Beratung FW-Interface: Firepod, Saffire Pro, M-Audio oder?

[rocker]

Hallo,
ich bräuchte mal Beratung bezüglich einer neuen Soundkarte. Es soll ein System mit 16 Mic-Ins für semiprofessionelle Aufnahmen einer Rock-/ Metalband werden.

Mir eröffnen sich da folgende Optionen:

1) 2 Presonus Firepod (praktisch - gerade wegen des Firestudios im Preis gesunken)
Preis: 1000€
Vorteile: Qualität
Nachteile: Leider nur 1 Kopfhörerausgang pro Einheit, keine Phaseninvertierung
Frage: Habe ich das richtig gesehen, dass der POD eine in den Buttons integrierte PAD-Funktion hat (kleinste Anzeige = - 20dB)? Photo hier

2) Auf besagtes Firestudio warten und dazu den neuen SM Pro Audio EP84 mit [g=131]ADAT[/g]-Option oder den M-Audio Octane
Preis: ca. 1300€-1500€
Nachteile: keine
Vorteile: 3 Kopfhörerausgänge, Phasenswitch (an den separaten Preamps) etc.

3) Das Focusrite Saffire Pro 26 i/o + einen der unter 2) genannten Preamps
Preis: ca. 1100€-1300€
Nachteile: ???
Vorteile: bis auf 26 Kanäle erweiterbar
Frage: Wie stehts um die Focusrite-Qualität? Vielleicht kann jemand was zu den kleinen Saffires sagen?

4) Das neue M-Audio ProFire LightBridge [g=131]Adat[/g]-Interface + 2x SM Pro Audio EP84 oder 2x Octane
Preis: ca. 1200-1500€
Nachteile: Nur 1 Kopfhörerausgang, nur 1 Stereout (bräuchte man noch nen DA-[g=60]Wandler[/g] bzw. als [g=60]Wandler[/g] den Behringer ADA 8000, aber da bin ich wegen der Quali unsicher), umständlich zu handeln (weil sich das ProFire nicht so komfortabel racken lässt)
Vorteile: Einfach erweiterbar

5) Das Mackie 1200f + einer der unter 2) genannten Preamps
Preis: ca. 2500€
Vorteile: Sehr gute Qualität, viele Kopfhörerausgänge (gut für Liverecording)
Nachteile: PREIS!!!

Frage: Welche Kombi würdet ihr bevorzugen und warum?

Ich tendiere ja zu einer der Presonus-Lösungen, zu 1) des Preises halber (Phaseswitch lässt sich verschmerzen, Low-Cut ohnehin) und der erwiesenen Qualität wegen und 2) wäre einfach ne ausgewogene Mischung. Bei Focusrite bin ich wegen der Quali unsicher, sonst auch ne feine Sache, Mackie ist mir eigentlich zu teuer und bei der ProFire-Variante habe ich halt das Problem, dass die Outs fehlen, wenn ich nur AD-[g=60]Wandler[/g] kaufe (wobei 2 Outs mehr schon locker reichen würden).
Ich könnte mir halt vorstellen, dass die Lightbridgelösung qualitativ hochwertiger wäre, weil ich für ein ähnliches Geld wie vorher AD- und DA-[g=60]Wandler[/g] nur die AD-Wandlung kaufe. Oder täusche ich mich da?

Grüße und Danke, rocker

 

[jamincurl]

Bei Focusrite bin ich wegen der Quali unsicher,

zum großen kann ja noch keiner was sagen,
jedoch sind sich beim kleinen benutzer und fachpresse einig,
das es einfach n bisschen besser ist als die meiste konkurenz,
in der preisklasse,...

ich würde aufs focusrite warten und dann mal schauen,
was die ersten besitzer über treiber etc. schreiben.

übrigens sehr angenehm das sich jemand mal selbst vor informiert hat und seine situation eindeutig erklärt

 

[bensummerfield]

3) Das [p=633]Focusrite Saffire[/p] Pro 26 i/o + einen der unter 2) genannten Preamps

wann der Saffire Pro kommt, weiss man noch nicht genau. Und selbst dann würde ich lieber noch ein bischen warten, bis die "ersten Bugs" ausgebügelt sind. Der normale Saffire lief anfangs auch noch recht "zickig" bis zur Treiber Version 2.0

4) Das neue M-Audio ProFire LightBridge [g=131]Adat[/g]-Interface + 2x SM Pro Audio EP84 oder 2x Octane

das selbe in Grün. Ich persönlich würde nie Sachen kaufen, die grade erst auf den Markt kommen / gekommen sind - lieber noch n bissel warten. Es gibt so gut wie immer Treiberprobleme / Firmware-Updates / Hardware-Revisionen, die erst nach einigen Wochen / Monaten behoben werden / kommen.

Der Firepod hat bislang den besten Ruf von allen genannten - vor allem, weil er stabil läuft. Für semiprofessionelle Aufnahmen ist der meines Erachtens vollkommen ausreichend. Alles, was danach kommt (also prof.) steht auf einem anderen Blatt und hat meiner Meinung nach sowieso nichts mehr mit Homerecording zu tun, sondern mit Studio-Recording.

 

[Good4u]

Da gäbe es auch noch RME

Edit: 16 Mic-Eingänge.....wer lesen kann ist klar im Vorteil

 

[bensummerfield]

Edit: 16 Mic-Eingänge.....wer lesen kann ist klar im Vorteil

wen meinst du damit?

 

[rocker]

Danke erstmal für die Tipps. Zeitpunkt für einen Kauf wäre frühestens Ende 06/ Anfang 07, d. h. vielleicht laufen die neueren Sachen bis dahin stabil bzw. es gibt erste Erfahrungsberichte. Zudem gibts dann den Firepod im Ausverkauf vielleicht sogar noch nen paar € günstiger .

Mit den 16 Mic-Ins meint er, dass ich 16 brauche und das bei RME nur über Umwege geht. Preisregion ähnlich wie bei Mackie .

Was meint ihr denn zur Wandlerqualität, wenn man auf reine AD-Wandlung (Möglichkeit 4) setzt?
Und fällt Presonus gegenüber RME, Mackie deutlich ab? Apogee und Metric Halo hab ich aufgrund der benötigten Mic-Preamps mal außen vor gelassen . Von Motu und Tascam gibts jetzt nix, was mich wirklich anmacht.

Möglichkeit 6) wäre der DDX 3216-Nachfolger + [g=131]ADAT[/g] Erweiterung + ProFire. Wäre praktisch für live und zur Bedienung von Cubase, aber dann habe ich wieder soviel "Gelumpe" da rumstehen .

Grüße, rocker

 

[rocker]

Noch andere Meinungen?

 

[bensummerfield]

hi rocker,

...du sprichst ja von "semiprofessionell"...allein hier auf homerecording.de tummeln sich einige songs, die klingen in meinem ohr einfach top - und viele dieser songs sind mit equipment gemacht worden, das im gesamten schon weniger kostet als die meisten von dir genannten interfaces.

von daher sind die gedanken um wandlerqualität und preampqualität in meinen augen von fall zu fall ziemlich "relativ" oder gar "unnötig". viel wichtiger als ob du nun einen firepod oder einen [g=60]wandler[/g] und preamp für 2500 euro hast, ist, wie gut die aufnahmen werden und wer das im nachhinein abmischt - also wie gut alle beteiligten ihr "handwerk" verstehen. wenn das alles passt, kannst du sicher sein, dass du mit nem firepod beispielsweise songs aufgenommen / abgemischt bekommst, die einen "semiprofessionellen anspruch" zweifellos erfüllen werden.

mein fazit: grade als band würde ich persönlich mir primär gedanken um das musikalische machen und nicht tausende euro in [g=60]wandler[/g] und preamps investieren. wenn das songmaterial stimmt und zu überzeugen weiss, ist es kein ding der unmöglichkeit, einen produzenten / ein (indie) label für euch zu finden, grade die indies sind ja immer mehr im kommen und eine gute alternative zu den majors - hier muss nicht gleich ein "top demo" abgeliefert werden, hier wird auch noch künstleraufbau betrieben.
hingegen bringt euch auch das "durch die geilsten [g=60]wandler[/g] und preamps gejagte demo" nichts, wenn der inhalt nicht gänzlich überzeugen kann

und nun weiter in der Gear-Diskussion

 

[tagwohl2]

mein fazit: grade als band würde ich persönlich mir primär gedanken um das musikalische machen und nicht tausende euro in [g=60]wandler[/g] und preamps investieren. wenn das songmaterial stimmt und zu überzeugen weiss, ist es kein ding der unmöglichkeit, einen produzenten / ein (indie) label für euch zu finden, grade die indies sind ja immer mehr im kommen und eine gute alternative zu den majors - hier muss nicht gleich ein "top demo" abgeliefert werden, hier wird auch noch

jo, equipment ist eine sache, was du dann daraus beim mischen/aufnehmen machst ne andere.

geht in ein studio, dann hast du nicht den kreativitäts overkill.

 

[rocker]

Also mir gehts jetzt darum, für mein Geld einfach das Bestmögliche zu bekommen. Wenn die [g=60]Wandler[/g]- und Preampsunterschiede in der Klasse so marginal sind, solls mir nur recht sein. Dann würde ich darauf achten, dass die Ausstattung und Treiberstabilität stimmt.

Meine Produktionen sind sicherlich qualitativ nicht so hochwertig wie kommerzielle Sachen, aber ein Unterschied fällt nur Eingeweihten auf . Es muss auch nicht Hi-End sein - immerhin habe ich jahrelang mit einer 16bit-ARC88 von S'ekd gearbeitet.

Grüße, rocker

 

[zoundmacheen]

Es muss auch nicht Hi-End sein - immerhin habe ich jahrelang mit einer 16bit-ARC88 von S'ekd gearbeitet.

Das ist doch ein Widerspruch, die Arc88 ist trotz der "nur 16 Bit High-End. Es gibt durchaus 16Bit/48kHz-Karten, die heutigen billigen 24/96ern locker das Wasser reichen können. Aber das ist 'ne andere Diskussion

 

[rocker]

Jau, schlecht war die auf keinen Fall. Aber Hi-End wohl kaum (die 8 [g=60]Wandler[/g] - die zudem direkt auf der Karte saßen - der Arc88 haben immerhin das gleiche gekostet, wie die 2 der anderen Karten von S'ekd und RME). Außerdem war das Teil sehr unstabil und die Kaskadierung war tierisch umständlich (8-Pin-Stecker) und das war dann zudem noch unstabiler. Es ab ja dann von Marian noch Nachfolgekarten, aber die waren imho nicht ohne Grund kaum ein Erfolg.

Wer noch Tipps?

Grüße, rocker

 

[Nerowo]

<blockquote>Meine Produktionen sind sicherlich qualitativ nicht so hochwertig wie kommerzielle Sachen</blockquote>

Also ich habe schon CDs gekauft, Klassische Musik sogar, die waren unglaublich schlecht gemacht, irrer Klirrfaktor, bis hin zum digitalen [g=99]Clipping[/g]. Je mehr Kommerz, desto lausiger die Qualität, ist doch klar. Profi, Home, Non Profi, das sind doch heute nur noch Rückenschilder, die man auf den Ordner klebt, ohne dass sie über den Inhalt was besagen.

Und was die [g=60]Wandler[/g] und die Preamps betrifft: Die scheinen mir ziemlich ausgereift, aber es gibt immer noch schwache Glieder in der Kette.

Ich habe das [p=633]Focusrite Saffire[/p] für 400 Euro + T-Bone SC 1100 Kondensator Großmembran für 160 Euro. Wenn ich alle Regler bis zum Anschlag hochdrehe, kriege ich ein übles Grundrauschen. Liegt aber weder an den Preamps noch überhaupt am Interface, sondern am [g=116]Mikrofon[/g].

Hatte gerade heute Gelegenheit, es anderswo neben einem Neumann U 87 anzuschließen, und den gleichen Test zu machen: Alle Regler hoch. Das TBone hörte sich an wie ein Güterzug aus der Ferne, das U 87 blieb still. Kostet allerdings auch 2000 Euro.

Was ich nur sagen wollte: Wenn Du nicht Tausende für Mikrofone hinblättern willst, brauchst Du auch nicht Hunderte für Preamps ausgeben.

Und sowieso: Elvis oder die Callas mit Tonaband vom Mittelwellensender abgenommen, Frequenzbereich 100 bis 6000 Hz, hört ich tausendmal lieber als Nena in 24/96.

Nerowo

 

[DoktorD]

Hi Rocker, mich würd mal interessieren,
für was du dich letztendlich entschieden hast.
Bei mir steht eine ähnliche Anschaffung an.
Ich schwanke zwischen Presonus Firestudio und Saffire Pro 26.

Grüsse
DoktorD

 

[rocker]

Hallo,
gekauft ist noch nichts. Mittlerweile habe ich aber den Motu 8pre anvisiert, da der Phantom pro Kanal und Pad bietet und mit dem [g=18]Mac[/g] wohl recht stabil läuft. Zudem kann ich an den 8pre noch nen ADAT-[g=60]Wandler[/g] dranhängen und die Motu-Geräte beliebig kaskadieren.
Beim Saffire gibts noch Kinderkrankheiten, der Presonus wäre okay, aber ich hätte eben gerne Pad und 48v separat. Das 1200f ist einfach zu teuer, obwohl das optimal wäre.

Grüße, rocker

 

[Xenith]

Ich habe die Saffire PRO im Einsatz!

Generell:

+ 2 HeadPhone-Ausgänge (sauber, nicht übermäßig laut aber selbst mit meinem AKG 271 (55Ohm) vollauf ausreichend (und lauter+besser als ECHO Gina24)

Verarbeitung:

+ verschraubtes Netzkabel
+ stabiler und wertiges Gehäuse
+ leichtgängige aber Kontaktfreudige Klinkenanschlüsse
+ ausreichend Helle Status LED auch in helleren Umgebungen
+ automatisch schließende Klappen über den [g=131]ADAT[/g]-Ports


- etwas zu klein geratene Knöpfe
- schwer ablesbare Potiknöpfe

Performance:
(soweit bisher testbar)

Preamps:
Ich habe jetzt keinen Vergleich hier, weil mein Soundcraft im Lager steht und ich die Saffire mangels Case ncoh nicht mit unterwegs hatte.

Vergleichen kann ich derzeit nur mit nem Mindprint DI-Port, der hier noch rumliegt (Anm: Möchte mir den jemand abkaufen? )
Hier würde ich sagen ist die Saffire sauberer, es ist kein Rauschen hörbar. Neutraler Klang, kaum Eigenklang.

LoZ: Ich habe noch keine Blindtests durchgeführt.
LoCut: Wirt wie er soll und ändert den Klang oberhalb der Arbeitsfrequenz nicht wesentlich. -->gut

+ Instrumenten-Eingang
+ [g=84]Insert[/g]- Möglichkeit für Eingang 1 und 2 (Sowohl Klinke als auch [g=15]XLR[/g])

[g=60]Wandler[/g]:
Die gleichen wie in der Echo Audiofire 12, wenn ich recht informiert bin.
Die Clock ist mit <250ps Jitter um 50ps schlechter als bei der Audiofire, jedoch wenn ich mich recht entsinne besser, als die der Presonus Geräte.

Mobilität:

Die Saffire läuft (am powered FW) ohne Netzteil!


Treiber:
Der Treiber läuft im normalen Betrieb stabil, jedoch mit relativ hohen Latenzen im Bereich von 8ms AD, 8ms DA und 2ms Firewire-Puffer.
Positiv ist der Saffire anzurechnen, dass sie keine Clicks und Pops produziert, wenn der Puffer leerläuft (ich hatte es mal mit 4ms versucht) sondern ab da den Ausgang muted

Die Software ist übersichtlich und die speicherbaren Presets sinnvoll.
Ein paar Einstellmöglichkeiten was das startup-Verhalten angeht wären schön.
Im Bereich bis 48kHz lässt sich damit gut arbeiten
Über 96kHz fällt die [g=3]DSP[/g]-Mix-Möglichkeit weg, was mich nicht weiter stört, da ich hier wenn dann nur Tracke - Es ist aber trotzdem imho unverständlich.

Probleme mit 1.0:

Beim wechsel der karte zwischen den Modi und beim Anschalten produziert der [g=3]DSP[/g] zur zeit zwei quietschende Geräusche auf den [g=131]ADAT[/g]-outs. (Nicht aber auf den analogen)


Das ist allerdings derzeit schon in einer neuen FW gefixt und wird wohl gerade beta getestet.

Soviel dazu erstmal.

Ich werde nach dem 2.3. (erster Live-Einsatz) weiteres berichten