Die Abschaffung von Studiomonitoren mit rein analogem Signalweg

[synthpark]

Mit Bedauern stelle ich fest, daß immer mehr Monitorhersteller auf digitale Frequenzweichen setzen. Auf diese Weise ist es nicht mehr möglich, einen komplett analogen Signalweg zu haben (Pult, Monitore), bzw. seinen Wandler hören. Für mich ein No-Go.

Dazu kommen zusätzliche Latenzen durch der Weiche, insbesondere wenn das Signal AD und danach DA gewandelt wird. So ein Schwachsinn. 3 ms mehr sind mir 3 ms zuviel. Plus Wandlerverluste.

Den präferierten "High-End" Wandler kann man dann auch nicht mehr voll ausspielen, bye bye Mastering!

Die neue Dynaudio BM Serie ...
die neue Adam S Serie ...
Genelec ...

Was soll das? Da kann man sich nur noch schnell mit der alten Serie eindecken (bald gibts Adam S3XH zum Abverkaufspreis, nehme ich an).

 

[Manoloco]

Mein Lieblings-Hersteller aus der Schweiz bleibt da puristisch und zieht den analogen Weg auch künftig durch bzw vor.

http://www.psiaudio.com/

Die digitale Orientierung könnte den 'konservativen' wieder in die Karten spielen. FInde ich gut. Wobei sich die wenigsten (behaupte ich mal) sich überhaupt Gedanken um den Signalweg und Wandlung machen.

 

[synthpark]

http://www.psiaudio.com/

Die digitale Orientierung könnte den 'konservativen' wieder in die Karten spielen. FInde ich gut. Wobei sich die wenigsten (behaupte ich mal) sich überhaupt Gedanken um den Signalweg und Wandlung machen.

Yo, ihr Schweitzer halt

Wär schade, wenn in Zukunft analoge Systeme nur noch von Boutiqueherstellern realisiert werden. Wieder ein Schritt in die Richtung, dass man für das gleiche Geld nicht mehr die Technik auf gleichem Niveau bekommt. DSP Weiche hat auf den ersten Blick Vorteile, aber eben auch die genannten Nachteile.

 

[echoRausch]

Den präferierten "High-End" Wandler kann man dann auch nicht mehr voll ausspielen, bye bye Mastering!

Relativierend muss man allerdings anmerken, dass derjenige, der diesen Wandler hat, auch keinesfalls auf derlei:

Die neue Dynaudio BM Serie ...
die neue Adam S Serie ...
Genelec ...

fürs Monitoring zurückgreifen wird.

Ansonsten ist die Betrachtung der zusätzlichen Latenz sicher nicht ganz unerheblich, wenn auch kein Beinbruch. Man muss sich ggf. für wirkllich timting-kritische Einspielungen einen Plan B zurecht legen.

Mich persönlich würde das Delay nicht einschränken, das wär mir völlig egal.

Man sollte sich bei Anschaffung solcher Abhöre wohl von vornherein darauf festlegen, die Eingänge digital anzusteuern und muss wohl dann einfach mit dem verbauten DA-Wandler leben (können).

 

[synthpark]

Relativierend muss man allerdings anmerken, dass derjenige, der diesen Wandler hat, auch keinesfalls auf derlei:

Die neue Dynaudio BM Serie ...
die neue Adam S Serie ...
Genelec ...

fürs Monitoring zurückgreifen wird.

Ja kommt ganz drauf an, wie eitel derjenige ist. Andernfalls würde er durchaus ein Päärchen Adam S3XH zumindest probehören. Und es muss auch kein > 3000 Euro Highend Wandler sein, da beginnt die Sache schon weiter unten, wo es dann wieder zu der Monitorklasse "passt". Also ich seh hier nichts Relativierendes, sondern nur ne Einschränkung für den Kunden, plus Delay (schlecht für Producer).

 

[Synophon]

Die Hersteller versuchen wohl die Kosten für die Entwicklung einzusparen, indem sie die Mängel im Frequenzgang anstatt aufwändig analog dann schnell digital glätten.
Das Einzige, was ich an DSP gut finde, ist die zeitliche Anpassung der einzelnen Treiber untereinander. Beispielsweise bei meinen Tannoy Koax' müsste durch das weiter nach hinten versetzte Hochtonhorn eigentlich der Tiefmitteltöner verzögert werden. Sowas in eine analoge Weiche zu implementieren ist vermutlich recht kompliziert und klingt dann am Ende wahrscheinlich nicht mal wirklich gut.

 

[echoRausch]

Die Hersteller versuchen wohl die Kosten für die Entwicklung einzusparen, indem sie die Mängel im Frequenzgang anstatt aufwändig analog dann schnell digital glätten.
Das Einzige, was ich an DSP gut finde, ist die zeitliche Anpassung der einzelnen Treiber untereinander. Beispielsweise bei meinen Tannoy Koax' müsste durch das weiter nach hinten versetzte Hochtonhorn eigentlich der Tiefmitteltöner verzögert werden. Sowas in eine analoge Weiche zu implementieren ist vermutlich recht kompliziert und klingt dann am Ende wahrscheinlich nicht mal wirklich gut.

Das liegt wohl auf der Hand... Dann baut man noch eine "Raumkorrektur" ein und verkauft das als Mega-Feature. Rockt.

 

[TedStriker]

Das ist echt lustig. Hier wird literweise über Wandler philosophiert, wenn in der DSP aber ein Flachmann sitzt, nutzt das alles nix.

 

[Schlumpfpeter]

Ich plaediere fuers anhoeren. Evtl. hoert sich das Ergebnis gut an. Auch bei den sauteuren top Wandlern gehen ja die Meinungen ob noetig oder nicht ja durchaus auseinander. Wenn die Boxen funktionieren, dann funktionieren sie.

 

[livingsounds]

Einfach nicht kaufen. Ich benutze seit Jahren geschlossene Passivmonitore, so was gibt es von den verbreiteten Monitorherstellern schon lange nicht mehr. Klingt trotzdem besser.

Wir haben jetzt in der täglichen Verwendung klangliche Verschlechterungen bei der Aufnahme, Synthese, Abmischung und Abhöre gegenüber Spitzentechnik aus 80er und 90ern. Überall klangschädliche digitale Signalverbiegungen. Und Konsumenten die das kaputtgemasterte Ergebnis als datenreduziertes Format über mobile Billigabspielgeräte per Kopfhörer oder Handylautsprecher u.Ä. abhören. Kein Wunder, dass fast nichts Hörbares mehr dabei herauskommt.

>rant over<

 

[Gast92251]

Einfach nicht kaufen. Ich benutze seit Jahren geschlossene Passivmonitore, so was gibt es von den verbreiteten Monitorherstellern schon lange nicht mehr. Klingt trotzdem besser.

genau!

Überall klangschädliche digitale Signalverbiegungen.
Und Konsumenten die das kaputtgemasterte Ergebnis als datenreduziertes Format über mobile Billigabspielgeräte per Kopfhörer oder Handylautsprecher u.Ä. abhören.
Kein Wunder, dass fast nichts Hörbares mehr dabei herauskommt.

jawoll, so ist es!!

 

[Schlumpfpeter]

Ich bin auch ein grosser Fan geschlossener Systeme, aber digital als pauschal klanschaedigend zu verurteilen ordne ich in die Voodoo Ecke ein.

 

[synthpark]

Ich bin auch ein grosser Fan geschlossener Systeme, aber digital als pauschal klanschaedigend zu verurteilen ordne ich in die Voodoo Ecke ein.

Naja, unnötige Zusatzwandlungen sollen nicht sein.

Wenn der Eingang digital ist, und der Hersteller verspricht high End DA Wandlung, dann kann da was gutes bei rauskommen, auch mit relativ niedriger Latenz. Aber es gibt auch die Gefahr, dass der Hersteller in Versuchung kommt, minderwertige Treiber einzusetzen.

 

[Schlumpfpeter]

Da stimme ich dir komplett zu, deshalb schrieb ich das man den Ohren vertrauen sollte, auch in dem Punkt ob doppelte Wandlung tatsaechlich klangschaedigend ist im konkreten Einzelfall. Theoretisch steigt natuerlich die Verlustrate. Ob sie allerdings relevant ist, sagt einem nur das eigene Ohr.

 

[livingsounds]

Ich bin auch ein grosser Fan geschlossener Systeme, aber digital als pauschal klanschaedigend zu verurteilen ordne ich in die Voodoo Ecke ein.

Hab ich auch nicht gemacht. Sehr viele sind es aber.

Aktive analoge Filter sind praktisch auch nicht so ohne weiteres transparent zu bekommen, in einem durchschnittlichen Monitor stecken nicht die dafür notwendigen Bauteile und Schaltkreise, weil man Kosten sparen will.

 

[DocNo]

ATC, Quested, Neumann, PSI, Geithain... die Hersteller, die sich als Studio-Monitor wirklich lohnen, bekommst du immer voll analog. Also alles gut.

 

[Don_Quichotte]

Ich hatte mir mal einen mp3 Mini-Lautsprecher zugelegt, der so um die 20,- EUR kostet. Da kommt erstaunlich viel Bass für die kleine Membranfläche raus. Ich vermute fast, so etwas geht nur digital, also Endstufe mit Pulsweitenmodulation.

Aber wenn die Endstufe schon digital ist, dann ist es naheliegend, keine analoge Signalverarbeitung mehr zu haben. Eventuell rührt daher ein gewisser Trend. Mehr Bass...?

 

[echoRausch]

Aber wenn die Endstufe schon digital ist, dann ist es naheliegend, keine analoge
Signalverarbeitung mehr zu haben. Eventuell rührt daher ein gewisser Trend.

Was will man machen? Die Hersteller haben eben aufgrund der billigen Digitaltechnik neuerdings diese Option.

Man kann eben dadurch Dinge billiger, unter bestimmten Gesichtspunkten dabei sicherlich trotzdem sogar bessere Produkte herstellen. Zwangsweise sind die damit verbundenen Nachteile in Kauf zu nehmen bzw. gegen die Vorteile abzuwägen.

Der Käufer muss halt wissen, was er will. Das war schon immer so und wird wohl auch nie mehr anders.

Dahingehend ist der Thread schon absolut berechtigt. Aber jetzt die eine oder andere Lösung pauschal zu verurteilen/bevorzugen ist Blödsinn.

 

[synthpark]

Ich hatte mir mal einen mp3 Mini-Lautsprecher zugelegt, der so um die 20,- EUR kostet. Da kommt erstaunlich viel Bass für die kleine Membranfläche raus. Ich vermute fast, so etwas geht nur digital, also Endstufe mit Pulsweitenmodulation.

Aber wenn die Endstufe schon digital ist, dann ist es naheliegend, keine analoge Signalverarbeitung mehr zu haben. Eventuell rührt daher ein gewisser Trend. Mehr Bass...?

Die Klasse D ergibt sich aus der Fortführung der mit Buchstaben gekennzeichneten Verstärkerbetriebsarten. Der gebräuchliche Begriff Digitalendstufe oder Digitalverstärker beschreibt eigentlich den Sonderfall des umgangssprachlich auch "volldigital" bezeichneten Class-D-Verstärkers und erweckt den falschen Eindruck, dass ein PWM-Verstärker die Verstärkung mittels Digitaltechnik vornehmen oder ausschließlich ein digitales Eingangssignal verstärken würde. Tatsächlich ist das generierte Pulsweitensignal ein analoges Signal mit grundsätzlich unendlicher Auflösung auf der Zeitachse.

https://de.wikipedia.org/wiki/Klasse-D-Verstärker

 

[Kuno]

Also an sich finde ich digitale Technik in Monitoren ja durchaus gut.
Aber dann muss man da auch digital reingehen. Alles andere ist ja völlig bescheuert.