Zuerst einmal möchte ich mal so am Rande erwähnen, dass es hier ein Creamware Forum gibt.
Den Beitrag hier im Thread über die Insolvenz und den (falschen) Anschuldigungen über Vernachlässigung im Support halte ich für absolut verkehrt am Platz. Der Support war sogar während der Insolvenz verfügbar und wird in Zukunft sicher noch besser werden.
Wer gerne Meinungen, Für- und Wieders zum Thema Creamware, der Insolvenz und den Produkten lesen möchte, der soll sich mal die letzten 10 threads aus dem Creamware Forum hier auf HR durchlesen.
Kommen wir zu dem was eigentlich gefragt worden ist.
Ich hab da an die Creamware PowerPulsar gedacht
Meine persönliche Meinung als Creamware Benutzer.... da denkst Du genau richtig. Die Creamware Karten sind schon eine Weile auf dem Markt und ausgereift. Die erhältlichen DSP Effekte von Creamware und vielen Third-Party Entwicklern sind teilweise sehr gut.
Es gibt von Effekten bis hin zu Synthesizern und Samplern eigentlich alles.
Hat irgendjemand erfahrung mit der Karte ?
Direkte mit der PowerPulsar nicht. Aber die Karten unterscheiden sich größtenteils nur in der Anzahl DSP's und I/O Geschichten.
Grundlage für die Creamware Karte ist die SFP, Scope Fusion Plattform. Dies ist quasi die Betriebssoftware und ist bei allen Karten (ganz ganz alte mal ausgenommen) gleich. Egal ob man eine Luna-2 oder eine PowerPulsar hat, die Bedienung bleibt gleich.
Man kann die Karten auch kaskadieren, also mehrere zusammenstecken und dann wie eine einzige Karte benutzen.
Reichen einem also mal die DSP's nicht mehr aus, einfach noch eine Karte dazustecken (sofern noch PCI Steckplätze frei) und über einen speziellen Connector miteinander zusammenschliessen.
Kann ich auch meine VSTi durch den VST-Standart mit den DSPs nutzten
Nein, das geht nicht. Damit Plugins auf den DSP Prozessoren laufen, müssen sie auch für diese DSP Prozessoren geschrieben sein.
VST's sind keine Hardwarebasierenden Plugins, sondern auf einen Software-Host angewiesen. Man müsste dazu eine Host Software, wie Cubase, auf den DSP Prozessoren laufen lassen und dies stelle ich mir absolut unmöglich vor.
Auch andere Hersteller mit DSP Karten können keine VST's direkt auf den DSP's laufen lassen.
sind die mitgelieferten Effekte/Synthies über VST voll automatisierbar ?
Was heisst über VST automatisierbar?
Die meisten Effekte, Mixer, Synthies etc. für die Creamware SFP sind über MIDI automatisierbar.
Fast jedem Regler, Schieber, Button etc. kann man einem MIDI-Event zuordnen und diese somit von einer MIDI-Konsole, DAW-Controller, MIDI-Keyboard oder aus der DAW Software (Cubase, Logic, Sonar etc.) steuern.
Hat jemand Ahnung, ob da auf irgendein bestimmten Chipsatz geachtet werden muss und ob die Karte mit AMD Probleme macht...
Nicht das ich wüsste. Meine Creamware lief schon unter einem VIA Chipsatz einwandfrei und auch jetzt unter einem Nforce-2 Chipsatz.
Auch habe ich schon immer eine AMD CPU und dies machte auch noch nie Probleme.
Wie sieht es mit der Latenz beim Monitoring / Einspielen von VSTi aus ?
Wie soll es damit aussehen?
Latenz ist nicht nur von der Soundkarte abhängig, sondern auch vom Rechner, von der Sequencersoftware, von der CPU-Last des Rechners, vom Betriebssystem und noch einigen anderen Dingen.
Prinzipiell bescheinigt man den Creamware Karten eine geringe Latenz. Ich schaffe ganz geringe Latenzwerte nur, wenn ich meinen Rechner nicht zu sehr mit VSTi's und anderem Kram belaste.
Ich hatte in meinem Rechner nun schon einige Soundkarten drin und konnte die Werbeaussagen von wegen 2ms Latenz u.ä. in der Praxis nie erreichen. Vielleicht wenn man nur ganz wenige Spuren und so gut wie keine VST/DXi Effekte benutzt.
Latenz ist eh so eine Sache, die man zu Tode diskutieren kann. Was nützt einem eine Soundkarte mit 5ms Latenz, wenn man dann ein VST Effekt mit 20ms Latenz benutzt? Gar nichts, das System stellt sich auf die größtmögliche Latenz ein.
Prinzipiell haben die Creamware Karten sehr gute geringe Latenzwerte und direktes Monitoring mit so gut wie 0 Latenz geht auch.
Bei mir in der Praxis sieht es oft so aus, dass je größer das Projekt wird, plötzlich es anfängt zu knacksen, zu stottern und es auch Dropouts gibt. Anfangs meinte ich noch, ok setze ich halt die Soundkartenlatenz hoch, was aber überhaupt nichts gebracht hat, weil diese nicht für die Gesamtlatenz verantwortlich war, sondern dicke Softsampler, Softsynths, Effekte wie Reverb und Kompressor halt ihren Tribut an die Hardware zollen, die CPU Last dann mit Peaks auf 100% geht und somit das System voll ausgelastet und die Latenz damit sehr hoch ist.
Da hilft bei mir dann oft nur noch Freezen und neuerdings das Auslagern von VSTi's auf einen anderen Rechner.
In der Produktbeschreibung heisst es über 20 I/O
Nun, wie gesagt, kenne ich die PowerPulsar selbst nicht. So wie ich das aber lese, hat die PowerPulsar bis zu 4 I/O Optionen.
Option heisst, man kann ergänzen.
Die Karte wird also die Möglichkeit haben, bis zu 4 optionale I/O-Optionen, wie Kabelpeitschen, z-Link Interfaces, ADAT-Verbindungen etc., hinzuhängen.
Wieviel I/O diese auf den Abbildungen gezeigte Kabelpeitsche hat, sehe ich nicht. Sie wird aber wohl keine 20 analog I/O's haben, sondern vielleicht 10 analoge I/O's, einen ADAT Anschluß mit 8 I/O's etc.
Das erfrägst Du am besten direkt bei Creamware.
Wichtig ist, die Karte ist um I/O's erweiterbar.
Man kann beispielsweise per Z-Link die kleine 8-fach I/O Box dranhängen oder mit der A16 Ultra kann man das ganze System um 16 analog I/O's + 2 x ADAT + 2 x Z-Link erweitern. (Z-Link bassiert auf Firewire, hat aber ein Creamware eigenes Übertragungsprotokoll). An die Z-Link's der A16 könnte man dann wiederum jeweils eine 8-fach I/O Box dranhängen.... in anderen Worten, es gibt genügend I/O Möglichkeiten.
Wieviele I/O's es letztlich sind, hängt davon ab, wieviele I/O-Optionen genutzt werden und besonders auch, mit was sie genutzt werden.
Achja und virtuelle I/O gibt es dann auch noch, das jetzt aber alles zu erklären geht zu weit.
Gut ausgerüstete Musikfachgeschäfte haben oftmals eine Creamware Vorführstation und können auch ein wenig beraten.
Gruß,
Organix