Moin Mädels,
schön zu sehen, was andere aus dem Song machen, den man selbst aufgenommen hat
Zum den Tracks vielleicht ein paar Infos: Wir sind dicke Killswitch Engage-Fans und haben unseren Bandsound bei den Aufnahmen zur ersten EP soundtechnisch deutlich in die Ecke von "As daylight dies" gedrückt. Klar, mit Superior Drummer kriegt man nicht unbedingt den lebendigsten Schlagzeugsound hin, aber es klang mit Sup Drummer einfach besser als das per Trigger aufgepeppte Proberaumgeknüppel.
Was die Gitarren betrifft: Unser Gitarrensound ist ziemlich nah dran an "As daylight dies". So nah, dass ich bezweifel, dass Ottonormalbanger einen Unterschied hört. Ein A/B-Vergleich auf Soundcloud (jeweils abwechselnd das Original-Riff aus My Curse und meine "Kopie") findet ihr hier:
https://soundcloud.com/darkridemetal/mycurse-kemper1
Ich hab mir per Ozone EQ Matchmaking die EQ-Kurve von den Original-Gitarrenstems von My Curse gezogen (findet man per Google, dank EA's "Rock Band" kriegt man ziemlich viele Stems bekannter Songs). Anschließend hab ich meinen mit SM 57 abgenommenen Dual Rectifier mit Roadkingbox ebenfalls mit Ozone analysiert und dann per Matchmaking an den Sound von My Curse angeglichen. Zum Schluss hab ich mit meinem Kemper den Amp geprofiled, wobei mein Rechner über mein Audioninterface in der Send/Return-Schleife hing und die Killswitch-EQ-Kurve direkt auf den Rectifier-Sound gezogen hat. Hat gegenüber einem nur mit Matchmaking angepassten Originalsound den Vorteil, dass im Kemper-Profil noch die komplette Kette mit Vorstufe, Endstufe, Box und Mic dranhängt und das Profil nicht so leblos klingt. Das Ganze gibt's in der Kemper-Datenbank als Killswitch-Profil zum Download.
Was den Mix betrifft, kriegt man nur mit Lo/Hicuts und ordentlichen Faderrides einen guten, sauberen Mix hin, ohne das es überproduziert klingt. Bissl Delay auf die Stimme und die Solis, Slates VBC auf den Master und jeden Comp 1-2 db komprimieren lassen und gut ist. Bei manchen Mixes sind einzelne Tracks total plattgedrückt - da würde ich eher mit Faderrides versuchen, dem Track die Dynamik zu lassen, anstatt da die Kontrolle an einen Kompressor abzugeben.
Ich hab generell versucht, den Sound an der Quelle so hinzukriegen, dass man nicht mehr viel machen muss. Was daher weniger gut klappen dürfte: Die Gitarren in Richtung Machine Head oder ähnliche Badewannen-Gitarrensound-Combos zu drücken. Wenn ich diesen Sound gewollt hätte, dann hätte ich mein Profil von meinem 6505 genommen
Viel wichtiger als der Gitarrensound usw. ist meines Erachtens die Dynamik. Achtet darauf, dem Song Leben einzuhauchen. Jeden Chorus maximal krachen zu lassen, dafür im Vers bissl zurrückzufahren. Hebt Details hervor wie den Bass-Slide vor dem letzten Chorus. Spielt mit den Stimmen, sind ja genug aufgenommen. Müssen immer die Leadvocals nach vorne oder macht es Sinn, in key change am Ende die Backs nach vorne zu holen? Wieso nicht eine Gitarre im ersten Vers weglassen? Gibt's nicht irgendwo ne Vocalstelle für einen ausgefallenen Delay-FX?
Anyway, danke an alle, die sich die Zeit nehmen und die Nummer mischen. Wir haben den Song aussortiert, weil zu wenig Dynamik drin war, aber zum Mischen funzt er ganz gut
