DIY-Studiodesk mit flacher Keyboard-Schublade

[fender_rhodes]

Hallo!

Ich baue mir momentan einen neuen Arbeitstisch mit Keyboardschublade. Ziel ist die Integration einer möglichst flachen Keyboardschublade damit einerseits die Beinfreiheit nicht eingeschränkt wird und andererseits Tastatur und Tischplatte auf ergonomisch angenehmer Höhe sind. Weitere Vorgabe ist es auch die Kosten möglichst im Rahmen zu halten, deshalb wird vieles aus Altbeständen recycelt.

Ausgangsbasis ist ein vorhandenes IKEA-Schreibtischgestell und ein altes Studiologic SL-990. Bisher habe ich das Gestell mit passenden Profilen auf die geforderte Länge umgebaut und dazu Muttern auf die Vierkantrohre geschweißt und die alten Schrauben zur Fixierung gekürzt.

Außerdem sieht man, dass ich das Keyboard komplett zerlegt habe und das Gehäuseunterteil von dem klappbaren Oberteil getrennt habe. Dazu habe ich passende Holzseitenteile gefertigt.

Soweit bisher, heute wird weitergebastelt. Vielleicht kann sich ja der/die ein oder andere Anregungen für eigene Projekte aus meinem Selbstbau holen.

Gruß
Thilo

 

[fender_rhodes]

Teil 2:

- Holzseitenteile der Schublade mit Aluprofilen befestigt



- Halter für die Schublade angefertigt und an den Rahmen geschweißt



- Schubladenauszüge angeschraubt

 

[DerPinguinvonNebenan]

Sieht sehr Interessant aus!

 

[nightlife]

Ich finde eine Konstruktion aus Stahl sehr intetessant. Ich "musste" meinen Tisch aus Holz bauen da ich nur Werkzeuge für Holz hatte. Damals dachte ich schon... menschenskinde... hätte ich die Möglichkeit zu schweißen, hätte ich ein paar Dinge anders gemacht

 

[fender_rhodes]

@nightlife : Du hast recht, Schweißen ermöglicht natürlich ganz andere Konstruktionen . Bei meinem Desk wäre es aber auch ohne gegangen, wenn man die Schublade mit Winkeln an der Tischplatte befestigen würde.

Meine heutigen Arbeiten:

-Schublade eingebaut:




- 2 Magnetstopper für die Schublade angebracht, die den Auszug auf das gewünschte Maß begrenzen und die Lade im ausgezogenen Zustand arretieren:





-Tischplatte ausgesägt:



Und so sieht es von unten aus:



und im ausgezogenen Zustand:


Die Höhe der Tischplatte beträgt 73cm, die Höhe der weißen Tasten ist ca. 70,5cm. Die Gesamthöhe der Keyboardschublade ist knapp 9cm. Der Hauptgrund für den Selbstbau war folgender: mein Schreibtischstuhl hat so eine Wippfunktion, die ich gerne und oft beim Arbeiten nutze (gehört zum kreativen Prozess ). Bei den meisten Tischen im Handel hat man entweder das Keyboard auf den Knieen (und dann kann ich nicht mehr wippen!) oder die Tischplattenhöhe ist 80cm und da hole ich mir einen steifen Nacken. So ist es jetzt für meine Bedürfnisse perfekt.

Was jetzt noch fehlt: Elektronik einbauen, die Mod-Wheels (da muss ich mir noch den besten Platz dafür ausdenken ), und natürlich die Holzteile noch schleifen, beizen und ölen. Danach noch Kabel für Monitore etc. verlegen ... das wird alles sicher noch ein paar Wochen dauern bis es endgültig fertig ist, aber ich denke das Wichtigste der Konstruktion ist erzählt. Wenn ich fertig bin gibt es natürlich noch ein Foto, aber wie gesagt das kann dauern!

Gruß Thilo

 

[fender_rhodes]

kleines Update: die Wheels haben jetzt auch ihren Platz gefunden

 

[vanHelsing]

Gefällt mir gut mit den eingelassenen Doppel-Wheels. Die Optik wäre sonst schnell in Richtung Teewagen gegangen. Sehr schick!

 

[fender_rhodes]

Teewagen ist gut !

Voila, der Tee ist fertig (frisch gebeizt und geölt):




Die Elektronik hat auch noch ihren Platz gefunden und passt gerade so unter der Metallquerstrebe durch :



Gruß Thilo

 

[nightlife]

Wow! Sieht klasse aus. Auch wie das mit den Wheels umgesetzt wurde.
Bei diesen Details sieht man das Du mit Werkzeug umgehen kannst!

 

[Gast92251]

@fender_rhodes
Kurz: grandios !
Ich mag es sehr, wenn Leute handwerklich was drauf haben und sich Individuelles selber erschaffen.
Hut ab!
Wollte auch schon mal ein Stage Piano auseinander bauen und die gewichtete Tastatur mit in den Tisch integrieren.
Dein Bau hier inspiriert ungemein...

Eine Frage nur, geht das klar mit der Statik?
Der Tisch ist ja nicht sonderlich tief, auch sind die Metallbeine gewiss nicht schwer. Wenn dann die gewichtete Tastatur herausgefahren ist und du dann mit Nachdruck in die Tasten haust... immer noch stabil dann?
Edit, ach gerade erst gesehen, bin mit Phone, die Oberplatte ist hinten final noch erweitert. Das geht sicher gut!

 

[Froschkapitaen]

Schön.
Wenn ich sowas könnte, hätte ich mir aber auch Fader eingebaut.
Riffelblech ist aber 80er Opel-Tuning-Szene.

 

[Graham]

die Wheels haben jetzt auch ihren Platz gefunden

Cool. Das merk' ich mir. Wäre ich nicht drauf gekommen..

 

[fender_rhodes]

Vielen Dank für euer Feedback!

@rkdk : Statik ist überhaupt kein Problem, das Tischgestell allein ist schwer genug. Und wenn erst mal der ganze Krempel mit Monitoren und Bildschirmen darauf steht ... Ich habe ja wie du lange, lange überlegt wie und ob ich mir so etwas baue. Ich hatte mir schon vor 3 Jahren eine Fatar TP10/MDR Tastatur gekauft für das Projekt. Die ist dann aber als Ersatz in mein Doepfer Live-Masterkeyboard gewandert. Wenn ich die verwendet hätte, hätte ich mir vom Schlosser eine Blechwanne als Gehäuse biegen lassen. Dann lief mir aber das Studiologic SL-990 für kleines Geld über den Weg und das hat ja genau so ein Gehäuse wie ich es brauchte. Und die verbaute Fatar TP40/GH ist auch nicht wirklich schlecht.

@Froschkapitaen : Die Idee mit den Fadern ist gut! Danke! Vielleicht mache ich das später noch. Meine spontane Idee dazu: eine Korg Nano-Kontrol-Elektronik und mit anständigen 100mm Fadern und schönen Knöpfen im Tisch kombinieren. Aber das muss noch ein bisschen in meinem Kopf reifen bevor ich das angehe. Bis dahin weiß ich dann auch wo der Fuchsschwanz hinkommt !

 

[HarrySH]

Herzlichen Glückwunsch. Das hast Du toll gemacht. Du scheinst ja ein gutes handwerkliches Können zu haben.

Mich würde interessieren, ob das Schubladensystem schwergängig ist oder eine Arretierung besitzt. Das wäre blöd wenn das Keyboard beim ausgiebingen Spiel ständig nach innen verschoben wird.

 

[fender_rhodes]

Herzlichen Glückwunsch. Das hast Du toll gemacht. Du scheinst ja ein gutes handwerkliches Können zu haben.

Mich würde interessieren, ob das Schubladensystem schwergängig ist oder eine Arretierung besitzt. Das wäre blöd wenn das Keyboard beim ausgiebingen Spiel ständig nach innen verschoben wird.

@HarrySH

Danke! Die Schubladenauszüge laufen sehr leicht. Im eingeschobenen Zustand haben sie eine eigene Arretierung (eine leichte Rasterung). Für den ausgezogenen Zustand habe ich eine Arretierung mit Magnetstoppern gebaut. Jeweils einen links und rechts. Du kannst es in Post #5 sehen. Funktionieren sehr gut.

Gruß Thilo

 

[fender_rhodes]

Finale:

An der Wandseite der Tischplatte habe ich einen Kabelkanal mit Winkeln befestigt der auch die Netzteile beherbergt. So bleibt es unter dem Tisch schön aufgeräumt:



Hier sieht man noch die Verkabelung der Tastatur-Elektronik:



Anschlüsse für Sustain- und Volumepedal sind am hinteren Tischbein:



Und hier noch der Tisch in seiner natürlichen Umgebung :



Wie man sieht, hat er noch einen Rackwagen im gleichen Look dazu bekommen, dessen Rackeinsatz (Steelcase) sich nach vorne rausziehen lässt (ab und zu mache ich Aufnahmen außer Haus, da ist das sehr praktisch!). Normalerweise sind die Positionen von Schlagzeug und Klavier vertauscht, aber so kann ich besser unter pandemiekonformen Bedingungen unterrichten (Klavier), indem ich eine Plexiglas-Stellwand zischen Schreibtisch und Klavier stelle.

Das war erstmal der Abschluss der Arbeiten!

Gruß Thilo

 

[engineer]

Sehr gut gemacht. Ich bin auch dabei, etwas zu bauen - komme allerdings mit dem Platz nicht hin. Wenn ich den höchsten Punkt des Arbeitstisches annehme, der die Arme nicht aufwärts arbeiten lässt, dann liegt beim kompletten Keyboard der minimale Punkt der Platte so tief, dass ich mit den Beinen dranstoße. Auf die Idee, nur die Tastatur zu verbauen, bin ich noch nicht gekommen. Ich bin momentan auf der Schiene, ein sehr flaches MKB zu nehmen und die Schubladenauszüge dranzuschrauben und nur zwischen den Beinen eine Stütze aus Holz einzuziehen, auf der es gleiten kann oder ein Kurzes MKB zu nehmen, dass ohne auskommt. Meine Workstations, die ich zum Einspielen nehmen, sind leider alle zu dick und zu schwer.

In jedem Fall Gratulation zu der guten Arbeit. Was ich noch ergänzen würde, sind schräge Öffnungen für Studiogeräte wie z.B. bei dem schwarz-weißen "Thomann ComboDesk" (Zaor). Das hätte ich schon genommen, aber "Beinfreiheit = 575mm". Bei dir sind es über 600mm, wenn ich richtig rechne?

 

[fender_rhodes]

Sehr gut gemacht. Ich bin auch dabei, etwas zu bauen - komme allerdings mit dem Platz nicht hin. Wenn ich den höchsten Punkt des Arbeitstisches annehme, der die Arme nicht aufwärts arbeiten lässt, dann liegt beim kompletten Keyboard der minimale Punkt der Platte so tief, dass ich mit den Beinen dranstoße. Auf die Idee, nur die Tastatur zu verbauen, bin ich noch nicht gekommen. Ich bin momentan auf der Schiene, ein sehr flaches MKB zu nehmen und die Schubladenauszüge dranzuschrauben und nur zwischen den Beinen eine Stütze aus Holz einzuziehen, auf der es gleiten kann oder ein Kurzes MKB zu nehmen, dass ohne auskommt. Meine Workstations, die ich zum Einspielen nehmen, sind leider alle zu dick und zu schwer.

In jedem Fall Gratulation zu der guten Arbeit. Was ich noch ergänzen würde, sind schräge Öffnungen für Studiogeräte wie z.B. bei dem schwarz-weißen "Thomann ComboDesk" (Zaor). Das hätte ich schon genommen, aber "Beinfreiheit = 575mm". Bei dir sind es über 600mm, wenn ich richtig rechne?

Danke für das Feedback. Mir ging es ja wie dir, die Beinfreiheit bei den üblichen Kaufmodellen ist mir zu wenig. Ich habe jetzt genau 62 cm. Ich finde die Lösung ein paar Schubladenauszüge direkt an ein Keyboard zu schrauben nicht abwegig. So weit weg von meiner Lösung ist das nicht. Wenn die Tischplatte stabil ist (Auszüge mit Winkeln daran befestigen) und du genug Platz zum Reinschieben hast (Tische haben ja immer auch Querstreben unter der Platte; evtl. Platte nach vorne versetzen?) spricht eigentlich nichts dagegen. Eine mittlere Stütze halte ich für obsolet, denn auf Keyboardständern liegen die Keyboards ja auch nur links und rechts auf, ohne sich durchzubiegen. Du müsstest dir nur Gedanken über eine sichere Arretierung im ausgezogenen Zustand machen. Meine Magnetstopper halten perfekt und lassen sich mit einem kleinen Schubs trotzdem gut lösen. So etwas lässt sich auch einfach an ein Keyboardgehäuse schrauben oder nieten. Wenn du willst kann ich dir auch technischen Support geben, ich habe mich ja schon lange mit möglichen Lösungen beschäftigt.

Gruß
Thilo

 

[engineer]

Klingt gut - ich komme auf das Angebot zurück. Was ich noch nicht verbaut habe, sind die Schubelemente.

Einen Punkt habe ich: Bei einem leichten Masterkeyboard wird es machbar sein, mit 2 Ankerpunkten aussen zu arbeiten, aber man muss auch draufdrücken können, ohne dass es nachgibt und wenn ich mir meine so ansehe, haben die die Standpunkte immer relativ weit innen. Was ich auch schon probiert habe: VA76 auf KB-Ständer mit montierten Rollen zum "unter den Tisch schieben". Der Tisch wurde am Rand unterlegt, um genug Höhe zu haben. Der ist nun sehr hoch.

Ideal wären 64cm Beinfreiheit barfuss (wegen meiner Radsport-Oberschenkel ) und hätte für die Oberkante Tisch gerne 72cm. Das dickste MKB hat 12cm. Ich brauche als einen Adapter mit einer Dicke von maximal -4cm. wer baut's?

 

[fender_rhodes]

Ideal wären 64cm Beinfreiheit barfuss (wegen meiner Radsport-Oberschenkel ) und hätte für die Oberkante Tisch gerne 72cm. Das dickste MKB hat 12cm. Ich brauche als einen Adapter mit einer Dicke von maximal -4cm. wer baut's?

Ein Adapter mit -4cm ist kein Problem, bau ich dir. Ich muss nur vorher mein Perpetuum Mobile fertig bauen ! Du hast übrigens vergessen, dass noch die Dicke x der Tischplatte dazu kommt, also -4 - x cm .

Ich glaube ohne Eigenbau sind deine Wunschmaße nicht zu realisieren. Und selbst damit wird es je nach Tastaturmodell knapp. Wie sind denn deine Ansprüche an die Tastatur bzgl. Qualität und Gewichtung? Evtl. gibt es ja im unteren Preissegment der MBKs noch flacher bauende Tastaturen als die Fatar-Modelle.

Hauptproblem kompletter MBKs ist ja meistens der hintere Gehäuseteil evtl. mit den Controller-Bedienelementen, die meist noch höher bauen als die Tastatur. Wenn man auf die nicht verzichten möchte, hilft nur sie neben die Tastatur zu bauen. Tiefer legen ginge natürlich auch, doch dann vergrößert sich der Auszug, dann bekommst du evtl. Probleme mit Querstreben oder der Ergonomie (z.B. Bildschirm noch weiter weg). Aber ich glaube die Elektronik ist jetzt für dich nicht das große Problem . Das ganze muss dann in eine individuell gebaute Blechwanne. Das ist eher simple Schlosserarbeit. Blechtafel, Abkantbank und 20 Minuten Arbeit . Der komplizierte Teil ist die Planung vorher, nämlich eine passende Tastatur bzgl. Qualität, Bauhöhe und Preis zu finden.

Gruß Thilo