Blackheart Amps?

  • Ersteller holgmann
  • Erstellt am
Bin persönlich an den HDs (15-Watter) von Blackheart interessiert. Die Auslieferung ist ab Ende März. DAS ist noch was hin.

Leibhaftig hat den noch keiner In DE gespielt, oder?

Gruß, DS
 
Und, wie sehen die "Langzeiterfahrungen" mit den Amps aus?
Oder anders gefragt, war das Geld für Euch "gut angelegt"?

leider gehen die Soundfiles nicht mehr ...

Grüße,
Christian
 
Im nachhinein gesehen ein absoluter Reinfall. Hat ein schönes Logo und sieht generell hübsch aus. Klingt aber sehr zweidimensional und hat sich mit keinem meiner Pedale zu einem Metalamp formen lassen. Der [g=182]Amp[/g] ist das beste Beispiel für den Röhren-Hype. Das Ding klingt wie ein stinknormaler Billig-[g=182]Amp[/g] und wird durch geschicktes Marketing als qualitativ überzeugendes Liebhaberstück angepriesen (mal ganz abgesehen davon, daß der Volume-Poti vom ersten Tag an kratzt).
Für mich bleiben die besten Amps im unteren Preissegmente die Cubes von Roland.
 
Danke für die ehrliche Antwort. Das wird dem einen oder anderen hier vielleicht einen Fehlkauf ersparen ...
 
Mit echten Langzeiterfahrungen kann ich immer noch nicht dienen - hatte den Devil Head, 2 1x12"-Boxen und den Combo im Februar letzten Jahres bestellt - der letzte Teil der Lieferung kam vor 6 Wochen. :))

Die Verarbeitung der BH-Sachen ist fantastisch, der "Neugeruch" ist ein wenig unangenehm... der Combo ist seit 2 Monaten ausgepackt und nach ordentlich durchheizen riecht's mittlerweile angenehm nach Röhrenamp.
Klanglich ist der [g=182]Amp[/g] schwer einzuordnen; weiter erschwert wird das Herantasten an einen guten Sound durch einen sehr flexiblen aber auch unlinearen passiven Tonestack, der erstmal lang ausgetestet werden muss.
Wenn man aber "seine" Einstellung gefunden hat, ist der [g=182]Amp[/g] (immer gemessen am Budget) überdurchschnittlich gut und äußerst dynamisch.
Gebremst wird der Combo scheinbar ein wenig durch Billigröhren und -Speaker (Hörensagen in US-Foren), das werde ich in der nächsten Woche mal mit anderen Komponenten ausprobieren.

Aber auch im Auslieferungszustand (nach der Einspielzeit für den Speaker) ist der [g=182]Amp[/g] absolut tauglich. Manche werden sagen, er sei nicht Fisch noch Fleisch - wenn Fender/Marshall/Vox ein stilistisches Dreieck bilden würden, würde dieser [g=182]Amp[/g] irgendwo in der Mitte mit Tendenz Richtung Marshall herumschwurbeln.

Metal..? Bei Verwendung des Topteils mit 4x12"-Kisten und entsprechenden Pedalen durchaus zu machen - dann aber bitte direkt 2 Topteile. :)

Ansonsten für mich (gerne auf der Kippe zwischen Schmutzigclean und Crunch) ein recht perfekter [g=182]Amp[/g]. Ich betrachte die BHs auch ein wenig als technisch solide Basis für Umbauten und Röhrenfummeleien für Studiosounds. Man muss sich mit so was auch ein wenig länger auseinandersetzen, denke ich.

Erste Mods gibt's von Bitmo (Tonestack) und Mercury Magnetics (Ausgangstrafo).

Gruß, DS
 
Da hatte jemand in England auch eine gute Idee: www.ratvalveamps.com benutzt Blackhearts und andere Amps aus derselben Fertigung in China als Basis für feines handverdrahtetes.
Auf Andy's Seiten wird ausführlich über die stabile Bauweise und die elektronischen Unzulänglichkeiten der BHs berichtet und Abhilfe geboten. Der gute Mann verkauft seine Fertigmodelle über eBay.

Einen BH oder Epi zum modden einschicken ist zwar machbar, aber wegen der doppelten Transportkosten nicht so wirtschaftlich.

Gruß, DS
 
Zwischenbericht...

Eine erste Änderung des BH HD15-Combo-Amps sind der Einsatz neuer Röhren von TAD auf V1 (erste Vorverstärkerröhre) und Endstufe (2 x EL84) sowie Umrüstung mit einem Celestion Vintage 30.

Ich weiß nicht, wie groß die Serienstreuung der ab Werk eingebauten Röhren ist; aber das ist schon ein deutlicher Unterschied: War der [g=182]Amp[/g] über den ganzen Gainbereich leicht "schmuddelig" im Klang, gibt es jetzt eine differenziertere [g=426]Bandbreite[/g] zwischen Klar und Zerre.

Die Vorstufenröhre (TAD RT030 ECC83) hat einen Tick weniger [g=105]Gain[/g] als die Werksröhre und macht richtig klare Sounds erst möglich. Mit meiner Tele (H/S) bleibts bei [g=105]Gain[/g] bis 5 klar (Singlecoil), mit Hals-[g=73]Humbucker[/g] bis knapp 4.
Da ich den [g=182]Amp[/g] mit Bodentretern "anblase", ist das sehr sinnvoll.

Die TAD-Endstufenröhren (TAD RT872 EL84 STR) sind deutlich lauter und druckvoller als die Originale. Vielleicht auch einfach besser aufeinander abgestimmt. Der [g=182]Amp[/g] braucht (entgegen diffuser Ansagen im Handbuch) keine Bias-Neueinstellung beim Endstufenröhrenwechsel (ist Cathode Bias; ineffizienter, aber besser für Röhrenwechsel).

Der Celestion (das Eminence-Original ist gar nicht soooo schlecht, bricht aber schneller auf und trägt zu einem Schmuddelsound bei) überträgt den Bassbereich deutlich präziser und "unfurziger". Auf dem Papier hat der Eminence zwar 15 Watt mehr stehen (75), aber der vergleichsweise mächtige Magnet des Celestion tut genau das, was er optisch verspricht.

Alles in allem schon eine deutliche Verbesserung. Zusammen mit der BH 1x12"-Box ist das schon ein gut zu gebrauchender, variabler kleiner Stack.

Was den Klang der 1x12"-BH-Box angeht: Für den Preis fantastisch. Im Alleinbetrieb mit einem 15er [g=182]Amp[/g] ist der Speaker aber schon fast überfordert (trotz der wieder angegebenen 75W). Macht aber schon einen ordentlichen "Thump". Da werde ich mal was dickeres ausprobieren, das Gehäuse an sich ist klasse. Es gibt mittlerweile eine Umrüstplatte, die entsprechend dem Combo-[g=182]Amp[/g] geöffnet ist (wenn man 2 x 12"-Combo-Sound möchte).

Später mehr, Gruß, DS
 
Coole Reportage, Da_Sting.

Bin zwar kein Gitarrist, hab's aber trotzdem mit Interesse gelesen...:)

In welchem Preisrahmen spielen sich die Modifikationen ab?
 
Danke, in den nächsten Tagen kommt noch mehr - heute kommt der bestellte Ausgangstrafo von MercuryMagnetics (Axiom-Reihe). ;-)

Die Preise:
TAD RT872 Endstufenröhren EL84 STR gematchtes Paar 25,-
TAD RT030 Vorstufenröhre ECC83 HG702 20,-
Celestion Vintage 30 16 Ohm 98,-

Das Speakerkabel muss umgelötet werden (einfach), Röhren werden gesteckt.

**Kleiner Nachtrag: Zum Herausnehmen des Verstärkerteils aus dem Combo müssen die 4 seitlichen großen Schrauben sowie die kleineren unten auf der Rückwand herausgeschraubt werden. Der [g=182]Amp[/g] ist mit den 4 großen hinteren Schrauben auf letzterer befestigt. Diese also NICHT lösen, da so das Innenleben (und mitunter tödliche Spannungen) zugänglich werden.
In jedem Fall natürlich: Netzstecker ziehen und noch ein Kaffee (oder Bierchen, je nach Gusto) trinken, bevor man sich an das Auseinandernehmen begibt.**

Aber, wie schon gesagt: So schlecht ist der eingebaute Speaker (eingespielt) nicht.
Der Röhrenaustausch ist aber meines Erachtens Pflicht für den [g=182]Amp[/g].

Gruß, DS
 

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