Ich freue mich immer, wenn sich Kenner der Materie an ein Thema annähern und sich im Laufe eines Threads so langsam zu des Pudels Kern vorarbeiten. David Gilmours Guitar-style ist auf jedenfall außergewöhnlich (gut) und besonders.
Aber ich würde mich da wirklich nicht zu sehr auf das Equipment konzentrieren - denn wie schon erkannt worden ist, ist es die ganz persönliche Note und Art und Weise des Spiels, was gerade ihn besonders ausmacht.
Anfang der 70er Jahre war das noch nicht so extrem ausgefeilt mit den Effekten, wie heute. Und auch er hat sich, wie sehr viele andere, dann nach und nach ein gewisses Arsenal von Tretbüchsen (besonders Boss) zugelegt, wie die meißten Guitaristen.
Also wenn es wirklich nur um den reinen Sound gehen würde, dann würden wohlmöglich die üblichen Boss-Teile: Sample Delay, Chorus, Flanger, Disstortion, etc. durchaus hinreichen.
Anders wird es dagegen, wenn man in Verbindung mit den Effekten z.B. slide-guitar spielt.
Komisch, daß da bisher noch keiner d'rauf gekommen ist - immerhin eine Spieltechnik, die weit über 100 Jahre bekannt ist und gerade mit Verzerrung, Hall, Delay, etc. ordentlich Qualm macht.
Hier mal ein paar Hörbeispiele, die bei mir zumindest sehr weit oben stehen, was David Gilmour und Pink Floyd angehen. Vielleicht auch Beispiele dafür, daß die Aussage - "Wenn die immer noch so klingen wuerden wie anno 69 - dann waern se wech vom Fenster - seit mindestens 20 Jahren schon." - gelinde gesagt kompletter Unfug ist.
Im Gegenteil - wenn die heute so spielen, wie 69, werden sie zum Hofkonzert der Queen eingeladen und haben nun überhaupt nichts mehr mit verkifften psychedelic-Hippies gemeinsam.
Pink Floyd - Meddle - 01 - One Of These Days
Pink Floyd - Obscured By Clouds (Track 1, 2, 3, 4)
Pink Floyd - San Tropez
und nicht zuletzt ein sehr schönes und dankbares Stück, was sich wirklich lohnt mal nachzuspielen und vergeßt dabei nicht den Vibrato - "Jammerhaken" an eurer Guitar
David Gilmour -Murder
Murder David Gilmour
1.
D Am D
Some of them standing, some were waiting in line.
D Am C
As if there was something that they thought they might find.
Am Em D C
Taking some strength from the feelings that always were shared.
Am D G
And in the background, the eyes that just stared.
2.
D Am D
What was it brought you out here in the dark?
D Am C
Was it your only way of making your mark?
Am Em D C
Did you get rid of all the voices in your head?
Am D G
Do you now miss them and the things that they said?
(Bass Solo)
F#m - E - D ------- Hm - E - A
3.
E Hm E
On your own admission you raised up the knife.
E Hm D
And you brought it down ending another man's life.
Hm F#m E D
When it was done you just threw down the blade,
Hm E A
While the red blood spread wider like the anger you made.
4.
E Hm E
I don't want this anger that's burning in me.
E Hm D
It's something from which it's so hard to be free.
Hm F#m E D
But none of the tears that we cry in sorrow or rage,
Hm E A
Can make any difference, or turn back the page.
(Solo)
(Repeat Chords from last verse)
(Outro)
Die Idee sich insgesamt etwas intensiver mit Guitaristen und ihren speziellen Effektvorlieben zu befassen finde ich sehr gut.
Aber Vorsicht - Guitaristen nutzen mittlerweile genau wie Keyboarder die digitalen Segnungen von Synthesizern ------------
Pat Metheny - Are You Going With Me