Die Software Luege mit dem Piano

  • Ersteller synthpark
  • Erstellt am
wakeup:

Sollen tust Du garnix.

Aber ausprobieren wollen solltest Du es.

(Mein Tip: DI-Boxen dazwischen, kurzes Patchkabel zur DI-Box, langes symmetrisches Kabel zum Interface)

Viel Spass.


Clemens
 
Wirtschaftliche Punkte:

Wer sich einen echten Flügel leisten kann, soll ihn sich doch kaufen.
Wer soviel räumlichen Platz hat, wo sich der Klang entfalten kann, soll sich das doch kaufen.
Wer soviel Geld hat für die perfekten Mikrofone + Preamp, soll sich das kaufen.
Wer soviel Know How von Mikrofonierung hat, soll seinen Spaß damit haben.

Wer möchte jedesmal, wenn man kurz was einspielen will, alle Technik anschmeissen, die Mikrofonieren nachjustieren, abends eine idee einspielen, um dann festzustellen, dass der ICE von 3km weit weg mit auf der empfindlichen Aufnahme ist? Ein hoch auf VSTi !!!

Kreative Punkte:

Wer überhaupt ein echtes Klavier soweit ausreizen kann, dass diese Nuancen, über die wir hier reden, wirklich eine Rolle spielen, der hat sicherlich eine 1A Klavierausbildung genossen, durfte früher kein Fußball spielen, und dem stehen sicherlich auch die oben genannten wirtschaftlichen Punkte zur Verfügung. :D

Und zum Schluss noch der Punkt: Wen - ausser einem selbst, interessieren eigentlich diese Klangunterschiede? Sprich: Wer ist das Publikum? Man selbst? Dann kann man eh machen was man will. Aus Erfahrung weiss man, dass so unsägliche Pianoverbrecherschnulzen wie "Ballad Pour Adeline" absolute Publikumslieblinge sind. Und das schafft man mit jedem mitgelierferten DAW-Piano.

Also ich finds einfach relativ unverhältnismäßig, sich da über Geschmäcker und Echt/Unecht zu unterhalten, wo doch allen voran eine gute Komposition steht. Und daran scheiterts doch. Nicht am persönlichen Geschmack eines Pianos.


Ari


ps: Übrings ICH mag modern klingende Flügel. Und keinen "echten" halbdumpf-vorhangverhängten Pianoklang von Klassikpuristen. ;) Ich mags halt. Und ein anderer nicht. Ist mein mögen jetzt "falsch"? Meine VSTi Wahl ist The Grand 3 - mit dem Yamaha C7.
 
Clemens..naja das P95 hat 500 Euro gekostet. Die Tasten sind echt OK, aber die Sounds vor allem die Streicher fand ich schrecklich. Ich denke die Pianos da sind noch beste.
Kann ich es irgendwie so einrichten das mein P95 der Midi Klangerzeuger ist ? Ich will das jetzt echt nicht per Recording einspielen, da ich doch oft auch am Klaviersound etwas programmiere.
 
Kann ich es irgendwie so einrichten das mein P95 der Midi Klangerzeuger ist ?

Wenn Du ein Midiinterface hast - warum nicht.
Je nach Potential Deiner Software entweder als "External Instrument" (=Plugin das Midi raus sendet und Audio empfängt) oder "altmodisch" per Midispur senden und per Audiospur aufnehmen.

Clemens
 
- irgendwie schwammiger Sound der Kontakt Klaviere, East West wollen wir erst gar nicht von reden
Die Akustik Pianos sind nicht so dolle, du musst dir dagegen aber mal Alicias Keys anhören das ist was völlig anderes.

Ganz wichtig ist es vorher mit dem Midi Monitor zu gucken, ob das Masterkeyboard überhaupt einen Velocitybereich von 0-127 abdeckt und per Midi ausgibt.
Wenn das Masterkeyoard vielleicht nur im Velocitybereich 70-127 oder 10-70 spielt ist das Softwareklavier einfach nur leblos!
 
+1 für alicias keys über ein gutes masterkeyboard getriggert, zb ein großes kawai DP.

ich habe mittlerweile auch die möglichkeit, das gesamplete original selbst aufzunehmen, wenn auch 20 cm kürzer (-8=

aus verschiedenen gründen wird das ergebnis mit AK besser sein, bis auf die bessere repetition und dynamik des flügels. in ein DP passt nunmal keine flügelmechanik.

so ist das natürlich alles eine ziemlich trockene diskussion, ich kann mich mal um ein vergleich kawai eingebaut vs. AK vs. flügel (mit hausmitteln aufgenommen) bemühen, wird aber noch etwas dauern.

@derek: man kann ja mit den guten libraries duchaus viel machen, für eine produktion ist natürlich eine aufnahme immer individueller. qualitätsmängel sehe ich bei AK aber nicht und bei artvista VGP kaum. die ganz großen neuen libraries wie quantum leap sind sicher nochmal besser, jedenfalls als artvista.

die älteren NI pianos sind sicherlich nicht die allerbesten ... der kawai-eigene sound sieht jedenfalls gegen die genannte software kein land. und die yamahas, die ich kenne auch nicht. allerdings immer eine frage des kontexts, manchen stehen ja auch auf das kurzweil piano (rock/top forty) oder M1 piano (dub/reggae).
 
Für Solo-Piano nutze ich Alicias Keys oder das Vintage D,
mit einem MP5 angesteuert.
Für locker-flockig im Song mitspielen muss das MP5 dann
herhalten. Obwohl das Verhalten nur mit der Hardware
wesentlich angenehmer ist.

Gruß
Christoph
 
@christoph: also du nimmst zum üben/mitspielen die hardware alleine und für aufnahmen, bzw. wenn es sonst "ernst" wird das stage piano als masterkeyboard für die software? so mache ich es auch.
 
Schön, dass Dir das auch mal aufgefallen ist. Diese Schwammigkeit von Software ist bei Pianos besonders offensichtlich. Ursachen? Keine Anhnung. Ich benutze meistens mein Roland MKS-20 für Piano, das funktioniert besser im Mix.
 
muss meine kritik vielleicht auch bisschen aufteilen: ich rede da jetzt schon aus der perspektive von einem klassischen soloklavierstück, und da finde ich bis heute nichts, was einen auch nur ansatzweise glücklich macht. mit einem echten klavier kann man mit 3 tönen eine emotion formulieren, bei einem sampleplayer bleibts halt doch immer eine aneinanderreihung von samples - und im falle von den meisten stagepianos auch noch immer dieselben samples, die halt nur unterschiedlich gefiltert werden.

das ist vielleicht noch so ein punkt: wenn man diesen - klar, kernigen - sound gewohnt ist, bei dem das klangbild konsistent ist weil die velocity splits relativ simpel sind und ansonsten halt sauber per filter der dynamikverlauf gezeichnet ist, dann ist das schon nachvollziehbar, dass eine library die denselben weg über 89736242346 velocitylayer nachzubauen versucht (und dabei defintionsgemäss niemals ganz so linear korrekt die dynamikkurve nachbauen kann wie mit einem straighten velocity abhängigen filtercutoff) einem erstmal...nun ja, inkonsitent vorkommen mag.

mein problem mit diesen teilen ist aber ein ganz anderes, ich habe - und ja, primär aus der perspektive eines (vergleichsweise lausigen) klassischen pianisten - das gefühl, wenn ich die dinger spiele, als ob ich einen toten fisch trete. da kommt einfach nix bei raus, was mein herz berührt, nix! und doch, ich finde schon dass die teile immer zu hart und zu höhengehypt klingen. ein mezzoforte, dass letztlich auf der basis eines forte-samples dass dann dunkler gefiltert wurde entstanden ist, klingt einfach völlig falsch in meinen ohren, da mag das timbre ja stimmen, der anschlag aber klingt einfach sowas von gefühllos..."zickig" ist da immer meine erste assoziation. da ist mir dann eine softwarelibrary, die vielleicht im direkten vergleich schlapp klingen mag, tausendmal lieber, da hab ich zumindest diesen fremdel-aspekt nicht.

und so richtig verlässt es mich, wenn ich von "anerkannter tiptop-pianist spielt platte mit digitalpiano ein" lese. tut mir leid, aber für mich sind die defizite aller mir bekannten lösungen so klar, dass so eine geschichte bei mir dann weniger als argument pro digitalklavier ankommt sondern eher als geschichte, die mich an der urteilsfähigkeit besagtes pianisten zweifeln lässt. denn es kommt ja noch ein anderer aspekt hinzu: die besten emulationen sind zweifelsohne in der lage, einen klang zu produzieren bei dem man beim *zuhören* vielleicht nicht mehr sagen kann ob echt oder unecht. aber das SPIELGEFÜHL ist ja noch einmal eine ganz andere dimension, und kann mir niemand erzählen dass ein ausgewachsener pianist sich da mit egalwelchenvonmirausdembestendigitalpianoever zufriedengeben sollte. never ever, echt...eine klavierabnahme die fein klingt ist nun wahrlich keine kunst, son klavier ist so eine resonanzmaschine dass man fast egal wie man mikrofoniert immer einen klang bekommt, der einen emotional berührt und ordentlich klingt. vielleicht wollte sich der werte kollege einfach nur sparen, fehlerfreie takes spielen oder audioseitig editieren zu müssen und stattdessen einfach ein paar kleine fuckups dann per midi rauszueditieren, eine andere erklärung fällt mir für so ne krasse geschichte grad echt nicht ein ;-)

ach ja, was ich ursprünglich eigentlich sagen wollte (bin mal wieder abgeschweift): mein gequatsche hier ist bezogen auf soloklavier, und das eher richtung klassik. da sind diese sachen alle sehr wichtig. in dem moment, wo wir hier von popklavier im kontext einer bandproduktion sprechen, ist das aus meiner sicht alles hinfällig, da schwenke ich dann ins andere extrem um und behaupte, dass man da selbst ein samplepatch aus sampletank 1 mit drei handgriffen an eq und compressor brauchbar und überzeugend im mix geparkt bekommt.

wobei ich auch da finde, lieber ein klaviersound der im ersten moment weniger flasht ein wenig aufpeppen als zu versuchen, einen von anfang an zu zickigen sound (und für meine ohren klingen tatsächlich praktisch alle mir bekannten hardwareteile so, was sicherlich daherkommt dass sie halt notgedrungen fast alle sehr viel mit "lauten samples" die dann weich gefiltert werden arbeiten) irgendwie zu "ent-zicken". einen sound mit mehr velocitylayern aber insgesamt etwas wenig durchsetzungskraft bisschen aufzuhypen dass er im mix gut sich durchsetzt finde ich ein kinderspiel, fairchild und paar knurrige frequenzen druff, tschüss. andersrum das geplönke von einer filterbasierten simulation etwas weicher zu kriegen finde ich viel schwerer, tiefpass bringt meistens nix oder gleich zuviel, weil ja schon die simulation an sich vorrangig mit dynamischem tiefpass arbeitet und man wenn dann den tiefpass auch noch velocity gesteuert dynamisch arbeiten lassen müsste (gibts eq plugins mit velocity/midi input? wär zumindest interessant), und compression ist auch eher problematisch weil oft allzu schnell die hässlichen singecycle-loops zu sehr in den vordergrund geraten.

naja, 10 nasen, 10 geschmäcker halt. schon klar :)
 
@ dereks post: im prinizip volle zustimmung.

ein echter flügel strahlt im raum ganz anders ab ==> klingt natürlich viel lebendiger als über boxen. und wie gesagt, die andere mechanik macht auch noch was aus, solange man keinen avant grand hat.

nur ein bisschen undifferenziert, GUTE software und aktuelle DP-hardware in einen topf zu werden. die software ist da doch besser als du denkst (-; dazu müsstest du wohl mal alicias keys oä. über ein wirklich gutes masterkeyboard anspielen.

witzig überigens @livingsounds: hardware DP sind für mich gleichzeitig schwammig, wattig, künstlich UND nervig. undifferenziert in den tieferen registern, knallig im diskant. da ist software für mich ganz weit vorn, solange man sie nicht komprimiert und auf "elton john" EQet.

aufnahme: mein raum hallt ziemlich, und das suptoptimal. 60 qm, unbehandelt. da muss ich also ganz schön nah ran beim mikrofonieren, vielleicht auch dynamische verwenden (md441). und hab außerdem nicht viel erfahrung damit. aber werds demnächst probieren, ob es besser wird als herr skarbye das geschafft hat.
 
@synthpark: das größte manko am artvista ist mMn, dass es nur acht velocity layer hat. vier sind auf jeden fall zu wenig. und dazu kommen noch: wieviel töne werden gesampled? bei software jeder ton. gibt es loops im ausklang?

die "konsistenz" der DPs empfinde ich einfach als künstlich. das gilt zumal die dynamikabhängige filterung, die bei kawai ja wesentlich mehr ist, als ein simpler tiefpass. mir klingt selbst pianoteq - bin sonst kein fan - besser als das aktuelle mp10 oder CP5.
 
Fastpiano

Ok, das Alicia Keys ist tatsaechlich viel besser als das andere Zeug. Bin grad am Spielen.
So ein Klaviersound kann man akzeptieren, das hat auch den kernigen Sound, den ich
oft vermisse.
 
Bei Piano > Steinbergs the Grand! Beste wo gibt.

mfg
-Emre-
 
Diese Begrifflichkeit "kernig" verbinde ich sowas von überhaupt nicht mit "echt" oder "natürlich - real".

War grad vor 3 Tagen hier im Atlantic Hotel Hamburg in der Lounge, wo ein Berufspianist die Gäste am Flügel unterhielt. Und den Sound kann man eher als kuschelg und rund bezeichnen. Weniger als kernig, klar und definiert. Es klingt irgendwie "candy", wenn es so ein Adjektiv gibt.

Ähnlich bei meiner letzten Upright-Pianobegegnung zu Weihnachten bei Familie.
Ausserdem die echten Pianos haben aus 4 Meter Zuhörerentfernung nicht mal Stereo! :D

Ari
 
naja alles geschmackssache. verhallter und totarpeggierter hotel-lobby-pianismus im mp ist sicherlich nicht mein klangideal (und auch nicht mehr mein nebenjob, zum glück (-8= )

immer schwer mit den klangbeschreibungen. gegen das wattige geschwurbel schlecht bestückter DP klingt mir auch ein vintage blüthner noch "kernig", das DP schafft halt mühelos gleichzeitig auch noch "nervig", das ist schon was.

noch kerniger als kurzweil ist notfalls ein presslufthammer.
 
Ausserdem die echten Pianos haben aus 4 Meter Zuhörerentfernung nicht mal Stereo! Lachen
Natürlich, du hast sogar einen Echten Raum und keinen True Stereo Impulesreverb ;-) ..

mal so ne frage nebenbei, gibt es eigentlich ein Piano was mit Kunstkopf (Binaural) abgenommen wurde?
Damit hätte man über Kopfhörer dann ja das echte Raumgefühl.
Über normale Abhörlausprecher funktioniert das ja dann leider nicht...
 
Also mein Technics-Piano klingt fürchterlich.. :) aber die NI Pianos finde ich auch grässlich, bis auf das Alicias, das ist nicht so schlecht.

Kenne aber auch nix, was an ein gutes echtes Klavier ran kommt. Im Elternhaus steht ein Yamaha, das ist meines Erachtens eines der bestklingenden Klaviere und damit bin ich quasi aufgewachsen, da brauchts dann halt viel bis man son *Library-Geschwür* akzeptieren kann.
 
witzig überigens @livingsounds: hardware DP sind für mich gleichzeitig schwammig, wattig, künstlich UND nervig. undifferenziert in den tieferen registern, knallig im diskant. da ist software für mich ganz weit vorn, solange man sie nicht komprimiert und auf "elton john" EQet.

Kennst Du das MKS-20? Das klingt jetzt keinesfalls wie ein echtes Klavier, aber spielt sich besser, matscht nicht und funktioniert im (Pop/Elektronik) Mix. Basiert auf Phyiscal Modelling und hat echte VCAs drin.

Mir ist zum jammen ja ein (Hardware) DX7 Rhodes lieber als ein Sample-Klavierplugin, weil es sich mehr wie ein Instrument anfühlt und nicht vermatscht.

Bei Samples im Rechner finde ich komischerweise immer noch das alte Gigapiano am überzeugensten, hab aber die neuesten Megalibraries nicht mehr getestet. Pianotec hat mich nicht vom Hocker gerissen.
 

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