E-Gitarre druckvoll aufnehmen

  • Ersteller stbasser
  • Erstellt am
Also danke Leute für die vielen tipps.
Meine Strat hat übrigens Hot-Rod Single-Coils von Fender drin. Ich hab extra die genommen weil sie mehr Output und Power haben als normale Single-Coils.
Ich werd jetzt erstmal den Tipp mit dem [g=118]Bass[/g] versuchen. Der war auf der Aufnahme noch nicht drauf.
Vielleicht sollte ich erstmal die Aufnahme fertig machen bevor ich solche Fragen stelle;)

Aber trotzdem nomal Danke an die Tipps:)

Gruß Lukas
 
Im Studio wird oftmals das Gitarrenamp mit mehr als 1 Mic aufgenommen.
Vielfach nimmt man diese mit 3 Mics ab. 2 verschiedene am Speaker und noch eins ca. mit 1 Meter abstand.

Druckvolle Gitarren klingen oft auch so, weil sie gedoppelt werden. Das heisst, das man die gleiche [g=422]Gitarre[/g] 2 bis 3 mal aufnimmt.

1 + 2 mal Verzerrt
3 mal Clean

oder sogar mit mehreren Amps. Wir haben im Studio mit 2 Amps und je drei Mics gearbeitet und noch gedoppelt.

Was man allerding auch sagen muss, dass man den Sound nicht breiter machen kann als er schon ist.
Oftmals gibt das Equipment einfach nicht den Sound wieder wie man ihn gerne hätte.

Viele Zerrpedals sind nicht druckvoll.

Gruss Michael
 
Habe hier mal gelesen (im Bezug auf einmal clean aufnehmen), daß es wohl so einen Akustikklampfen Trick gibt. Auch bei wüstem Metal soll man wohl ne A-Klampfe dazuspielen (Doppeln) und so mischen, daß man sie nicht explizit hört aber das irgendwie was fehlt, wenn man die Spur muted.

Mangels Mike konnte ich den Trick noch nicht verifizieren.
 
In welcher Reihenfolge nehmt ihr eigentlich die Klampfen und den [g=118]Bass[/g] auf?

Nach den Drums kommt bei uns immer der [g=118]Bass[/g] als erstes. Bevor nicht jeder [g=118]Bass[/g]-Anschlag auf dem dazugehörigen Kickdrum-Attack sitzt wir der arme Kerl auch nicht entlassen.
Was diese Akustik-[g=422]Gitarre[/g]-unter-Metalgitarren-Theorie angeht: Das gab es auch mit normalen Clean-E-Gitarren schon in verschiedenen Quellen zu lesen, meist aber von Rockproduzenten. Tipp von mir: Wende den Trick mal auf Metal an, und ärgere dich dann über den unglaublichen Aufwand für einen Witz von Effekt ;)

Zur restlichen Thematik:
Das wesentliche wurde bereits gesagt, Strat = überhaupt gar kein Druck, Singlecoil = überhaupt noch weniger Druck, [g=182]Amp[/g] + Mikro Konstellation = neeee.
Dennoch kann man mit weniger viel erreichen - ich halte nichts (und habe nie etwas gehalten) von der ewigen Acht-[g=182]Amp[/g]-Zehn-Mal-Einspiel Philosophie vieler User hier. Wenn das für diese funktioniert stelle ich das mit Sicherheit nicht in Abrede und freue mich dafür!
Ich habe einen Mix allerdings selbst nie in eine Situation maneuvriert, in der Dopplen (Trippeln, Quatteln, was sie nicht alles hier erfunden haben*) notwendig oder sinnvoll gewesen wäre, zumal viele musikalische Stile (improvisiert, technisch zu anspruchsvoll, viel zu schnell, etc.) das überhaupt nicht hergeben.

Wichtig und hauptverantwortlich für den Druck ist "Tightness" - also das Spielen der [g=422]Gitarre[/g] auf den Punkt, sprich exakt auf die Drums. Tut der [g=118]Bass[/g] das auch, knallt das. Spielt einer der Instrumentalisten mal locker mit drei Bier ein, und trifft diesen Punkt nicht -> Matsch. Dabei sollte man, auch wenn man dabei Gefahr läuft andere zu nerven, immer penibel sein.
Auf diese Weise habe ich schon eine Metal-Band aufgenommen, die für diesen Zweck mit Strats und einem Fendercombo um die Ecke kamen. Die meisten Reviews sprachen dann von "Ideenreich" oder "kreativ", mit diesem "Schrammelsound" Breakdowns zu spielen.

Whatever,
cheers,
Seb

*-> Bezieht sich auf keine in diesem Thread involvierte Person
 
Yo, cooler Beitrag. Ich selbst nehme meistens exakt 2 Klampfen auf - eine rechts und eine links. Was das Timing und die Tightness angeht, liegt darin mein größtes Defizit. Ich habe irgendwie son leichten Schluderstil; immer etwas laid back. Kommt natürlich bei Blues ggf. ganz gut, nicht aber bei Brainchrushing Death Metal, nahaha.

Was übrigens einen guten Einblick in konzentrierte Studioarbeit gibt, ist die Bonus DVD auf dem aktuellen Cannibal Corpse Album. Sehr professionelle Leute, kein Sprit im Studio; Takes werden über die Schmerzgrenze wiederholt usw. mal ansehen... :)
 
Also druckvoller Sound mit Strat- da fällt mir spontan Walter Trout ein... Wenn das nicht druckvoll ist?

Klar, Strat ist nicht besonders outputfreundlich, aber insbesondere Transistoramps haben immer so etwas hemmendes, sind nie so dynamisch wie Vollröhre. Da helfen auch die OD´s nicht.

Ich nehme hier im Studio immer mit drei Mikros auf, die in unterschiedlichen Abständen zum Speaker aufgestellt werden (Shure SM57, Sennheiser MD421, Neumann TLM103). Parallel fahren wir eine cleane Spur, mit der dann mit einer Modellingsoftware gequattelt ;-) werden kann. Doppelungen brauchen wir aber selten (=Tricksen beim Mixen...).
Dein Rode NT-1 ist aber als Allrounder schon recht gut. Die genaue Platzierung vor dem Speaker ist eine Sache des (langwierigen) Ausprobierens. Am besten, Du lässt einen Helfer das Mikro Stück für Stück vom Außenrand der Membrane zur Mitte in etwa 10 cm Abstand verschieben und spielst und hörst dabei, wann es Dir am besten gefällt.

Wenn unter "druckvollem Sound" auch die Durchsetzung des Gitarrensounds im Bandkontext gemeint ist, hilft der vorsichtige Einsatz eines Studiokompressors (z.B. als Plug-in) auf alle Fälle. Das erfordert aber Erfahrung, sonst gibt es schnell pumpende oder zu undifferenzierte Sounds.

Entscheidend ist jedenfalls, da schließe ich mich den meisten hier an, was vorn hereinkommt, also das Gitarrenequipment, und der Stil. Auch bei einem Bluesstück kann druckvoller Sound gewünscht und erreicht werden...
Insofern unterschreibe ich die Beiträge, die auf genaues und gleiches Timing von Drums, [g=118]Bass[/g] und [g=422]Gitarre[/g] setzen, nur für Rhythmus/ Metal.

Zur Aufnahmereihefolge: Wir nehmen oft erst Drums und [g=422]Gitarre[/g] auf und nachher [g=118]Bass[/g] und Keyboards- auch hier gibt es also keine goldenen Regeln, die für alles gelten.

Um Dir konkret zu helfen, wäre also auch wichtig zu wissen, was für ein Stil mit welcher Instrumentierung gespielt werden soll.

Beste Grüße
Bernd
 

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