Creamware PowerPulsar / VST-Nutzung

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Guest
Hallo mich plagt folgendes Problem :

Ich bin auf der Suche nach einer neuen Soundkarte. Ich arbeite viel mit VSTis aber auch mit externen MIDI-Geräten. Audio-Aufnahmen mache ich eher selten. Da mein Rechner bei vielen VSTis und VST-Effekten recht zügig in die Knie geht, will ich eine DSP-Karte. Ich hab da an die Creamware PowerPulsar gedacht, weil die in dem Preissegment mit 15 DSPs, den vielen Effekten und, für mich auch sehr interessant, mit verschiedenen virtuellen Synthies und Samplern ausgestattet ist.

Hat irgendjemand erfahrung mit der Karte ?

Kann ich auch meine VSTi durch den VST-Standart mit den DSPs nutzten ( z.B. NI Pro53 ) und sind die mitgelieferten Effekte/Synthies über VST voll automatisierbar ?

Hat jemand Ahnung, ob da auf irgendein bestimmten Chipsatz geachtet werden muss und ob die Karte mit AMD Probleme macht...

Wie sieht es mit der Latenz beim Monitoring / Einspielen von VSTi aus ?

In der Produktbeschreibung heisst es über 20 I/O...... an der Kabelpeitsche auf den Bilder kann ich aber irgendwie nicht so viele Eingänge entdecken. Wie ist das zu verstehen ? Virtuelle I/O oder wieee ?? Wie viele I/O sinds denn nun wirklich ?

Fragen über Fragen......
:-? :-? :-?
 
Hi Gonzo,

das wichtigste vorab:


Es heisst Standard - mit "D" am Schluß.

Bezüglich Creamware möchte ich Dir einen Hinweis geben. Über die Firma "CreamWare Datentechnik GmbH" wurde 2003 das Insolvenzverfahren eröffnet. Seit ein paar Wochen ist klar, dass Geschäft und Produkte von der "CreamWare Audio GmbH" weiter geführt werden. Die neue Gesellschaft ist angeblich schuldenfrei und hat einige aber nicht alle Mitarbeiter der alten GmbH übernommen. Einschränkungen gibt es (wie sollte es auch anders sein) auch in den Bereichen Support & Entwicklung.

Deshalb wird sich erst später zeigen, ob alle Produkte, der Creamware (und das waren zum Schluß einige) noch und in vollem Umfang von der neuen Gesellschaft weiter gepflegt werden.

Zu den von Dir abgefragten technischen Daten möchte ich Dich deshalb auf die Hompage der Creamware verweisen (www.creamware.de) - dort findest Du auch Kontaktmöglichkeiten zum Support, wo man Dir sicherlich gerne Auskunft bezüglich der geplanten Produktlebenszyklen gibt. Herzstück des Produktprogramms ist m.E. zur Zeit der Noah-Synth.

MEGA
 
die sachen von creamware sind top. deine bedürfnisse werden sicher abgedeckt. das forum für pulsar findest du unter .planetz.com.


gruss
bruno
 
Kann ich auch meine VSTi durch den VST-Standart mit den DSPs nutzten ( z.B. NI Pro53 )
Nope, das geht bei keiner DSP Karte, würde ja den Herstellern den Markt für eigene PlugIns versauen!
 
@ Frankye

Was ist dann aber bei der PP-Karte der XTC-Mode ? Angeblich ermöglicht der genau das. Nur mit der Einschränkung, dass in dem Modus die eigenen Plugins von der Karte, sowie der Mixer nicht genutzt werden können. Der XTC-Mode soll praktisch eine "seamless" Verbindung zum bevorzugten Sequenzer sein.... :-?
 
Außerdem wäre es doch für einen Hersteller ein riesiges Verkaufsargument eben solche Karten herzustellen die das können, wenn das sonst keine kann...
 
Hallo Gonzo,

ein wenig Aufklärungsarbeit von einem Pulsar-User ;-) :

Die ScopeFusion Platform (mitgelieferte Software) bildet praktisch eine Arbeitsfläche ab, auf der Du verschiedene Devices (Mixer, Effekte, Synthies) laden und frei miteinander verkabeln kannst. Das ist auch soweit schön und gut (ASIO Devices zum und vom Sequencer gibts es auch), allerdings wirst Du bald 2 verschiedene Mixerebenen haben (Cubase und Pulsar); ebenso muss alles (auch bei bloß einer Effektnutzung des Pulsars) mühsam rein-und rausgeführt werden via virtueller Kabel.

Um dem Abhilfe zu schaffen gibt es den XTC Modus. Er ermöglicht, die Synthies des Pulsar als VST Intrumente bzw die Effekte des Pulsar als Effekt-Send in Cubase einzubinden. Die Mixer sind hier nicht verwendbar, weil man ja alles in Cubase selbst abmischt.
Die Pulsar eigenen Devices belasten weiterhin NUR die Pulsar-DSPs, externe VSTi belasten weiterhin NUR den Prozessor Deines Rechners selbst; es lassen sich also keine völlig fremden Module und VSTi "auf Kosten der Pulsar DSP Power" betreiben.

Hoffe damit geholfen zu haben, viele Grüße!
Ulrich
 
Zuerst einmal möchte ich mal so am Rande erwähnen, dass es hier ein Creamware Forum gibt. :)

Den Beitrag hier im Thread über die Insolvenz und den (falschen) Anschuldigungen über Vernachlässigung im Support halte ich für absolut verkehrt am Platz. Der Support war sogar während der Insolvenz verfügbar und wird in Zukunft sicher noch besser werden.
Wer gerne Meinungen, Für- und Wieders zum Thema Creamware, der Insolvenz und den Produkten lesen möchte, der soll sich mal die letzten 10 threads aus dem Creamware Forum hier auf HR durchlesen.

Kommen wir zu dem was eigentlich gefragt worden ist.

Ich hab da an die Creamware PowerPulsar gedacht

Meine persönliche Meinung als Creamware Benutzer.... da denkst Du genau richtig. Die Creamware Karten sind schon eine Weile auf dem Markt und ausgereift. Die erhältlichen DSP Effekte von Creamware und vielen Third-Party Entwicklern sind teilweise sehr gut.
Es gibt von Effekten bis hin zu Synthesizern und Samplern eigentlich alles.

Hat irgendjemand erfahrung mit der Karte ?

Direkte mit der PowerPulsar nicht. Aber die Karten unterscheiden sich größtenteils nur in der Anzahl DSP's und I/O Geschichten.
Grundlage für die Creamware Karte ist die SFP, Scope Fusion Plattform. Dies ist quasi die Betriebssoftware und ist bei allen Karten (ganz ganz alte mal ausgenommen) gleich. Egal ob man eine Luna-2 oder eine PowerPulsar hat, die Bedienung bleibt gleich.
Man kann die Karten auch kaskadieren, also mehrere zusammenstecken und dann wie eine einzige Karte benutzen.
Reichen einem also mal die DSP's nicht mehr aus, einfach noch eine Karte dazustecken (sofern noch PCI Steckplätze frei) und über einen speziellen Connector miteinander zusammenschliessen.

Kann ich auch meine VSTi durch den VST-Standart mit den DSPs nutzten

Nein, das geht nicht. Damit Plugins auf den DSP Prozessoren laufen, müssen sie auch für diese DSP Prozessoren geschrieben sein.
VST's sind keine Hardwarebasierenden Plugins, sondern auf einen Software-Host angewiesen. Man müsste dazu eine Host Software, wie Cubase, auf den DSP Prozessoren laufen lassen und dies stelle ich mir absolut unmöglich vor.
Auch andere Hersteller mit DSP Karten können keine VST's direkt auf den DSP's laufen lassen.

sind die mitgelieferten Effekte/Synthies über VST voll automatisierbar ?

Was heisst über VST automatisierbar?
Die meisten Effekte, Mixer, Synthies etc. für die Creamware SFP sind über MIDI automatisierbar.
Fast jedem Regler, Schieber, Button etc. kann man einem MIDI-Event zuordnen und diese somit von einer MIDI-Konsole, DAW-Controller, MIDI-Keyboard oder aus der DAW Software (Cubase, Logic, Sonar etc.) steuern.

Hat jemand Ahnung, ob da auf irgendein bestimmten Chipsatz geachtet werden muss und ob die Karte mit AMD Probleme macht...

Nicht das ich wüsste. Meine Creamware lief schon unter einem VIA Chipsatz einwandfrei und auch jetzt unter einem Nforce-2 Chipsatz.
Auch habe ich schon immer eine AMD CPU und dies machte auch noch nie Probleme.

Wie sieht es mit der Latenz beim Monitoring / Einspielen von VSTi aus ?

Wie soll es damit aussehen?
Latenz ist nicht nur von der Soundkarte abhängig, sondern auch vom Rechner, von der Sequencersoftware, von der CPU-Last des Rechners, vom Betriebssystem und noch einigen anderen Dingen.
Prinzipiell bescheinigt man den Creamware Karten eine geringe Latenz. Ich schaffe ganz geringe Latenzwerte nur, wenn ich meinen Rechner nicht zu sehr mit VSTi's und anderem Kram belaste.
Ich hatte in meinem Rechner nun schon einige Soundkarten drin und konnte die Werbeaussagen von wegen 2ms Latenz u.ä. in der Praxis nie erreichen. Vielleicht wenn man nur ganz wenige Spuren und so gut wie keine VST/DXi Effekte benutzt.
Latenz ist eh so eine Sache, die man zu Tode diskutieren kann. Was nützt einem eine Soundkarte mit 5ms Latenz, wenn man dann ein VST Effekt mit 20ms Latenz benutzt? Gar nichts, das System stellt sich auf die größtmögliche Latenz ein.

Prinzipiell haben die Creamware Karten sehr gute geringe Latenzwerte und direktes Monitoring mit so gut wie 0 Latenz geht auch.

Bei mir in der Praxis sieht es oft so aus, dass je größer das Projekt wird, plötzlich es anfängt zu knacksen, zu stottern und es auch Dropouts gibt. Anfangs meinte ich noch, ok setze ich halt die Soundkartenlatenz hoch, was aber überhaupt nichts gebracht hat, weil diese nicht für die Gesamtlatenz verantwortlich war, sondern dicke Softsampler, Softsynths, Effekte wie Reverb und Kompressor halt ihren Tribut an die Hardware zollen, die CPU Last dann mit Peaks auf 100% geht und somit das System voll ausgelastet und die Latenz damit sehr hoch ist.
Da hilft bei mir dann oft nur noch Freezen und neuerdings das Auslagern von VSTi's auf einen anderen Rechner.

In der Produktbeschreibung heisst es über 20 I/O

Nun, wie gesagt, kenne ich die PowerPulsar selbst nicht. So wie ich das aber lese, hat die PowerPulsar bis zu 4 I/O Optionen.
Option heisst, man kann ergänzen.
Die Karte wird also die Möglichkeit haben, bis zu 4 optionale I/O-Optionen, wie Kabelpeitschen, z-Link Interfaces, ADAT-Verbindungen etc., hinzuhängen.
Wieviel I/O diese auf den Abbildungen gezeigte Kabelpeitsche hat, sehe ich nicht. Sie wird aber wohl keine 20 analog I/O's haben, sondern vielleicht 10 analoge I/O's, einen ADAT Anschluß mit 8 I/O's etc.
Das erfrägst Du am besten direkt bei Creamware.
Wichtig ist, die Karte ist um I/O's erweiterbar.
Man kann beispielsweise per Z-Link die kleine 8-fach I/O Box dranhängen oder mit der A16 Ultra kann man das ganze System um 16 analog I/O's + 2 x ADAT + 2 x Z-Link erweitern. (Z-Link bassiert auf Firewire, hat aber ein Creamware eigenes Übertragungsprotokoll). An die Z-Link's der A16 könnte man dann wiederum jeweils eine 8-fach I/O Box dranhängen.... in anderen Worten, es gibt genügend I/O Möglichkeiten.

Wieviele I/O's es letztlich sind, hängt davon ab, wieviele I/O-Optionen genutzt werden und besonders auch, mit was sie genutzt werden.

Achja und virtuelle I/O gibt es dann auch noch, das jetzt aber alles zu erklären geht zu weit.

Gut ausgerüstete Musikfachgeschäfte haben oftmals eine Creamware Vorführstation und können auch ein wenig beraten.

Gruß,
Organix
 
Hallo Organix,

Den Beitrag hier im Thread über die Insolvenz und den (falschen) Anschuldigungen über Vernachlässigung im Support halte ich für absolut verkehrt am Platz. Der Support war sogar während der Insolvenz verfügbar und wird in Zukunft sicher noch besser werden.

Die Insolvenz ist ein Fakt, darauf muss man potenzielle Käufer hinweisen dürfen - ich schrieb auch, er solle sich an Creamware bezüglich aktuellem Status wenden.

Das es dazu Grund gibt, impliziert der Wortlaut der PM, den ich dazu auszugsweise zitieren möchte:

„In der Tat bedeutet dieser Abschluß für uns daß wir im Rahmen eines schuldenfreien Neuanfangs unsere Technologie und unser Geschäft weiter ausbauen können, auch wenn wir das Geschäft zunächst einmal auf kleinerer Flamme starten werden.“ erläutert Wolf Roth, einer der beiden Geschäftsführer der CreamWare Audio GmbH.

Interpretation: die Mannschaft konnte nur teilweise gehalten werden, was logisch ist. Das könnte Einfluß auf die Produktrange haben. Das von diesem personellen Schnitt auch MA aus Support und Entwicklung betroffen sind ist ebenso keine Anschuldigung sondern beruht auf persönlichen Kontakten. Gemeint ist es als Hintergrundinformation, die ein User in einem solchen Forum eben auch erwarten kann. Hier ist nicht das Firmenforum und deshalb ist eine solche Info auch nicht fehl am Platz bzw. wird nicht wegzensiert.

Ich habe nicht unterstellt der Support sei schlecht bzw. nicht existent, das kann ich schlicht nicht einschätzen.

MEGA
 
@mega
Ich werde hier keine weiteren Vermutungen über den Fortbestand von Creamware äußern.

Als Creamware in der Insolvenz hängte riefen viele, das sei das Ende von Creamware. Naja totgesagte leben halt doch länger und in der Pressemitteilung ist von Zukunftsplänen die Rede wie auch von der sehr vernünftigen Einstellung, erstmal ein wenig zu sparen.
Das ist in meinen Augen eine gesunde Einstellung.

Natürlich ist die Insolvenz der alten Gesellschaft ein Fakt, aber so wie Du das gesagt hast, kam das so rüber wie "Finger weg von Creamware Karten, die waren schon mal Pleite"
Ich habe mich da schon mal ausführlich im Creamware Forum hier auf HR darüber ausgelassen, dass selbst wenn Creamware das zeitliche gesegnet hätte, es deshalb trotzdem dutzende von Third Party Entwickler gibt und die bestehende ausgereiften Produkte auch noch einige Jahre und auch die nächste Windows Version überleben wird.
Ausserdem gibt es in dieser Preis- und Leistungsklasse so gut wie keine Alternativen.

Und jetzt kommt mir bitte keiner mit einer Audiophile-2496, weil es grade In ist die Karten von M-Audio zu empfehlen, sonst lade ich hier mal einen Screenshot eines SFP Routingwindows hoch. :)

Wollen wir hier bei jedem Hard- oder Software Tip anfangen, eine ehemals wirtschaftliche Situation des jeweiligen Unternehmes zu zitieren?
Mein Gott es wird immer noch sehr oft Cubase empfohlen und das obwohl sich hat Steinberg auch kaufen lassen. Dies hatte mit Sicherheit auch finanzielle Gründe.
Als Steinberg von Pinnacle übernommen wurde machten sich auch viele Leute Sorgen über die Zukunft von Cubase. Und das aber recht unbegründet, aber die Gerüchteküche brodelte halt.

Ein Interessent zu Creamware Produkten wird wohl auch auf der Homepage von Creamware schauen und die Informationen dort sind aussagekräftiger als irgendwelche Vermutungen in Foren.
Auch von Gerüchten im Creamware Forum hier auf HR, dass der Vater des Creamware Geschäftsführers Frank Hund, unser gleichnamiger Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt sein soll, halte ich nicht sehr viel.

Daher schluss mit Gerüchten zu Creamware.
Die Produkte, besonders die Soundkarten, sind absolut top und sind in der Preisklasse mit der Leistungsfähigkeit schon fast konkurrenzlos.
Sollte es wirklich mal kein Creamware mehr geben und mir geht meine Karte kaputt oder ist halt irgendwie nicht mehr einsetzbar, dann spare ich mir ein Protools-TDM System zusammen. Man ist von einem Creamware System schon recht verwöhnt und als wahre Steigerung sehe ich da nur wirklich ProTools.
Aber erstmal freue ich mich darüber, dass Creamware erstmal aus der Krise raus ist und schaue optimistisch in die Zukunft, welche dann mal irgendwann SFP-4.0 lauten wird.

Grüße,
Organix
 
Natürlich ist die Insolvenz der alten Gesellschaft ein Fakt, aber so wie Du das gesagt hast, kam das so rüber wie "Finger weg von Creamware Karten, die waren schon mal Pleite"

So war es nicht gemeint. Das ist hoffentlich durch mein Reply klar geworden.

Bezüglich Cubase kann ich Deine Einschätzung teilen, die Firma steht wacklig da und die Investitionssicherheit - naja. Trotzdem ist es m.E. eine andere Situation, als ob eine Firma, die sich aus etwas rätselhaften Gründen hat retten können - normalerweise läuft sowas anders, das weisst Du sicher auch - mit recht hochpreisigen Produkten in Rede steht.

Creamware wird sich auf einen Teil der Produkte beschränken müssen, um mittelfristig ein gesundes Geschäft zu machen. Ich wollte darauf hinweisen, dass ein Neukunde sich über den geplanten Produktlenszyklus eines neu gekauften Produkts bei Creamware direkt informieren sollte und sich eben _nicht_ auf Aussagen aus dem Forum allein verlassen soll.

Ich wünsche mir auch, das die Creamware es schafft.

MEGA
 

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