auch nicht anders als so - und auch in deutschland, oder sonst wo wird meist so verfahren. btw - steve stevens verwendet auch eine tri amping system - einmal mittig trocken ueber eine seperate endstufe, links/ rechts dann die fx section gepowerd mit einer anderen endstufe. das selbe gilt fuer lukather, vai, satriani, morese, petrucci, und noch sehr sehr sehr viele andere.
nichts ist schlimmer als ein sol mit reverb/delay das dann timingmaessig nicht zum track passt.

das einzige was immer gleich mit aufgenommen wird sind spielveraendernde komponenten zB wah wah, oktaver, unter umstaenden [g=104]flanger[/g] (u. [g=23]distortion[/g] nachtuerlich).
je trockner umso besser. und dem gitarristen kann man per headphone mix ja auch ein amtliches fx-guitar sound ding geben damit der sich wohl fuehlt, wenn er es denn braucht .