Denkfehler beim Mixing

[HolsDerGeier]

Hallo Profis,
ich befürchte, ich denke FALSCH beim Abmischen von Songs in LOGIC... und bringe jetzt den Vergleich mit LIVE Mischen:

Die korrekte Version - beim live mischen - geht VON UNTEN NACH OBEN
> Mein MASTER liegt zuerst bei 30%.
> Ich hab die GAIN-LEDs im Auge.
> Ich fahre die einzelnen Instrumente von 0 (leise) hinauf auf die verzerrungsfreie Maximallautstärke.
> Dann erst regle ich das GESAMTVERHÄLTNIS der Instrumente zueinander.
> Dann fahre ich den MASTER auf die lokalen oder technischen Gegebenheiten HINAUF.

Meine -offensichtlich falsche- Art des Abmischens von Songspuren in LOGIC geht nämlich VON OBEN NACH UNTEN.
> Mein MASTER liegt bei 100% (=0DB)
> Meine Einzelspuren liegen auch bei 100% (=0DB). Dadurch übersteuert mein MASTER - logischerweise.
> Nun fahre ich die Einzelspuren von 100% (=0DB) - je nach Lautstärke und Art des Instrumentes - HINUNTER auf -4DB bis -10DB (je nach dem, was ich wann brauche)
Auf diese Weise liegt dann der MASTERPEGEL beim Abspielen permanent zwischen -4DB und -0,5DB, und er fährt nie in die Verzerrung.

Liege ich TATSÄCHLICH falsch im praktischen Umgang mit dem LOGIC-Mixer, obwohl der Mix gut durchsetzt ist, oder bilde ich mir das nur ein???

lg
Euer Geier

 

[RefinedRough]

Ja einfach die Fader so stellen, dass du ein bisschen Luft hast im Masterkanal. Sonst kannst du auch den am Ende noch ein bisschen runter / rauf regeln, ich schaue zwar immer drauf dass ich um die -5dB dort bin wenn er in Nullstellung ist - aber durch die interne 32bit float Verarbeitung kannst du mehr oder weniger machen was du willst mit den Pegeln. Die einzelnen Spuren kannst du auch voll ins rote fahren ohne dass clipping entsteht, es sei denn, irgend ein Plugin kommt damit nicht klar, solange am Ende der Master nicht clippt...

Wenn ich was zum Mischen bekomme, dann sind die Spuren meist zu laut und ich zieh alles gleichzeitig auf meinen gewohnten Arbeitspegel runter, am besten gewöhnst du dir ein immer mehr oder weniger gleichbleibendes Muster an, das erleichtert dann auch die Arbeit mit Gruppen bzw dessen Kompression usw.

 

[ach]

Moin HolsDer

Ich bezweifele, dass es da ein Richtig oder Falsch gibt. Wenn du mit deiner Herangehensweise schnell zu guten Resultaten kommst, dann ist doch alles gut.

Ich mache das so ähnlich wie RefinedRough. Als Ausgangspunkt habe ich den Masterfader auf 0dB, Channelfader um die -6dB herum. Jede Instrumentengruppe kommt gleich auf 'nen eigenen Bus, die habe ich meist um die -2dB als Ausgangsbasis. So komme ich recht flott voran.

am besten gewöhnst du dir ein immer mehr oder weniger gleichbleibendes Muster an, das erleichtert dann auch die Arbeit

Jo!

Also: wenn dir deine Herangehensweise flott von der Hand geht, sehe ich keinen Grund etwas zu verändern.

 

[HolsDerGeier]

Danke, Männer... vor allem für den Tipp mit den GRUPPEN.

Und: beim Duschen kommen immer gute Gedanken: Ich vermute, ich hatte nämlich beim Denkfehler einen Denkfehler *loooooooooool*

Weil - live kommt ein dynamisches Signal daher, doch die LOGIC-Spuren sind ja bereits sooooo aufgenommen, dass da nix Übersteuertes mehr reinfährt...

lg
UZ

 

[ach]

beim Duschen kommen immer gute Gedanken

Cool, das probiere ich aus - ich gehe jetzt duschen

live kommt ein dynamisches Signal daher,

O ja, das sind verschiedene Welten.
Da werden böse Erinnerungen wach. ganz toll wenn man für 'ne Amateurband mischt. Ich fand das immer richtig schön und erfrischend wenn z.B. die Freundin vom Gitarristen mir erklärte, dass die Gitarre ja lauter muss und die Freundin vom Sänger und.. .... hach, soooo viele gut gemeinte Ratschläge

Menno, bin ich froh, dass ich seit 15 Jahren in Ruhe in meinem Studio machen kann!