Die philosophische viertel Stunde oder Musik&Technik

  • Ersteller steve527k
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"Kunst kommt von Können" ist so wie als ob einer nur Musik machen kann wenn er weiss wie man die knöppe richtig dreht, und das ist einfach nicht wahr....
 
hi,

klink mich mal so ein...
also ich kenn den ausspruch "kunst ist,was sich über jahrzehnte bewehrt" ... dieter bohlen und modern dingsda - riesenhit in den 80ern und heute laufen sie bei die 100 nervigsten lieder auf rtl oder so.haydn hat beim klavierspielen immer geschummelt und war gar nich sooo beliebt - aber er ist uns heute immer noch ein begriff
deshalb:was kunst war(bzw. jetzt ist) sehen wir erst in 50 jahren,da können wir solange diskitieren wie wir wollen.

zur technik:ich will nur soviel technik zuhause haben,um meine ideen angemessen präsentieren zu können. ich will ja schliesslich musik machen und nicht verkaufen -
denn dafür sind ja die firmen zuständig,die wohl wissen,wies um den geldbeutel der bands steht.

gruss marco
 
Und ich würde hierbei zwischen anspruchsvoller und anspruchsloser Kunst unterscheiden.

Den Unterschied gibt es nicht. Kunst setzt den Anspruch voraus. Anspruchslos ist in dem Fall dann Zeitvertreib, Folklore und Unterhaltung ...
 
bluflame schrieb:
"Kunst kommt von Können" ist so wie als ob einer nur Musik machen kann wenn er weiss wie man die knöppe richtig dreht, und das ist einfach nicht wahr....

Quatsch. Mozart hat auch keine Knöpfe gedreht. Nach dem Motto "jeder Topf findet seinen Deckel" gibt's immer leute die das Rumgeplärre von anderen interessiert. Auf breiter Ebene wird aber nur das respektiert was auch gekonnt ist. Und wenn jetzt einer "...aber in den Charts..." entgegnen möchte, dem sei gesagt, dass die Charts sich hauptsächlich durch die 12-18jährigen bilden und nicht den Massengeschmack darstellen. Der Massengeschmack ist glücklicherweise wiederum so vielseitig, dass er es kaum auf einen gemeinsamen Nenner bringt.
 
Hi,

Ich hab lange übrlegt, hier was dazu zu sagen weil das viel zu sehr eine Glaubensfrage ist, als daß man da zu einem Resultat kommen könnte.

Aber ich hab mal einen Bildhauer kennengelernt, der auch eine Proffessur an der UNI-Mainz hatte.
Der erzählte mir von drei verschiedenen Typen.


Die meisten im Semester sind immer die "Handwerker". Die beherschen nach dem Studium ihren Job, haben aber nicht das gewisse Etwas um wirklich Künstler zu sein.

Dann gibt es die, die haben das Zeug dazu ein wahrer Künstler zu werden.
(Seele, Kreativität, Inspiration usw.)

Die stehen sich aber oft selbst im Weg, weil sie aus irgendwelchen Gründen
das Handwerk nicht lernen können (10 Linke Daumen ;) )

----oder wollen!! :nonono:

Und ab und zu ist einer dazwischen der die Inspiration hat UND auch das handwerkliche Können um das schöpferisch umzusetzen.

DAS ist dann der Kunst-schaffende!

--Und ich denke, daß ist in der Musik sehr ähnlich.

LG

Jafko
 
Das unterschreibe ich. Nach dem Beitrag könnte man glatt ein Closed-Schild unter das Thema setzen. Treffender kann man das nicht auf den Punkt bringen.
 
Ich möchte nochmal tagwoh2 zitieren:
du kannst nicht ein produzent, tontechniker, musiker, marketingchef, finanzberater, konzertorganisator in personal/bandunion sein..

DAS ist halt auch ´n wichtiger Punkt. Irgendwo müssen Abstriche sein.
 
Auf breiter Ebene wird aber nur das respektiert was auch gekonnt ist.
Stimmt schlicht und ergreifend nicht
Der Massengeschmack ist glücklicherweise wiederum so vielseitig, dass er es kaum auf einen gemeinsamen Nenner bringt
Finde ich auch!

Worauf ich hinaus wollte, ist: Können ist relativ....wenn einer sein Handwerk beherrscht, dann denke ich geht es sehr stark darum das ausdrücken zu können, was in ihm steckt, und dafür muss man kein Spezialist sein.....das ist auch Technik, es auf eine BESTIMMTE ART zu tun... Jimi Hendrix hat mit einigen anderen, wie zum Beispiel The Who den Verzerrer "erfunden", dadurch, dass er seinen Verstärker einfach bis hinten hin aufgedreht hat, aber deswegen hätte er keinen bauen können....
Der Verzerrer ist denke ich so ziemlich DAS rockmittel, wenns um gitarren geht....
Es gibt sehr viele Beispiele dafür, wie jemand, der keine Ahnung von der Materie hatte etwas einer breiten Masse zugänglich gemacht hat. Besonders in der Kunst...
 
Und ab und zu ist einer dazwischen der die Inspiration hat UND auch das handwerkliche Können um das schöpferisch umzusetzen.


Genau!

Viele "erfolgreiche Künstler" haben heutzutage zwar den "Biss", aber das Talent nicht!

Mich interessiert nicht wie extrem hart Janet Biedermann arbeitet mit den ganzen scheiss Promo-Terminen und auswendiggelernten Interviews solange das Endprodukt
so uninspiriert ist!

Bei abgekarteter Chart-Gebrauchsmusik kann Kunst meiner Meinung nach nur "aus Versehen" entstehen, weil diese sich hauptsächlich an Dingen wie Nachfrage orientiert!

Die Intention ist wichtig! Manchmal kann vielleicht auch das loslösen von der Zweckorientierung der Schritt in Richtung Kunst sein.



ITCH
 
steve527k schrieb:
Wieviel Technik braucht man zum Musik machen?
Fünf 2 meter Racks voll Equipment? oder vielleicht doch nur Opas Fidel vom Dachboden?
Nein! Nur das richtige Equipment! 50 : 50 - Das Gerät ist nur so gut wie der Mensch, der es bedient und der Mensch ist nur so gut, wie das Gerät, dass...hä? :D
Ok anders:
Wenn man was auf dem Kasten hat, wird es nur was, wenn die Geräte auch was auf dem Kasten haben!

unmusikalischer Mensch --- schlechte Geräte --- schlechte Musik
unmusikalischer Mensch --- gute Geräte --- schlechte Musik
musikalischer Mensch --- schlechte Geräte --- schlechte Musik
musikalischer Mensch --- gute Geräte --- gute Musik

täte ich sagen...
 
@Joschi ... ;)

[OT]
... es beginnt mit dem Menschen ...

... und am Ende sind?

... Menschen ... ;)

Ach ja, dazwischen auch ... Menschen, für die Zwischentöne und Zeilenleser
[/OT]
 
@antares

[HÄ?]
du meinst den Menschen, die am Ende die Musik hören macht es nichts aus, wenn es scheiße klingt? Und sie akzeptieren die Ide an sich?...
Ps: Ich schiebe das, dass ich das *De-dasser bitte* nicht verstanden habe mal nicht auf meinen Hauptschulabschluss (Note 3,3 :D Sorry aber da muss ich selber schon lachen...)
[/HÄ?]

Noch was zum Thema:
Was ich enorm erschreckend finde: Man muss fast nicht mehr können (was jetzt zwar meinen ersten Beitrag hier außer Kraft setzt), nur schnell Preset laden...Drumset laden...Mixdown klicken und fertig...so schlimm ist es zwar nicht aber ihr versteht schon, was ich meine...also das finde ich wie gesagt erschreckend
:nonono:

EDIT: Ah oder meinst du, dass es irgendwann keine Technik mehr gibt und wir dann wieder entdecken, was es überhaupt heíßt Musik zu machen? - Das ist es oder?
 
Wieviel Technik braucht man zum Musik machen?
It depends!
Je nach Musikrichtung wird man ein anderes Arrangement und damit mehr oder weniger Technik benötigen. Für Ambient, Breakbeat, Dance, Industrial, New Funk wird Opa's alte Fiedel nicht ausreichen.
Weiterhin spielt auch der ökonomische Faktor eine Rolle: es gibt wohl mehr Personen, die sich einen 16-stimmigen Soundgenerator leisten können, als solche, die ein 16-köpfiges Orchester finanzieren können. Von Verfügbarkeit möchte ich erst gar nicht sprechen.

Fördert Technik die Kreativität?
Im Allgemeinen würde ich dies bejahen! Ohne Technik gäbe es z.B. die o.g. Musikrichtungen nicht, oder?
Dass ein guter Solist, der sein Instrument beherrscht, bessere Musik machen kann als ein Dilletant mit einem vollgestopften Synthrack, ist zwar richtig, aber meines Erachtens hinkt der Vergleich. Umgekehrt kann ich mindestens genausoviele Beispiele finden, z.B. flötende Artisten in der Vorweihnachtszeit.

Macht Technik Musik besser?
Nicht notwendigerweise! Aber es ist leichter, mit Technik gute Musik zu machen.
In anderen Bereichen (Fortbewegungsmittel) stellt sich diese Frage erst gar nicht, sondern die Technik ist dort anerkannt (und wird allerdings auch von mehr Menschen beherrscht!).

Ab wann ist Musik Kunst?
Wenn Meinungsbildner der Meinung sind, es ist Kunst.

100000 Effekte oder gar keinen?
Wenn ich nur diese zwei Alternativen habe, dann eindeutig "gar keinen". ;)
 
find ich auch!
allerdings wage ich das
Nicht notwendigerweise! Aber es ist leichter, mit Technik gute Musik zu machen
doch manchmal im sinne von "den Wald vor bäumen nicht sehen" zu bezweifeln....
Wenn ich nur diese zwei Alternativen habe, dann eindeutig "gar keinen".

hier geht es ja um musik und technik.....aber es wurde noch von niemandem erörtert ab welchem Punkt es Technik ist....
fängt Technik mit dem Strom an, oder erst viel später oder schon viel früher....strenggenommen könnte man Technik doch auch als "können" definieren, also entweder er hat die Technik, oder er hat sie nicht....in jedem fall würde ich persönlich aber die Kreativität, die Inspiration, und vor allen dingen das Gefühl für oder von der Musik...der Technik vorziehen...soviel zu den 100000 effekten...:)
 
Hi, sehr interessanter Thread
aber...*grübel*... ich glaub ein Aspekt des Musimachens in dieses Zeiten ist noch ausser Acht gelassen worden..
ich meine - in Abwandlung des Spots eines skand. Möbelherstellers - das 'Entdecken der Möglichkeiten'...
.. Ich habe viel Spass und Lust daran.. Klänge zu entdecken, die mir schon Freeware-Programme heutzutage bieten.. das Spiel in Reason oder Reaktor setzt dem dann noch die Krone auf... es ist zum Teil Erforschung, zum Teil eine Art Gaming...
.. das gab es früher nicht (es sei denn man hiess Edgar Fröse) ... ich hatt ne Klampfe mein Effektbrett und nen Verstärker ... was da rauskommt, wusste ich...
heute ertappe ich mich dabei, wie ich Eins-Fix nur um es mal auszuprobieren einen Trance-Track mit FruityLoops baue und staune wie das funktioniert, welchen gesetzmässigkeiten das unterliegt, wie da brettert aus meinem Laptop...
..würde ich nie veröffentlichen oder jemandem vorspielen..und trotzdem ist das Musikmachen ...

Gruss, Kasimiruslav
 
Hi,

ich denke, dass die meisten Probleme bei diesem Thema dadurch entstehen, dass "das Konzept Kunst" einfach untauglich ist.
Man will dabei viel zu widersprüchliche Dinge unter einen Hut bringen:
- "Kunst" und "Handwerk" unterscheiden,
- "banal" von "anspruchsvoll" trennen,
- aber "zeitgemäß" und "ewiggültig",
- sowie "konsumentenorientiert" und "extravagant" vereinen.
- Sie soll "Aussage" und "Zweckfreiheit" (L'art pour l'art) verbinden.
- Schließlich ist "Kunst" noch ein extrem wertender Begriff (jemandem zu sagen, was er produziere, sei keine "Kunst", ist eine Beleidigung)
- ....

Im Prinzip haben wir zum Begriff "Kunst" nur einen ungeordneten Haufen von Klischees (aus ganz unterschiedlichen Epochen und Disziplinen) .... und wundern uns, dass die nicht zusammen passen.

Deswegen habe ich diesen Begriff weitestgehend aus meinem Vokabular gestrichen. IMO ist das ein Thema, was man nur dann hervorziehen sollte, wenn man sich
a) profilieren oder
b) prügeln will.
;)


Gruß,

Simon2.
 
..würde ich nie veröffentlichen oder jemandem vorspielen..und trotzdem ist das Musikmachen ...

na klar....ich probiere auch gerne neuen technikkram aus...das macht die musik denke ich auch vielseitiger....gerade in unserer zeit finde ich wird es immer schwerer als musiker, musik zu machen, die wirklich neu ist, anders als bei der Kunst

dass "das Konzept Kunst" einfach untauglich ist
kunst ist denke ich einfach nur ein begriff für ein "gesellschaftliches phänomen"....
extrem vielseitig, wie ich finde......
gerade der disput um den begriff "Kunst" wird ja von vielen künstlern genutzt, um zu zeigen, was noch alles kunst ist.....ein grund, warum ich "das Konzept Kunst" für extrem tauglich halte....gerade die definitionsproblematik macht es ja so interessant....
 
Bluflame hat Recht! Endgültige Ergebnisse kann es bei der Definition solcher auf historischen gesellschaftlichen Konventionen beruhenden Begriffe wie dem der Kunst nicht geben. Um so amüsanter finde ich die Beiträge einiger Zeitgenossen, die - darauf lassen ihre Postings schließen - sich weder mit Kunst noch mit der Problematik von Begrifflichkeiten jemals ernsthaft auseinander gesetzt haben, sondern ausschließlich ihren persönlichen Geschmack und vermeintlich kluges Hörensagen zur Bewertung schöpferischer Phänomene heranziehen. Euch sage ich: Ihr habt wieder mal eine gute Gelegenheit verpasst, den Mund zu halten.

@Dave1978

Hier nachlesen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kunstbegriff

Dann lange überlegen, und ggf. hinterher wieder mitreden. Aber schön leise.
 
bluflame schrieb:
...
dass "das Konzept Kunst" einfach untauglich ist
kunst ist denke ich einfach nur ein begriff für ein "gesellschaftliches phänomen"....
extrem vielseitig, wie ich finde......
gerade der disput um den begriff "Kunst" wird ja von vielen künstlern genutzt, um zu zeigen, was noch alles kunst ist.....ein grund, warum ich "das Konzept Kunst" für extrem tauglich halte....gerade die definitionsproblematik macht es ja so interessant....

Hi,

damit schreibst Du aber dem Begriff "Kunst" eine ganz andere Funktionalität zu, als die Allgemeinheit. Dir geht es nicht um "Kunst", sondern um "den Kunstdefinitionsprozess". Vielleicht macht der Sinn .... mir persönlich ist das aber zu sehr vergebene Liebesmüh' .
Wenn man über "Kreativität" oder "Aussage" oder "Anspruch" oder ... reden will, soll man auch genau das tun und das nicht erst hinter einem "to Kunst or not to Kunst"-Schild verstecken (und sich hinterher wundern, dass man bei seiner Frage überhaupt nicht weitergekommen ist).
;)

Gruß,

Simon2.
 
damit schreibst Du aber dem Begriff "Kunst" eine ganz andere Funktionalität zu, als die Allgemeinheit. Dir geht es nicht um "Kunst", sondern um "den Kunstdefinitionsprozess".

Da hast du mich wohl mißverstanden....es geht mir nicht darum,ich wollte lediglich sagen, dass der definitionsprozess auch schon Kunst ist, und das Fasziniert mich....
Die Funktionalität von Kunst ist denke ich genauso schwer definierbar...

das nicht erst hinter einem "to Kunst or not to Kunst"-Schild verstecken (und sich hinterher wundern, dass man bei seiner Frage überhaupt nicht weitergekommen ist

Ich habe keine Fragen, ich habe Antworten, und deswegen komme ich auch weiter... :)

Ich finde es lediglich irritierend sich mit dem Thema Musik und Technik auseinandersetzen zu wollen, ohne zu erkennen, dass es schwer ist zu sagen, wo es denn nun angefangen hat mit der Technik...das will ich von niemandem behaupten, aber ich denke wenn man sich damit auseinandersetzt, was denn nun die Technik ist, dann wird man ganz schnell auf verschiedene definitionen stossen....
Sind es jetzt nur die Computer, oder schon die E-Gitarren...
Wenn ich sage, ich stehe auf die Technik, dann kann es trotzdem sein, dass ich nicht mit einem Computer arbeite....vielleicht ist das ja ein wenig zu "haarspalterisch" für dieses Forumthema, wenn ja, dann bitte ich höflichst um Entschuldigung, aber wo wir schon bei "Philosophie" sind hielt ich es für durchaus angebracht....
 

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