@mtree
Etz mal Butterbeidiefische mein Freund. Hast du dir mal die Ausgangstracks angehört? Ich hör da kein RHCP. Weder spielerisch, noch in Sachen Aufnahmequalität. Außer du hattest andere Tracks zur Verfügung...
Das hat nichts mit RHCP zu tun. Die hab ich nur als Beispiel genommen, weil deren Alben oft extrem laut gemastert sind.
Man kann jede professionelle Produktion nehmen, die als "laut" zu bezeichnen ist und wird keine Multiband Artefakte feststellen. MBC lässt schnell flach klingen und muss schon sehr dezent und gekonnt eingesetzt werden, um nicht aufzufallen. Aber ist sie dann überhaupt nötig?
Zugegeben, ich steiger mich grad in das Multiband Thema rein. Mir ists nur übel aufgestoßen, weil ich diesen "Fehler" früher auch gemacht habe und hier bei vielen Mixen glaube rausgehört zu haben. Keine Tiefe, alles platt gewalzt.
Der Rest ist m. E. einfach. Transportiert der Mix die Emotion? Sehr gut! Wenn nicht ... dann eben nicht so gut.
Das Tontechnische ist an 2. Stelle für mich. Es ist nur leider oft so dass, wenn das Tontechnische nicht funktioniert hat, dann die Emotion und die Mixidee gerne mal auf der Strecke bleiben.
Deswegen stelle ich den technischen Mix mit dem "musikalischen" Mix auf eine Stufe. Beides geht Hand in Hand und man muss wissen, wie man technisch an die Sache rangeht, um den Song mit seiner Aussage optimal rüberzubringen. Das fängt für mich schon beim Filtern von fiesen Beckenfrequenzen u.ä. an. Bleiben die drin, stören sie und lenken vom Wesentlichen ab.
@AWF
Der Grund warum die Drums so laut sind: der Mix hatte ursprünglich 4 dB RMS.
Ich habe das dann etwas entschärft und auch nicht mehr weiter gemacht.
Schalte ich den Clipper (nicht Limiter oder Multiband Schrott) aus, dann hauen dir die Drums die Ohren kaputt. Ohne Clipper ist dieser Mix eine Katastrophe, nicht anzuhören. Hier wurde von Anfang an auf laut gemischt.
Je mehr ich den Clipper zurück fahre, desto lauter werden Drums, insbesondere Bassdrum und Snaredrum. Attack der Drums sind dann richtig unangenehm.
So ähnlich hatte ich das früher auch mal gemacht. Nur hab ich es da schon separat "gemastert" und vor dem Clipper noch durch nen Multiband gejagt. In den Mixen waren die Drums extrem laut, die Transienten schlugen über alles hoch hinaus. Bis mir irgendwann klar wurde: Man muss anders an die Sache rangehen, das Schlagzeug im Mix anders komprimieren und anders mit den Transienten umgehen.
Profis haben nen Limiter nur als Schutz auf dem Masterbus. -18dBFS RMS als Richtwert sind beim Mischen immer noch gängige Praxis.
Würdest du das auch so machen, müsstest du quasi "blind" mischen, immer mit dem Hintergedanken: Die Drums werden nachher noch abgesäbelt. Das ist sicher nicht der Sinne der Sache.
Ich halte meine Mixe auch auf solchen Leveln und rendere dann in 24bit, um anschließend in einem separaten Projekt zu mastern. Da merkt man schnell, was das Lautmachen mit dem Mix anstellt, selbst wenn man beim Mischen schon stark komprimiert hat.
Wie willst du "Glue" zum Mix hinzufügen, wenn die Transienten der Drums vor dem Clipper über alle Maßen rausstechen und damit den Kompressor falsch triggern, weil sie danach sowieso abgesäbelt werden? (mal von extrem langen Attackzeiten oder sehr fragwürdigen FX Chains auf dem Masterbus abgesehen).
Ganz einfach: Sich den Transienten im Mix widmen und von da aus weiter machen.
"Früher" war das wohl einfacher, als Snares und Bassdrums schon vor dem Mix einfach in die Bandsättigung gefahren wurden.
