Büro-Raum mit Fenstern und Glastür aufnahmefähig machen

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Unlucky Luke

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Hallo,
ich stehe vor einem Umzug und damit auch vor der Herausforderung, mir eine neue Aufnahmemöglichkeit zu schaffen. Hier im Forum lese ich schon seit Längerem immer mal wieder und bin mir einiger Probleme bewusst, mit denen ich nun auf euch zukomme.

Zum Beispiel, dass der einzige Raum, den ich effektiv nutzen kann, ein Büroraum mit 420x213x245 cm ist, also nicht allzu groß. Dazu sind im Raum noch ein Doppelfenster und eine Glastür verbaut, wirklich nicht optimal für Raumakustik und Schallschutz. Einen kleinen Grundriss hänge ich per Bild an.
Links und oben links grenzt kein weiterer Raum an das Büro, der Rest ist wie eingezeichnet Wohnräume oder Flur. Oben drüber ist ein Speicher, drunter eine weitere Wohn-Etage.
Vor dem Fenster (standardmäßige Doppelverglasung) liegen Gärten. Die Gegend ist an sich ruhig, aber in den Gärten spielen häufig Kinder, es wird gegrillt, gelacht, Musik gehört und Rasen gemäht.

Wenn ich auch inzwischen in echt vielen Themen hier gelesen habe, würde ich mich nun doch sehr freuen über eure geschätzten Meinungen zu meinem persönlichen Fall. Auf der einen Seite habe ich natürlich gelernt, dass größere Räume (bei guter akustischer Behandlung) besser sind fürs Aufnehmen als kleine Kabinchen. Andererseits bieten Kabinen besseren Schallschutz und nehmen Problemstellen wie das Doppelfenster oder die Glastür weg.
Eine Raum-in-Raum-Lösung könnte wegen der Fenster maximal so 130 bis 140cm breit und wegen der Tür so 250 bis 300 cm lang sein, damit man noch reinkommt und lüften kann.

Es geht dabei übrigens allein um das Aufnehmen von Sprache, also Voice Over, Hörbücher, Radiomoderationen etc. Zu 99% auch nur von mir alleine, sodass ich keine extra Regie brauche.
Abhören und mastern mache ich bisher mit Studio-Kopfhörern. Bei guter Raumakustik gerne auch per Lautsprecher, ansonsten würden mir die Hörer reichen und die Raumakustik wäre dahingehend nicht ganz so wichtig. Denke ich...

Daher nun also meine Frage, ob ihr mir mit eurer wertvollen Erfahrung einen Tipp geben könnt:
1) Raum so nehmen und akustisch herrichten, vielleicht ein paar portable Trennwände vor Fenster und Tür beim Aufnehmen?
2) Komplette Aufnahmekabine schustern, wenn sie auch recht klein ist?
3) Zwischenlösung - halb durchlässige Aufnahmekabine mit mittlerem Schallschutz gegen Störgeräusche von außen und Reduzierung des Lärms, der in den anderen Zimmern hörbar ist, aber den Raum außen herum noch halbwegs "mit nutzt" (aus beiden Welten das Beste? Schlechteste?)

Hinweise von wegen "am besten ganz lassen" oder ähnliches, nur weil es nicht perfekt ist, würde ich bitten, wegzulassen, das bringt mich nicht weiter, denn ich möchte aufnehmen und muss dafür irgendwie das Beste aus dem machen, was ich nun mal habe. Alle anderen konstruktiven Tipps sind herzlich willkommen.

Vielen Dank für eure Unterstützung!
 

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Schallschutz wird unmöglich sein in deiner Situation, eine Kabine sehe ich eher kritisch zumal der Platz bei dir echt kaum was hergibt wenn du nicht in ner gebauten Besenkammer eingesperrt sein willst, Moltonvorhänge vor die Fenster sind ne Idee, bringen aber echt zu wenig für deine Zwecke fürchte ich...

wenn der Lärm aussen durchs Fenster dringt, brauchst du an sich etwas vorm Fenster was ihn schluckt/absorbiert, ein gezimmerter Kasten aus Holz der extrem passgenau und plan vors Fenster gehört, also innen geschraubt wäre gut, kann man ja bei bedarf anschrauben, ansonsten in die Ecke Stellen...

mobile Absorber zum hin- und herschieben für die Aufnahme noch dazu

mehr Ideen hab ich nicht
 
Schallschutz wird unmöglich sein in deiner Situation, eine Kabine sehe ich eher kritisch zumal der Platz bei dir echt kaum was hergibt wenn du nicht in ner gebauten Besenkammer eingesperrt sein willst, Moltonvorhänge vor die Fenster sind ne Idee, bringen aber echt zu wenig für deine Zwecke fürchte ich...

wenn der Lärm aussen durchs Fenster dringt, brauchst du an sich etwas vorm Fenster was ihn schluckt/absorbiert, ein gezimmerter Kasten aus Holz der extrem passgenau und plan vors Fenster gehört, also innen geschraubt wäre gut, kann man ja bei bedarf anschrauben, ansonsten in die Ecke Stellen...

mobile Absorber zum hin- und herschieben für die Aufnahme noch dazu

mehr Ideen hab ich nicht
Danke, ja, ein ähnliches Gefühl hatte ich auch.

Tatsächlich haben sich meine Gedanken in den letzten Tagen so weiterentwickelt, dass ich nun auch auf eine Lösung für den ganzen Raum bauen werde.
Für das Doppelfenster plane ich eine Art Kasten. Eines der Fenster soll von eingepackter Isolierung (Steinwolle oä) verschlossen werden, das andere würde ich mit einem Selbstbau eines dreifach verglasten Acrylglas-Fensters abdichten. So sollte wenig Lärm durchkommen, aber noch etwas Tageslicht. Das Konstrukt - so die Idee - wird auf die Fensterbank aufgesetzt und geht an den anderen drei Seiten über den Fensterausschnitt etwas hinaus über die Wand. Durch Filz und Schaumstoff soll der Kasten dicht abschließen und dann mit Riegelschlössern, die an die Wand kommen, schön dicht abschließen. Habe mir das mal aufgemalt und es scheint bisher meine effektivste Idee zu sein. Wird etwas zu basteln, aber das macht ja auch Spaß.
Für die Tür würde ich von der rechten und linken Wand jeweils eine zweiteilig klappbare Schallschutzwand aus Holzlatten, Sperrholz und Steinwolle bauen. Bei Bedarf zuziehen und der Schall nach außen wird zumindest minimiert (ganz dicht geht sowieso nicht), aufmachen und man kann die Tür normal nutzen.
An die restlichen Wände würde ich auch Module mit Isolierung packen, um Akustik und Schallschutz zu verbessern. Nicht perfekt, aber besser als nichts.
So, große Pläne, mal gespannt, ob das was wird.
Aktuell stehe ich noch vor der Frage: Wenn ich zB Steinwolle an die Zimmerwand bringen will (zur gesundheitlichen Sicherheit luftdicht verpackt hinter Molton auf der Zimmerseite, damit es auch akustisch wirkt und Sperrholz, Folie, oder was auch immer zur Wand hin), würde das zum Problem werden, weil sich Feuchtigkeit zwischen Wand und verpackter Isolierung ansetzen könnte?
 
Steinwolle u.ä. taugt zur Schalldämmung (im Raum) aber nicht zur Schallisolierung gegen Lärm von draussen. Da hilft ein Schallschutzfenster (fertig zu kaufen), wichtig ist absolut dichter Einbau wg Schallbrücken.
 
 
Steinwolle u.ä. taugt zur Schalldämmung (im Raum) aber nicht zur Schallisolierung gegen Lärm von draussen. Da hilft ein Schallschutzfenster (fertig zu kaufen), wichtig ist absolut dichter Einbau wg Schallbrücken.
Spannende Details unter dem Link, danke.

Steinwolle hilft der Schallisolierung also nicht? Ok, ich dachte, ich hätte schon häufiger mal gelesen, dass Leute das dafür nutzen.

Für die rauminterne Akustik habe ich auch noch Isobond gefunden, schaue ich mir auch mal noch genauer an.
 
Das Noiseflex Trabalis (kann man auch als Einzelunternehmer mit Ust-ID beispielsweise direkt beim Hersteller kaufen) ist ein ziemlich effektives System, mit dem die geringe Breite von zwei Metern und etwas zwar noch etwas schmäler wird, aber schalldämmungsmäßig kann es gut funktionieren. Für die Fenster kannst Du mit einem Rahmenständer arbeiten, der vor der Wand montiert wird, und da rein kommt das zweite, innenliegende Fenster. Da kann man die Schalldämmleistungen der einzelnen Fensterebenen zwar nicht einfach addieren, aber auch dafür gibt es Bautabellen, mit deren Hilfe man weiterkommt. Für die Türdämmung findest Du beispielsweise auf der Seite von schaumstofflager.de entsprechende Vorschläge. Wenn Du dann noch mit überschaubarem Aufwand einen entkoppelten schwimmenden Boden ohne Wandkontakt verlegst, solltest Du recht gut zurechtkommen; Rahmenkonstruktion auf Sylomerpads in der richtigen Gewichtsabstimmung (Summe Du und Dein sämtliches Equipment plus Einrichtung plus Bodenbelags- und Konstruktionsmaterial).
Die Raumtür geht nach innen auf, also kann man von außen eine zweite Tür, ohne in die Wände zu bohren, in eine geklemmte und entkoppelte Rahmenkonstruktion auf der Flurseite setzen. Muss nicht sehr teuer oder schwer sein sondern vor allem dicht schließen. Die Gummidichtungen in den Bestandsfenstern kannst Du evtl. erneuern, falls sie schon etwas altershart sind; ansonsten kannste gucken, ob die Fenster noch genügend Spiel haben für eine nachträglich eingeklebte zusätzliche Dichtungsebene. Das bringt auch schon was. Allerdings sollte jeder Fensterflügel dann noch gut zu schließen sein, nicht mit Gewalt. Gleiches Spiel an der Bestandstür. Die kleinen Maßnahmen addieren sich auf.
Entkopplungsband/Trennwandband in Stärke 3mm kann mann ruhig doppelt verlegen und besser als „Nagelband“ im Handwerksbedarf kaufen, weil’s das gleiche ist und deutlich günstiger.
 
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Zu Innenakustik:
je nach Stimmlage ist der Aufwand höher gegen die tieferen und mittleren Frequenzen. Schnelle Hilfe liefern Basotect-Absorber, die Du in unterschiedlichen Dicken kaufen kannst. Je dicker (max. 24 cm) umso effektiver gegen die tiefen störenden Resonanzen. Wenn Du die Teile immer mit einem gewissen Abstand zu Wand positionierst, erhöht sich ihre Effektivität. Das gilt auch für Deckenabsorber über dem Sprechplatz mit etwa 2mx1,5m Fläche. Hinter Dir, seitlich und über Dir sollte die Raumantwort sehr gering sein. Vor Dir kann sie ruhig größer sein. Das gilt, wenn Du in den größeren Teil Deines Raumes sprichst, also mehr Raum vor Dir als hinter Dir hast. In Deinem Fall bedeutet das, Du guckst am Mikro vorbei zur Tür, links hast Du das Fenster.
Dicke Moltonvorhänge helfen Dir gegen zu starke höhere Frequenzen. Um die Vorhangstangen nicht bohren zu müssen, kannst Du selbstklemmende Vorhangstangen kaufen. Eine würde ich auf jeden Fall parallel zur Tür mit zwei Vorhängen verwenden. Die Flächen müssen nicht vollflächig mit Material verkleidet werden sonst wird es zu tot.
Sprich nicht in die Dämmung. Das strengt die Stimme an, Du wirst schnell heiser und die Konzentration geht flöten. Für das Fenster musst Du ein um die Rahmenbreite des zweiten Fensters größeres Maß annehmen, um das Bestandsfenster noch öffnen zu können. Stichwort Fluchtweg.
Wenn Du kannst, lass Dir vom Verteilerkasten ne zweite Stromleitung in den Raum legen, damit Du für Audio und Rechner eine eigene Leitung hast und vom Rest der Wohnung unabhängig bist. Licht und Zeugs - Kaffeemaschine, Wasserkocher, Luftbefeuchter, mobile Klimaanlage etc. können an die vorhandenen Steckdosen. Vor‘s Fenster kann eine mobile Stellwand mit absorbierendem Material, damit das Fenster akustisch halbwegs raus ist. Ein dicht geraffter schwerer Vorhangstoff geht auch, ist allerdings nicht ganz so wirksam.
Dein Aufnahmetisch hat eine flache oder nur leicht schräge Platte, die dick mit Molton bespannt oder mit nem mind 1 cm dicken Filz verkleidet ist, das Mikrofon hängt mindestens 50 cm über der Platte, jedoch möglichst nahe über der vorderen Tischkante, vor der Du stehst. DeinTablet, von dem Du vielleicht liest, hängt eine Armeslänge weg von Dir hinterm Mikrofon auf Augenhöhe. So sammelt sich weniger Spucke im vorderen Mund beim Sprechen. Lampen sind LEDs ohne Schirm, beispielsweise dimmbare Pianolampen von Gravity. Alles portable Licht hängt nicht am selben Stromkreis wie die Audiogeräte und der Rechner und etwa ein Drucker. Im vorderen seitlichen Bereich am Ende der Tischplatte können schon Diffusoren an den Wänden bzw. der Beplankung der Wanddämmung hängen, die den Klang etwas auflockern. Zum Beplanken empfehle ich OSB-Platten in ner irdentlichen Stärke, nicht Gipsplatten in den üblichen Ausführungen oder Doppeltbeplankungen, damit Du einfach ohne
SSorge Dinge an der Wand befestigen und einklemmen kannst (Vorhangstangen). Und lass bei den Absorbern einfach etwa die Plattenstärke Abstand zum nächsten Absorber und zur Wand und zur Decke. Bei der Deckenhöhe von 2,45m kannst Du je nach Körpergröße ruhig auch 12er Basotectplatten (100x50cm) mit 15 cm Abstand abhängen. Wie befestigen? Zwei Vorhangstangen längs oder quer und da drauf gelegt. Fertig Das macht alles effektiver und etwas luftiger.
Viel Spaß 🤓
 
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Oh … came a bit late to the party … 🤣
 

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