Der feige Hund

Teestunde

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Der feige Hund

Warum ist er schon verschwunden?
Das Programm ist noch nicht aus.
Sicher leckt er seine Wunden,
bei dem spärlichen Applaus.

Es war falsch, auf ihn zu setzen;
Leute wolln sich amüsiern,
nicht erstarren vor Entsetzen.
Der Humor muss triumphiern.

Der feige Hund haut einfach ab;
sein Zeug bringt niemanden auf Trab.
Dass er uns hier so hängen lässt,
gibt uns schon vor dem Schluss den Rest.

Der feige Hund haut einfach ab,
steigt nicht mal vom Olymp herab.
Die Leute werden langsam laut.
Und dem Kerl haben wir vertraut!


Man muss hübsch gefällig bleiben,
sonst erschrickt das Publikum.
Wahrheit schmeckt in dünnen Scheiben
nur mit Flitter drumherum.

Er hat Pegasus beladen
mit dem Leid der ganzen Welt;
und nun haben wir den Schaden:
Dieser Autor bringt kein Geld!

Der feige Hund haut einfach ab …

Ab morgen wieder
die alten Lieder,
wo sie nicht quatschen
und lange klatschen!

Der feige Hund haut einfach ab …
 
irgendwie passt da nicht der Reim/Vers oder wie ihr Texter das nennt
aber vielleicht lieg ich auch falsch, bin ja nur ein technoider DJ :schaem:
geht mir auch so :)


ich hab den Text jetzt zwei mal gelesen und bin mir unsicher worum es geht :-D

das ist ok für mich, geht mir öfter so, das Handwerk stimmt
 
Also für meine Ohren stimmt es. Hab es jetzt ein paar Mal vor mich hin gesprochen ...
Worum geht es: Eine Band hat einen Texter angeheuert, der das Weite sucht, als seine Lieder vom Publikum nicht angenommen werden. (Soll ja vorkommen.)

:)
 
Ich bin erst auch rhythmisch an der gleichen Stelle gestolpert, sehe aber seit dem zweitem Lesen kein Problem mehr.
Ist wohl nur eine Frage der Interpretation im Sinne von Vortrag.
 
Worum geht es: Eine Band hat einen Texter angeheuert, der das Weite sucht, als seine Lieder vom Publikum nicht angenommen werden. (Soll ja vorkommen.)
Der Text gefällt mir irgendwie nicht, der Titel noch weniger. Ich würde es "der Autor" nennen zB

Das es aber hier um einen Texter einer Band gehen soll darauf kann niemand kommen.
Das funktioniert doch nicht. Eine Lesung eines Schriftstellers evtl noch gerade so.

Woher sollte der Texter wissen weshalb wenig geklatscht wird??? Unlogisch, sorry!
Und wieso sollten die Musiker das Verschwinden überhaupt merken und es sie jucken???
Das ist alles sehr weit hergeholt und leider nicht überzeugend.
 
Und wieso sollten die Musiker das Verschwinden überhaupt merken und es sie jucken???
Ich hab früher im Theater gearbeitet. Wenn da der Autor oder der Regisseur des Stückes bei Nichterfolg aus dem Zuschauerraum verschwand oder vor Angst gar nicht erst reinging, war er beim Ensemble unten durch. :|
 
Ja Theater ist doch was völlig Anderes als eine Band. Der Autor eines Theaterstückes ist doch tausendmal wichtiger als ein Texter für irgendwelche Musik. Das passt überhaupt nicht.
 
@SoulFrontier Ich setz mich noch mal ran. :)
Würde ich nicht. Ich find den Text richtig gut. Mir gefällt er besser als deine sonstigen, gerade weil er nicht so alles erklärend ist.
Was rüberkommt, ist doch absolut stimmig:
Der Künstler, das arme Wesen. Geliebt werden will er, aber auch mutig sein. Und dann liebt ihn das Publikum, aber für das Falsche. Oder es bestraft ihn, weil er auf einmal mehr will oder was ändern.
Ich seh im Hintergrund Schwarz-Weiß-Bilder von Romy Schneider, Rex Gildo und Cindy und Bert vorbeilaufen ;-)

Vielleicht das Wort "Autor" durch ein anderes ersetzen. Ansonsten funktioniert das für mich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde den Text auch ziemlich gut, genauso wie er ist. Ich mag es auch, dass etwas Interpretatiosspielraum bleibt. Das macht die Sache geheimnisvoll... Möglicherweise ist der Text etwas zu kurz für einen ganzen Song, aber das müßte man ausprobieren.

Vor meinem geistigen Auge sehe ich ein altes Theater, ein Publikum aus dem 16./17. Jahrhundert, mit Perücken, aristokratisch, gepudert, überschminkt, überheblich, dekadent. Auf der Bühne die Band, optisch zeitgemäß, spielt ihre Show. Das Publikum verspottet und beleidigt die Band. Der "feige Hund" irrt durch die Gänge des Theaters, die einem Labyrinth gleichen, er findet den Ausgang nicht und landet anschließend im Publikum, das sich auf ihn stürzt während die Band weiter spielt.

Ich höre 4-to-the-floor, harte E-Gitarren, spärische Synths und eine Stimme a la Dero Goi oder Till Lindemann. Sehr straight aber dynamisch, eine Prise Pop und Glam, etwas Gothic, gewürzt mit einem Hauch Gewalt. Könnte mir das aber auch als Mittelalter-Rock-Song vorstellen.

Mir gefält's ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mein Empfinden geht es bei dem Text gar nicht so um den "feigen Hund" selbst, sondern darum wie der Kunstbetrieb den Applaus / die Bestätigung / die Einnahmen der Kunst vorzieht. Eigentlich ein Appell mehr Kunst und weniger Kommerz zu wagen. So interpretieren ich den Text.
 
Was rüberkommt, ist doch absolut stimmig:
Das mag ich an Recording, dass keiner dem anderen nachplappert, sondern jeder sagt seine Meinung. :) Eure unterschiedlichen Standpunkte reißen mich zwar ganz schön hin und her, aber das muss auch so sein. Ich will mich trotzdem noch mal ransetzen. Muss ja nichts verwerfen. Nur ergänzen. Es lebe die Vielfalt! ;)
 
Eigentlich ein Appell mehr Kunst und weniger Kommerz zu wagen.
Das ist immer eine Gratwanderung. Ich habe Bekannte, die hier in Dresden den Theaterkahn am Laufen halten. Wenn sich da ein paar Veranstaltungen schlecht verkaufen, ist schon Panik angesagt. Das Publikum rennt schnell weg, das Angebot ist einfach zu groß. Da sind Experimente immer ein Wagnis.
 
Ich bin diesmal ein bißchen näher am SoulFrontier. Ich denke, dass der Text zwar funktionieren könnte - aber in erster Linie, wenn man ihn vor Theaterleuten spielt. Dass er auch für die Allgemeinheit funzt, dazu fehlt ihm noch etwas.

Als Idee:

man könnte vielleicht eine "Vorrede" (zwei Vierzeiler) als Einführung in das Thema bringen. Wie beim Nibelungenlied (uns ist von alten maeren und wunders viel geseit...) Oder bei Romeo und Julia (zwei Häuser, beide an Ansehen gleich, entfachen neuen Streit aus altem Hass im lieblichen Verona...)

Hier nach dem Motto: Das Theater ist ein seltsamer Ort. Und von einer seiner seltsamen Dinge will ich heut erzählen

Und dann die eigentliche Story länger, ausgeschmückter.
 

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