DI-Box

[akki_jayjo]

Hallo zusammen,

mein Name ist Thomas und habe heute endlich einen Raum für mein erstes kleines eigenes Studio bekommen. Zwar habe ich schon recht viel Equipment, muss aber, um ein wenig flexibler zu sein, noch ein paar Anschaffungen machen.

Der größte Punkt ist, dass ich gerne auch mal 2-3 Gitarren/Bässe + Mikro gleichzeitig aufnehmen will, also nicht immer in einzelnen Takes.

Kurze Info: Gehe bisher immer nur mit EINEM Instrument oder EINEM Mikrofon in meinen kleinen "TUBE ULTRAGAIN MIC100" von Behringer, da dann mit einem XLR-Kabel raus in mein Mischpult (YAMAHA MW8cx), welches gleichzeitig meine Soundkarte vom PC ist. Und dieser kleine mic100 von Behringer soll nicht nur als Vorverstärker dienen, sondern auch als DI-Box, vorausgesetzt ich gehe mit einem XLR-Kabel dann raus.

Meine Frage: Wenn ich jetzt 3 Gitarren (von mir aus auch 1 Mikro, 1 Gitarre, 1 Bass) jeweils in einen Kanal vom MW8cx stecke, muss ich dann vor jedem Kanal einen weiteren MIC100 schließen? Bin nämlich am überlegen, mir 2-3 weitere zu holen da diese echt ganz gut sind oder könnte ich auch mein "SAMSON MDR 1064" als DI-Box verwenden? Ich kann bei diesem nämlich auch im Main Mix mit zwei XLR-Steckern rausgehen. Würde ich z.B. 3 Gitarren in das SAMSON-Mischpult stecken und dann ausm Main Mix mit XLR in mein YAMAHA-Mischpult (dann natürlich lediglich in nur einen Kanal) gehen, hätte ich dann nicht auch die Instrumenten-Signale in von asymmetrisch in symmetrisch umgewandelt?

Die Frage ist für mich von Relevanz, da ich schon eine Menge Kohle für Absorber & Co. ausgeben muss und mir nicht 2-3 Behringer Mic100 umsonst kaufen möchte, wenn es das SAMSON-Mischpult auch tut.


Hoffe es ist nicht zu verwirrend = )


Vielen Dank im voraus für jede Antwort
Tommy

 

[tubeless]

die Instrumenten-Signale

Das sind keine Instrumentensignale, wie man sie versteht - damit meint man Signale aus Keyboards ete, Line-Pegel also.,
E-Gitarren und Bässe sind zwar Instrumente, liefern aber sehr viel kleinere Signale, brauchen ausserdem einen hochohmigen Eingang, und korrekt zu klingen. Das läuft schlussendlich auf Gitarrenpreamps oder spezielle Gitarrentonabnehmer-DI-Boxen raus.
Natürlich kannst Du die Klampfen auch wild über irgendwelche Miscer und sonstiges elektronisches geraffel jagen, darfst Dich dann aber nicht im Falle des Falles über müden oder unpassenden Klang beklagen.

 

[akki_jayjo]

@tubeless

danke für deine Antwort ; )

sry wegen dem falschen Begriff, aber bin noch eher ein Neuling im Recording.

Also der "Ultragain Tube Mic100" von Behringer, wird jedenfalls als hochwertige DI-Box im Music-Store bezeichnet:
http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/...ehren-MicAmp/art-REC0002535-000?CatalogVideo=

Ich nutze diesen Mic100 ja als DI-Box, wenn ich über XLR rausgehe, meine Frage war ja, ob das SAMSON-Mischpult auch die Funktion einer DI-Box besitzt, wenn ich dort mit XLR rausgehe.

Ferner, was würdet ihr mir empfehlen, wenn ich 2-3 Gitarren gleichzeitig aufnehmen möchte. Weiter von diesen Behringer Preamps (Ultragain Tube mic100) oder wäre da ein anderes Gerät besser?

 

[tubeless]

Also denn.
Eine DI-Box ist eigentlich dazu da, eine Impedanzwandlung durchzuführen und von unssymmetrischer auf symmetrische Verkabelung umzusetzen.
Diese Funktione erledigt das Mic100 und die erledigt auch ein Mischer, wenn er symmetrische Ausgänge hat
Beide Geräte erledigen aber nicht den korrekten Anscluss für eine E-Gitarre, dafür gits spezielle Boxen, zB die ULTRA-G GI100 von Behringer.

Wenn Du aber mit dem Sound Deiner Gitarren und Bäse zufrieden bist, und mit dem Mic100 klarkommst, dann nimm das. Und ob das dann mit dem Mischer so gut funktioniert, wirst Du am einfachsten ausprobieren müssen, mit Sicherheit aber wird das Grundrauschen ein bisschen höher sein.

 

[akki_jayjo]

Das klingt gut das Teil. Ist auch noch ein paar Euro billiger als der mic100.
Werde mir das Teil mal besorgen und gucken, wie groß der Unterschied ist. Nur wenn es sich besser anhört, dann brauch ich ja beides (mic100 und ULTRA-G GI100), denn sonst würde mir ja ein Verstärker fehlen.

Naja, wenn das in mehrfacher Ausführung zu teuer ist, dann muss die Möglichkeit mehrere Instrumente gleichzeitig aufzunehmen etwas warten. Hauptsache erstmal eine Gitarre optimal aufnehmen. Also werde ich jetzt das Teil bestellen und zwischen mic100 und Mischpult schalten (Gitarre->mic100->ULTRA-G GI100->Mischpult). Hoffe, dass mit den anständigen Kabeln da sich eine Verbesserung herausstellt. Einfach mal ausprobieren, wie du schon sagtest.

Sorry nochmal, aber wäre es überhaupt sinnvoll so zu machen, also beim mehrere Instrumente gleichzeitig aufnehmen halt jede Gitarre in einen eigenen mic100, dann jeweils auch durch eine eigene ULTRA-G GI 100 und dann in jeweils einen eigenen Kanal im Mischpult? Also mit jeweils einem eigenen Kanal im Mischpult ist klar, sonst klingt es eig. auch logisch, nur kommt mir das nicht ganz so professionell vor. Vielleicht gibts da ja eine einfachere Variante?

Und noch eine weitere Frage, diese ULTRA-G GI100 ist ja speziell für Gitarren gedacht, gibts denn auch spezielle für Keyboards? Diese will ich nämlich auch aufnehmen. Oder kann man den ULTRA-G GI100 auch für Keyboards nutzen?


Vielen Dank für deine Hilfe
Tommy

 

[tubeless]

Und noch eine weitere Frage, diese ULTRA-G GI100 ist ja speziell für Gitarren gedacht, gibts denn auch spezielle für Keyboards?

Brauchts eigentlich nicht.
Es gibt zwar Keyboards mit magnetischen Tonabnehmern - das Fender Rhodes ist so eins - aber im Gegensatz zu den meisten E-Gitarren haben solche Keyboards eine elektronische Verstärkung eingebaut, um das kleine Signal der Tonabnehmer auf den Level zu bringen, den man direkt in den Verstärker oder Mischer schicken kann.
Eine DI-Box ist hier nur dann notwendig, wenn man den weiteren Signalweg symmetrisch fahren will oder muss - das ist aber nur dannd er Fall, wenn die Umgebung stark störsignalbelastet ist oder das Signal weite Strecken zurücklegen muss.

Symmetrische und unsymmetrisce Verkabelung haben nicht zwingend was mit dem Level des Signals zu tun. Zur tiefgreifenderen Information schaue mal bei Wikipedia vorbei, da findest Du ausreichend Erklärung zum Thema.
So Boxen wie das Mic100 liefern ihrer Konstruktion wegen auch DI-Box-Funktion, ihr eigentlicher Sinn aber ist, den Level des Eingangsignals auf das Level zu pushen, welches von der nachfolgenden Stufe - Mischer, Interface, wasauchimmer - verlangt wird.

Ein ordentliches Mikrofon arbeitet mit symmetrischer Leitungsführung und hat ein geringes Signal - das nachfolgende Gerät muss also einerseits mit der symmetrischen Leitungsführung zurecht kommen UND das Signal auf das Level anheben, mit dem im gesamten restlichen Fuhrpark gearbeitet wird.

Eine E-Gitarre wird unsymmetrisch verkabelt, hat auch ein sehr kleines Signal und verlangt obendrein einen hohen Eingangswiderstand im nachfolgenden Gerät. Gitarrenverstärker, Gitarrenvorverstärker, manche Interfaces und Mischer bieten passende Eingänge - sie werden gerne mit Hi-Z bezeichnet.
Hier greift dann eben die ULTRA-G GI100 (es gibt natürlich auch noch Andere....) - sie bietet einen Hi-Z-Eingang und Symmetrierung des Signal, welches zwar immer noch schwach ist, aber der Symmetrierung wegen nicht mehr so anfällig für Störungen ist und so im Miscer oder Interface verstärkt und weiterverarbeitet werden kann.


Was nun Deine Aufnahmesituation angeht und die Auswirkung der versciedenen Möglichkeiten, so bleibt Dir nichts anderes, als mal auszuprobieren, auf welchem Weg Du nen Klang hinbekommst, wie er Dir vorschwebt.
Normalerweise hat ne E-Gitarre oder ein E-Bass zumindest einen eigenen Vorverstärker, um den Klang zu formen, den der jeweilge Spieler haben will - damit sind dann aber meistens auch die Anschlussprobleme keine mehr, weil man einfach ein Kabel zwischen Preamp und Mischer nimmt und gut isses.
Normalerweise würde man in Deinem Fall zumindest den Gitarren und Bässen je eine DI-Box mit Hi-Z-eingang verpassen, und den Klang bzw die Verstärkung im Mischer veranstalten.
Du kannst aber auch die Klampfen direkt an den Mischer koppeln. Dann hörst Du, was dabei rauskommt, und wenn es Müll ist, musst Du was tun. Wenns gut klingt, dann brauchts nichts mehr.
Probieren geht über Studieren. Vollkommen unabhängig davon, was so Leute wie ich zum Standard ernennen mögen.